Ruth-Margret Pütz

  • Wir hatten in den 1960er Jahren, an der Wiener Staatsoper, fast einen Überbedarf an Zerbinettas, in der Richard Strauss Oper "Ariadne auf Naxos" und dazu gehörte auch die am 26.2.1931, in Krefeld geborene


    Ruth-Margret Pütz.


    Sie hatte in einem Interview zum Todesjahr von Fritz Wunderlich gemeint, dass er einer ihrer Lieblingspartner gewesen sei.


    Auch sang sie gerne Mozart Opern in deutscher Sprache ein, auch die Papagena, die sowieso, aber auch die Susanne im "Figaro" oder die Despina in "Cosi fan tutte".



    Ich selbst lernte Ruth-Margret Pütz bei den Salzburger Festspielen kennen und auch schätzen, wo sie die Königin im Programm hatte.


    Sie hatte eine silbrigen Sopran mit einer sicheren Höhe, und sie sang damals "ihren" Amor in Christoph Willibald Glucks" Orpheus ed Euridyce" den sie schon in Berlin gesungen hatte.



    Leider wurde es dann relativ bald,in den Opernhäusern, still um sie, sie wurde Liedinterpretin und sang auch das Sopransolo im "Trionfi"



    Heute lebt Ruth-Margret Pütz zurückgezogen.

  • Ich erinnere mich noch an ihre sehr gute "Lucia", die sie bei uns alternierend mit Erika Köth sang. Später noch trat sie als Lortzings Wildschütz - Baronin mit immer noch höhensicher - silbrigem Timbre auf.


    In ihrem Wohnsitz in Leonberg unterrichtete sie nach Beendigung ihrer Bühnenkarriere noch im Gesangsfach. Beim Künstlertreffen in Ölbronn war sie im vergangenen Herbst ein gern gesehener Gast.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Lieber Peter,
    vielen Dank für den Start dieses Threads, er war längst fällig!


    Lieber Siegfried,
    das hat mich heute, als ich das gelesen habe, sehr erfreut:

    Zitat

    In ihrem Wohnsitz in Leonberg unterrichtete sie nach Beendigung ihrer Bühnenkarriere noch im Gesangsfach. Beim Künstlertreffen in Ölbronn war sie im vergangenen Herbst ein gern gesehener Gast.


    Es macht mich glücklich, daß sie noch unter uns weilt und es ihr gutgeht!
    Es ist inzwischen über 20 Jahre her, daß ich sie zuletzt auf der Bühne sah - das war in Düsseldorf, im "Rosenkavalier" sang sie die Leitmetzerin. Sie fühlte sich sehr wohl bei uns, flachste mit Regisseur Otto Schenk und verstand sich bestens mit den jungen Kollegen. Na ja, in ihre Heimatstadt Krefeld ist es ja nicht weit, im Tiefgeschoß des Opernhauses fährt die Linie "K" in kurzer Zeit nach Krefeld!


    Für mich ist Ruth-Margaret Pütz eine meiner Lieblingssängerinnen, und das seit vielen Jahren. Meine erste "La Boheme" mit ihr als Musetta ist aus dem Jahre 1956 - Fritz Wunderlich sang den Rudolfo - alles auf deutsch. Ich glaube, in meiner Sammlung befindet sich fast alles, was sie je aufgenommen hat - hörenswert ist z.B. hre "Lucia von Lammermoor".


    Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde im ZDF-Theaterkanal Lortzings "Undine" nochmals gezeigt, hier sang sie die Bertalda. Und noch ein paar beispielhafte Aufnahmen:



    Jacques Offenbach (1819-1880)
    Hoffmanns Erzählungen (Ausz. in dt. Spr.)

    Pütz, Hillebrecht, Schock,
    Berlin SO, Klobucar
    ( EMI , ADD, 1961)



    Gioacchino Rossini (1792-1868 )
    Der Barbier von Sevilla (in dt. Spr.)

    Pütz, Burmeister, Prey, Schreier, Crass,
    Staatskapelle Berlin, Suitner
    ( Berlin , ADD, 65 )



    Adolphe Adam (1803-1856)
    Der Postillon von Lonjumeau

    (Ausz. in deutscher Sprache)
    Gedda, Pütz, Crass, Orch. Oper München, Lehan
    (EMI , ADD, 65 )



    Otto Nicolai (1810-1849)
    Die lustigen Weiber von Windsor

    Frick, Gutstein, Engen, Wunderlich, Pütz, Mathis,
    Bayerisches Staatsorch.,Heger
    (EMI , ADD, 63 )



    Albert Lortzing (1801-1851)
    Undine

    Rothenberger, Pütz, Gedda, Schreier, Prey, Frick,
    RSO Berlin, Heger
    ( EMI , ADD, 1966 )


    Nur ein paar Beispiele ihrer zahlreichen Produktionen!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieberf Harald!


