MOZART, Wolfgang Amadé: Klavierkonzert Nr 26 in D-Dur KV 537 “Krönungskonzert”

  • Damit es endlich einen Thread über Alfreds Lieblingsklavierkonzert gibt [und ich ihm kein Weihnachtsgeschenk kaufen muß (freiwillige Zwangsverpflichtung)]:


    In aller Eile komponierte Mozart das Klavierkonzert D-Dur KV 537, heute als „Krönungskonzert“ bekannt. Er vollendete es Ende Februar 1788. Sehr unbekannt und in diesem Falle sicherlich überraschend ist die Tatsache, dass Mozart auch hier – wie bei den Konzerten F-Dur KV 413, A-Dur KV 414, C-Dur KV 415 und Es-Dur KV 449 – den gesamten Bläserpart ad libitum setzte. Während es zu der Trias KV 413-415 sowie zu KV 449 Einspielungen ohne Bläser – quasi als Klavier-Quintett - gibt, ist dies nach meinen Recherchen für KV 537 bisher nicht der Fall. Zu den kammermusikalischen Einspielungen der genannten Klavierkonzerte siehe hier:


    Mozart: Klavierkonzert A-Dur KV 385p (KV 414) als Klavierquintett


    Mozart dachte wohl auch bei KV 537 daran, durch die Kammerversion größere Verbreitung des Werkes – und damit schlussendlich höhere Einnahmen – zu bewirken.


    Das Werk ist ein sehr persönliches, da Mozart es für sich selbst komponierte und es keinen erkennbaren bzw. nachweisbaren Auftraggeber oder Widmungsträger gibt. Für diese Tatsache spricht neben der Nichtexistenz originaler Kadenzen u.a. auch, dass Mozart den Part der linken Hand in weiten Teilen unausgefüllt ließ - und dies noch weitaus großzügiger als in KV 491 [vgl. diesbezügl. Thread oder diesen Post]. Der Part der linken Hand wurde jedoch bereits in den ersten Druckausgaben [Erstdruck J. Andrè, Offenbach, 1794 als op. 46] von unbekannter Hand ergänzt. In den meisten Fällen wird diesem nicht als solchen erkennbaren Ausführungsvorschlag heute gefolgt. Diese Ergänzung ist in weiten Teilen brauchbar, doch teils auch etwas trivial. Wagemutige Interpreten, welche Kenntnis von den eigentlich fehlenden Stimmen haben, zeigen in diesem Konzert ihr eigentliches Können.


    Da Mozart das D-Dur-Konzert am 15. Oktober 1790 in Frankfurt anlässlich der Krönung Leopolds II. spielte, erhielt das Werk den Beinamen „Krönungskonzert“. Es ist anzunehmen, dass im Rahmen der Krönungsfeierlichkeiten die Version mit Bläsern [Flöte, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten nebst Pauken] gegeben wurde. Vermutlich ebenfalls zur Kaiserkrönung wurde das F-Dur-Konzert KV 459 gegeben, von dem heute die Trompeten- und Paukenstimmen als verloren gelten müssen. Das sogenannte „2. Krönungskonzert“, auf welches innerhalb dieses Threads nicht weiter eingegangen wird, kennen wir daher heute nur in der abgespeckten Version [Rekonstruktionsversuche mit Trompeten und Pauken gibt es sehr wohl].


    KV 537 ist – wie alle Klavierkonzerte Mozarts – dreisätzig angelegt und gehört m. E. zu den harmonisch interessantesten, vielleicht gar „modernsten“, vgl. Satz 1, Takte 143ff. [diese ähneln z.B. Schuberts Finalsatz der Sonate a-moll D784], besonders jedoch T. 178ff. oder die Takte 124ff. des Finales.


    Die Satzfolge ist


    1. Allegro D-Dur, C-Takt
    2. ohne Satzbezeichnung, A-Dur, C|-Takt [„Larghetto“ später von fremder Hand hinzugefügt]
    3. ohne Satzbezeichnung, D-Dur, 2/4-Takt [„Allegretto“ später von fremder Hand hinzugefügt]


    Erneut ist hier die große Eile der Komposition durch das Fehlen der Satzbezeichnungen im Autograph erkennbar.


    Ich nehme dieses Konzert zum Anlass, um mittels ein paar Notenbeispielen gewisse Ähnlichkeiten in Mittelteilen von Mittelsätzen einiger Klavierkonzerte aufzuzeigen:



    Man kann an diesen Beispielen sehr schön erkennen, wie Mozart ein und denselben Gedanken unterschiedlich ausführt. Die Nebenthemen im jeweils 2. Satz der Konzerte 466, 467, 537 und 595 sind sehr eng miteinander verwandt und haben verschiedene melodische oder rhythmische Beziehungen untereinander. Vielleicht auch ein Anreiz, die vier Mittelsätze einmal vergleichend anzuhören?


    Besonders im Mittelsatz ist die große Auszierungskunst des Pianisten gefragt – wiederholt sich doch das Hauptthema ganze 7 Mal [eingerechnet die Insichwiederholung der zweiteiligen Phrase, jedoch ohne die Wiederholungen vom (Streich-) Orchester]. Immerseel interessiert dies z.B. leider nicht, er spielt lieber mit m. E. überflüssigen Auszierungen auf anderen Teilen als dem Hauptthema herum. Brendel ist diesbezüglich „erfinderischer“ gewesen, dafür aber nicht HIP :D [nun wird er's nicht mehr ändern...]


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo!


    Ich mag und schätze das Konzert sehr, es war auch auf meiner ersten eigenen Mozart-Klavierkonzert-CD drauf. Die Brendel/Marriner-Aufnahme (gekoppelt mit Nr. 21 damals einzeln erhältlich) kann ich nach wie vor wärmstens empfehlen! :yes:


    Beim Amazon Marketplace gibts noch zwei billige Resposten, da heißt es zugreifen!



    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo!


    Ich liebe dieses Konzert sehr und halte es für Mozarts gelungenstes. Vor allem der etwas pompösere Orchesterklang, durch die Entstehungsgeschichte ja notwendig, fasziniert mich schon lange.


    Meine Referenzaufnahme (wie bei fast allen Mozart-KKs [meine Sammlung ist nicht groß, da ich aufgrund dieser Box kaum Erweiterungsbedarf sah]) ist die Aufnahme mit den Wiener Symphoniker unter und mit Rudolf Buchbinder:


    Wie transparent und leichfüßig dieses Konzert hier klingt ist einfach unbeschreiblich. Es gelingt Buchbinder hier vortrefflich Mozarts Einfälle auch adäquat genial zu verarbeiten.


    Darum ist diese Box/Aufnahme für mich absolutes Highlight in meiner Sammlung.


    LG joschi

  • Guten Morgen,


    meine Lieblings-CD von KV 537 ist diese



    HIP-Einspielung mit Rorbert Levin
    -der ein fortepiano von Anton Walter benutzt-
    und The Academy of Ancient Music unter der Leitung von Christopher Hogwood.
    Levin spielt hier seine eigenen Improvisationen und Verzierungen.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Sagitt meint.


