Das GRIPS-Theater Berlin

  • Als in diesen Tagen in allen Medien über die Verleihung des Theaterpreises „FAUST“ berichtet wurde, fiel mehrfach auch der Name Volker Ludwig, der diesen Preis für sein Lebenswerk erhielt.
    Zu seinem Lebenswerk gehört zweifelsohne in erster Linie das Berliner „GRIPS“-Theater. Ich hätte eigentlich erwartet, dass vielleicht einer der zahlreichen Berliner Taminos hierzu etwas von sich gibt, leider war das bisher nicht der Fall.


    Wie schön, dass der ZDF-Theaterkanal in diesem Monat die Aufgabe übernommen hat, Volker Ludwig und sein GRIPS-Theater einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen:


    Theaterlandschaften: GRIPS Theater Berlin
    vorgestellt von Esther Schweins
    Film von Jobst Knigge
    Deutschland 2008


    Zitat

    GRIPS - das ist berlinerisch für: Köpfchen. Das bekannteste Kinder- und Jugendtheater Deutschlands hat seinen eigenen Kopf und seine eigenen Regeln. Es ist nicht nur Theater, sondern hauptsächlich Produktionsstätte für Stücke, die mit ihren politischen, sozialen und pädagogischen Anliegen aufrütteln wollen. Beinahe alles, was hier gespielt wird ist selbst geschrieben. Entwickelt hat sich das GRIPS aus der Tradition des Westberliner Nachkriegskabaretts - der satirischen Stimme der Studentenbewegung. Vorläufer ist 1966 das "Theater für Kinder im Reichskabarett" - schon damals dabei: Volker Ludwig, der schließlich 1969 das GRIPS gründet. Er macht sich allerdings nicht nur Freunde. Antiautoritäres Kindertheater wird hier von Beginn an gemacht; damals ein Skandal in Berlin. Kinder würden zur Respektlosigkeit erzogen, die Macher seien gar Freunde der Baader-Meinhof-Bande. Während zu Hause die Auseinandersetzungen weiter brodeln, feiert das GRIPS seine Erfolge im Ausland. "Linie 1", bis heute in Berlin 1300 Mal gespielt, reist um die Welt: Indien, London, Paris, New York, Russland, Litauen - in Seoul wird es zum meistgespielten Stück Koreas. Und diese Revue schafft noch mehr: In Indien zum Beispiel wird ihretwegen das Stockbett eingeführt. Von seinen unzähligen internationalen Gastspielerlebnissen kann auch Axel Prahl berichten; sogar der Text sitzt noch auf russisch. So wie er, sind viele Schauspieler, die heute aus Film und Fernsehen bekannt sind, am GRIPS Theater groß geworden. Auch Dieter Landuris gehört dazu. Viele Hürden hatte das GRIPS Theater in seiner nun fast 40-jährigen Geschichte zu nehmen - Esther Schweins stellt das Berliner Kinder- und Jugendtheater vor: Von den schwierigen Anfängen bis hin zu den großen Erfolgen.


    Termine im Dezember im ZDF-Theaterkanal:
    Fr, 05.12.2008 19:00 Uhr(29 min.)
    Do, 11.12.2008 19:00 Uhr
    Di, 16.12.2008 19:00 Uhr
    Mo, 22.12.2008 19:00 Uhr


    Weithin bekannt wurde das Grips-Theater durch das Musical "Linie 1" über das ich in einem anderen Thread berichten werde.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    hab vielen herzlichen Dank für deinen interessanten Beitrag!


    Bei jeder von mir durchgeführten Klassenfahrt nach Berlin geriet der Besuch einer Aufführung des Grips-Theaters für meine Schülerinnen und Schüler - für mich selbst natürlich auch - zum absoluten Highlight, vorausgesetzt man hat sich vorher im Unterricht mit dem jeweiligen Stück inhaltlich intensiv auseinandergesetzt.


    Die im Erfahrungshorizont der Jugendlichen angesiedelten Stücke - gleichermaßen einfühlsam wie fetzig inszeniert - bieten vielen jungen Menschen einen ersten Zugang zum Theater, ohne sie gleich zu überfordern.


