Das Große Sängerlexikon

  • Aus gegebenem Anlass will ich hier ein Nachschlagewerk vorstellen, auf dem wohl die meisten Sängerbiographien basieren, die weltweit im Umlauf sind (nicht nur hier im Forum, auch bei Wickipedia, in den CD-Booklets und in den Programmheften der Opernhäuser): Der Kutsch-Riemens


    Großes Sängerlexikon in 7 Bänden (Kutsch / Riemens)



    (4.Auflage 2003, 2500 neue Artikel)


    Zitat

    Das 1986 publizierte "Große Sängerlexikon", das anerkannte Nachschlagewerk über Sängerinnen und Sänger, wurde 1990 und 1993 durch zwei Ergänzungsbände fortgeführt und wesentlich erweitert. Die jetzt vorliegende Neufassung des "Großen Sängerlexikons" in 7 Bänden führt diese Bände und sämtliche Artikel zusammen, so daß dem Leser die Benutzung erheblich erleichtert wird. Außerdem wurden zahlreiche neue Artikel sowie Ergänzungen und Korrekturen hinzugefügt, so daß ein Werk entstanden ist, das dem gesteigerten Informationsbedürfnis unserer Gegenwart so weit als nur irgend möglich entgegenkommt. Das "Große Sängerlexikon" sammelt nicht nur Biographien von Interpreten, deren Stimme auf Tonträgern vorhanden ist, z. B. Lilli Lehmann, Adelina Patti, Francesco Tamagno, sondern auch von Sängerinnen und Sängern, die ihre Karriere in einer Zeit hatten, als die Möglichkeit einer Aufzeichnung der Stimme noch nicht existierte-Henriette Sontag, Faustina Bordoni, Wilhelmine Schröder-Devrient, Giovanni Battista Rubini, Adolphe Nourit und viele andere. Daneben sind aber auch Zeitgenossen aufgenommen, wie die 1965 geborene Angela Gheorghiu oder Vertreter anderer Fächer: der Operettensänger Heinz Hoppe ebenso wie die große Brecht / WeillInterpretin Lotte Lenya. Die konzisen Biographien nennen den Künstler- und den bürgerlichen Namen, Stimmfach, Lebensdaten, Herkunft, Karriere nach Wirkungsstätten und den wichtigsten Werken. Sie enthalten eine kurze Darstellung der biographisch bedeutsamen Stationen, eine Charakterisierung der Stimme, bei großen Namen Literaturangaben, sowie Hinweise auf Tonträgeraufnahmen. Bemerkenswert an dem vorliegenden Werk ist nicht nur seine ungeheuere Materialfülle, sondern auch, daß es einen sehr weit gespannten Zeitraum umfaßt: beginnend mit dem Ende des 16.Jahrhunderts, zeichnet es die Entwicklung der bis heute bestimmend gebliebenen Formen der Gesangskunst nach-Oper, Oratorium, Arie, Kantate, Lied, religiöse Vokalmusik-und bewahrt gleichzeitig bis in die Gegenwart größtmögliche Aktualität. Neben ca. 18.760 Biografien berühmter, aber auch weniger berühmter oder fast vergessener Sängerinnen und Sänger umfaßt dieses Werk zahlreiche Hinweise auf weiterführende Literatur und auf Tondokumente, eine umfangreiche Bibliographie sowie ein Verzeichnis der Uraufführungen von Opern und
    Operetten im Anhang.


    Auf 5371 Seiten werden hier alle Sänger vorgestellt, die schon mal auf einem Tonträger zu hören waren, sowie eine große Anzahl von Sängern aus der Zeit vor der Erfindung von Tonträgern. Der jetzige Herausgeber, Hansjörg Rost, versucht bei jeder Neuauflage die Daten auf den neuesten Stand zu bringen. Daher ist die Fehlerquote relativ gering.


    Leider nicht ganz billig.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung ist es nur logisch, dass es ein derartigen Nachschlagewerk auch auf Datenträger gibt:



    Karl J. Kutsch; Leo Riemens
    Großes Sängerlexikon.