    Eine gute Gelegenheit, mal wieder auf die Aufnahme mit Geza Anda hinzuweisen.


    Er war wohl der erste, der alle Konzert auf Platte bannte. Meist nach einer ausführliche Tournee mit der camerata.


    In den sechziger Jahren ziemlich konkurrenzlos und auch nach Jahrzehnte, speziell auch KV 537, eine der beste Aufnahmen dieses Konzerts.

  • Warum schrieb Alfred hier eigentlich noch nichts zu?


    Was mich ein wenig wundert, über mich selbst, ist die Tatsache dass mir dieses Konzert anfangs nur mittelmäßig gefiel, verglichen mit den anderen Konzerten rund um dieses Konzert.
    Es ist mir deshalb so unerklärlich, weil dieses Konzert gar nicht so schwer zu 'verdauen' ist, denn sonst hätte ich es verstanden, ähnlich wie bei seiner großen Es-Dur Sinfonie.
    Ich finde sein 25stes Klavierkonzert in C-Dur hierbei noch viel schwerer.


    Dieses Konzert hat aber alles, was ein Konzert braucht. Es ist pompös, majestätisch, frisch und voller Überraschungen. Öfters hörte ich, dass dieses Konzert ein Rückgang sei, und es nicht mit jenen großen KOnzerten (20,21,22) aufnehmen kann.
    Zwar finde ich auch, dass das Konzert etwas aus der Reihe schlägt, aber meines Erachtens nach ist es gelungen-anders, wenn nicht sogar besser (was nicht heißt, dass es über mein Lieblingskonzert KV 467 geht grins.gif%20).


    Inzwischen liebe ich dieses Konzert sehr. Es ist immer so schwer Mozarts Konzerte zu ordnen... das kann beinahe täglich sich ändern. Heute wäre dieses Konzert bei mir dann deultich auf Platz 2.
    Am liebsten ist mir übrigens der erste Satz. Das Seitenthema ist einfach zum Reinknien.



    Als Einspielung empfehle ich hierbei, schon wieder, Perahie, der hat das meiner Meinung nach sehr gut und temperamentvoll wie üblich gespielt. Und die Kadenz kann sich hören lassen.




    :hello:



    C.

  • Zitat

    Original von Sakow
    Dieses Konzert hat aber alles, was ein Konzert braucht. Es ist pompös, majestätisch, frisch und voller Überraschungen. Öfters hörte ich, dass dieses Konzert ein Rückgang sei, und es nicht mit jenen großen Konzerten (20,21,22) aufnehmen kann.
    Zwar finde ich auch, dass das Konzert etwas aus der Reihe schlägt, aber meines Erachtens nach ist es gelungen-anders, wenn nicht sogar besser (was nicht heißt, dass es über mein Lieblingskonzert KV 467 geht )


    Ich halte das Konzert für das schwächste seit KV 415 (und KV 271 ist ohnehin um Längen besser, ebenso das andere "Krönungskonzert" KV 459). Was bei Mozart freilich nicht heißt, daß es ein schwaches Werk wäre, aber es gibt ein dutzend bessere Klavierkonzerte aus seiner Feder.


    Unabhängig von der Bewertung fällt es jedenfalls deutlich aus dem Rahmen, daher sind diese unterschiedlichen Ansichten vielleicht zu verstehen. (Auch das letzte Konzert fällt aus dem Rahmen, aber in ganz anderer Weise)
    Rosen meint ein wenig ironisch, Hummel habe solch ein Konzert geschrieben, falls er ein Genie gewesen wäre (das ist m.E unfairer gegenüber Hummel als gegen Mozart); er hebt aber den großen Einfluß dieses Werks nicht nur auf Hummel, sondern auch auf Weber und den jungen Beethoven.


    Was mir hier nicht gefällt, ist die Kombination aus extrem schlichter Volkstümlichkeit (besonders im Mittelsatz, da sind die im Prinzip ähnlichen, aber oft tief melancholischen Sätze in 595 oder 622 eine ganz andere Liga) und einer Neigung zum hohlen Pomp. Vielleicht nachvollziehbar, daß Mozart für ein unbekanntes Publikum auf Nummer sicher gehen wollte, aber ich vermisse hier viele Feinheiten der vorherigen Konzerte. Vom emotionalen Spektrum in Werken wie den Moll-Konzerten oder auch KV 488 und 453 gar nicht zu reden. Auch andere "pompöse" Werke wie KV 467, 482 oder 503 gefallen mir wesentlich besser: kontrastreicher, subtiler und farbiger instrumentiert usw. (wobei ich zugeben muß, daß das vielleicht populärste Konzert 467 bei mir ebenfalls nicht weit vorne rangiert). Anhand eines solchen Werkes kann ich im Ansatz (was mir sonst fast immer schwerfällt) nachvollziehen, daß viele Hörer Mozart (oft dann allerdings sehr pauschal) "leeres Geklingel" unterstellen.


    Aber vielleicht sollte ich es mal wieder anhören; Problem ist ja, daß man die Stücke, die einem weniger gefallen, entsprechend seltener hört...


    :hello:

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich möchte in mich in nächster Zeit vermehrt einem meiner Lieblingsthemen widmen - Mozarts Klavierkonzerten.
    Dazu werden teilweise bestehende Threads fortgesetzt oder durch parallell geführte (gleiches Werk - aber anderer Schwerpunkt) thematisch ergänzt. Fehlende Konzerte werden - nach und nach - hinzugefügt.
    Dieser Thread - er besteht seit 2008 - wurde erst heut im Foreninhaltsverzeichnis eingetragen....


    Auch wenn etliche der Meinung sind, Mozart habe raffiniertere Klavierkonzerte als gerade das „Krönungskonzert“ KV 537 geschrieben: Es war immer schon mein Lieblingskonzert – und ist es bis heute geblieben. Der bombastische Beginn, die majestätische Attitüde, die eingängige Melodik ohne „doppelten Boden“ oder Hintergründigkeiten. DAS ist es was ich mit Musik verbinde. Dieses Konzert hätte für mich geschrieben sein können….
    Wurde es aber nicht – Niemand weiß bis heute WARUM und für wen Mozart dieses Konzert geschrieben hat, Paul Badura Skoda vermutet im Beiheft zur abgebildeten CD, Mozart habe es für sich selbst geschrieben um auf Reisen brillieren zu können, der Klavierpart ist wesentlich dominanter und vom Orchester unabhängiger als bei vergleichbaren Werken.
    Allerdings ist er bei aller Brillianz weniger schwierig zu spielen als der früherer Klavierkonzerte. Daß die Klavierstimme der linken Hand oft nur andeutungsweise notiert wurde ist vielen Mozart Experten aufgefallen, und wurde ebenfalls meist dahin gedeutet, dass Mozart dieses Konzert in erster Linie für sich selbst geschrieben hatte. Die Ergänzung durch „unbekannte Hand“ – Badura Skoda meint, der Herausgeber Johann Andre könnte es selbst gewesen sein – wurde nicht von allen als optimal empfunden. Badura Skoda hat nun versucht eine bessere Rekonstruktion herzustellen, wobei er bei den einzelnen Ergänzungen stets ähnliche Stellen in anderen Mozart Klavierkonzerten als Vergleich heranzog. Nach eigener Aussage hat Badura-Skoda das Problem indes unterschätzt – und benötigte 10 Jahre dafür.
    Allein der Booklet-Text von Badura Skoda rechtfertigt den Kauf der hier gezeigten Aufnahme mit dem Prager Kammerorchester.(wenngleich es natürlich auch andere sehr interessante Einspielungen gibt) Nicht nur die Ergänzungen – auch die Kadenzen stammen von Badura Skoda. Die Aufnahme entstand im Juni 2001 im Studio Domovina, Prag, Der Flügel stammt aus dem Hause Bösendorfer.