    Danke für das Einstellen der vielen CDs Covers (oder LPs?).


    Ich kann mich noch so gut an Ruth Margret Pütz, als Blondchen, erinnern.


    Sie war, und ist bestimmt noch, eine bezaubernde Dame und Künstlerin, die unheimlich viel Humor hatte und eine großartige Stimme, die unvergessen bleiben wird.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus Wien, habe etwa 8°C +. :hello: :hello:

  • Lieber Peter,


    ich höre gerade Mozarts "Entführung" in einer Aufnahme aus Stuttgart, allerdings singt Ruth Margret Pütz hier nicht das Blondchen, sondern die Konstanze. Josef Traxel ist der Belmonte, Gerhard Unger der Pedrillo und Kurt Böhme der Osmin. Es dirigiert Ferdinand Leitner das Orchester der Württembergischen Staatsoper.


    Viele Grüß


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Lieber Harald!


    Ruth-Margret Pütz hat ja in Wien, noch zu meiner Ersten Knaben Zeit, die Königin gesungen und bestimmt auch die Constanze.


    Muss eine gute Aufnahme sein.


    Gerhard Unger war mit einer sehr guten Freundin von meinem Bruder, und mir, sehr gut befreundet, war ein äußerst liebenswürdiger Mensch,


    aber in Wien hate Peter Klein so lange den Pedrillo in seinem Programm, dass Gerhard Unger kaum dran kam.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus dem kühler gewordenen Wien. :hello: :hello:

  • Ich bin fast ein wenig verlegen, weil ich den Thread für Ruth-Margret Pütz, mit der ich seit vielen Jahren befreundet bin, nicht gestartet habe. Jetzt hat es der liebe Peter aus Wien getan und Harald Kral hat wieder nahezu alle verfügbaren Aufnahmen mit Bild eingestellt. Danke!
    Ruth-Margret Pütz, 1931 in Krefeld geboren, war vor der Gesangskarriere "Fräulein vom Amt", also bei der Post beschäftigt. Sie studierte bei Berthold Pütz, der nicht verwandt oder verschwägert war. Eben eine zufällige Namensgleichheit. Ruth-Margret mußte sich ihr Gesangsstudium selbst schwer verdienen. Überhaupt war diese Nachkriegszeit unendlich schwierig. Heinz Imdahl, der berühmte Bariton, der zeitgleich bei Berthold Pütz studierte erzählt schmunzelnd, dass er und auch Ruth-Margret das Gesangsstudium zum Teil in Naturalien bezahlten. Die Eltern von Imdahl hatten in Düsseldorf eine große, renommierte Metzgerei. Der gute Heinz Imdahl fütterte die ganze Mannschaft durch. Ruth-Margret Pütz spricht heute noch bewegt über ihren lieben Heinz und die damalige Zeit. 1950 kam sie als Anfängerin an die Oper in Köln, wo sie als Nuri in "Tiefland" debütierte. 1951-1957 war sie am, Opernhaus Hannover engagiert. 1957 kam sie an die Staatsoper Stuttgart, die bis zum Karriereende ihre berufliche Heimat blieb. Ruth-Margret Pütz hatte eine hervorragend sitzende klangschöne Stimme mit einem betörenden silbrigen Timbre. Obwohl siie glanzvolle Erfolge besonders als Zerbinetta und Königin der Nacht hatte konnte Frau Pütz sich auf Grund ihrer stimmlichen Fähigkeiten ins lyrische Fach entwickeln mit Partien wie Gilda, Frau Fluth, hinreißend als Musetta in Puccinis "La Bohème und Konstanze. In dieser Partie feierte sie ab 1961 große Erfolge bei den Salzburger Festspielen. Ebenfalls 1961 hatte sie eine triumphale Rußland-Tournee. Sie war sicherlich die Lieblingspartnerin von Fritz Wunderlich. Bis zu ihrem Bühnenabschied war sie eine der Stützen das damals überragenden Stuttgarter Ensembles. Obwohl ihr Familie und Kindererziehung wichtiger waren gastierte sie häufig in Hamburg, München und Wien. Die große internationale Karriere, die vorprogrammiert schien, wurde also den familiären Verpflichtungen geopfert. Ruth-Margret Pütz musste einige schwere Schicksalsschläge überwinden. Mit ihrem rheinischen Humor und ihrer Kämpfernatur hat sie alle diese Widrigkeiten gemeistert. Wie Siegfried bereits berichtete lebt die Künstlerin heute mit ihrer Tochter in Leonberg und beteiligt sich noch rege am Opernleben. Wir bei der Gottlob-Frick-Gesellschaft könnten uns kein Künstlertreffen ohne unsere liebe Ruth-Margret vorstellen.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Operus!


