Dmitry Korchak, die junge russische Tenorhoffnung

  • Der Tenor Dmitry Korchak wurde 1979 in Russland geboren und hat in Moskau studiert. 2004 gewann er den Francisco Vinas-Gesangswettbewerb und zwei Preise bei Plácido Domingos Operalia.


    Seither gibt der junge Sänger zu großen Hoffnungen Anlass. So sang er bereits beim Rossini Festival in Pesaro, an der Carnegie Hall, am Teatro dell’Opera di Roma, in Japan, Palermo, Sevilla, Verona, Marseille, Amsterdam, Köln, Neapel, Brüssel, Valencia, Colmar, beim Macerata Festival, beim Rheingau Musikfestival, beim Mozart Festival in La Coruna, an der Bayerischen Staatsoper, der Berliner Staatsoper, der Mailänder Scala und an der Zürcher Oper.

    Erfolge feierte Dmitry Korchak als Nemorino (L’elisir d’amore), Conte Almaviva (Il barbiere di Siviglia), in der Titelrolle von Dom Sébastien, als Tamino (Die Zauberflöte), Fenton (Falstaff), Werther, Giannetto (La gazza ladra), Elvino (La sonnambula) und Ferrando (Così fan tutte).
    An der WSO ist er gerade als Don Ottavio zu erleben. Auf seine weiteren Karriereschritte darf man gespannt sein.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Einer unserer Merker-Mitarbeiter hat seinerzeit (2007) in Pesaro mit ihm ein Gespräch geführt (schon damals fiel ihm der Sänger sehr angenehm auf) -


    Dmitry Korchak stammt aus der Stadt Moskau. In seiner Familie gibt es Ingenieure und Doktoren, aber keine Musiker. Aber mit sechs Jahren kam er in einen dort sehr bekannten Knabenchor, wo es neben der Gesangs- auch die vollständige Schulausbildung gab. Nach dem Stimmbruch kam er an die Gesangsakademie, wo der in Russland berühmte Stimmlehrer Professor Victor Popov ihn unter seine Fittiche nahm. Dieser war nämlich von seiner besonderen Begabung überzeugt.
    2004 gewann er schließlich den „Concorso Vinas“ und Domingos „Operalia“.


    Als Folge kam es zu Auftritten in Neapel/Fenton; Carnegie Hall/Dom Sebastien; Tamino in Brüssel und Macerata; Persée in Palermo; Elvino in Rom, Sevilla und Verona; Ferrando in Marseille und Werther in Savona. Der Gianetto in der „Gazza ladra“ war sein Debüt in Pesaro.
    Diese Rollen bezeichnen auch sein gegenwärtiges Rollen-Spektrum, dieses wird er auch in den nächsten Jahren nicht verlassen, weil es genau seiner Stimme entspreche.
    Diese, seine Stimme wirkt absolut höhensicher, er hat ein helles, klares, dabei schönes, weiches Timbre, seine Intonation ist genau, er hat keine Schärfen und Härten. Im Gespräch
    wirkt er sehr angenehm, er ist sympathisch und freundlich. Man ist von ihm angetan.
    Unter seinen künftigen Verpflichtungen sind der Nemorino an der Bastille, in München
    und Amsterdam; das Stabat Mater von Rossini an der Scala; der Almaviva in Marseille und Berlin (wenn der Dirigent es nicht streicht, singt er das „Cessa di piu resistere“); Elvino in der Carnegie Hall.
    Auch Direktor Holender hat ihn bereits entdeckt. Im Februar singt er an der Staatsoper den Nemorino. In der folgenden Saison soll er den Don Ottavio, Ferrando und Arturo/Puritani singen.
    Dem Rezensenten scheint es als sicher, dass er an der Staatsoper Erfolg haben wird, mit seiner bemerkenswerten Stimme, weil er sich auf der Bühne bewegen kann und auch durch seine hübsche Erscheinung. Er scheint vieles zu haben, um eine sehr bemerkenswerte Karriere machen zu können.

    Hear Me Roar!