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Im Rahmen der soeben abgelaufenen Welle bei Tamino "Mozart Klavierkonzerte" ist mir aufgefallen, daß mein Lieblingskonzert, Die Nr. 26 KV 537 "Krönungskonzert" geradezu übergangen, totgeschwiegen oder boykottiert wurde - wie immer man das gen formulieren möchte. Von jenen die vo 2010 !! Sttements abgeheben haben (die meisten waren durchweg positiv bis begeistert.) ist nur mehr ein einzige Mitglied bei uns, Johannes Roehl, undgerader er hat das Konzert als Mozarts schwächstes bezeichnet - geprägt durch extrem schlichte Volkstümlichkeit und einer Neigung zu hohlem Pomp.


    Ich glaub, daß es gerade das ist was mir so gefällt, die Eingängigkeit und das Majestätische, das J.R. Als hohlen Pomp bezichnet, das aber dem damaligen Zeitgeschmack (und meinem) sehr entgegenkam.

    Wir leben heute in einer Zeit, wo alles schwierig, komplex, tiequgründig sein soll, idealerweise unbequem und "unangenehm klingend" - wo man sich den Zugang zu einem Stück erst "erarbeiten" muß - und in "tiefere Schichten" eintauchen muß

    Wenngleich das Konzert 1788 ohne nähere Bestimmung komponierte wurde, bereits 1789 uraufgeführt wurde, so erklang es 1790 doch in einem Konzert, während der Krönung von Leopold II, allerdings nicht aus diesem Anlass (!! -lar Attial Csampai im Harenberg Konzertführer)zusammen mit dem Klavierkonzert Nr 19 (das heute gelegentlich als "das 2. Krönungskonzert") bezeichnet wird.

    Aver gerade für diesen Zweck wäre das Konzert mehr als geeignet gewesen , vor allem der erste und der dritte Satz , wo imperialer Prunk (oder Pracht, oder Macht - wie immer man das ausdrücken will) ausgedrückt wird.

    Der Titel wurde übrigens vom Offenbacher Verleger Johann André (1741 -1799) nachträglich vergeben, dem wir auch die Fassung des Konzerts in seiner heutigen Form verdanken, denn der Klavierppart war nicht ausgeschrieben, da Mozart vieles "aus dem Gedächtnis heraus" spielte. Legendär die Anwort Mozarts auf eine Frage ob er ein bestimmtes Werk bereits fertig komponiert habe: "Komponiert habe ich es bereits- nur noch nicht aufgeschrieben"

    Allerdings kann man, das was noch nicht aufgeschrieben ist, nicht drucken, somit hat der Verleger das Werk für den Druck "eingerichtet"

    Es fehlen beispielweise zahlreiche Noten für die linke Hand. Das wurde von André (Zuschreibung !!) oder einer von ihm beauftragten Person ergänzt, wobei der Mozart Forscher Alfred Einstein (1880-1952)die Ergänzung als einigermaßen passabel aber dennoch ungeschickt bewertet hat.

    In der neuen Mozart-Ausgabe sind - im Gegensatz zur äteren - die hinzugefügten Noten durch Kleindruck gekennzeichnet.

    Ab hier zitiere ich die englischsprachige WIKIPEDIA, weil sie so treffen dassagt, was ich selbst empfinde:


    Zitat

    Während sich dieses Konzert seinerzeit aufgrund seiner Schönheit und seines Rokoko- (oder galanten) Stils großer Beliebtheit erfreute, waren die Urteile später geteilter.[11] Einige Autoren beurteilten es als minderwertig als die zwölf vorherigen Wiener Klavierkonzerte oder das letzte Konzert in B♭. Dies kommt einer völligen Umkehrung der kritischen Meinung gleich, da KV 537 vor allem im 19. Jahrhundert eines der berühmtesten Klavierkonzerte Mozarts war. Noch 1935 bezeichnete Friedrich Blume, Herausgeber der Eulenburg-Ausgabe dieses Werks, es als „das bekannteste und am häufigsten gespielte“ Klavierkonzert Mozarts. Aber der Musikwissenschaftler Alfred Einstein schrieb 1945: „Es ist sehr Mozart-mäßig, drückt aber gleichzeitig weder das Ganze noch die Hälfte von Mozart aus.“ Tatsächlich ist es so „mozartesk“, dass man sagen könnte, Mozart habe sich darin selbst nachgeahmt – keine schwierige Aufgabe für ihn. Es ist sowohl brillant als auch liebenswürdig, besonders im langsamen Satz; es ist in seiner Beziehung zwischen Solo und Tutti sehr einfach, ja primitiv und so völlig leicht zu verstehen, dass es selbst im 19. Jahrhundert stets ohne Schwierigkeiten erfasst wurde....[10] Dennoch wird das „Coronation“-Konzert auch heute noch häufig aufgeführt, und prominente Mozart-Interpreten wie die Pianistin Mitsuko Uchida und der Dirigent Colin Davis haben es in jüngerer Zeit als ein unterschätztes Meisterwerk bezeichnet."


    Unterschätztes Meisterwerk" - Das bringt es IMO auf den Punkt

    Ich brauche mich also für meine positive Bewertung nicht zu genieren (was ich sowieso nie getan hätte ;):hahahaha: )

    Als ich in der deutschen Wikipedia den typisch deutschen Stil, der Verachtung von allem was irgendwie nicht unangenehm klingt fand - da war mir klar, daß ich in der englischen, das lesen würde, was ich erwartete.....^^

    Der englische Musikgeschmack in Bezug auf klassische Werke (nicht aber auf englische Komponisten) ist weitgehend kompatibel mir dem "wienerischen" - nicht nur bei Mozart...


    Ich habe das Konzert in der mich prägenden Aufnahme mit und unter Geza Anda - mit der Camerata Academica Salzburg (DGG 1966) gehört und war begeistert wie am ersten Tage. Die Cadenz im ersten Satz stammt von Geza Anda...


