Teresa Stich-Randall

  • Teresa Stich-Randall wurde am 24.12.1927 in West Hartford (Connecticut) in den USA geboren.


    Teresa Stich-Randall studierte kurz an an der Gilbert-School in Winsted, später dann an der Hartt School of Music in Hartford und im Alter von fünfzehn Jahren als jüngste Studentin an der Columbia School of Music.


    Sie bekam sie ein Foolbright Stipendium, welches sie nach Europa brachte, und sie lernte Deutsch, Französisch und Italienisch, diese Sprachen, die sie später für ihre Partien benötigte, die sie in fünf Sprachen sang.



    1947 debütierte sie als Gertrude Stein in der Uraufführung von "The Mother of Us All" in New York und die Titelrolle in Luenings "Evangeline" ebenfalls in New York.


    Sie sang dann noch in den US unter der Leitung von Arturo Toscanini und den NBC Orchester, dann erfolgte ihr Ruf nach Europa wo sie, nach einem Gewinn eines Gesangwettbewerbs in Lausanne 1951, in Florenz die Nermais im "Oberon" in Florenz sang.


    Sie konzentrierte ihr Wirken dann fast gänzlich in Europa, wo sie 1951 bis 1952 in Basel sang.
    Ihr das erstes Auftreten bei den Salzburger Festspielen war 1952 und der Ruf an die Wiener Staatsoper, wo sie bis zum Ende ihrer Karriere 355 Mal auftrat.



    Ihre meist gesungenen Partien war hier im Mozart Fach die Pamina in der "Zauberflöte", die Gräfin im "Figaro", die Donna Elvira im "Don Giovanni" und die Fiordiligi in der "Cosi fan tutte", die sie auch an der MET, später, 1961 sang.


    Aber nochmals zurück, ab 1955 gastierte sie in den Aix-en-Provence Festspielen und wie schon geschrieben auch an der MET in New York bis 1966.



    Als erste amerikanische Sängerin wurde sie 1962 Österreichische Kammersängerin.


    Sie wurde besonders in den Mozart Rollen geschätzt, aber auch als Konzert-Sängerin, in den Messen von Joseph Haydn, den Oratorien "Die Schöpfung" und den "Jahreszeiten", die es auch auf Schallplatte gab, ob diese auch auf CD gebrannt wurden ist mir, weniger, bekannt.


    1966 mit Elisabeth Höngen. Eine der besten Aufnahmen!!


    Ihre sichere Stimmführung mit einem subtilen Vibrato, mit einer klaren, unfehlbaren Tonhöhe damit glänzte sie in Barockopern.



    Am 26. Mai 1972 verabschiedete sie sich von ihrem Publikum der Wiener Staatsoper als Ariadne in der gleichnamigen Richard Strauss Oper.


    Teresa Stich-Randall starb am 17.7.2007 in Wien.


  • Auch dieser Rundfunkproduktion von 1956, unter Georg Solti, verlieh Teresa Stich-Randall als Liu durch ihre Stimschönheit und durch ihre intensive Gestaltung besonderen Glanz. Die Aufnahme, bei der die Originalbänder zur Verfügung standen ist auch technisch von guter Monoqualität.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Lieber Herbert!


    Diese Deutsche "Turandot" Aufnahme habe ich, aber ich habe die Nummer nicht so schnell gefunden,


    da ist Teresa Stich Randall eine bezaubernde, und sich opfernde Sklavin Liú, und Christel Goltz eine sehr gute Turandot.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Die Anekdoten über Theresa Stich-Ranall - es gibt viele - erspare ich mir, die sollen meinetwegen andere erzählen - aber der Hinweis auf ihre beste Recital-Platte sei an dieser Stelle erlaubt - von mir erstmals vor 40 Jahren als LP gekauft, heute als CD immer noch eine meiner liebsten Scheiben:



    Als Theresa Stich-Randall 1967 mit dem amerikanischen Dirigenten Brian Priestman in Wien ins Studio ging, wollte sie in erster Linie ihre Vielseitigkeit beweisen. Jahrzehntelang als "beste Mozart-Sopranistin" ihrer Generation gefeiert, wollte sie ihren Fans demonstrieren, daß sie auch dramatische Rollen wie Norma, Tosca oder Elvira draufhatte, die Norina ebenso singen konnte wir Margarethe, Luise, Lakmé oder Ariadne.