    CD-ROM für Windows ab 95/98/ME/NT/2000/XP; MacOS 10.2.
    Über 14.500 Sängerbiographien


    Das Problem dieser CD-Rom ist ihre mangelnde Aktualität. Zwar ist sie wesentlich billiger als die gebundene Buchausgabe, aber die Daten sind doch ziemlich veraltet. Die Sängerinformationen enden so ca. mit dem Jahr 1996 - es fehlen also sehr viele Sterbedaten, junge Sänger sind ebenfalls noch nicht aufgenommen, da das ganze auf einer früheren (5-bändigen) Ausgabe des Sängerlexikons beruht.


    Leider hat es der Verlag bis heute nicht geschafft, eine aktualisierte Neu-Auflage auf den Markt zu bringen (angeblich wegen der hohen Lizenzkosten).


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Es ist ja wohl nicht ganz unverständlich, dass der Saur-Verlag ein paar gebundene Ausgaben verkaufen will, bevor er mit dem CD-Lexikon Konkurrenz (von einem anderen Herausgeber!) zulässt...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Beim Verlag 2**1 gibt es die elektronische Ausgabe des Sängerlexikons z.Zt. im Sonderangebot:


    Großes Sängerlexikon

    Zitat

    Das Lexikon der Diven und Tenöre. Statt 528 Euro (Buchausgabe) nur bei uns auf CD-ROM für nur 7,95 Euro. "Ein Muss für Sammler" (Die Welt). Das "Große Sängerlexikon" ist das weltweit umfassendste Fachlexikon über klassische Opern- und Konzertsänger/innen. In der dritten aktualisierten und erweiterten Auflage führt es Sie durch die Höhen und Diven des Gesangs. Ca. 14.500 Sängerbiografien vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Die Buchausgabe besteht einschließlich Ergänzungsband aus 6 Bänden, umfasst mehr als 3.500 Seiten und kostete 528 ¤. Bei Zweitausendeins bekommen Sie den kompletten Inhalt dieses opulenten Werkes auf einer CD-ROM. "Eine CD-ROM, die für alle Freunde der Musik und großer Stimmen eine Quelle der Information und vielleicht auch Inspiration ist" (Kölnische Rundschau). Mit "zahlreichen Vorteilen und Annehmlichkeiten, die diese digitale Version gegenüber der Buchausgabe des Lexikons bietet" (klassik.com). Win: 98 bis Vista. Mac: ab OS 10.3. Digitale Bibliothek.


    (Bei unseren Werbepartnern kostet das Teil immer noch 90 EURO)


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Zitat

    Original von Michael M.
    ?( Ist das denn jetzt eine Neuauflage oder die Ausgabe, deren mangelnde Aktualität du im Dezember moniertest?


    Du wirst doch nicht ernsthaft glauben können, die Neuausgabe um 7,95 bekommen zu können...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Michael M.
    ?( Ist das denn jetzt eine Neuauflage oder die Ausgabe, deren mangelnde Aktualität du im Dezember moniertest?


    Grüße,
    Micha


    Hallo,


    definitiv die alte Ausgabe!


    Bis dann.

  • Um das noch einmal klarzustellen:


    Es gibt nur diese eine Ausgabe des "Sängerlexikons" auf CD-ROM.
    Eine Neuauflage basierend auf der aktuellen 7-Bändigen Ausgabe des "Kutsch-Riemens" ist nicht in Sicht.


    Was die mangelnde Aktualität betrifft, die ich vorher schon bemängelt habe: Bei diesem Preis (7,95 €) muß man das wohl in Kauf nehmen.
    Ich selbst habe seinerzeit bei Erscheinen der CD-Rom einen Preis von DM 189,-- bezahlt - und mich damals schon über die mangelnde Akrualität geärgert!


    Wenn man die vollmundige Werbeaussage des Anbieters 2**1 liest, könnte man tatsächlich an eine Neuausgabe glauben, man sollte allerdings immer daran denken, dass es ich da eigentlich um einen "Ramschladen" handelt, der meist nur Resteverwerter ist... :untertauch:


    LG


    :pfeif: :pfeif:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Harald Kral,


    wie Du oben siehst, habe ich die alte Ausgabe als CD...und habe nicht daran gedacht, selbst nach Franco und Ferruccio Tagliavini zu suchen (Sängervoting 2009).