    Dieses Konzert hat aber alles, was ein Konzert braucht. Es ist pompös, majestätisch, frisch und voller Überraschungen. Öfters hörte ich, dass dieses Konzert ein Rückgang sei, und es nicht mit jenen großen KOnzerten (20,21,22) aufnehmen kann.

    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Im Rahmen der soeben abgelaufenen Welle bei Tamino "Mozart Klavierkonzerte" ist mir aufgefallen, daß mein Lieblingskonzert, Die Nr. 26 KV 537 "Krönungskonzert" geradezu übergangen, totgeschwiegen oder boykottiert wurde - wie immer man das gen formulieren möchte

    Lieber Alfred,

    da springe ich Dir sehr gerne bei, um diesem Boykott ein Ende zu setzen und mich gemeinsam gegen das Schweigen zu stemmen.

    Ich mag das Konzert auch sehr und habe das unterschätzte Meisterwerk in der m. E. unterschätzten Einspielung mit Derek Han, Paul Freeman und dem Philharmonia Orchestra gehört:




    Man muss nicht die ganz große Box kaufen wie hier im Bild, es gibt auch Auskopplungen der Klavierkonzerte, teilweise sogar als Einzel-CDs.

    Derek Han und das Philharmonia Orchestra spielen federnd, pointiert, dennoch aber auch differenziert und einfühlsam. Der zweite Satz ist wunderschön, und auch der erste und dritte Satz zeigen große Energie und Beweglichkeit, Derek Han und das Orchester musizieren kultiviert und mit Noblesse, durchaus auch majestätisch und kraftvoll, jedoch ohne falsches Pathos oder erdrückenden Bombast.


    Hier kann man sich auf youtube bereits einen Eindruck verschaffen:

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  • Im Rahmen der soeben abgelaufenen Welle bei Tamino "Mozart Klavierkonzerte" ist mir aufgefallen, daß mein Lieblingskonzert, Die Nr. 26 KV 537 "Krönungskonzert" geradezu übergangen, totgeschwiegen oder boykottiert wurde

    Das ist ein falscher Eindruck, lieber Alfred!


    Mir war es zunächst ein Anliegen, einige der späten Mozart-Konzerte, z.B. die Nr. 15, 16, 17, 22, endlich mit einem eigenen Thread auszustatten.

    Nachdem dies eine wahre Flut von neuen Einträgen zu dem gesamten Werkkomplex ausgelöst hatte, trat plötzlich, wie in der Bibel, "eine große Stille ein". Eine gewisse "Mozart-KK-Müdigkeit" schien sich breitzumachen, was ja nach den vorangegangenen lebhaften, z.T. heftigen Debatten durchaus verständlich war. Das war der Grund, weshalb auch ich für meinen Teil eine Pause eingelegt habe.


    Doch das Konzert Nr. 26 KV 537 "Krönungskonzert" hatte ich durchaus im Blickfeld, wie die folgenden Einträge aus dem Thread über das KK 16 KV 451 zeigen. Auf folgenden Eintrag

    wobei ich KV 537 persönlich noch dahinter einreihe

    (das bezog sich auf KV 451) habe ich so geantwortet:

    Das hingegen sehe ich wieder ganz anders. KV 537, das sogenannte Krönungskonzert, steht bei mir recht hoch im Kurs. Obwohl bis heute nicht ganz klar ist, was Mozart zur Komposition motiviert hat: Es muß jedenfalls ein festlicher, bedeutender Anlaß gewesen sein. Zumindest habe ich diesen Eindruck.

    Unser inaktives Mitglied ULLI hat das Werk in seinem Eingangsbeitrag umfassend und kenntnisreich vorgestellt, so daß dem nichts hinzuzufügen ist. Das Konzert ist in meiner Sammlung reichlich vorhanden, und ich möchte jetzt hier meine absolute Lieblingsversion vorstellen, die bisher noch gar nicht genannt wurde:


    Mozart: Piano Concerto No. 23/26 by Harnoncourt & Gulda (2000-06-20)

    Friedrich Gulda und das Concertgebouw-Orchester Amsterdam, Dirigent: Nikolaus Harnoncourt

    (Aufnahme: 9/1983, Amsterdam).


    Ein wahrlich kongeniales Zusammenwirken von Pianist und Dirigent, wie man es selten auf Tonträger erlebt. Akkuratesse, Spontaneität und Eleganz sind die Merkmale dieser einmaligen Interpretation, und das Amsterdamer Orchester spielt mit kammermusikalischer Zurückhaltung. Schöner und vollkommener kann man das nicht spielen.


    Doch es wäre ungerecht, bei dieser einen, wenn auch herausragenden, Einspielung stehenzubleiben. Ich möchte noch folgende Aufnahmen aus der Fülle des Angebots hervorheben:

    Klavierkonzerte 26 und 27 Piano Concerti 19 & 26 by Mozart, Anda (1989-07-14)


    Klavierkonzerte 21+26 Klavierkonzerte 22,23,24,26,27


    Clifford Curzon wird vom London SO unter Istvan Kértesz begleitet. Ich erwähne das besonders, weil es aus dem oben abgebildeten Cover nicht hervorgeht.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Wie nemorino oben schon gezeigt hat, gehöre bei KV 537 tatsächlich auf die Kritikerseite. Kritik auf hohem Mozart-Niveau zwar, aber ich bin kein großer Verfechter des Krönungskonzertes und ranke es relativ weit hinten und von allen großen Wiener Konzerten an letzter Stelle.

    Dabei ist Alfreds Darstellung in Teilen zutreffend und in anderen Teilen (gewollt) überspitzt. Ja, mir gefällt der äußere Pomp nicht sehr. Relativ häufig habe ich vor allem im Kopfsatz das Gefühl uninspirierten Tonleitern und Klavierläufen zu lauschen. Und das (leicht) Abgründige, das manchmal ein wenig "fröhlich-traurige" der anderen Konzerte fehlt mir hier. Dass aber alle anderen Konzerte besser gefallen, weil sie "unangenehm klingen" ist natürlich Übertreibung. Mozart klingt in dem Sinne ja niemals unangenehm. Absichtlich verstörendes - wie in der Spätromantik oder Moderne - ist bei den Klassikern ja doch in aller Regel der Ästhetik des Schönklangs untergeordnet. Wo würden denn meine Lieblingskonzerte KB 595, 450 oder 488 "unangenehm klingen"? Das tun sie natürlich nicht, ich entdecke meiner Meinung nach nur ein bisschen mehr Abgrund, ein bisschen mehr ergreifende Motivik und ein bisschen kreativere Musik in ihnen.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Ich hatte mir nie so viele Gedanken über die Musik und deren Priorisierung gemacht, wie in letzter Zeit und liebe die oben vom Kollegen nemorino zitierte Platte mit Gulda und Harnoncourt auch sehr, habe aber beim Hören immer K. 488 vorgezogen, intern gegen die Vorstellung, dass ja schon wegen der Koechelnummer und des Beinamens das Krönungkonzert irgendwie das bessere sein müsste. ;)


    Nun finde ich es natürlich auch gut, aber beim gestrigen Hören fällt doch der deutlich simplere Orchestersatz auf. Die Motive sind burschikos, damit habe ich weniger Probleme.