    Titelliste:
    1. Casta Diva (Norma)
    2. Qui la voce (Puritani)
    3. L'altra notte in fondo al mare (Mefistotele)
    4. Ah fors' elui che l'anima (Traviata)
    5. Ernani! Ernani! involva mi (Ernani)
    6. Vissi d'arte (Tosca)
    7. So anchó io la virtu magica (Don Pasquale)
    8. Jewel Song (Faust)
    9. Depuis le jour où je me suis donnée (Louise)
    10. Pourquois dans les grands bois (Lakme)
    11. Es gibt ein Reich (Ariadne)


    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Auch diese deutschsprachige Runfunkaufnahme von 1953 ist durch die Violetta Stich-Randall's, den Giorgio Germont von Robert Blasius und den Dirigenten Mario Rossi hörenswert.


    :hello:Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Lieber Harald! Lieber Herbert!


    Als ich vor fast 45 Jahren, durch die Sängerknaben, den Ersten Knaben in der Zauberflöte sang (und ich habe ihn sehr, sehr oft gesungen),


    da hatten drei Paminas mich am Liebsten - meine Hilde Güden, Wilma Lipp und Teresa Stich Randall.


    Ist zwar keine Anekdote sondern nur die Wahrheit, ich sang eigentlich mit allen Paminas gerne.


    Liebe Grüße Peter. :hello: :hello: :pfeif: :pfeif:

  • Hallo zusammen,


    unbedingt erwähnen sollte man auch TSRs Sophie in Karajans famosem Londoner EMI-Rosenkavalier, wo sie mit der Schwarzkopf und Christa Ludwig ein Trio bildete, wie es vielleicht niemals wieder aufgeboten werden kann.


    :hello:


    Cassiodor


  • Lieber Cassiodor!


    Du meinst wohl diese herrliche Aufnahme, die ich leider, zwar als LP Gesamtaufnahme, verborgt habe:


    :jubel: :jubel:


    Werde sie mir wohl neu kaufen müssen, aber es geschehn ja oft Wunder, und ich habe schon LPs zurück bekommen, an die ich gar nicht mehr dachte.


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :hello: :pfeif:

  • Hallo Peter,


    klar, die meinte ich. Habe die CD (zum Glück ist sie heute recht günstig zu bekommen) gerade mal aufgelegt und höre die Überreichung der silbernen Rose *schwärm* - Du solltest sie Dir schnell wieder beschaffen :yes: TSR ist als Sophie glaubhaft und bezaubernd wie wenige.


    Wenn man sich die luxuriöse Besetzungsliste ansieht, erstarrt man in Ehrfurcht: :jubel: :jubel: :jubel: Ljuba Welitsch, einer meiner aboluten Lieblinge, als Marianne! Gedda als italienischer Sänger!Otto Edelmann als Ochs und Eberhard Wächter als Faninal!


    Nun gut, die Schwarzkopf ist nicht jedermanns Sache, aber ich bewundere sie. Ich glaube, man muß sich ihre Gesangskunst erarbeiten.


    Einzig bei Karajans Dirigat mangelt es mir an Charme und die Londoner klingen einfach nicht wienerisch genug - aber dies wirst Du besser beurteilen können =).


