Haydn, Joseph: Streichquartette op. 64 - vollendete Klassizität

  • Hallo!


    Nicht nur die Symphonien, auch die Streichquartette sollen angesichts des kommenden Haydn-Jahres zur Geltung gebracht werden.
    Der Zyklus des op. 64 ist nach op. 76 und op. 20 mein drittliebstes Haydnsches Streichquartettopus und soll nun endlich einen eigenen thread bekommen.


    Die sechs Quartette komponierte Haydn 1790; ein Jahr später sind sie im Druck erschienen. Zeitlich gesehen entsprechen sie also etwa dem ersten Londoner Symphonie-Zyklus, wobei die Komposition der Quartette teilweise in die Lücke zwischen dem Tod Fürst Esterhazys und dem 1. London-Besuch fällt. Gewidmet sind sie dem Geiger der Esterhazy-Kapelle, Johann Tost (wie auch schon op. 54/55).


    Während op. 20 eher dem experimentellen Haydn, der "Sturm-und-Drang"-Zeit entwachsen ist, so ist op. 64 eher formvollendend, ausgewogen, klassisch-schön. Op. 76 ist gewissermasen eine Synthese beider kompositorischer Richtungen und steht über den Dingen (hier werden noch weitere Einzelthreads zu den Werken folgen).


    Letzten Anlaß für den thread hat mein versehentlicher Kauf der alten Aufnahme des Quatuor Festetics bei Quintana gegeben, den ich Quartett für Quartett mit der neueren Arcana-Aufnahme vergleichen möchte. So werden über einen längeren Zeitraum hinweg zu allen sechs Quartetten des op. 64 noch Einzelbeiträge von mir angehängt werden (gerne kann auch jemand anderes die Vorstellung der Werke übernehmen).


    Um Konfusionen mit den Hoboken-und Opus-Nummern vorzubeugen, hat Johannes hier eine Zuordnung gelistet.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo nochmals,


    das erste Quartett (und das ist es auch, die Hoboken-Numerierung richtet sich hier nicht nach dem Autograph) ist ein eher unauffälligeres Werk, aber dennoch sehr hörenswert.
    Satzfolge:
    1. Allegro moderato
    2. Menuet. Allegretto ma non troppo
    3. Allegretto scherzando
    4. Finale. Presto
    Es gibt also keinen richtigen langsamen Satz. Kann bitte jemand die Tonart des 3. Satzes nachtragen? Die konnte ich nicht ausfindig machen.


    Der monothematische 1. Satz ist in der Exposition von einem eher entspannten C-dur-Thema geprägt, das - wie auch die Themen der anderen Sätze - etwas marschartiges hat. Dann aber gibt es außergewöhnlich viel Durchführungsmaterial, nicht nur in der eigentlichen Durchführung, die sich nach Moll vertrübt, sondern auch in der stark veränderten Reprise, die man so auch als zweite Durchführung sehen kann. Die Coda endet vehement.
    In der Quintana-Aufnahme des Festetic-Quartetts (1992) ist das Tempo schneller als in der Arcana-Aufnahme (2002) (9:20 vs. 9:48 ), dadurch wirkt der Satz etwas flüssiger. Andererseits scheint mir in der neueren Aufnahme doch etwas mehr "Tiefe", v.a. in den Moll-Passagen, zu sein. Unentschieden.
    Das Amadeus-Quartet spielt den Satz in 6:36, läßt aber Wiederholungen weg (Tempo entspricht der 1992er-Festetics). Insgesamt ist das Amadeus-Quartet in allen Sätzen wesentlich oberflächlicher und plakativer und kann IMO mit den subtilen beiden Festetics-Aufnahmen nicht konkurrieren.


    Das Menuett wird wieder in der 2002er langsamer als in der 1992er genommen (5:51 vs. 5:30) , was folgerichtig ist, da etwa das Tempo des Kopfsatzes fortgeführt wird. Das Amadeus-Quartet ist mit 3:56 viel zu schnell unterwegs, dadurch wird der Charakter des Stückes in Richtung Scherzo verfälscht. Bemerkenswert ist, daß das Trio-Thema dem Menuett-Thema sehr ähnlich ist, nur eben in c-moll.