    Relativ häufig habe ich vor allem im Kopfsatz das Gefühl uninspirierten Tonleitern und Klavierläufen zu lauschen.


    Wahrscheinlich ist das aber auch ein Thema der Interpretation. Man kann das ja auch so sehen, dass die auffallende Geläufigkeit erhöhte Anforderungen an den Interpreten stellt.


    Und das (leicht) Abgründige, das manchmal ein wenig "fröhlich-traurige" der anderen Konzerte fehlt mir hier. Dass aber alle anderen Konzerte besser gefallen, weil sie "unangenehm klingen" ist natürlich Übertreibung.

    Ja, das fehlt und ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich es seltener höre, ist aber nicht per se ein Qualitätsmerkmal?


    Hier hören und sehen wir Gulda den ersten Teil des ersten Satzes spielen und dirigieren, wobei ich seinen Dirigierstil wirklich lustig finde, irgendwie passend zur Musik...



    und hier kann man der Einspielung mit Gulda und Harnoncourt lauschen




  • ist aber nicht per se ein Qualitätsmerkmal?

    Per se ist es vielleicht kein Qualitätsmerkmal. Man könnte natürlich schon darüber diskutieren, ob Vielschichtigkeit nicht doch ein Qualitätsmerkmal ist. Aber in der persönlichen Präferenz ist es sehr wichtig, deshalb meine fehlende tiefere Liebe zu KV 537.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Alfred Einstein schrien 1945:

    Zitat

    “ Tatsächlich ist es so „mozartesk“, dass man sagen könnte, Mozart habe sich darin selbst nachgeahmt –

    Vermutlich ist es genau das - weshalb ich das Konzert so liebe - Es biedient quasi ein Clicheé - aber eines das mir ans Herz gewachsen ist.

    Dazu kommt noch der "repräsentative Stil" - den Johannes Rühl als "hohlen Pomp" beschreibt. Hohler Pomp - der ist in unserer Zeit leider verloren gegngen, jene Regel der Gesllschaft, die die Besitzenden von den Armen unterschieden haben. Ich erinnere mich, daß an meinem einstigen Arbeitsplatz regelmäßig "Dinners" oder "Soupers" im historischen Ambiennte des Kuppelsaales stattfanden. Man konnte Einrittskarten erwerben- ein Beliebtes Geschenk. Und es war alles festlich hergerichtet, von den Karzen über die Blumen, etc etc. Aber es war interessant, daß nur wenige Personen sich dem Anlass entsprechen kleiden konnten oder sich entsprechend bewegen. Die Damen waren kaum geohnt in Stöckelschuhen zu gehen (die sie für diesen Anlass trugen) die Männer trugen einen "Festanzug" der ihnen vielleicht zu Zeiten ihrer Firmung (Konfirmation) gepasst haben mochte, nun aber 2-3 Konfektionsgrössen zu klein und ausserdem modisch längst überholt war. Das ist aber eine generelle Zeiterscheinung, man betrachte bloß die geschmacklosen Roben mancher Pseudo-Prominenten - Am Opernball. Bei den diversen Filmfestivals ist es vermutlich noch ärger. Das liegt daran, daß man heutzutage als Bundeskanzler oder Minister ungeniert in Jeans auftreten kann - oder in Turnschuhen, ohne Krawatte zur Angelobung.

    In solch einer Zeit wird "Zierrat" und "repräsentative Aufmachung" naturgemäß als "unzeitgemäß" und "bombastisch" gesehen - was vielleicht auc stimmen mag. Aber davon konnte Mozart natürlich nichts wissen - Er komponierte für das Publikum seiner Zeit- nicht für die dubiose Nachwelt mit ihrem maroden Ästheikempfinden....:hahahaha::baeh01:


    Auch wenn das Konzert NICHT - wie oft fälschlich behauptet das Werk für die Krönung LeopoldsII geschrieben oder im Rahmen des Offizellen Festalts aufgeführt wurde,

    so ist Mozart nicht ohne Hintergedanken nach Frankfurt gereist. Eigentlich hatte er vor im Gefolge von Leopold II zu reisen, aber der Plan ging schief. So reiste er selbständig und wohnte im Gasthof "Zu den drei Rindern" Das oft zitierte Konzert fand am 15.10.1790 im Frankfurter Schauspielhaus statt, also 6 Tage nach der Krönung Leopolds II.

    Mozart berichtet in einem Brief an Constanze darüber, das Konzert sei "von Seiten der Ehre herrlich, aber in Betreff des Geldes mager" ausgefallen. Und er weiß sofort auch zu berichten warum. Ein großes Dejeune bei einem Fürsten und ein Truppenmaöver habe die Aufmerksamkeit abgelenkt, bzw. geteilt........

    mfg aus Wien

    Alfred


    Quellen: Metzler: Das neue Musiklexikon

    WIKIPEDIA: Englisch

    Harenberg Konzertführer

    https://frankfurter-personenlexikon.de/node/567

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das oft zitierte Konzert fand am 15.10.1790 im Frankfurter Schauspielhaus statt, also 6 Tage nach der Krönung Leopolds II.

    Immerhin ist das Konzert im Rahmen der Krönungsfeierlichkeit für Leopold II. vom Komponisten aufgeführt worden, und es trägt deshalb seinen Beinamen zu Recht.

    Es hat mich gefreut, daß die DGG auf ihrer Wiederveröffentlichung in der "Resonance"-Reihe sinnigerweise die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation abgebildet hat:

    Piano Concerti 19 & 26 by Mozart, Anda (1989-07-14)     220px-Weltliche_Schatzkammer_Wien_%28189%292.JPG


    Sie wird, zusammen mit den übrigen "Reichskleinodien", in der Wiener Hofburg aufbewahrt. Leopolds Herrschaft währte nur kurz, von 1790 bis 1792. In Frankfurt a.M. (Stadtteil Seckbach) wurde zu seinen Ehren die "Leopoldsäule" errichtet:

    220px-Denkmal-Leopolds%C3%A4ule.jpg


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Ich würde heute vielleicht etwas verbindlicher formulieren (bitte aber meinen 2. Satz oben zu beachten!) und zum Hören macht das Konzert natürlich Spaß, halte aber meinen Kommentar von 2009 nach wie vor für im Großen und Ganzen richtig.