    Servus,


    Cassiodor

  • Peter Maag hatte immer schon vor, im Studio eine "Cosi fan tutte" aufzunehmen, die Besetzung der Fiordiligi stand schon fest: Teresa Stich-Randall.
    Leider ist es nicht dazu gekommen. Immerhin gibt es einen Live-Mitschnitt aus Rom, in dem Peter Maag mit TSR zu hören ist:



    Aufnahme: 13.6.1967, live, Roma
    Dirigent: Peter Maag
    Orchestra della RAI di Roma
    Coro della RAI di Roma


    Despina: Adriana Martino
    Don Alfonso: Carlos Feller
    Dorabella: Janis Martin
    Ferrando: Werner Krenn
    Fiordiligi: Teresa Stich-Randall
    Guglielmo: Victor Braun


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Wenn man an so einem trüben Sonntagnachmittag in alten Aufnahmen stöbert, kommen einem manchmal Dinge in die Hand, deren Existenz man schon vergessen hatte....
    So geschehen heute mit einer Kölner Rundfunkproduktion von Puccinis "La Rondine" in deutscher Sprache mit Teresa Stich-Randall - soweit ich weiß, nie offiziell erschienen:


    DIE SCHWALBE
    Lyrische Komödie in 3 Akten, Musik von Giacomo Puccini
    Gesamtaufnahme in deutscher Sprache


    Madeleine - Teresa Stich-Randall
    Yvette - Rita Bartos
    Roder - Ratko Delorko
    Prunier - Hendrikus Rootering
    sowie Karl Wolfram, Ernst Gratwohl, Franz Puhlmann u.a.
    Kölner Rundfunkchor
    Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester
    Dirigent: Nino Sanzogno


    Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks, Köln, von 1958.


    Ein Wiederhören mit alten Freunden wie Rita Bartos oder Ratko Delorko!
    Natürlich nichts für Originalsprachen-Fans, aber für unsereinen, der bekennder Anhänger der deutschen Sprache ist..... :untertauch:


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier ist das Cover zu der oben erwähnten "Schwalbe" von Puccini:



    Giacomo Puccini
    LA RONDINE
    (Die Schwalbe)
    Lyrische Komödie in 3 Akten, Musik von Giacomo Puccini
    Gesamtaufnahme in deutscher Sprache


    Madeleine - Teresa Stich-Randall
    Yvette - Rita Bartos
    Roder - Ratko Delorko
    Prunier - Hendrikus Rootering
    sowie Karl Wolfram, Ernst Gratwohl, Franz Puhlmann u.a.
    Kölner Rundfunkchor
    Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester
    Dirigent: Nino Sanzogno


    Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks, Köln, von 1958.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Bei Preiser gibt es ab sofort eine neue Recital-CD mit Liedern, gesungen von Teresa Stich-Randall, am Piano begleitet von Hans Rosbaud:



    Teresa Stich-Randall - Recital de Lieder 31.07.1956


    Lieder von Mozart, Schubert, Brahms, Strauss, Debussy
    Teresa Stich-Randall, Hans Rosbaud, p
    Label: Preiser , ADD/m, 1956


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Unter


    http://www.youtube.com/watch?v=5t0MtqYikDc


    findet man TST mit der Arie "Jesu komm in meine Seele, laß sie Deine Wohnung sein".


    Ich kannte sie leider bloß von ihrer Sophie (lieber Peter nach Wien: Ich besitze die Aufnahme auf Vinyl gleich viermal; zweimal die Columbia CX blue-gold, eine mit einer Schwarzkopf-Widmung; einmal die second edition, semi circle; dazu die deutsche STC-stereo Erstausgabe und einen blue-silver UK-Querschnitt ... aber ich verleihe sie nicht ...)


    Die Sophie fand ich immer zwiespältig; die Figur war mir zu zart, zu wohlerzogen und spröde, zu wenig Temperament (auch Ludwig als Octacvian scheint mir hier zu weich, gefühlig und weiblich, zu wenig gamin. Ich hätte sie gern ein paar Jahre später in dieser Rolle erlebt ...)


