Hallo lieber Alfred, hallo liebe Klassikfreunde,
da hast Du mich im „Pastorale-Thread“ aber in eine schöne Bedrängnis gebracht, Alfred. Deine dahingeworfene Aufmunterung („Das Wort hat Cosima.“) ließ mich verzweifelt in den wolkenverhangenen Himmel schauen, einen kleinen Spaziergang unternehmen und auf irgendwelche Naturgewalten hoffen, derentwegen ich um die Eröffnung dieses Threads herumkommen würde :D.
Aber gut – „Wetter“ soll es also sein. Schließlich ist dies ja ein Thema, das uns alle immer wieder brennend interessiert. Insofern richtet sich dieser Thread natürlich nicht nur an eventuell anwesende Hobby-Meteorologen.
Wie ich bereits erwähnte, habe ich beruflich mit meteorologischer Messtechnik zu tun, gelangte zufällig heute im Internet auf die Seite des „Fachausschuss Geschichte der Meteorologie“. Dort findet sich eine Auswahl an Klassikwerken mit Bezug zur Meteorologie, die als kleine Richtschnur zur Inspiration herangezogen werden kann (siehe: Musik und Wetter).
Meine spontane Überlegung war nun: Wie werden meteorologische Parameter in der klassischen Musik verarbeitet? Ich denke hier z.B. an Windstärke, Niederschlagsmenge, Temperatur (Luftfeuchte, Luftdruck und Windrichtung sind in diesem Zusammenhang wohl weniger interessant) und an Naturschauspiele wie Gewitter, Regenbögen, auch die unterschiedlichen Jahreszeiten mit ihren witterungsbedingten Unterschieden usw.
Welchem Zweck dienen diese Darstellungen jeweils? Wo sind sie besonders eindringlich umgesetzt worden? So vielfältig wie das Wetter sind auch die möglichen Fragestellungen diesbezüglich.
Als gelungenes Beispiel möchte ich nochmals die „Regentropfenprélude“ des Frédéric Chopin anführen. Hier habe ich in der Tat die Empfindung, als säße ich sicher in einem warmen Zimmer und höre die Regentropfen an das Fenster klopfen, hänge dabei dem Wetter angepassten melancholischen Gedanken nach. Und jeder kennt natürlich die „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi. Hat man hier nicht tatsächlich das Gefühl, als würde man die Jahreszeiten quasi im Zeitraffer durchleben?
Sehr spannend klingen für mich allein vom Titel her auch die „Vierzehn Arten, den Regen zu beschreiben, für Kammerorchester, opus 70“ von Hanns Eisler. Ich hörte in eine Aufnahme hinein. In der Tat ist ja Regen nicht gleich Regen: Er kann ein sanfter Schauer sein, der die Natur erfrischt und zu neuem Leben erwachen lässt; er kann ab einer bestimmten Niederschlagsmenge aber auch richtiges Unheil anrichten.
Eine alte Bauernregel besagt: „Wohl hundertmal schlägt das Wetter um, das ist des Aprils Privilegium.“ Mal schauen, was aus diesem Thread wird…
Gruß,
Cosima
P.S. an Alfred: Du hast angedeutet, Dir auch bereits Überlegungen zu einem ähnlichen Thema gemacht zu haben. Also ergänze nur nach Herzenslust. Meine Überlegungen ob dieses Threads sind noch etwas wechselhaft und wenig zielgerichtet…eben wie das Wetter…
Noch ein Nachtrag: Ich habe den ursprünglichen Titel "Die Meteorologie in der Musik" noch einmal abgeändert, weil Meteorologie ja die Wetterkunde, also die Wissenschaft von der Erdatmosphäre und dem sich in ihr abspielenden Wettergeschehen bezeichnet.