    Eine Erklärung für die Abweichungen dürfte sein, dass Mozart, anders als in Wien, für ein unbekanntes Ensemble und Publikum schrieb. Daher Bläser, inkl. Blech u. Pauken, aber kaum mit reizvollen Soli o.ä. wie in vielen der Konzerte von 1784-86 (man vergleiche etwa die Klangwunder in dem ebenfalls festlich pompösen KV 482), daher ein etwas "flächiger" Stil (vgl. mit der konzentrierten Energie von KV 467) und vielleicht auch der eingängige romanzenartige Mittelsatz (ohne kontrastierenden Abschnitt wie zB in KV 466).

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Immerhin ist das Konzert im Rahmen der Krönungsfeierlichkeit für Leopold II. vom Komponisten aufgeführt worden,

    Das klingt nach offiziellen Krönungsfeierlichkeiten. Tatsächlich kam Mozart doch, wenn ich mich nicht total täusche, nicht im offiziellen Tross nach Frankfurt sondern bot das Konzert auf eigene Faust an, leider ziemlich erfolglos.

    P.s.: Sorry, unnötige Anmerkung, Alfred hat die Aufführungsumstände zuvor ja bereits geschildert.


    Gruß aus


    Zitat

    Seckbach

    Er hat Jehova gesagt!

  • Das klingt nach offiziellen Krönungsfeierlichkeiten.

    Hierzu muß gesagt werden, daß das sehr oft - immer wieder so dargestellt wird - weil -durchaus verzeihlich - ein Autor vom anderen abgeschrieben hat.

    Weil mir persönlich das Konzert aber sehr am Herzen liegt, habe ich einen Tag lang mit der Recherche unterschiedlichster Quellen verbracht. Und erst daraus hat sich ein eingermaßen genaues Bild entwicklelt. Wobei das Frankfurter Personenlexikon sich als Fundgrube erwiesen hat. Dort findet man sogar ZWEI Wohnadressen Wo Mozart bei diesem Ereignis hintereinander Logis genommen hat. Vermutlich waren die meisten Hotels zu diesem Zeitpunkt ausgebucht.

    Aber auch jene "Erkenntnisse", die heute verbreitet werden sind eher nicht gesichert. Daß das Werk bei Johann Andreé 1794 (!!) in Druck erschien ist gesichert. Ebenso, daß hier erstmals der Titel (als Versuch das Werk werbewirksam zu vermarkten) auftauchte.

    Daß aber Andre die (für den Druck erforderlichen) Ergänzungen selbst hinzugefügt hat, beruht auf der ANNAHME zweiter renommierter Mozart Forscher:Alfred Einstein und Alan Tyson. Daß die Ergänzungen im Detail eher "plump" seien, ist eine Beurteilung durch Alfred Einstein, eine persönliche Meinung. Einstein hat gemeint, eine Überarbeitung des Soloparts in "mozartnäherem" Stil würde das Werk aufwerten. Scheinbar ist niemand dieser Anregung gefolgt. Soweit mir bekannt hat werde Paul Badura-Skoda - noch Robert Levin solch eine "Verbesserung" für notwendig oder sinnvoll erachtet.

    Bei dieser Gelegenheit ist es interessant, zu wissen, daß Johann Andre´ - ebenso wie später sein Sohn - nicht nur Verleger, sondern auch Musiker und (sehr fruchtbarer) Komponist war. Das hier verlinkte Flötenquartett ist von ihm (Zuschreibung) oder aber von seinem Sohn:

    Man darf dabei nicht ausser Acht lassen, daß in vergangenen Jahren Urteile von Experten unkritischer übernommen wurden, als dies heute der Fall ist.

    Einsteins Verdikt könnte also durchaus zum "zweifelhaften" Ruf des Konzerts beigetragen haben, das bis in die dreissiger Jahre des 20. Jahrhunderts als Mozarts beliebtestes und meistgespieltes galt.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Daß die Ergänzungen im Detail eher "plump" seien, ist eine Beurteilung durch Alfred Einstein, eine persönliche Meinung. Einstein hat gemeint, eine Überarbeitung des Soloparts in "mozartnäherem" Stil würde das Werk aufwerten. Scheinbar ist niemand dieser Anregung gefolgt. Soweit mir bekannt hat werde Paul Badura-Skoda - noch Robert Levin solch eine "Verbesserung" für notwendig oder sinnvoll erachtet.

    Wäre es nicht auch einfach möglich, dass sie lieber ein gegebenes Defizit hingenommen haben, als ein weiteres neues zu komponieren? Es ist ohne explizite Äußerung ja nicht zu folgern, dass beide die Ergänzungen für die linke Hand nun befriedigend fanden, nur weil sie keine eigenen komponiert haben.

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  • Wie ich mit Freude sehe ist diese Konzert auch für unsere Beiträge ergiebig:

    Wäre es nicht auch einfach möglich, dass sie lieber ein gegebenes Defizit hingenommen haben, als ein weiteres neues zu komponieren? Es ist ohne explizite Äußerung ja nicht zu folgern, dass beide die Ergänzungen für die linke Hand nun befriedigend fanden, nur weil sie keine eigenen komponiert haben.

    Mit Ergänzungen durch Musikwissenschaftler ist das so eine eigene Sache: Einerseits wird ihnen meist - ob zu Recht oder zu Unrecht - ein "akademischer" Stil vorgeworfen.

    Andrerseits finden sich sofort "Gegner", die kein gutes Haar an der "Verbesserung" lassen - und - im schlimmsten Falle (;) ) dann eine eigene verfertigen.

    Persönlich bin ich der Meinung, daß eine einigermaßen passable und stilgerechte Ergänzung eines ZEITGENOSSEN, der mit den Usancen bei Aufführungen bestens vertraut war, einer anderen gegenüber vorzuziehen ist, die 200 oder mehr Jahre später entstanden ist. Alfred Einstein war klug genug, die Hände davon zulassen - notabene, da er Musikwissenschaftler und Autor war ("Mozart, sein Charakter, sein Werk" -1945 englisch, 1947 deutsch)und KEIN Komponist. Er hätte also eine Empfehlung abgeben müssen - und sich damit in die Nesseln gesetzt.

    Johann André indes war Verleger UND Komponist UND Zeitgenosse Mozarts.

    Sein Verdienst (in allen Bedeutungen des Wortes;) ) war, ein bislang unaufführbares, weil unkomplettes Werk für den Druck zu ergänzen und somit aufführbar zu machen.

    Das war seine Intention - wobei es gleichgülig ist, ob er die Ergänzung selbst vorgenommen hat, oder sie einer Person seine Vertrauens überlassen hat.

    Das Ziel war: Das Werk musste in Druck gehen und somit Profit einbringen. Dieses Ziel hat er erreicht - und in dieser Fassung wurde des Konzert bekannt und ca 200 Jahre ohne jegliche Beanstandung aufgeführt und aufgenommen....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Persönlich bin ich der Meinung, daß eine einigermaßen passable und stilgerechte Ergänzung eines ZEITGENOSSEN, der mit den Usancen bei Aufführungen bestens vertraut war, einer anderen gegenüber vorzuziehen ist, die 200 oder mehr Jahre später entstanden ist.