    Andererseits kann man nicht umhin, das spezielle Timbre von TST, ihre Pianokultur, ihre Intonation und ihre leuchtenden Höhen zu bewundern. Eine unglaublich kultivierte Sängerin, die vielleicht im Rosenkavalier nicht so zur Geltung kommt. (Ehrenrettung: bei utube schreibt ein Fan:


    Indeed the first time we hear her voice, "ist wie ein Rose vom Himmel," the effect is as intoxicating as the scent of hte rose is supposed to be.


    Das kann man nachvollziehen.)


    unter


    http://www.youtube.com/watch?v=VRQ7loFtD3M&feature=related


    hört man TST mit Gerald Moore "Nacht und Träume" singen und kann auch ihre tonschöne Mittellage und die Fähigkeit zu perfekt phrasierten großen Bögen bewundern (und das Lied hat es in sich).


    Vielen Dank für die vielen Hinweise auf eine große Künstlerin!

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

    Einmal editiert, zuletzt von farinelli ()

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  • heute wäre die Diva 85 geworden:



    Teresa Stich-Randall (* 24. Dezember 1927 in West Hartford, Connecticut; † 17. Juli 2007 in Wien) war eine amerikanische Sopranistin.
    Schon mit 15 Jahren studierte sie an der Columbia School of Music.
    1962 erhielt sie als erste Amerikanerin den Titel Österreichische Kammersängerin.
    Am 26. Mai 1972 verabschiedete sie sich von der Wiener Staatsoper mit der Titelpartie aus Ariadne auf Naxos.

    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Maestro Peter

    Eine wunderbare Sängerin und Darstellerin, hübsch und sehr raffiniert, meiner Meinung nach viel zu wenig geschätzt.

    Kann man das wirklich sagen, dass Teresa Stich-Randall zu wenig geschätzt wird? Sie hat einige Aufnahmen hinterlassen, die ganz exzeptionell gesungen sind. Leider allerdings auch andere, denen man nicht wirklich lange zuhören mag. Unter Melomanen in den USA wird sie sehr geschätzt. Da hat sie richtig eine

    Ich möchte mal auf eine Aufnahme hinweisen, die ich eigentlich fast für eine Referenz-Aufnahme halte. Leider sind die Tiefen einfach zu klangarm, als das es für meine Referenz reichen würde, - aber die Koloraturen sind wunderbar mühelos, das 'Fulget amica dies' singt sie eloquent, das 'Tu Virginum Corona' sehr innig und das 'Alleluja' ist atemberaubend!:


    Mozart: "Exultate, Jubilate"

    Teresa Stich-Randall singt unter der Leitung von Karl Ristenpart.


    Die von Dir eingestellte Ton-Aufnahme, konnte ich nicht hören. Der Balken ging zwar brav nach rechts, aber Stich-Randall und Wunderlich blieben stumm. Dafür begann nach ein paar Minuten Frau Kuhse mit dem Schußgesang der Brünnhilde.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Liebe Melomanen,


    eigentlich versuche ich, den Ratschlag "Wenn du nichts Gutes über jemanden sagen kannst, sage lieber nichts." zu beherzigen.


    Aber im 'Fall' von Teresa Stich-Randall - wie auch bei M. C. und E. S. - halten sich bei mir Bewunderung und Ablehnung die Waage. Ich erkenne an, dass sie eine der notengetreuesten und exaktesten Sängerinnen ist, die ich kenne (kein Wunder, dass Toscanini sie protegiert hat), aber das Anhören ihrer Aufnahmen bereitet mir stets ein Wechselbad der Emotionen.


