Joseph Haydn: Te Deums in C Hob: XXVIIIc Nr. 1 und 2

  • Liebe Leser!


    Joseph Haydn soll bei der Uraufführung seiner vier Jahreszeiten auf das große Lob, das ihm auf dieses großartige Werk zu gesprochen wurde nur gegen den Himmel gedeutet haben als wollte er sagen als wäre all das nur eine göttliche Eingebung gewesen oder alles ein Werk Gottes!
    Ich glaube änliches muss diesem großartigen Komponisten auch bei seinem wunderbarem "Te deum" wiederfahren sein!
    Dies ist bestimmt neben Mozarts' Requiem das wunderschönste kirchliche Werk, das ich jemals hörte! Auch ich denke, dass nur somti bereits ein Gottesbeweis möglich ist, denn wer von dieser Musik nicht begeistert ist der hat kein Gefühl für Musik!
    Ich hoffe ich werde im Forum auch Begeisterte dieses Te deums finden, die ebenso wie ich an etwas göttliches in diesem Werk glauben!

    Liebe Grüße
    Cecilius


    In te, Domine, speravi: non confundar in aeternum. Amen

    2 Mal editiert, zuletzt von cecilius ()

  • Cecilius:


    Zitat

    Dies ist bestimmt neben Mozarts' Requiem das wunderschönste kirchliche Werk, das ich jemals hörte!


    Hallo Cecilius, ohne deinen Überschwang bremsen zu wollen hätt ich auch ganz gerne, ebenso wie mein "Vorredner" Thomas Bernhardt
    gewusst, WELCHES der beiden von Haydn verfassten "Te Dei" dein ganz besonderes Wohlgefallen hervorrief ? ih könnte mir vorstellen, daß es das zwischen 1798 und 1800 entstandene Werk in C ist, das Haydn für die Kaiserin Marie Therese geschrieben hat (Hob.XXIIIc:2)
    Ich habe das in einer glutvollen Einspielung unter Trevor Pinnock aus dem Jahr 1986 !



    Trotzdem bin ich davon überzeugt, daß es keine "besten und schönsten" Werke gibt, denn das liegt alles im "Ohr des Hörers". Ausserdem ist der "Siedegrad des Gaubens" ganz schwer zu messen und es gibt da nicht, wie bei seismographischen Verwerfungen eine "nach oben offene Richterscala"... Ist der Glaube Bachs tiefer als der Palestrinas oder Arvo Pärts ?? Ich denke, dergleichen kann nicht beantwortet werden, ohne sich selber aufs Glatteis zu führen....

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • hallo, ja, die pinnock-aufnahme ist sehr schön.
    sie kommt aber nicht an die alte kubelick-aufnhame heran. wobei ich nicht weiß, ob es diese je auf cd oder lp gab. ich hatte sie mal aus dem radio aufgenommen.


    dessen ungeachtet halte ich jedoch beide werke für hübsche, mitreißende 'gelegenheitswerke', die tiefe oder genialität eines mozart-requiems oder weiterer großer werke wie missa solemnis, h-moll-messe etc. weisen sie aber bei langem nicht auf und können/sollten sie bestimmt auch nicht.


    lg :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Liebe Leser!


    Bei meiner wunderschönen Aufnahme handelt es scih tatsächlich um die Aufnahme "TE DEUM"s von Joseph Haydn desHob. XXIIIc:2. Weiters will ich festellen, dass ich betont habe, dass es rein meine subjektive Meinung ist, dass Haydns "TE DEUM" beinahe an den Glanz und die Tragik des Mozart Requiems herankommt. Auch meine Darstellung, dass Haydn dieses Werk aus einem tiefen Glauben heraus schuf oder eben sogar eine Eingebung Gottes war, schließt nicht aus, dass Bach, Mozart Beethoven etc. ähnliches bei ihren geistlichen Werken erfuhren und, dass all diese großen Meister göttliche Gnade erfahren haben müssen. Weiters ist die Frage des Glaubens und die einzelen Beziehung zu Gott eine sehr eigene und persönliche!
    Auch das mit der Richterskala, wie ich oben bereits schrieb, habe ich nie so geschreiben, ich sprach lediglich von meiner subjektiven Einschätzung.
    Außerdem würde ich ein "TE DEUM" von Haydn bei Gott nicht als Gelgenheitswerk bezeichnen, da muss ich Ihnen weidersprechen, den das ist eine verfälschte Ansicht!


    Schöne Grüße!



    Ich bleibe bei meinem :
    In te, Domine, speravi: non confundar in aeternum. Amen

    Einmal editiert, zuletzt von cecilius ()

  • im Zusammenhang mit meinem thread zum gesamten geistlichen Werk Haydns möchte ich hier die beiden te deums in c vorstellen.



    die erste der beiden vertonungen des ambrosianischen lobgesanges (4 solisten, chor, orchester; dauer: 7-8-min.) schrieb haydn wohl 1762 für seinen dienstherren in eisenstadt. der genaue entstehungszweck ist unbekannt - vermutet wird der festliche einzug von prinz paul anton und seiner braut marie therese erdödy in schloß esterhazy am 10.1.1763.


    obwohl sich das werk bis ende des 18.jhds. angeblich großer beliebtheit erfreute, reizt mich die komposition nur mäßig und kann sich mit dem bekannteren schwesterwerk nicht messen.


    als einspielung besitze ich harnoncourt bei teldec.



    von mitreißendem, festlichem schwung erfüllt ist das bis heute sehr prominente und beliebte te deum nr.2 - ebenfalls in c-dur; allerdings nur für chor und orchester gesetzt; dauer: ca. 9 min.


    auch hier ist der kompositionsgrund unklar. evtl. wurde es für den besuch kaiserin maria theresias (nicht zu verwechseln natürlich mit 'der' maria theresia :beatnik: ) um 1799/1800 in eisenstadt geschrieben. andere quellen vermuten einen zusammenhang mit dem sieg bei abukir durch nelson über die franzosen.


    auf jeden fall ist das te deum nr. 2 m.e. ein kleines meisterwerk - kontrapunktik, knappe, geschlossene form, klangpracht gehen eine ideal zu nennende verbindung ein.


    meine einspielungen würde ich folgendermaßen 'raten'


    gardiner: sehr scharf, pointiert
    pinnock: ebenfalls zupackend, viell. ein wenig 'schöner' im klang als gardiner
    harnoncourt: tlw.sehr bombastisch in den pauken, aber leider viel zu breite tempi
    für vertreter des nicht-hippen: kubelick: sehr festlich im breitwandsound, leider ein wenig in der spannung nachlassend gegen schluß ...(leider nur eine radioaufnahme)
    für mich kaum erträglich wg. deutschem knabenchor: weil


    Dieser Threaderöffnungsbeitrag wurde an den bereits bestehenden zum Thema angeschlossen.
    Der ursprüngliche Threadnamen "te deum laudamus - Joseph Haydn" wurde in den Titel "Joseph Haydn: Te Deums in C Hob: XXVIIIc Nr. 1 und 2" abgeändert.
    Es ist technisch nicht möglich, diesen Einführungsbeitrag Klingsors an den Kopf dieses Threads zu schieben.


    TB

    --- alles ein traum? ---


    klingsor