    Ein Tipp für alle Interessierten: rechtzeitig Tickets ordern, denn die Aufführungen sind meist Wochen, oft Monate im Voraus ausverkauft.


    LG
    Klaus

  • Der ZDF-Theaterkanal bringt diesen Sommer mehrere Kinderstücke, die im Berliner Grips-Theater aufgezeichnet wurden. Den Anfang macht im Juni "SchwarzweißLila":


    1. Sendung am 2. Juni 2009, 14.45h


    SchwarzweißLila
    Kindertheaterstück von Volker Schmidt
    GRIPS-Theater Berlin, 2007, mit:


    Lila Dela Gakpo
    Vater/Manfred/
    Kartenverkäufer Christian Giese
    Mutter Katja Götz
    Basuro Adolphos Sowah
    Dennis Roland Wolf
    Musik: Sonny Thet
    Kostüme: Anne Herzau
    Bühnenbild: Ulv Jacobsen
    Regie: Yüksel Yolcu


    Zitat

    Kein Märchen, sondern eine ganz realistische Geschichte bringt das GRIPS-Theater auf die Bühne: Mit der zehnjährigen Titelheldin Lila präsentiert das Stück „schwarzweißLila“ eine Figur, die gegen Vorurteile und alltäglichen Rassismus mit Witz und Eigensinn ihren eigenen Weg geht. „SchwarzweißLila“ ist das erste von drei Stücken des GRIPS-Theaters, die der ZDFtheaterkanal über die Sommermonate ausstrahlt.


    Lila, zehn, ist schwer genervt. Was soll an ihrer Hautfarbe so besonderes sein? Die Mitschülerinnen in ihrer neuen Klasse wollen gerne mal ihre Haare anfassen, und Dennis scheint sich mehr für ihren afrikanischen Vater zu interessieren als für sie selbst. Dabei kennt Lila den Vater überhaupt nicht, weil er noch vor ihrer Geburt Deutschland verlassen hat und die Mutter nicht über ihn sprechen will. So kann es nicht weiter gehen! Lila macht sich auf die Suche. Und trifft auf Basuro aus Gambia. Was kann sie von ihm über ihren Vater und über sich selbst lernen?
    Mit dem Mädchen Lila präsentiert das Stück eine Figur, die gegen Vorurteile und alltäglichen Rassismus mit Witz und Eigensinn ihren eigenen Weg geht.


    Die weiteren Sendetermine gebe ich noch rechtzeitig bekannt!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Da habe ich Anfang Juni doch glatt vergessen, die einzelnen Wiederholungstermine des Musicals "Schwarzweißlila" einzustellen!


    Aber es verbleiben ja noch einige Termine, falls Ihr Euch das noch anschauen wollt:


    Mi, 24.06.2009 14:45 Uhr(85 min.)
    So, 28.06.2009 09:45 Uhr
    Mo, 29.06.2009 14:45 Uhr


    im ZDF-Theaterkanal!


    Viel Spaß!


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Der Leiter des Jungen Schauspielhauses Düsseldorf, Stefan Fischer-Fels, wird neuer künstlerischer Leiter des Berliner Grips-Theaters. Der 46-jährige arbeitete bereits von 1993 bis 2003 am Grips-Theater als Dramaturg und Theaterpädagoge. Er löst im Sommer 2011 Volker Ludwig ab.


    Der inzwischen 73jährige Volker Ludwig hatte das Grips-Theater 1969 gemeinsam mit seinem Bruder gegründet. Viele Stücke für das Kinder- und Jugendtheater hat er selbst geschrieben. Sein größter Erfolg war das Musical "Linie 1".



    LG


    :hello:



    siehe auch hier:


    "Linie 1" - das Berliner Kultmusical

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Wolfgang Kolneder, Uraufführungsregisseur des legendären Musicals «Linie 1», ist tot. Der gebürtige Österreicher starb am Sonntagnachmittag im Alter von 67 Jahren in Berlin an Herzversagen.


    Der Direktor des Berliner Grips-Theaters, Volker Ludwig, sagte «Kolneder war der intellektuelle Vordenker unseres Theaters.»