    Obwohl ich zahlreiche Schallplatten und CDs - und auch teilweise Videos - aus Konzert, Oper und Operette (eine französische "Veuve joyeuse" - und die ist hervorragend, da passen wie bei E. S. die Künstlichkeit der Interpretation und die Eigenart der Stimme perfekt zur Rolle) mit ihr habe, bin ich mit ihr nie 'warm' geworden. Beim ersten Erklingen muss ich unwillkürlich an Walter Berrys böses Bonmot denken: "Hör' ich die Randall, gibt's mir 'nen Stich!".


    Es ist vor allem das merkwürdig gläserne Timbre ihrer Stimme und das sehr instrumentale Singen, was auf mich unnatürlich und artifiziell wirkt. Obwohl sie die seltene Kunst beherrschte, die Stimme den musikalischen Gegebenheiten - ihr Repertoire reichte von Cavallis "La Didone" bis zu Frank Martins "Mysterium von der Geburt des Herrn", 1971 sang sie in der Römerarena von Trier sogar die "Norma" - anzupassen und ihr Vibrato bis hin zum Tonlosen zu variieren, bohren sich viele ihrer 'steifen' Töne direkt in meinen Gehörgang. (Eigenartig, dass hier so viele ihre 'Sophie' im "Rosenkavalier" loben, wo sie für Rita Streich eingesprungen ist; für mich ein Schwachpunkt in dieser Aufnahme.)


    Am 17. 7. 2007 ist die Sängerin 79jährig in Wien verstorben und wurde dort auch in einem Ehrengrab beigesetzt. Mit Wien muss sie eine kleine Hassliebe verbunden haben, hat sie sich doch in einem Interview mit der "Opernwelt" zu ihrem 75. Geburtstag ziemlich frustriert über die Wiener Oper geäußert, doch da ging es ihr nicht anders als vielen anderen Sängern an diesem Theater.


    Wie schon oft gesagt, und man kann es nicht oft genug sagen, damit es nicht zu Streiteren kommt - das Erfassen von Stimmen und Gesang ist eine äusserst subjektive Sache, jedes Ohr hört anders. Ich möchte nur gerne wissen, ob ich mit meinem Eindruck so sehr daneben liege. Den anderen Beiträgen hier nach zu urteilen, hat Teresa Stich-Randall nicht nur in Frankreich eine große Fan-Gemeinde.


    Carlo


    P. S.

    Zum Beitrag Nr. 4 von Harald Kral: Eine Anekdote zu dieser Sängerin ist, dass sie als US-Meisterin im Brustschwimmen wohl das einzige 'Meermädchen' in Webers "Oberon" ist, das (in einer Open-Air-Veranstaltung in einem der Brunnen in den Florentiner Boboli-Gärten 1951) seine Rolle singend und schwimmend absolvierte.

  • Lieber Carlo!

    Ich möchte nur gerne wissen, ob ich mit meinem Eindruck so sehr daneben liege.

    Nein, Du liegst meiner Meinung nach nicht daneben!

    Darum habe ich oben auch geschrieben, sie habe etliche Aufnahmen hinterlassen, denen man nicht lange zuhören mag. Deine kritischen Bemerkungen teile ich durchaus. Die Sophie vermiest auch mir die Aufnahme. Allerdings mag ich sie eigentlich auch nur wegen Christa Ludwig! Die Schwarzkopf finde ich ebenso problematisch wie das Orchester.


    Immerhin gibt es Aufnahmen von Stich-Randall die schon hörenswert sind. Was sagst Du denn zu dem "Exultate, Jubilate" von Mozart, das ich eingestellt hatte?


    Dankbar wäre ich übrigens, wenn Du in Deinen Beiträgen, die ich stets sehr aufmerksam und mit großem Gewinn anschaue, auf enigmatische Initialen verzichten könntest. Das verleidet mir sehr das Lesen.


    Beste Grüße

    Carsuso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Lieber Caruso41,


    diese Aufnahme des "Exsultate, jubilate" mit dem Saarländischen Kammerorchester unter Karl Ristenpart kenne ich von meiner Platte der schweizerischen Firma 'Elite Special', gekoppelt mit dem "Laudamus te" aus der Messe KV 427 und der Bach-Kantate "Jauchzet Gott in allen Landen", alles mit Teresa Stich-Randall und Karl Ristenpart.