    Sehr schön was Du da über "meine" Ruth-Margret Pütz schreibst,


    als ich noch der 1. Knabe in der "Zauberflöte" war, und ich habe ihn an die 80 - 100 Mal gesungen, da haben wir immer miteinander geplaudert,


    nur wird sich Ruth-Margret Pütz, nicht mehr an mich erinnern.


    Wer erinnert sich schon an den Ersten Knaben, der ja auch nie im Programmheft genannt wurde, wie es bei den Sängerknaben üblich ist, und war.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Heute feiert sie ihren Geburtstag:


    Pütz, Ruth-Margret, dt. Sopran, * 26.2.1931 Krefeld. Begann 1950 in Köln und kam über Hannover (1951–57) an die Stuttgarter Oper, wo sie die großen Koloraturpartien übernahm (Gilda, Zerbinetta).
    1951 sang sie bei den Salzburger Festspielen die Konstanze, in Bayreuth erschien sie als Waldvogel im Siegfried, und 1958 wirkte sie beim Glyndebourne Festival mit.
    1960 erschien sie in Bayreuth als Waldvogel im Siegfried und 1961 war sie die Konstanze bei den Salzburger Festspielen. 1963–68 gastierte sie an der Hamburger Oper.
    An der Wiener Staatsoper sang sie 1960/61 Sophie, Oscar, Susanna, Musetta.


    Herzlichen Glückwunsch! :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Bravo, lieber Harald und lieber Peter,


    ich habe bereits versucht, die liebe Ruth telefonisch zu erreichen.um zu gratulieren. Ist bis jetzt noch nicht gelungen. Wird aber gegen Abend sicherlich möglich sein, weil sie ja zu ihrem Hund muss. Ich erlaube mir dann, Eure Grüße
    mündlich zu übermitteln. Mein Gott, dann ist eine geschlagene Stunde weg, weil Frau Pütz so unendlich kommunikativ ist.
    Herzlichst
    Operus
    :jubel: :jubel: :hello: :hello: :hello:

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  • Lieber Harald, lieber Peter,


    gerade habe ich mit Ruth-Margret Pütz gesprochen, ihr zum Geburtstag gratuliert und dabei Eure Glückwünsche ausdrücklich erwähnt. Mit Harald Kral konnte sie etwas anfangen, weil ich ihr die Beiträge von Harald aus dem Forum ausgedruckt gesandt habe. Beim Peter aus Wien wollte sie unbedingt den vollen Namen wissen, den ich ihr allerdings nicht nennen konnte. Nachdem Frau Pütz eine länger dauernde Bronchitis überstanden hat, geht es ihr wieder sehr gut. Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass die eingeplante Stunde Telefonzeit von ihr munter sprudelnd lässig bestritten wurde.
    Herzlichst
    Euer
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat

    Original von operus
    Lieber Harald, lieber Peter,


    gerade habe ich mit Ruth-Margret Pütz gesprochen, ihr zum Geburtstag gratuliert und dabei Eure Glückwünsche ausdrücklich erwähnt. Mit Harald Kral konnte sie etwas anfangen, weil ich ihr die Beiträge von Harald aus dem Forum ausgedruckt gesandt habe. Beim Peter aus Wien wollte sie unbedingt den vollen Namen wissen, den ich ihr allerdings nicht nennen konnte. Nachdem Frau Pütz eine länger dauernde Bronchitis überstanden hat, geht es ihr wieder sehr gut. Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass die eingeplante Stunde Telefonzeit von ihr munter sprudelnd lässig bestritten wurde.
    Herzlichst
    Euer
    Operus


    Lieber Operus!


    ich habe Dir eine PN gesandt, nur mit dem Namen des 1. Knaben, ich weiß nicht, ob sie etwas anfangen kann.


