Liebe Forianer,
Viele betrachten Lieder und Balladen als veraltete Aussdrucksform, als "Schnee von gestern". Lediglich Schubert (und eigentlich auch hier nur einigen Schlüsselwerke) ist von diesem Urteil (bisher ?) verschont geblieben.
Anders ist das schon bei Carl Loewe (1796-1869) dessen Ruf zu Lebzeiten geradezu legendär war, der aber heute fast vergessen ist. Kaum überschaubar die Vielfalt seiner Funktionen: Loewe war Gymnasiallehrer, ausgebildeter Sanger (Tenor, Zeitgenossen lobten seine schöne Stimme) Organist in verschiedenen Städten, Mitglied der Berliner Akademie der Künste und Ehrendokter der Universität Greifswald.
Er war der Meister der Ballade. Angeregt durch Herder (Herr Oluf op 2)
vertonte er quasi den gesamten Balladenschatz des 19, Jahrhunderts.
(Uhland, Fontane, Zedlitz, Goethe etc)
Seine Tonsprache war cantabel einprägsam und plakativ untermalend,
war sicher sehr zur Verbreituing seiner Werke beitrug.
Viele große Sänger nahmen sich der Werke an, einige waren bis Mitte des 20. Jahrhunderts sehr Populär ("Die Uhr" - Graf Eberstein " etc)
Fast alle bedeutenden Liedsänger hatten sie im Repertoire, so beispielsweise Hans Hotter, Dietrich Fischer-Dieskau und Hermann Prey.
Anlässlich des 200 Geburtstages von Loewe startet das Label cpo eine Gesamtausgabe aller Lieder und Balladen auf 20 CDs. Über deren Verkaufserfolg oder Mißerfolg ist mir nichts bekannt.
Ich oute mich hier als Liebhaber dieser reizvollen, wenngleich nicht überaus anspruchsvollen Werke, und hätte gern Eure Meinung dazu gewusst , vor allem, WELCHE Balladen Ihr schätzt, wenn überhaupt, bzw warum.
Beste Grüße aus Wien
Alfred