    Es folgt an dritter Stelle ein schlichter Variationssatz, der als Allegretto scherzando bezeichnet ist - also wieder kein langsamer und kein wirklich schneller Satz. Die ersten drei Sätze wirken dadurch sehr homogen und das Finale exponiert. Das Festetics-Quartet macht allerdings 2002 den nicht vorhandenen langsamen Satz daraus (6:52), noch mehr das Amadeus-Quartet (7:06). Richtig liegt IMO das Festetics-Quartet 1992 mit dem vorgeschriebenen schnelleren Tempo (5:59).
    Das Thema, das variiert wird, ist nicht weiter bemerkenswert, die einzelnen Instrumente sind in den Variationen abwechselnd stimmführend.


    Das Finale ist ein flotter Kehraus, und auch hier in der älteren Festetics-Aufnahme am überzeugendsten getroffen (4:40 vs. 5:05; Amadeus: 3:21 ohne Wdh.). Der monothematische Satz endet nach einer hektisch-dramatischen kurzen Durchführung und der kräftigen Reprise überraschend in einer leise verklingenden Coda.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Zitat

    Original von Pius
    2. Menuet. Allegro ma non troppo


    Ist das Tempo nicht Allegretto ma non troppo?



    Zitat

    Kann bitte jemand die Tonart des 3. Satzes nachtragen? Die konnte ich nicht ausfindig machen.


    F-dur.



    Online-Partituren gibt's hier:


    "http://imslp.org/wiki/Category:Haydn%2C_Joseph"



    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo,


    soweit ich mich erinnere, ist Hob. III:68 in h-moll [= op. 64, II] mein Favorisiertes Werk aus dieser Serie. Und zwar in der festetischen Einspielung aus 2002, erschienen beim mittlerweile wohl legendären Label ARCANA:



    Op. 64 [= Hob. III:63 bis 68] setzt sich zusammen aus den bei Artaria als Œuvre 9 erschienen 6 Quartetten, welche bei Sieber [?] in zwei Lagen à 3 Werken als op. 64 [Hob. III: 63 bis 65] und 65 [Hob. III: 66 bis 68] verhökert wurden. Das ist der kaufmännische Umkehrschluß von "im Dutzend billiger..."


    Am bekanntesten ist m. W. das eingängige G-Dur-Quartett Nr. 66. Dagegen spricht allerdings die Sammlung der "popular String Quartets" der Lindsays:



    welches Liveaufnahmen vom Genius of Haydn Festival 1987 enthält. Darin wird op. 64 Nr. 5 "L'Alouette" [Die Lerche] als wohl eines der populärsten Quartette aufgezeigt.


    Die Box ist ohnehin zu empfehlen wegen des Fugen-Finales von op. 20 Nr. 5 - das Jüngste Gericht [das mir nie auf den Teller, sondern allenfalls in die Ohren kommt].


    Insgesamt sind die Quartette ja sehr melodiös, teilweise volksliedhaft [im Menuett des B-Dur-Quartetts erinnert mich manches an Mozarts KV 1. Offenbar hat Mozart diese Melodie auch nicht für sich alleine gepachtet... Zu den einzelnen Werken später von mir.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Das bekannteste Stück ist sicher #5, "Die Lerche". Vielleicht wurde dieses und evtl. auch andere aus dem Opus auf der ersten London-Reise aufgeführt. Die ausdrücklich für London komponierten Quartette sind allerdings op.71/74.


    Mozart hat op. 64 noch gekannt und spielt sehr deutlich im Finale seines letzten Quintetts (insgesamt eine Art Hommage a Haydn) auf den entsprechenden Satz in op.64,6 an.


    Ich mag diese Quartette ebenfalls sehr, obwohl oder weil sie eher unspektakulär daherkommen. Demnächst mehr.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Hallo Bernd,


    Zitat

    Original von Zwielicht


    Ist das Tempo nicht Allegretto ma non troppo?


    da hast Du natürlich recht. Kann das ein fähiger Moderator bitte oben korrigieren? Danke. gern


    Im booklet der 1992er-Festetics-Aufnahme steht spekulatives zu Entstehungsumständen der Quartette:


    Zitat


    Die Quartette op. 64 waren in der Tat die allerletzten Kompositionen vor seinem ersten Besuch in London.
    Man nimmt sogar an, Haydn habe die letzten zwei Quartette nach Prinz Esterhazys Tod geschrieben, als er den Vertrag mit dem Konzertunternehmer Solomon für London schon in der Tasche hatte, und daß diese Quartette eher für Aufführungen in öffentlichen Konzertsälen als für die private Atmosphäre Wiener Musikabende konzipiert waren.