    ?(


    Nochmals Danke.


    Bis dann.

  • Lieber Keith63,


    was mich betrifft, ich bin nebenbei Bücherfreund - und stolzer Besitzer der 7-bändigen Komplettausgabe - Gesamtgewicht rund 10 Kilo!


    Angefangen hat das bei mir 1966 mit "Kutsch-Riemens Kleinem Sängerlexikon - Unvergängliche Stimmen", Sammlung Dalp Band 92, Franke Verlag Bern und München, 555 Seiten, 19,40 DEM.



    Damals wurden nur Sänger aufgenommen, deren Stimmen auch Schallplatte greifbar waren.
    Inzwischen hat sich die Größe vervierfacht und die Seitenzahl verzehnfacht.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Lieber Harald :



    Gut , dass Du die ehemals bekannte Sammlung "DALP" hier erwähnst . Rund 20,00 DEM waren damals ( 1966 ) gut zu verkraften . Und es wurde nicht der Gigantismus und der Vollständigkeitswahn der Jetztzeit betriebn .


    Ob man heute mit solchen Riesenwerken wirklich besser bedient ist , das ist hier noch die Frage .


    Die Kosten könten bei dem 7-Bände-Werk deutlich reduziert werden , wenn nicht ein eigentlich überflüssiger Einbandaufwand betrieben würde und es sich um eine Loseblatt - Sammlung handeln würde , die laufend ergänzt werden könnte .


    Das ist dasselbe - ledier - wie bei medizinischen oder juristsichen Fachbüchern in aller Regel .


    Deine bibliohilen Freuden werden es Dir sicher bestätigt haben , das es bei den publikationen zur Musik , Malerei usw. ganz ähnlich ist .


    Für mich sind es primär Arbeits- oder Nachschlagewerke und keine Repräsentationsstücke .


    Es kommt nur auf die Qualität des Inhaltes an .


    Jürgen Kesting z. B. wird nichts Wesentliches an Meinung geändert haben . Dafür schreibt er viel zu lange im selben Bereich . Und sehr viele , wenn nicht die meisten seiner bevorzugten Sänger(innen) sind och verstorben . neue Tendenzen finden nur selten schnell Eingang in solche Werke ; ausser dass diese einen Markt zufrienden stellen sollen .


    Beste Grüsse ,



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Lieber Harald :



    Eine Frage habe ich doch . Hat sich seit Deineen Besuchen z. B. in der damals sehr guten Opern am Rhein in Düsseldorf / Duisburg und Deinem ersten Sängerlexikon etwas Wesentliches an Deinem Zugang zu Opern und Interpreten geändert ?


    Würdest Du jemandem , der Dich fragt , heute ganz andere Interpretationen empfehlen ?


    Bei klassischer Klaviermusik und vielem an Musik für Geige habe ich bei mir doch eie ebenso grosse Konstanz festgestellt wie bei Opern ( Zeitraum ab etwa 1985 ) .


    Wenn Du Zeit hast , so würde mich Deine Antwort sehr interessieren , weil Du ja durch Deine Kinder der Oper jetzt auch als Lehrender eng verbunden bist .


    Beste Grüsse ,


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Natürlich hat sich die Sammlung Dalp für mich nicht nur auf das Sängerlexikon beschränkt. Angefangen hat es damit:



    Das ist das Musiklexikon von Hanspeter Bennwitz.


    Vom selben Autor gab es auch als Band 93 der Sammlung Dalp:


    "Hanspeter Bennwitz - Interpretenlexikon"


    Diesen Band - Ausgabe 1964 - umfasst die Instrumentalisten und Dirigenten - bis hin zum Jazz - und wird von mir bis heute noch manchmal zu Rate gezogen!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harlas :


    Danke für Deinen Hinweis .


    Mir hat sich inzwischen sehr bewährt , ältere Auflagen ( z. B. auch des "Bielefelder Kataloges" in Deutschland ) nicht mit der Neuauflage wegzuwerfen , sondern lieber im Kweller ein kleines Archiv anzulegen .