    Von dieser Firma habe ich auch eine Platte mit der "Krönungsmesse" und den "Vesperae solennes de confessore" (Teresa Stich-Randall, Bianca Maria Casoni, Pietro Bottazzo und Georg Littasy / Der Chor des Konservatoriums Saarbrücken / Chorltg.: Herbert Schmolzi / Das Saarländische Kammerorcherster / Dirigent: Karl Ristenpart) Das 'Laudate Dominum' aus KV 339 singt die Stich-Randall wirklich sehr schön!


    Zurück zur Motette KV 165: Teresa Stich-Randalls 'knabenhafter' Ton und die gerade Stimmführung passen m. E. zu diesem Stück, das ja bekanntlich für einen Sopran-Kastraten geschrieben wurde, ausgezeichnet. Exemplarisch ist die Notengenauigkeit in den Koloraturen, von der ich in meinem Beitrag schrieb. Das ist wie mit der Nadel gestochen gesungen und nicht, wie häufig, verschmiert. Danke für die Erinnerung!


    Meines Wissens habe ich heute zum ersten Mal Initialen verwendet, um mir nicht auf Anhieb den Zorn der Verehrer dieser Sängerinnen zuzuziehen. Also: M. C. = Maria Callas / E. S. = Elisabeth Schwarzkopf. Das ist doch nicht so schwer zu erraten, oder?


    LG


    Carlo

  • In dieser tollen Aufnahmen singt sie auch wunderschön

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    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)

  • ...nicht schwer zu raten?
    M. C., da hätte ich auf Montserrat Caballe getippt.

    E. S. hätte auch Elisabeth Schumann sein können oder Elisabeth Söderström, Eleanor Steber, Ebe Stignani oder Elena Suliotis.


    Von meinem Smartphone gesendet.

    ;) - ;) - ;)


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  • Hallo, Caruso41!


    Okay, 1 : O für Dich! (Aber ich glaube, die von Dir genannten Sängerinnen sind nicht so umstritten wie die Callas und die Schwarzkopf.)


    Carlo

  • Lieber Carlo!

    (Aber ich glaube, die von Dir genannten Sängerinnen sind nicht so umstritten wie die Callas und die Schwarzkopf.)

    Na, dann lies mal Kritiken über Elena Suliotis nach. Auch in diesem Forum zeigt der einschlägige Thread weit auseinandergehende Urteile.

    Und über Söderström hatte wir eine lange, sehr heftige Auseinandersetzung im Forum. Das war im Thread

    "Austausch über Höreindrücke zu den Sänger-Jubilaren", begann mit dem Beitrag #183 und zog sich wochenlang hin.

    Ich fand das übrigens eine hochinteressante Auseinandersetzung, in der über musikästhetische Fragen gestritten wurde, wie eher selten im Forum.

    Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass auf diese Auseinandersetzung immer wieder Bezug genommen wurde. Nicht zuletzt in dem Thread "Das Kunstlied im Interpretenvergleich"


    Generell würde ich sagen, dass wir im Forum entschieden zu wenig über Sängerinnen und Sänger diskutieren. In den Threads des Kapitels DIE BERÜHMTE STIMME - SÄNGERPORTRAIT begnügen sich die meisten Beiträge doch mit der Weitergabe von Informationen über Lebenslauf und Karriere oder Hinweisen auf CDs oder DVDs. Ich finde das schade. Hier in dem Thread über Teresa Stich-Randall gab es ja bis gestern auch nur solche Beiträge - mit ganz spärlichen Bemerkungen über ihre Stimme und ihren Gesang.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Norbert