    Dies wird wie folgt begründet:


    Zitat

    Jedoch legen bestimmte Züge der Quartette 5 und 6 jene Vermutung durchaus nahe, besonders die stärker auf Vortrag berechnete Ausarbeitung der Finalsätze und die ausdrucksvollen Partien der Solovioline. Wir wissen jedenfalls, daß etliche von Haydns gerade komponierten Quartetten 1791 in Salomons Konzertveranstaltungen aufgeführt wurden.


    Da Haydn stets nur die Jahreszahl der Fertigstellung notierte, wird das wohl nie geklärt werden können.
    Das Argument mit der virtuoseren 1. Violine zieht aber nur bedingt, da Tost auch ein sehr guter Geiger war und die Quartette op. 54/55 auch solche Züge haben.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Zitat

    Original von Pius
    Der monothematische 1. Satz ist in der Exposition von einem eher entspannten C-dur-Thema geprägt, das - wie auch die Themen der anderen Sätze - etwas marschartiges hat. Dann aber gibt es außergewöhnlich viel Durchführungsmaterial, nicht nur in der eigentlichen Durchführung, die sich nach Moll vertrübt, sondern auch in der stark veränderten Reprise, die man so auch als zweite Durchführung sehen kann.


    Das ist ziemlich bemerkenswert: 60 Takte Exposition (die eben auch schon Passagen mit thematischer Arbeit enthält), dann 38 Takte Durchführung, in der hauptsächlich das Motiv aus dem 3.+4. Takt des Themas und ein später auftauchendes mit dem Triolenauftakt verarbeitet werden. In der Reprise (ab 4:20 bei Festetics 2002) stellt sich nach einem zunächst nur leicht variierten Verlauf ab Takt 133 (ca. 5:25) deutlich der Eindruck einer zweiten Durchführung ein (es geht zunächst nach As-Dur, wenn ich recht sehe) bleibt zunächst harmonisch sehr verschleiert und etwas statisch. Dann beginnt ein kleines Fugato über den markanteren Kopf des Themas und das Folgende entspricht dann eher einer typischen Coda-Steigerung. Insgesamt ein Abschnitt der etwa so lang wie die Durchführung selbst ist.


    Zitat


    Das Menuett wird wieder in der 2002er langsamer als in der 1992er genommen (5:51 vs. 5:30) , was folgerichtig ist, da etwa das Tempo des Kopfsatzes fortgeführt wird. Das Amadeus-Quartet ist mit 3:56 viel zu schnell unterwegs, dadurch wird der Charakter des Stückes in Richtung Scherzo verfälscht. Bemerkenswert ist, daß das Trio-Thema dem Menuett-Thema sehr ähnlich ist, nur eben in c-moll.


    Mir sind die, die ich habe, im Menuett alle tendenziell zu lahm, mir gefiele hier vermutlich das Amadeus. Die Metronomangaben in der online-Partitur dürften zwar nicht besonders authentisch sein (im h-moll-Quartett sind sie sehr verschieden von denen auf meinen Aufnahmen), aber dort wird ein zügiges ganztaktiges Tempo vorgegeben: Takte=66, Festetics eher bei 44, da Salo und Angeles einen kleinen Tick schneller 48, mir aber auch eher zu langsam.
    Es stimmt allerdings, daß so die Viertel des Menuetts ungefähr den Vierteln des Kopfsatzes entsprechen, wobei die Festetics im Kopfsatz etwas schneller (ca. 144 vs 132), die da Salo etwas langsamer sind (ca. 130 vs. 144). Ich wäre dafür mal Halbe Kopfsatz = punktierte Halbe Menuett zu versuchen :D


    Zitat


    Es folgt an dritter Stelle ein schlichter Variationssatz, der als Allegretto scherzando bezeichnet ist - also wieder kein langsamer und kein wirklich schneller Satz.


    Das Festetics-Quartet macht allerdings 2002 den nicht vorhandenen langsamen Satz daraus (6:52), noch mehr das Amadeus-Quartet (7:06). Richtig liegt IMO das Festetics-Quartet 1992 mit dem vorgeschriebenen schnelleren Tempo (5:59).
    Das Thema, das variiert wird, ist nicht weiter bemerkenswert, die einzelnen Instrumente sind in den Variationen abwechselnd stimmführend.