    War es zwar fast 10 Jahre lang (oder länger?)


    Aber so eine bedeutende Partie ist das wieder auch nicht.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter. :hello: :hello: :hello:

  • Gibt es irgendwo eigentlich ein Sänger-Recital mit Ruth Margret Pütz.
    Bei ihren Aufnahmen fallen mir noch 2 Emi-Aufnahmen ein, die leider nur als Querschnitte erschienen sind. Puccinis "Bohéme" mit Wunderlich, Rothenberger und Frick (Frau Pütz als Musette) und "Mignon" von Thomas. Hier singt sie nur eine Arie, nämlich die Titania-Arie, aber mit höchster Bravour. Auch die Partner: Lorengar, Wunderlich, Frick machen diese Aufnahme zu einem wirklichen Glanzstück

  • Es gibt meines Wissens nur 1 Recital, ca. 1959 bei OPERA erschienen (Eur.Phonoklub Stuttgart), LP 25 cm:



    "Stern am Opernhimmel"


    u. a. mit der Wahninnsarie der Lucia (auf deutsch). :jubel: :jubel: :jubel:


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

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  • Als Lucia alternierte Frau Pütz in den 50ern mit Erika Köth an der Stuttgarter Staatsoper. Es waren Sternstunden :angel: :angel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ein Mitglied der neuesten Generation hat sich bei der Anmeldung ausdrücklich auf eine Empfehlung von Frau Pütz berufen, die ihn auf das Tamino-Klassikforum aufmerksam gemacht hat...


    Leider habe ich vergessen wer es war..


    besten Dank


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da ich mit Frau Pütz in engem,ständigen Kontakt stehe kommt Tamino immer wieder ins Gespräch. I<ch sende ihr auch alle Einträge. Sie freut sich sehr über jede Erwähnung. Ruth-Margret ist immer noch erstaunlich aktiv und mit der halben,alten Opernwelt in telefonischer Verbindung.
    Herzlichst
    Operus

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  • Lieber Operus,


    Dann darfst Du ihr sagen, daß ich, Ausländer, finde, daß man damals bei EMI ihr als Sängerin schwer benachteiligte. Und andere Sängerinnen bevorzügte, auch wenn sie es vermutlich besser gebracht hätte.


    Die Oper, die ich habe, sind bereits genannt: Postillon, Undine und die Lustigen Weiber. Sie singt da hervorragend.
    Sie sang so herrlich, daß ich gerne mehr von ihr gehört und gehabt hätte.


    LG, Paul

  • Lieber Musicophil,


    Als Ösi-Ausländer schließe ich mich Deiner Meinung bezüglich EMI und Pütz vollinhaltlich an.


    Die Opernaufnahmen, die ich mit :jubel:Frau Pütz :jubel: habe:


    Der Postillon von Lonjumeau – Madeleine
    (da wartet ohnehin jeder auf diiiiiiiiiieee Tenor-Arie)
    Die Zauberflöte (Klemperer) – Papagena, noch nicht im Thread genannt
    Die Lustigen Weiber von Windsor – Frau Fluth
    Hoffmanns Erzählungen (Querschnitt) – Olympia
    La Bohème (Querschnitt) – Musetta
    Der Barbier von Sevilla (Querschnitt) – Rosina
    Mignon (Querschnitt) – Philine

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

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  • Also ich bin mit meiner Discographie der Sopranistin Ruth-Margret Pütz recht zufrieden. Man muß sich ja nicht nur auf eine Plattenfirma beschränken. Sie hat ja auch bei anderen Firmen aufgenommen und auch etliche Rundfunkaufnahmen gemacht. Dass sie auch in Bayreuth unter Kna gesungen hat (Parsifal 59 u. 60) ist auch auf Tonträgern verewigt.


    Zusätzlich zu den von Gerwald genannten Aufnahmen habe ich noch etliches mehr von Mozart, Lortzing, Gluck, Orff usw sowie noch einige Operetten-Querschnitte! Außerdem habe ich mir selbst eine Recital-CD zusammengestrickt, die ich oft und gern auflege.