    Hat den Titel des Themas von „Teresa Stich - Randall“ zu „Teresa Stich-Randall“ geändert.
  • Ich bin zwar kein ausgesprochener Bewunderer der Stimme von TERESA STICH-RANDALL - keinne auch nur einen kleineren Teil ihrer Aufnahmen - doch einige dieser Aufnahmen finde ich durchaus von respektabler Leistung. Dazu gehört gewiß auch die schon erwähnte MOZART-Motette "Exsultate, Jubilate" KV 165, stimmtechnisch absolut perfekt, auch KARL RISTENPART mit seinem Orchester begleitet sehr gut, doch präferiere ich dennoch dieses gelungene Frühwerk MOZARTs mit den mehr legato angelegten Stimmen von ELLY AMELING mit dem ENGLISH CHAMBER ORCHESTRA unter RAYMOND LEPPARD, wie auch mit der ausgezeichneten JUDITH RASKIN mit MITGLIEDERN DES CLEVELAND ORCHESTRAs unter GEORGE SZELL. Auch finde ich ihre gesangliche Leistung in BEETHVOEN's Neunter, für die sie mehrfach als Solistin auserkoren wurde, absolut überzeugend, zumal in der Einspielung von 1957 durch KARL BÖHM mit den WIENER SYMPHONIKERN und den weiteren Solisten HILDEGARD RÖSSEL-MAJDAN, ANTON DERMOTA und PAUL SCHÖFFLER. Auch in der früheren Aufnahme von 1954 griff BÖHM mit dem SYMPHONIE-ORCHESTER DES HESSISCHEN RUNDFUNKS auf TERESA STICH-RANDALL zurück, neben GERTRUDE PITZINGER, KARL FRIEDRICH und GOTTLOB FRICK, und schließlich wollte offenbar auch GÜNTER WAND bei seiner Einspielung der Neunten mit dem KÖLNER GÜRZENICH ORCHESTER nicht auf sie verzichten.


    Im allgemeinen bewunderte man die instrumentale Sicherheit der Tongebung ihres Gesangs, die ja auch hier nicht bestritten wird, aber z. T. eher als nachteilig empfunden wird, die tonliche Reinheit des Gesangs und die Ausgewogenheit ihres Vortrags. Die meiste Anerkennung fand sie wohl als MOZART-Sängerin, und tatsächlich wurde auch die Rosenkavalier-Aufnahme unter KARAJAN mit SCHWARZKOPF, WEBER, GEDDA und eben auch STICH-RANDALL von der Gesangsexpertin HERTA PIPER-ZIETHEN im Musik-Report 1971 hoch gelobt und als "lyrisches Stimmfest mit der besten aller Besetzungen" bezeichnet. Ich selbst möchte mir da kein Urteil erlauben, da ich von dieser Oper nicht zu viele Vergleichsmöglichkeiten habe. Sehr gut fand ich einen Ausschnitt der Aufnahme dieser Oper durch ROBERT HEGER mit den WIENER PHILHARMONIKERN mit LOTTE LEHMANN, allerdings als "Marschallin".


    So unterschiedlich können Meinungen über Stimme und Gesang eben sein. Während die einen sich an ihrem instrumentalen, fast vibratolosen Singen stören, bezeichnete TOSCANINI 1947 TERESA STICH-RANDALL als "the find of the century" als er sie in VIRGIL THOMSON's "The mother of us all" hörte und er engagierte sie sofort für die Partie der "Priesterin" in "Aida" und für "Nannetta" in "Falstaff". Auf seinen Rat hin schlug sie damals sogar ein Angebot der MET aus. Sie ging dann nach Europa und gewann prompt 1951 den Wettbewerb von Lausanne. Sie sang in Florenz,, Basel, Salzburg, Wien. In den 50erJahren sang sie in Wien abgesehen von MOZART-Partien die Marzelline, Gilda Micaela, Antonia, Mimi, Liù, Sophie und Ariadne. Sie sang 19 Partien in 355 Aufführungen, davon allein 57 mal die Figaro-Gräfin. 1962 erhielt sie als erste Amerikanerin den "Kammersängerin"-Titel. 1961 sang sic dann doch an der MET mit GEORGE LONON, GIORGIO TOZZI und CESARE SIEPI.