  • Dreamhunter:


    Deine letzten Bemerkungen (Holender) dürften schon älteren Datums sein. Als Nemorino debütierte Korchak bereits 2008 an der WSO.


    Im Februar gastiert er in Australien und Korea, im März in den USA und im April kann man ihn in Köln hören.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • ja - wie gesagt, das Gespräch war im August 2007 ! Mir hat er gestern ja wirklich gut gefallen (siehe meine Don Giovanni-Kritik) !!!


    Ich hoffe, dass wir ihn in Wien unter der neuen Direktion öfter zu hören bekommen...

    Hear Me Roar!

  • Das Foto habe ich mir bei Facebook ausgeliehen, wo er ebenfalls Mitglied ist:



    Eine Website hat er auch; und ein paar seiner Arien kann man bei youtube anhören.


    Das ist seine erste DVD:




    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Danke für die Eröffnung dieses Threads über Dmitry Korchak, dem schon seit einiger Zeit mein besonderes Interesse gehört und den ich auch für sehr vielversprechend halte.
    Angeregt durch die Erwähnung seines Namens in zwei anderen Threads hatte ich mir gerade wieder die folgende CD angehört, auf der er mitwirkt:


    .
    :hello:
    Jolanthe

  • Sehr beeindruckend auch das auf YT entdeckte Duett Nadir-Zurga aus den Perlenfischern mit Dmitry Korchak & Vasily Ladyuk.


    :jubel: :jubel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich habe Korchak's Debüt an der Wiener Staatsoper gesehen als er den Nemorino gesungen hat. Ich erinnere mich an eine schöne, klar geführte, wenn auch eher kleine Stimme. Als Nemorino war er gesanglich überzeugend, auch wenn er keine vokalen Glanzpunkte setzte. Der Sänger war zu dem Zeitpunkt natürlich noch sehr jung und stand ganz am Anfang.
    Darstellerisch war er leider sehr blaß. Trotzdem war es ein solides Debüt und man darf gespannt sein, wie er sich weiterentwickelt.


    Gregor

  • Der Tenor wurde 1979 in Russland geboren und gewann einen Preis beim Francisco Vinas Wettbewerb und zwei Preise beim Operalia Wettbewerb 2004 in los Angeles.
    Auftritte führten ihn mittlerweile nach Köln, Frankfurt, Österreich Holland, ins Theatre du Chatélet, Royal Festival Hall, Carnegy Hall, Avery Fisher Hall, Alice Tully Hall und andere.
    Sein Repertoire umfaßt derweil Rollen wie Fenton, Lensky, Rodolfo ( La Sonnambula), Nemorino und Werther zu dem trat er in Opern wie Persee et Andromena, Il Dissoluto Ponito, Zauberflöte, Stabat Mater (Rossini), Dom Sebastian, L'enfant de les Sortileges, La gazza ladra.
    Geplant sind zu dem Auftritte in La Favorita, La Fille de Regiment, der lustigen Witwe und in Il viaggio il Reims.
    Dimitry Korchak besitzt eine typische russisch timbrierte Stimme, hell und leuchten mit der Neigung diese stellenweise elegant in den Vordegrund zu rücken und bestimmt Töne leicht herauszustellen.
    Sein Werther aus Savona vom 15.10.2006 kommt zwar was die tiefe der Rollenausdeutung anbelangt nicht Alfredo Kraus heran ist aber dennoch gelungen, auch seinen Lensky ( 23.05.2008 ), der ebenfalls sehr gelungen ist, kommt noch nicht in die Nähe eine Nicolai Gedda, aber das hat ja auch noch keiner erwartet.
    Seine Interpretation des Fenton im Falstaff vom 2006 aus Neapel gelingt ihm gefühlvoller als sein Werther aus dem gleichen Jahr.
    Am besten gelungen ist hingegen sein Rodolfo neben Eglise Gutierrez vom 27.02.2008 in La Sonnambula, hier scheint der Sänger voll in seinem Element zu sein.
    Gesanglich singt er heute in der gleichen Liga wie zum Beispiel: Antonino Siragusa, John Brownlee, Angelo Scardina oder auch Javier Camarena.