    Bei Fachbüchern allgemein finden wir in älteren Auflagen oft unwiderbringbare Hinweise zu wichtigen Publikationen . Und in der klassichen Musik zu Aufnahmen ( besonders der LP - Ära ) , die nicht mehr auf CD übertragen worden sind ( meist völlig unberechtigt ! ) .


    Abgesichts des Jubiläumsgeburtstages von Mendelssohn lässt sich dies exemplarisch darstellen , wenn die DGG / universal auf Anna - Sophie Mutter hinweist . Frau Mutter ist sicherlich nicht bekannt geworden als um Mendelssohn eifrig bemühte Geigerin oder Musikerin allgemein .


    Und ihre Wiedergabe des Mendelssohn - Violinkonzertes in e - Moll gehört meiner Meinung nach auch nicht zu Aufnahmen ( mit Karajan , DGG ) , die einen einladen , diese Wiedergabe zu kaufen .


    Ähnliche sgilt für die textbeiträge in den Programmheften für Opern , Konzert , aber auch Schauspiel . Jedenfalls nach meier Erfahrung zwischen Frankfurt und Hamburg . Die alten Programmhefte nicht sorgfältig aufzubewahren , das war ein grosser Fehler .


    Beste Grüsse ,


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Hallo,


    die bei 2001 erhältliche CD-ROM-Ausgabe des Kutsch-Riemens umfasst übrigens nicht nur die fünfbändige Ausgabe von 1997, sondern auch noch den Ergänzungsband von 2000, so dass das Aktualitätsdefizit im Vergleich zur aktuellen siebenbändigen Printausgabe von 2003 relativ gering ist.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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  • Hier ist ein Hinweis auf ein Sängerlexikon in englischer Sprache:



    The Grove Book of Opera Singers
    Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
    Verlag: Oxford University Press (23. Oktober 2008 )
    Sprache: Englisch


    Zitat

    Covering over 1500 singers from the origins of opera to the present day, this book is an essential resource for all serious opera lovers and an indispensable companion to the enormously successful Grove Book of Operas, with more than 40 specially commissioned articles on contemporary singers. The most comprehensive guide to opera singers ever produced.


    Dank des günstigen Umrechnungskurses beim marketplace schon für rd 20 Euro zu bekommen. Besser als Kesting allemal.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Er wäre heute 100 geworden:


    Riemens, Leo, geb. 3.12.1910 Zevenbergen (Holland),
    gest. 3.4.1985 Maastricht;
    er wuchs in Amsterdam auf, wo sein Vater als Arzt wirkte. Studium der Musikologie bei Prof. Smeyers in Amsterdam, wobei von vornherein seine Liebe zur Oper und zur Geschichte der Gesangskunst bestimmend waren. 1931-54 als Journalist bei »Het Vaderland« tätig, bis 1976 Opern- und Fernsehkritiker bei der holländischen Zeitung »Telegraaf« in Amsterdam. In den fünfziger Jahren wurde er durch seine Sendungen über Radio Hilversum, vor allem durch die Reihe »Uren der Zangkunst«, bekannt.


    Er besaß eine der größten Schallplatten-sammlungen seiner Zeit. Er publizierte zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften (»Opera«, »Luister«, »Grammophone«, »Opera News«), gab einen Opernführer »Elzeviers Groot Opera Book« (2. Auflage, Amsterdam 1989) und u.a. eine Biographie von Maria Callas heraus.
    Nach langer Zusammenarbeit mit Karl-Josef Kutsch veröffentlichten beide 1962 einen kleinen Band »Unvergängliche Stimmen«, aus dem sich das »Große Sängerlexikon« im Lauf von über 30 Jahren entwickelte.



    Die neueste Ausgabe umfaßt 7 dicke Bände mit nicht weniger als ca. 18.760 Biografien von Sängerinnen und Sängern.