    Dem kann ich problemlos folgen, vor allem, wenn ich hohe Ansprüche habe.


    Vielleicht noch erwähnenswert, weil gerade erschienen. Der Franzose Jean-Efflam Bavouzet spielt seit einiger Zeit die Mozartschen Klavierkonzerte ein. Nun ist die Scheibe mit den Nummern 26 und 27 erschienen. Hier hat für mich das Krönungskonzert schlechte Karten, einfach weil ich Nr. 27 für unübertroffen halte, obwohl es beileibe kein Virtuosenkonzert ist.


    Ich mag die Klanggestalt der Manchester Camerata und das leichte Spiel Bavouzets.





  • Hier mach ich nun was, was ich mir vorgenommen habe - und seit einiger zeit - wenngleich zurückhaltend - praktiziere:

    Ich verlinke hier auf eine eher neue zum Thema passende Aufnahme, die es zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht auf Tonträger zu kaufen gibt

    Da sind oft Perlen dabei.Aber abgesehen davon lernt man alternative Sichtweisen kennen

    Das Risiko, daß diese Aufnahmen irgendwann aus dem Internet verschwinden ist mir bewusst

    Aber: No Risk - no Fun:


    Heute das hier besprochene Klavierkonzert Nr 26 von Mozart mit der Pianistin Oxana Shevcheno aus Kasachstan

    Die Aufnahme entstand in der Endrunde der

    Sydney International Piano Competition of Australia 2016.

    Sie spielt auf einem FAZIOLI Flügel, dem derzeit vermutlich edelsten Klavier der Welt

    Sie wird begleitet vom Sydney Symphony Orchestra unter Benjamin Northey



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,

    Das Risiko, daß diese Aufnahmen irgendwann aus dem Internet verschwinden ist mir bewusst

    Aber: No Risk - no Fun:


    Heute das hier besprochene Klavierkonzert Nr 26 von Mozart mit der Pianistin Oxana Shevcheno aus Kasachstan

    Lieber Alfred,

    das kann man als mp3 downloaden und speichern (Rechtsklick auf die Anzeige und "Audio speichern unter...)


    geht auch mit copy & paste:

    https://rr5---sn-4g5e6nss.goog…UE5EmUkjZSM6v_l7syKQ8o%3D

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ja - Aber zum einen ist es nur Audioo - und somit für das Forum nicht mehr nutzbar:

    Zum andern wäre das eine Urheberrechtsverletzung - wenn ich ein abgespeichertes File ins Netz stelle

    Hier gibt es eine juristische Feinheit:

    a)Wenn ich etwas auf meinen Computer downloade und dann Veröffentliche,

    Dann habe ich eine illegale Kopie angefertigt, die ich nun -gegen das Copyrigthgesetz verstossend - veröffentliche

    Das ist einklagbar...


    b) wenn ich einen Link auf eine bestehende Website setze, dann habe ich NICHTS kopiert

    Verantwortlich - und auch die Kosten für die Übertragung* übernehmend ist die Stelle wo sich das File befindet.

    Ich muß - und kann mich nicht drum kümmern ob der jenige die Rechte besitzt, der ein Bild oder ein Video postet,

    bin also juristisch im grünen Bereich.


    Mittelfristig wird -aus praktischen Erwägungen das Urheberrecht - zumindest teilweise fallen. Die Überwachung einerseits - und die Eitmreibung der verlangten Strafe wird einfach zu aufwändig sein. Klage mal einen langzeitarbeitslosen Immigranten aus Xwasweißichistan, der geschützte Files verkauft hat um über die Runden zu kommen....

    Wer mir das nich glaubt, den weise ich auf die Patentrechte hin. In China - und nicht nur dort - werden westliche Nobelprodukte kopier was das Zeug hält -

    und niemand kann was dagegen unternehmen...


    *) in der Vergangenheit wurde das als "Trafficklau" bezeichnet - und die unfreiwilligen "Geber" bezeichneten das als Straftat

    Das war indes nicht praktizierbar, weil das Verlinken ja die ureigne Idee des Internetgedankens ist

    HEUTE -im Zeitalter der Flatrate - ist das kein Thema mehr....



    Dieses Thema ist allerdings nicht in diesen Thread passend - daher werde ich - davon ausgehend , daß die meisten mitgelesen gaben - die beiden Beiträge am Abend löschen....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Für dieses Klavierkonzert höre ich nach wie vor am liebsten die Aufnahme mit Friedrich Gulda und Nikolaus Harnoncourt, wie oben in Beitrag 13 als YouTube-Film verlinkt.

    Da stimmt für mich alles, Tempi, Phrasierung, Artikulation, Dialog zwischen Klavier und Orchester, Alterierung zwischen Streichquartett und voller Orchesterbegleitung, klangliche Balance, Balance zwischen Lebendigkeit und Beherrschung, Emotion und Klassizismus....eben einfach alles. Ich möchte mich sogar zu der Behauptung versteigen, dass diese Mozart-Klavierkonzerte (auch das Doppelkonzert Eb-Dur mit Chick Corea) zu den besten Mozart-Aufnahmen Harnoncourts überhaupt gehört.

    Wenn es nur um Gulda geht, dann sehe ich es ähnlich, was auch damit zu tun hat, dass er sich hier offensichtlich nicht in die Aufnahmetechnik einmischen konnte. Konnte er dies bei anderen Aufnahmen tun, so hört man einen sehr direkten und f...-trockenen abgenommenen Klavierklang. Für meinen Geschmack wirkt ein Klavier auch im Zusammenhang mit der Raumakustik, zwar nicht so extrem wie bei Orgeln, aber es ist doch auch ziemlich wichtig, wenn man einen guten Raumklang.

    Doch auch bei dem Klavierkonzert, welches er zusammen mit Abbado aufnahm, wird der Flügel angenehm klingend abgebildet.


    Von etwaiger Kritik an diesem Konzert an sich lese ich hier zum ersten Mal. Sie ist für mich nicht nachvollziehbar, d.h. die angesprochenen Kritikpunkte sind mir nie aufgefallen, vielleicht auch, weil ich es oft mit Gulda/Harnoncourt hörte.

    Ich empfand das Konzert immer als besonders schön und von der Komposition her gelungen. Wenn es nicht so wirkt, dann kann es ggf. an der Ausführung liegen.



    LG:hello:

    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • d.h. die angesprochenen Kritikpunkte sind mir nie aufgefallen, vielleicht auch, weil ich es oft mit Gulda/Harnoncourt hörte.

    Diese Kritikpunkte haben "Muwis" in die Weltgesetzt - und die ganze Welt hat es ihnen kritklos nachgeplappert.


