Hallo,
Ich möchte hier (und nicht bei der Konkurrenz ) über den "Ring" der Herren Pierre Boulez (musikalische Leitung) und Patrice Chereau (Regie) reden.
Ich möchte jedem die DVDs bei der DG empfehlen, da ich die Deutung dieser beiden Herren für wahrlich unüberbietbar in Sachen "Ring" halte.
Dieser Ring hat die Gemüter bewegt, die letzte Vorstellung, vier Jahre nach der Premiere, hatte dann endlose Ovationen eingebracht.
Fanatisch-ewiggestrige-engstirnige Wagnerianer hatten Bücher und Pamphlete gegen Chereau/Boulez geschrieben, die an Feindseeligkeit kaum zu überbieten scheinen. Ich hoffe, daß sich diese Personen heute kräftig für ihre Taten schämen.
Chereau hat den Ring in die "Gründerzeit" versetzt, da ist Hunding ein Industrieller und Gunther trägt Frack. Andernorts diskutiert man darüber hysterisch und verständnislos. Mein Ziel dieses Threads ist, daß wir Wagners Intention des Ringes herausarbeiten und zu dem Schluß kommen, daß es sehr wohl sehr angebracht ist, den Ring in der Moderne/Gegenwart spielen zu lassen.
Im Thread "Moderne Inszenierungen: Totengräber..etc." wird ja seit Monaten hitzig und unversöhnlich Diskutiert. Ich halte Chereaus Inszenierung für ein Paradebeispiel unter den vorbildlichen "modernen" Inszenierungen, und ich finde, daß diese Großtat einen eigenen Thread verdient hat.
Abschliessend die Frage: Was wollt ihr lieber sehen: Wotan "authentisch" oder Chereaus Ansatz?
In wie weit dieser "Bärenfell-Wotan" tatsächlich Wagners Absichten entsprochen hat, darüber hat Wagner uns selbstpersönlich einige Schriftstücke hinterlassen....