    LG


    ;)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Kutsch-Riemens ist zwar in vielerlei Hinsicht ein interessantes Nachschlagewerk, aber leider ist es immer wieder auch nicht ganz korrekt und verläßlich, was Jahreszahlen, Debüts u.a. betrifft. Man ist oft gut beraten im Zweifelsfall im Internet nachzurecherchieren.

  • Kutsch-Riemens ist zwar in vielerlei Hinsicht ein interessantes Nachschlagewerk, aber leider ist es immer wieder auch nicht ganz korrekt und verläßlich, was Jahreszahlen, Debüts u.a. betrifft. Man ist oft gut beraten im Zweifelsfall im Internet nachzurecherchieren.



    Niemand ist unfehlbar. Auf 5371 Seiten werden Sänger vorgestellt, die schon mal auf einem Tonträger zu hören waren, sowie eine große Anzahl von Sängern aus der Zeit vor der Erfindung von Tonträgern. Da können sich schon mal Fehler eingeschlichen haben.


    Der jetzige Herausgeber, Hansjörg Rost, versucht bei jeder Neuauflage die Daten auf den neuesten Stand zu bringen und ist dankbar für jeden Hinweis auf Fehler, die dann bei der Neuausgabe ausgemerzt werden.


    Aber: Ohne Feedback funktioniert das nicht!
    Also: nicht meckern, wenn was nicht stimmt, sondern melden!


    LG


    ;)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • [timg]https://pictures.abebooks.com/…OTT/md/md8144269103.jpg;l[/timg]
    Mit diesem Buch in einem relativ kleinen aber sehr handlichen Format fing alles an. Daraus erwuchsen die sieben Bände des jetzt "Gro0ßen Sängerlexikons" von Karl-Josef Kutsch und Leo Riemens. Ich habe es heute ganz zufällig auf einem Flohmarkt gesehen - und musste es kaufen. Aus reiner Nostalgie. Aber auch aus Interessen. Es handelt sich um die zweite Auflage von 1965. Für mich ist es durchaus aufschlussreich, Artikel von damals und heute zu vergleichen. Wer alles noch lebte? Die Lemnitz zum Beispiel. Und Anna Netrebko war mal eben sieben und steht noch nicht drin. ;) Und Benjamin Appl, das aufsteigende Kunstlied-Talent noch lange nicht geboren. Es wird viel kritisiert an dem Werk, das in die Jahre gekommen ist. Ich konnte das nicht immer nachvollziehen. Bei der Fülle an Fakten und Informationen, die ein kleiner Kreis um die Herausgeber zu bewältigen hatten - aus reinem Enthusiamus - gibt es halt Fehler. Fehler der Liebe, wie ich das nenne. Wer sich für Sänger interessiert, dürfte schwerlich ohne dieses Nachschlagewerk auskommen.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich habe dieses Buch in den frühen siebzigern zum Geburtstag gekauft, mit der Option es später auch für mich zu erwerben. Dann habe ich es aus den Augen verloren. Als ich mich wieder dafür interessierte war ein (damals für mich) unbezahlbarer Monsterschinken daraus geworden, sodaß ich den Kauf auf später verschieben musste. Jetzt hat das Werk 7 Bände und kostet an die 900 Euro.
    Wenn ich richtig verstanden habe ist es zudem weder in Leinen noch in Bibliotheksleinen oder Kunstleder (?)
    Das sollte aber bei einem Nachschlagewerk dieser Preisklasse eine Selbstverständlichkeit sein - denn Langlebigkeit hängt sehr von der Art der Bindung und des Umschlags ab.
    Was aber noch schwerer wiegt, ist, daß die neueste derzeit erhältliche Ausgabe aus dem Jahre 2004 stammt (man verbessere mich, wenn ich mich irre) damit sind ebenfalls zahlreiche Größen der heutigen Sängerszene nicht enthalten. Der "Markt" verändert sich derart schnell, daß offensichtlich nicht mal WIKIPEDIA in der Lage ist seine Daten am letzten Stand zu halten.


