Als an der Volksoper das Fach der Diven rar wurde, da Mirjana Irosch nur mehr gelegentlich dieses Fach mehr sang und Sigrid Martikke sich auch von der Glawari verabschiedete,
also etwa Ende des 1980er Jahres kam eine Sängerin die alle Vorzüge der Diven hatte, eine blendende Stimme, ein strahlendes Aussehen und eine Bühnenpräsenz, aus der Wiener Staatsoper an die Volksoper, Gabriele Fontana.
Sie, die an der Wiener Staatsoper als Sophie im "Rosenkavalier" begeisterte, die eine wunderbare Pamina in der "Zauberflöte" war, sang jetzt auch an der Volksoper die Rosalinde in der "Fledermaus" und betörte nicht nur ihren Gatten, sondern auch das Publikum.
Gabriele Fontana kam ja nicht direkt aus Innsbruck, wo sie 1958 geboren wurde und studierte, nach Wien, sie sang ja vorher schon in Hamburg und in Frankfurt - jedoch Oper, wie die Pamina, Constanze und Sophie sowie die Zdenka in München.
Ab da ging ihre Karriere, sprunghaft nach oben, aber leider nicht mehr in Wien, da nur zu den Wiener Festspielen, aber in Salzburg, gleichfalls zu den Festspielen und der Salzburger Mozartwoche.
Gabriele Fontana wurde zur Österreichischen Kammersängerin ernannt.
In Glyndebourne sang sie 1984 die Gräfin im "Figaro" und die Fioridiligi in der "Cosi fan tutte", mit diesen Partien kam sie um die halbe Welt, von München bis nach Tokio, von Berlin bis nach Washington, DC.
Sie sang in Hamburg dann wieder die Rosalinde, und diese Partie auch in Berlin, wo ihr das Publikum zu Füßen lag.
Seit 1997 ist aus der Sophie die Marschallin im "Rosenkavalier" geworden.
Im Wagnerfach sang sie die Senta im "Holländer" und die Elsa im "Lohengrin" in Hannover.
Aber auch die moderne Operund Musik ist, und war, ihr nicht fremd.
Aber als Liedsängerin und in Oratorien ist sie, auch in Wien, im Konzertsaal präsent.
Die Clara Schumann Lieder nahm sie vollständig auf.
Eine Österreicherin, die in der ganzen Welt Karriere machte, nur in Wien, auf der Opernbühne, fast vergessen wurde. Auch in der Operette geht sie mir, in Wien, wirklich ab.