    Bis heute wird «Linie 1» am Berliner Grips-Theater in Kolneders Originalfassung aus dem Jahr 1986 gespielt.


    Der am 9. Mai 1943 in Graz geborene Kolneder arbeitete mehr als vier Jahrzehnte als Regisseur und Intendant an Theatern, Tanztheatern und Opernhäusern im In- und Ausland. Er inszenierte am Grips-Theater, am Staatstheater Braunschweig und an der Seoul Metropolitan Opera. Sein Wissen gab er an der Hochschule der Künste in Berlin, der National Theatre School in Montréal, der National School of Drama in Neu Delhi und am Mozarteum in Salzburg weiter.
    (Quelle: stern online)


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Im Dezember 2010 bringt der ZDF-Theaterkanal mehrfach ein Portrait des Berliner GRIPS-Theaters:


    Theaterlandschaften: GRIPS Theater Berlin
    GRIPS - das ist berlinerisch für: Köpfchen. Das bekannteste Kinder- und Jugendtheater Deutschlands hat seinen eigenen Kopf und seine eigenen Regeln. Es ist nicht nur Theater, sondern hauptsächlich Produktionsstätte für Stücke, die mit ihren politischen, sozialen und pädagogischen Anliegen aufrütteln wollen. Beinahe alles, was hier gespielt wird ist selbst geschrieben.


    Entwickelt hat sich das GRIPS aus der Tradition des Westberliner Nachkriegskabaretts - der satirischen Stimme der Studentenbewegung. Vorläufer ist 1966 das "Theater für Kinder im Reichskabarett" - schon damals dabei: Volker Ludwig, der schließlich 1969 das GRIPS gründet. Er macht sich allerdings nicht nur Freunde. Antiautoritäres Kindertheater wird hier von Beginn an gemacht; damals ein Skandal in Berlin.


    Kinder würden zur Respektlosigkeit erzogen, die Macher seien gar Freunde der Baader-Meinhof-Bande. Während zu Hause die Auseinandersetzungen weiter brodeln, feiert das GRIPS seine Erfolge im Ausland.


    "Linie 1", bis heute in Berlin 1300 Mal gespielt, reist um die Welt: Indien, London, Paris, New York, Russland, Litauen - in Seoul wird es zum meistgespielten Stück Koreas. Und diese Revue schafft noch mehr: In Indien zum Beispiel wird ihretwegen das Stockbett eingeführt.


    Von seinen unzähligen internationalen Gastspielerlebnissen kann auch Axel Prahl berichten; sogar der Text sitzt noch auf russisch. So wie er, sind viele Schauspieler, die heute aus Film und Fernsehen bekannt sind, am GRIPS Theater groß geworden. Auch Dieter Landuris gehört dazu.


    Viele Hürden hatte das GRIPS Theater in seiner nun fast 40-jährigen Geschichte zu nehmen - Esther Schweins stellt das Berliner Kinder- und Jugendtheater vor: Von den schwierigen Anfängen bis hin zu den großen Erfolgen.


    Film von Jobst Knigge
    Länge: 30 min
    Theaterporträt, Deutschland, 2008



    Sendetermine:
    04., 07., 09., 12., 17., 21., 22., 26. und 31.12.2010 jeweils um 19:00 Uhr - ZDF-Theaterkanal


    LG


    ;)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Weil dem Berliner Kinder- und Jugendtheater Grips die Insolvenz droht, hat Theater-Gründer Volker Ludwig den Senat aufgefordert, mehr Geld zur Verfügung zu stellen.


    Wie Ludwig gestern sagte, ist das Grips der Erfinder des emanzipatorischen Kinder- und Jugendtheaters und ein realistisches, zeitkritisches Theater - jedoch fehlten jährlich 150.000 Euro, um das Überleben der Spielstätte zu sichern.


    Derzeit erhält die Bühne rund 2,7 Millionen Euro jährlich.
    Im neuen Kulturetat sei eine Aufstockung dieses Betrags um 85.000 Euro geplant.

    (Quelle: rbb)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Gestern stand in der Berliner Morgenpost das die Insolvenzmeldung des Grips Theaters eine Falschmeldung war. Was ist denn nun richtig, weißt du da mehr Harald ?