    Unser kleines Sängerverzeichnis ist hier in mancher Hinsicht flexibler und vor allem werden immer wieder verweise auf derzeit erhältliche Aufnahmen, sowie Clips im Internet gesetzt. Prinzipiel wäre der Kutsch Riemens fast ideal, aber fürs erste ist er zu teuer, fürs zweite zu langsam im Update - Ein Ergänzungsband alle 2 Jahre sollte als Standart gelten. Aber natürlich weiß ich auch, daß das aus kommerziellen Erwägungen nicht realisierbar ist, weil die Klientel zu klein ist und zudem den erforderlichen Mehraufwand nicht honorieren würde...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wenn ich richtig verstanden habe ist es zudem weder in Leinen noch in Bibliotheksleinen oder Kunstleder (?)
    Das sollte aber bei einem Nachschlagewerk dieser Preisklasse eine Selbstverständlichkeit sein - denn Langlebigkeit hängt sehr von der Art der Bindung und des Umschlags ab.
    Was aber noch schwerer wiegt, ist, daß die neueste derzeit erhältliche Ausgabe aus dem Jahre 2004 stammt (man verbessere mich, wenn ich mich irre) damit sind ebenfalls zahlreiche Größen der heutigen Sängerszene nicht enthalten. Der "Markt" verändert sich derart schnell, daß offensichtlich nicht mal WIKIPEDIA in der Lage ist seine Daten am letzten Stand zu halten.


    Die derzeit neueste Ausgabe stammt von 2003. So steht es auch in den Bänden. Amazon nennt 2004. ?( Alle Bücher sind in stabiles graues Leinen gebunden und haben einen Schutzumschlag. Wer Bücher gut behandelt, wird lange Freude daran haben. Mein Exemplar weist fast keine Gebrauchsspuren auf, obwohl ich es sehr oft benutze. Lexika dieses Ausmaßes halte ich für ein Auslaufmodell seitdem selbst die Britannica von Papier auf Digital umgestiegen ist. Ob auch das Sängerlexikon diesen Weg geht, wird sich zeigen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bereitschaft, dafür auch zu bezahlen gegen null geht. Zumindest nach meiner Beobachtung. Wikipedia hat uns verwöhnt. Alles umsonst. "Geiz ist geil"! Niemand kann sagen, ob dieses sehr vage Geschäftsmodell trägt. Ich halte es nicht für zukunftsfähig. Die jährlichen Geldsammelaktionen von Wikipedia verheißen nichts Gutes.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Rheingold1876
    Danke für die umfassende Information.
    Ob die gedeuckte Entzyklopädie ein Auslaufmodell ist?
    Auch wenn es so scheint - und momentan so ist - so glaube ich daß das gedruckte Buch wieder zurückkommt (und ich meine hier die gebundene Ausgabe) spätestends dann, wenn der Aufwand in den großen Bibliotheken, ständig Sicherheitskopien, Virenabwehrsysteme und Altualisierung der Hardware (Festplattenverschleiss) vornehmen zu müssen. Weil sich herausstellen wird, daß das gedruckte Buch billiger kommt.
    Bei einem Internetforum ist es ja leider nicht möglich die Texte in Buchform zu veröffentlichen, das verbietet sich allein schon durch die Art des interaktiven Mediums


    Das hat in vielen Fällen natürlich auch seine Vorteile
    Kommen wir zurück zu unserm winzigen "Sängerlexikon"
    Das ist natürlich viel weniger ausführlich im Detail (was nicht unbeabsichtigt ist) uns auch in der Anzahl der Einträge (was durch die Anzahl der Mitarbeiter, aber auch durch das jeweilige Interesse bedingt ist)


    Zudem ist der Zugang ein anderer.
    Wir streben weder Komplettheit der Sänger an, die je gesungen haben, sondern interessieren uns vorzugsweise für Stimmen, die auch auf Tonträger erhältlich sind - oder es zumindest mal waren (somit eventuell antiquarisch zu haben sind) bzw solche deren Aufnahmen bei youtub anzuhören möglich ist.