    Wir haben hier ein interessante Beispiel:

    Was mich ein wenig wundert, über mich selbst, ist die Tatsache dass mir dieses Konzert anfangs nur mittelmäßig gefiel, verglichen mit den anderen Konzerten rund um dieses Konzert.
    Es ist mir deshalb so unerklärlich, weil dieses Konzert gar nicht so schwer zu 'verdauen' ist, denn sonst hätte ich es verstanden, ähnlich wie bei seiner großen Es-Dur Sinfonie.

    und etwas später:



    Dieses Konzert hat aber alles, was ein Konzert braucht. Es ist pompös, majestätisch, frisch und voller Überraschungen. Öfters hörte ich, dass dieses Konzert ein Rückgang sei, und es nicht mit jenen großen KOnzerten (20,21,22) aufnehmen kann.
    Zwar finde ich auch, dass das Konzert etwas aus der Reihe schlägt, aber meines Erachtens nach ist es gelungen-anders, wenn nicht sogar besser (was nicht heißt, dass es über mein Lieblingskonzert KV 467 geht ).


    Inzwischen liebe ich dieses Konzert sehr.
    Am liebsten ist mir übrigens der erste Satz. Das Seitenthema ist einfach zum Reinknien.

    Sakow war zum Zeitpunkt als er hier schrieb noch sehr jung. und BEVOR erhier schrieb war er NOCH jünger. In dieser Zeit ist man durchaus empfänglich für "fachliche Ratschläge" - Aber später - mit etwas Glück und Intelligenz - löst man sich allmählich von diesen "Bevormundungen" und entwickelt einen eigenen Geschmack und eine eigen Meinung.

    Es mag ja sein, daß diese Konzert "einfacher gestrickt" ist als die anderen - ABER letzlich zählt das klangliche Endergebnis - und nicht, wie raffiniert die Konstruktion oder wie komplex das Notenbild ist.

    Insbesondere die Musik der 20. und 21 Jahrhunderts führt einem das drastisch vor Augen (Ohren):cursing:

    Ob Musik einfach und eingängig, oder komplex und schwer zugänglich sein solll, da haben schon die Musiker des 18. Jahrhunderts - und vermutlich auch davor - gestritten.

    Ob es einem gefällt oder nicht: Musik wurde in früheren Zeiten für das jeweils zeitgenössische Publikum geschrieben - nicht für die Nachwelt - und nicht für analysierende Musikwissenschafter.

    Eine meiner sympathischesten Erscheinungen in der Kritikerwelt des 18, und 19. Jahrhunderta war der Musikhistoriker Charles Burney (1726-1814), der die halbe Welt bereiste und (meist freundliche) Statements über Komponisten und Interpreten abgab.

    Seine eigenen Kompositionen würde ich indessen eher als mittelmäßg einstufen....

    Mozart selbst hat einige Werke von Kollegen gelobt (was selten vorkam), die nun nicht gerade zu den Glanzstücken der Musikgeschichte gehören.

    Ferner möchte ich noch an Adornos Fehlurteil über Sibelius erinnern, auch an jene dumme Bemerkung von Strawinsky über Vivaldi, an Hanslicks "Stinkende Musik" in Bezug auf Tschaikowskys Violinkonzert (Allerdings als fiktive Frage verfasst !!) An Haydns Bemerkungen über die "Schmierer" Sammartini und Myslivecek, oder Händels Bemerkung, sein Koch verstände mehr vom Kontrakunkt als Gluck...., Brahms in einem Brief (an Elisabeth von Herzogenberg) über Bruckner: "Er ist ein armer Mensch, den die Paffen von St. Florian auf dem Gewissen haben. Aber er hat Glück, daß er dumm ist....."

    Soviel über Urteile von "musikalischen Kapazitäten"....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Im Rahmen meiner intensiven Beschäftigung mit Mozarts Klavierkonzerten bin ich irgendwann bei der älteren GA mit Christian Zacharias gestoßen, von dem ich bisher nur die Konzerte Nr. 24 & 27 (mit dem NDR-Orchester unter Günter Wand hatte). Nun habe ich die restlichen in den letzten Wochen alle nach und nach in Einzel-CDs gekauft und bin erfreut über diese "Neuzuwächse".

    Ganz besonders ist mir seine Interpretation des Konzerts Nr. 26 KV 537 zu Herzen gegangen:

    Klavierkonzerte 25 und 26 von Christian Zacharias | CD | Zustand gut - Bild 1 von 1

    mit dem Sinfonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks, Dirigent: David Zinman

    (Aufnahme: 10/1986, Herkulessaal, München).


    Da Mozart für dieses Konzert (wie für alle von KV 466 bis 537, ausgenommen KV 488) keine eigenen Kadenzen hinterlassen hat, bleibt es hier den Pianisten freigestellt, entweder auf bekannte wie z.B. die von Hummel, Brahms oder Busoni zurückzugreifen, oder aber eigene zu verfassen.

    Christian Zacharias hat sich nach langem Zögern für letzteres entschieden und überrascht mit einer ganz wunderbaren, sehr originellen Kadenz im ersten Satz, zu der er, wie er im Beiheft schreibt, durch die Bekanntchaft mit einem neuartigen japanischen Synthesizer-Spielzeug inspiriert wurde. Stellenweise klingt die Kadenz tatsächlich wie eine Art Spieluhr-Reminiszenz aus Mozarts Zeiten. Ich muß gestehen, daß ich von diesem Stück ganz begeistert bin. Auch die Überleitung zum Wiedereinsatz des Orchesters ist ungewöhnlich, aber durchaus geglückt.

    Im übrigen bereichert Zacharias das Konzert mit etlichen "Zugaben", wie Eingänge und kleine Veränderungen, die ihm umso leichter fielen, da Mozart manche Passagen nur skizziert hat. Der Dirigent David Zinman hatte ihm ein paar Anregungen gegeben zu möglichen Auszierungen, die Zacharias nach eigener Bekundung "zu Veränderungen geronnen, Klavierfarben sich in denk- und hörbare Bläserfarben verwandelten", und so ist eine Aufnahme entstanden, die für mich etliche Überraschungen bot und an manchen Stellen meinen ließ, ein ganz neues Werk zu hören.


    Ich kenne die neueste Aufnahmereihe von Zacharias mit dem Kammerorchester Lausanne nicht, die er bei Dabringhaus & Grimm erstellt hat, so daß ich nicht sagen kann, ob er da zu neuen Experimenten angeregt wurde, doch für mich ist diese inzwischen über 30 Jahre alte EMI-CD eine echte Entdeckung, zumal ich das Konzert KV 537 ohnehin zu Mozarts größten Meisterwerken rechne.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Auch dieses Konzert ist in der GA mit Derek Han (Brilliant Classics) ein Volltreffer. Es brauch keinerlei Vergleiche zu scheuen. Schade nur, daß man über die Herkunft der verwendeten Kadenzen im unklaren gelassen wird. Doch da der Preis schier unglaublich ist, kann man das gerne übersehen.


    Das prachtvolle Werk mit dem schönen Beinamen "Krönungskonzert" läßt in Derek Hans Auslegung keine Wünsche offen.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).