    An TERESA STICH-RANALL's Stimme scheiden sich wohl die Geister. In ihrer Glanzzeit rühmten viele die überirdische Schönheit und Reinheit ihrer Stimme - trotz Vibrato-Abstinenz, das sie nur gezielt bei affektiven Steigerungen einsetzte - und ihre Kolleginnen waren immer wieder sprachlos über ihre Atemreserven. .

    Als unbestritten wertvoll gelten einige Aufnahmen von MOZART-Opern, vor allem "Cosi fan tutte" ihre "Priestrin" in "Aida", "Falstaff", und viele rühmen eben doch ihre "Sophie" im Rosenkavalier unter KARAJAN.


    wok


  • P. S.

    Zum Beitrag Nr. 4 von Harald Kral: Eine Anekdote zu dieser Sängerin ist, dass sie als US-Meisterin im Brustschwimmen wohl das einzige 'Meermädchen' in Webers "Oberon" ist, das (in einer Open-Air-Veranstaltung in einem der Brunnen in den Florentiner Boboli-Gärten 1951) seine Rolle singend und schwimmend absolvierte.


    Dieser schöne Thread hat mich angeregt, ihre Sophie unter Karajan wieder zu hören.


    Lieber Carlo, wann war Fr. Stich-Randall denn US-Champion im Brustschwimmen? Ich habe bei einer - zugegebenermaßen flüchtigen - Suche im Netz nichts darüber gefunden. Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Hallo, Hans!



    In den „Opera News“-Heften der 'Metropolitan Opera Guild' aus den 60er Jahren – damals noch während der 'Saturday Afternoon Broadcasts' in wöchentlicher Erscheinungsweise – gab es immer kleine Rätsel in der Art von „Wer weiß denn sowas?“, in denen man kleine biographische Details von Sängern erraten konnte oder sie anhand von Kinderfotos identifizieren sollte. (Im nächsten Heft stand dann die Auflösung.)


    Einmal war auch zu lesen, dass Teresa Stich-Randall eine US-Meisterschaft im Brustschwimmen gewann. Das Jahr wurde allerdings nicht genannt; es dürfte aber Mitte der 40er Jahre gewesen sein, die Sopranistin hieß damals noch „Teresa Stich“. (Dass sie das 'Meermädchen' im „Oberon“ schwimmend sang, steht z. B. auch im 'Kutsch-Riemens'.) Da es bei „Opera News“ aber keine Jahresverzeichnisse gab, ist es mir nicht möglich, auf die Schnelle das entsprechende Heft aus fast 50 Jahrgängen herauszusuchen.


    Übrigens haben in der Peter-Hall-Inszenierung von Wagners „Rheingold“ in den Jahren 1983 bis 1986 die Rheintöchter in zwei riesigen Wassertanks auf der Bühne des Bayreuther Festspielhauses auch schwimmend gesungen – und das sogar nackt!



    LG


    Carlo

  • Lieber Carlo, lieber Hans,


    zumindest für den Nachweis im Bezug auf Oberon kann ich sorgen; die New York Times enthielt einen entsprechenden Artikel mit folgendem Titel:


    "HARTFORD SOPRANO TO SWIM--AND SING; Teresa Stich-Randall Will Be Bathing Beauty in Version of 'Oberon' at Italian Fete

    By Howard Taubman Special To the New York Times.

    June 14, 1951"


    https://www.nytimes.com/1951/0…stichrandall-will-be.html


    Viele Grüße




  • Lieber Carlo, lieber Don_Gaiferos, vielen Dank für diese interessanten und vergnüglichen Details! Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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