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Da ist mir doch eine sehr hübsche alte Live?-Aufnahme von Ruth-Margret Pütz als Haydn-Sängerin in ihrer frühen Hannoveraner Zeit zugeschickt worden, eine wirklich gelungene und feine Sache: Untreue lohnt nicht, eine echte opera buffa, die man heute kaum noch hört. Pütz als nicht erhörte Liebhaberin, die ihren Verehrer nicht an eine andere loswerden will und ihn schließlich für sich gewinnt, ist wirklich eine herrlich komische Gestalterin ihrer Rolle (dazu gesanglich tiptop). Mit dabei auch Sänger wie Tom Krause und Erwin Wohlfahrt, die ja auch große Karrieren machten

  • Im ersten Beitrag zu diesem Thread steht als Geburtsdatum für die Künstlerin der 26. Februar 1931, was dem Trend vieler Stars entspricht, sich jünger zu machen. Inzwischen scheint es allgemein bekannt zu sein, dass der Jahrgang 1930 heißen muß.


    Aus diesem Grund hier an dieser Stelle herzliche Glückwunsche an Ruth Margret Pütz zum heutigen 80. Geburtstag!


    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ruth-Margret Pütz feierte gestern tatsächlich ihren 80. Geburtstag. Ich habe ihr telefonisch gratuliert und erlebte sie freundlich, lebendig, redselig wir immer. Bei der Mentalität von Ruth-Margret glaube ich kaum, dass sie sich wissentlich jünger machen würde.
    Es ist zu überlegen und zu empfehlen, den von Siegfried zum Geburtstag neu gestarteten Thread mit dem bestehenden zusammen zu legen. Nur wer darf und kann das machen?
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Hallo Forianer,


    auch ich höre gerade Mozarts "Entführung" in einer Aufnahme aus Stuttgart, allerdings singt Ruth Margret Pütz hier nicht das Blondchen, sondern die Konstanze. Josef Traxel ist der Belmonte, Gerhard Unger der Pedrillo und Kurt Böhme der Osmin. Es dirigiert Ferdinand Leitner das Orchester der Württembergischen Staatsoper. Das Blondchen singt L. Berger-Egner. Und Kurt Böhme hat bei den Osmin-Arien bestimmt kein Glas vor dem Mund. Die Aufnahme dürfte Anfang der siebziger sein. Ausgezeichnet.


    Viele Grüße aus Burgdorf, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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  • Zitat

    Original von Bernward Gerlach
    Hallo Forianer,


    auch ich höre gerade Mozarts "Entführung" in einer Aufnahme aus Stuttgart, allerdings singt Ruth Margret Pütz hier nicht das Blondchen, sondern die Konstanze. Josef Traxel ist der Belmonte, Gerhard Unger der Pedrillo und Kurt Böhme der Osmin. Es dirigiert Ferdinand Leitner das Orchester der Württembergischen Staatsoper. Das Blondchen singt L. Berger-Egner. Und Kurt Böhme hat bei den Osmin-Arien bestimmt kein Glas vor dem Mund. Die Aufnahme dürfte Anfang der siebziger sein. Ausgezeichnet.


    Viele Grüße aus Burgdorf, Bernward


    Lieber Bernward,


    diese Aufnahme höre ich auch sehr gerne. Vielleicht darf ich dazu noch ergänzen: Dieser "Opernquerschnitt" entstand (lt. Taxel-Gesellschaft) schon im Jahre 1963 für Opera / Europäischer Phonoklub (später von ariola/eurodisc wiederveröffentlicht) unter der Regie und künstlerischen Leitung von Georg von Wysocki. Frau Pütz singt eine tolle Konstanze unter dem Dirigat ihres Schwiegervaters Ferdinand Leitner.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo,


    soeben habe ich gesehen, dass eine Aufführung der "Entführung aus dem Serail" bei cantusclassics erschienen ist. Mit Ruth Margret Pütz und Fritz Wunderlich.
    Da schlägt doch das Hrz gleich höher.