    CD: La Sannambula, L'Elisir d'amore, Eugen Onegin, Falstaff, Werther

  • 19.30 - 20.15 arte


    Weihnachtliches Galakonzert


    43 min


    Aufzeichnung aus dem Konzerthaus in Wien vom 18.12.




    Mit:
    Genia Kühmeier
    Bo Skovhus
    Elisabeth Kulman
    Dmitry Korchak
    der Wiener Singakademie
    den Wiener Sängerknaben


    Interpret:
    Es spielt das ORF-Symphonieorchester Wien
    Leitung: Karel Mark Chichon




    Chor: Wiener Singakademie, Wiener Sängerknaben; Orchester: ORF-Symphonieorchester Wien; Dirigent: Karel Mark Chichon




    :hello:


    Jolanthe

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  • Mittlerweile ist er ja keine Hoffnung mehr!


    Habe mir die neuste CD zugelegt, war bisher ziemlich teuer, zu einem annehmbaren Preis, allerdings nicht beim unserem Werbepartner! :(


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    Romantique French Arias


    Ich mag seine Stimme sehr mit allem drum und dran! :thumbup:


    Die CD wurde auch noch nicht erwähnt..71BLPDsEZEL._SX300_.jpg


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fiesco!

    Habe mir die neuste CD zugelegt, war bisher ziemlich teuer, zu einem annehmbaren Preis, allerdings nicht beim unserem Werbepartner! :(


     

    Romantique French Arias

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    Da bin ich ganz bei Dir!

    Das ist ein vorzüglich gelungenes Album!
    Die Stimme von Korchak ist dunkler geworden und hat Gewicht und mehr Farben gewonnen. Glücklicherweise ist das nicht auf Kosten der glänzenden Höhe gegangen! Den Arien auf dieser CD kommt beides zugute!

    Wie so oft im Französische Fach bestechen vor allen die zurückgenommenen Piano-Phrasen, in denen er auch herrlich die Dynamik zu differenzieren weiß!


    Ich will nicht zu allen Nummern etwas sagen. Nur ein Beispiel:

    "À la voix d'un amant fidèle" aus Bizets "La jolie fille de Perth“ ist ja eine Nummer, die außergewöhnliche Anforderungen an den Tenor stellt. Mit der hohen Tessitura hat Korchak wirklich keine Probleme. Die Stimme entfaltet sich frei und klangvoll. Das Legato ist flüssig. In der hohen Lage wahrlich nicht einfach. In der 2. Strophe legt er ein fabelhaft sicheres und leuchtendes hohes C ein. Aber die eigentliche Sensation ist der Schluss, wo er den Ton langsam immer weiter in einem kontrollierten morrendo zu einem noch immer noch substanzreichen Pianissimo zurücknimmt. Unglaublich!!!


    Auch die Arien aus "Les pêcheurs de Perles", aus "Don Sébastien", "La Favorite", aus "Romeo e Juliette" und "Faust" sowie aus "Werther" sind glänzend gelungen! Seine Kultur und sein Stilsicherheit sind über jeden Zweifel erhaben. Bestechend fand ich, dass er nicht die Arien einfach "nur" schön singt (Wie einige Konkurrenten in jüngster Zeit), sondern jede der Figuren zu profilieren versteht.


    Nicht ganz so überzeugt hat er mich mit Arnolds "Asil heréditaire" aus "Guillaume Tell". Das ist einstweilen wohl doch noch nicht sein Fach. Aber auch da gibt es Passagen, die ich sehr genossen habe. Es fehlt mir allerdings der heroische Nachdruck, mit dem Marcello Alvarez oder Brian Hymel auftrumpfen können und den Rossini - wenn wir Stendal glauben können - für unabdingbar hielt.


    Liebe Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Eine interessanten Ankündigung noch hinterher:
    Die wegen Corona ausgefallene Aufführung von Bellinis PIRATA wird am 13. Juni 2021 im Konzerthaus Dortmund nachgeholt.
    Eine wunderbare Gelegenheit Dmitry Korchak in einer Partie zu hören, die ihm auf den Leib geschrieben ist.

    ;) - ;) - ;)


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