    Wir beschreiben auch nur kurz die wichtigsten Stammdaten und verzichten in der Regel darauf, minuziös die Karriere des jeweiligen Künstlers zu beschreiben, inklusive Namensnennung aller Dirigenten mit denen er zusammengearbeitet hat, inklusive aller Opernhäuser und Konzertsäle wo er je aufgetreten ist. Ein kurzer Überblick findet in der Regel mehr interessierte Leser, als ein zu ausfühlicher Artikel. Es gibt auch keine (dogmatischen) Bewertungen eines bestimmten Autors, denn dadurch, daß mehrere Tamino-Mitglieder an einem Thread mitarbeiten können, ist Meinungsvielfalt garantiert. Dazu kommen noch die vielen Verlinkungen via Werbepartner zu den diversen Aufnahmen, sodaß der "Leser" sich selbst ein Bild machen kann und der Foreneintrag nur als flankierende Maßnahme zur Meinugsbildung zur Seite steht.


    Ein großer Vorteil ist IMO darin zu sehen, daß selbst relativ neue und eher (derzeit noch) unbekannte Stimmen präsentiert werden können, obwohl ich kritisch anmerken möchte, daß hier das Interesse eher mäßig zu sein scheint.


    Das Projekt umfasst derzeit etwa 800- 1000 Stimmen (auch historische, auf Schellack festgehaltene) die erwähnt werden und ist somit auf gutem Wege.


    Was ist eigentlich mit Jürgen Kestings 4 bändigem Werk? Es ist doch erst 2008 erschienen!!!


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wir beschreiben auch nur kurz die wichtigsten Stammdaten und verzichten in der Regel darauf, minuziös die Karriere des jeweiligen Künstlers zu beschreiben, inklusive Namensnennung aller Dirigenten mit denen er zusammengearbeitet hat, inklusive aller Opernhäuser und Konzertsäle wo er je aufgetreten ist. Ein kurzer Überblick findet in der Regel mehr interessierte Leser, als ein zu ausfühlicher Artikel. Es gibt auch keine (dogmatischen) Bewertungen eines bestimmten Autors, denn dadurch, daß mehrere Tamino-Mitglieder an einem Thread mitarbeiten können, ist Meinungsvielfalt garantiert.

    Der Vorzug von TAMINO ist damit gut erfasst. Eines möchte ich noch deutlicher machen, eine Stärke, die kein Lexikon im herkömmlichen Sinne aufweist - nämlich die oft sehr persönliche Sicht. Die reicht von Fanpost bis hin zur gut durchdachten analytischen Bewertungen. Eine Meinungsvielfalt also, die auch Alfred betont haben wollte. Die grelle oder - im Vergleich mit sich selbst - andere Meinung ist mir immer noch lieber als gar keine. An der kann ich mich abarbeiten, die inspiriert mich zum Nachdenken und Überprüfen eigener Standpunkt. Auch wenn das hier nicht immer seinen schriftlichen Niederschlag findet. Die Diskussion um die Arie "Il mio tesoro" ist dafür ein gutes Beispiel. Zudem weiß ich Sänger-Threads zu schätzen, die mit einer Vorstellung des jeweiligen Künstlers ganz allgemein beginnen, damit man weiß, mit wem man es zu tun hat. Durchaus so ähnlich wie in einem Lexikon. Das hakte ich für einen festen Sockel für individuelle Äußerungen.



    Was ist eigentlich mit Jürgen Kestings 4 bändigem Werk? Es ist doch erst 2008 erschienen !!!

    Der Kesting hat ja einen anderen Ansatz als ein Lexikon. Der ist schon persönlicher und individueller. Das wird auch an der Auswahl deutlich. Auf manche Sänger, die Weltkarrieren hingelegt haben, verzichtet er mitunter ganz oder belässt es bei einer Namensnennung. Andere wieder hebt er in den Sängerhimmel. Ich lese ihn sehr gern, auch, weil ich innerlich mit ihm streiten kann. Manchmal glaubt man sich allerdings in einem Fremdwörterbuch und stößt auf Begriffe, die weniger sagen als es eine sinnentsprechende Formulierung aus dem deutschen Sprachgebrauch vermag. Der vierbändigen Ausgabe ging eine schön gebundene in drei Bänden voraus., zwischenzeitlich gab es einen Band als Komprimat. Habe ich etwas vergessen?


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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