    Schöne Grüße
    wega

  • Nun also die Pütz, RUTH-MARGRET PÜTZ. Das Hamburger Archiv für Gesangskunst (HAfG) geht das Wagnis ein, dieser Sopranistin eine Edition im Umfang von neun CDs zu widmen, gegliedert in vier Abteilungen: Oper (10484), Spieloper und Operette (10485), Konzert und Oratorium (10486) und Lied (10487). Solche Editionen sind Markenzeichen des Labels. Sie bieten nicht nur Bekanntes, die Herausgeber sind immer auch auf Entdeckungsreise, graben mit somnambuler Sicherheit Schätze aus, die seit Jahrzehnten im Verborgenen liegen. Immer sind Aufnahmen dabei, über die selbst der tüchtigste Sammler in Erstaunen ausbricht. So auch diesmal. Wer sich hörend in diese Neuerscheinung vertieft, kommt alsbald zu dem Schluss, dass es durchaus kein Wagnis ist, dieser 1930 geborenen sympathischen Künstlerin so viel Aufmerksamkeit zu schenken. Im Gegenteil. Sie hat es verdient, allein schon ihrer Vielseitigkeit wegen. Vergessen war sie nie.
    KLAUS ULRICH SPIEGEL (selbst Tamino-Mitglied) hat in einem umfänglichen Essay den Lebensweg der Pütz kenntnisreich nachgezeichnet, gespickt mit vielen Details. Wie immer begnügt er sich dabei nicht mit Fakten und Jahreszahlen, er begibt sich auf die Suche nach dem Phänomen Pütz, spürt Gründe ihres Erfolges auf, deren wesentlichster die schon erwähnte Vielseitigkeit gewesen sein dürfte, und kommt zu dem Schluss, dass „ihr Ton bei aller Leichtigkeit Körper“ hat – wie frischer Riesling dufte. Das trifft’s. So höre auch ich Ruth-Margret Pütz seit meiner Jugend. Sie war meine erste Platten-Rosina im deutsch gesungenen „Barbier von Sevilla“ unter Otmar Suitner, eine Produktion, die nie verschwunden ist vom Markt.
    Aber die Pütz ist mehr, viel mehr. Sie hat auch Bergs Lulu gesungen, im Textheft mit Foto belegt, leider nicht akustisch. Für möglich gehalten hätte ich es nicht, gäbe es nicht den Beweis – im wahrsten Sinne schwarz auf weiß. Angesichts der Fülle und des Reichtums dieser Edition, grenzt es schon an Undank, ausgerechnet nach dem zu verlangen, was offenbar wirklich nicht erhalten blieb – und sei es als Mitschnitt aus der Handtasche. Was überliefert ist, sind jene Partie, die zumindest technisch in der Nähe der Lulu sind - Donizettis Lucia (die Wahnsinnszene wurde sogar für das Fernsehen aufgenommen) , die Olympia, die Zerbinetta, die Konstanze, die mit drei großen Szenen vertreten ist. Das deutsche Fach ist mit Baronin Freimann, Frau Fluth und Bertalda belegt, die gewöhnlich von dunkleren Sopranen gesungen wird. Operette ist mit einem Streifzug durch bekannte Titel wie „Vogelhändler“, „Lustige Witwe“, „Bettelstudent“, oder „Clivia“ überaus reichlich vertreten.
    Überraschend und neu für mich ist die starke Hinwendung der Pütz zu Oratorium, Konzertgesang und Lied. Sogar das Sopransolo aus dem letzten Satz der 4. Sinfonie von Gustav Mahler wurde bei einer Aufführung in der Hamburger Musikhalle unter Hans Schmidt-Isserstedt aufgenommen und in die Edition übernommen. Die Lied-Abteilung genügt höchsten Ansprüchen. Sehr viel Schubert, dazu Schumann, Brahms, Strauss, dessen extreme Brentano-Lieder der Sängerin ganz leicht über die Lippen gehen. Zum Schluss dann die „Sieben frühen Lieder“ von Alban Berg. Also doch noch Berg!


    Ich stelle hier mal einen kleinen Beitrag ein, den ich für eine Zeitschrift geschrieben habe - sozusagen als Zweitverwertung für die Pütz-Freunde im Forum.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold1876,


    obwohl es ihr gesundheitlich nicht allzu gut geht, hat sich Ruth-Margret Pütz zum Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft am 13./14. Oktober angemeldet. Wenn Du Deinen Artikel bis dahin eingestellt hast, werde ich ihn ausdrucken und ihn Frau Pütz mit Empfehlungen von Dir übergeben. Damit einverstanden?
    Im übrigen würdigst Du eine der schönsten Sopranstimmen die es seit dem letzten Weltkrieg gab.. Danke.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Operus, der Text ist mein kleiner Beitrag. Sorry, es ist etwas missverständlich formuliert. Aber ja doch, nimm ihr mit, was ich schrieb, in Verehrung schrieb mit den besten Empfehlungen.


    Herzlich grüßt Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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