    Interessant hier ist, daß das Thema selber sehr lang (8+32 Takte, die beide wiederholt werden sollen) ist und selbst schon eine A-B-A-Form aufweist. Einige Ensembles meinen daher wohl, daß die zusätzlichen Doppelstrichwiederholungen des Guten zuviel sind und der letzte Abschnitt (ab T. 82 enthält auch in der online-Partitur keine Wdh. mehr. Das Angeles Q. (5:30) läßt die Wdh. von 41 bis 80 weg, das Caspar da Salo Q. noch mehr, es macht nur die der Takte 1-8 u. 41-48 (knapp 4 min Gesamtspieldauer).


    Die Noten schlagen hier 69 für Viertel vor. Da Salo ist etwas flotter (ca. 76), Festetics 2002 etwas langsamer (66)


    (Man könnte also tatsächlich spielen: Viertel Kopfsatz = Viertel Menuett = Achtel scherzando = ca. 132-150)


    Auch wenn der Satz verglichen mit den Adagios des 2. und 3. Quartetts etwas trocken oder (bei entsprechender Spielweise) behäbig wirken mag, so ist er mit der Verteilung der Motive auf die Instrumente und dem skurrilen Humor sicher der Großvater von ähnlichen Stücken bei Beethoven wie op.18,4 ii, op.59,1 ii und sogar noch op.130,iii


    Zitat


    Finale: Der monothematische Satz endet nach einer hektisch-dramatischen kurzen Durchführung und der kräftigen Reprise überraschend in einer leise verklingenden Coda.


    In der Exposition kann man sogar sowas wie ein zweites Thema ausmachen (ab ca. 0:41-0:51 bei Festetics), das taucht aber nie mehr wieder auf.
    Abrupte leise Schlüsse gibt es bei den Quartetten erstaunlich häufig (z.B. auch im 2. Quartett der Reihe)
    Auch wenn ich sonst ja meist für alle möglichen Wiederholungen plädiere, so finde ich bei derartigen Schlüssen die Wiederholung von Durchführung und Reprise eher kontraproduktiv. Noch "schlimmer" beim h-moll, wo zuerst eine Wendung nach H-Dur erfolgt und die letzten Takte pp und in höchster Lage der Vl.1 schließen. :rolleyes:


    :hello:


    JR

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  • Das zweite Quartett in op. 64 ist das Moll-Werk der Reihe, in der seltenen Tonart h-moll, die Haydn seit op. 33 nicht mehr verwendet hatte – nicht nur nicht in den Streichquartetten, sondern überhaupt nicht.


    Die vier Sätze haben folgende Bezeichnungen:
    1. Allegro spirituoso
    2. Adagio ma non troppo
    3. Menuetto. Allegretto
    4. Presto


    Die Zeiten der drei verglichenen Aufnahmen:
    Amadeus: 4:40 – 6:57 – 2:34 – 3:42
    Festetics I (Quintana): 7:03 – 6:05 – 3:40 – 6:06
    Festetics II (Arcana): 8:10 – 6:33 – 3:55 – 6:18



    Satz 1:


    Dieser Satz ist natürlich ein Sonatenhauptsatz.
    Dem verhalten-gedämpften Moll-Thema steht ein erstaunlich spritziges 2. Thmea in D-dur gegenüber. Die ebenfalls heitere Schlußgruppe überrascht durch Pizzicati.
    Die Durchführung hangelt sich durch Nebenmotive und hat – wie auch die Exposition keine „klare Linie“. In der Reprise ist dann wieder alles anders, hier dominiert das 1. Thema viel mehr als in der Exposition, und dem h-moll fällt mehr Gewicht zu. Auch die Schlußgruppe am Ende ist weniger entspannt als in der Exposition.
    Insgesamt wirkt der 1. Satz sehr unausgeglichen und überrascht den Hörer ständig. Ich mag den Satz sehr.


    Bei Festetics I sind die Pizzicati in Schlußgruppe schön kräftig, bei Amadeus leioder kaum zu hören.
    Festetics II ist hier zu lahm, wirkt auf mich wenig inspiriert. Es vielleicht der schwächste Satz ihrer ganzen Arcana-Diskogaphie. Schade.
    Festetics I ist nicht nur schneller, sondern auch klanglich intensiver, kantiger - allein dafür lohnt es sich, die alte Quintana-Aufnahme zu behalten.
    Das Amadeus-Quartet klingt recht unklassi(zisti)sch, dafür ordentlich dramatisch.


    Satz 2:


    Das H-dur-Adagio wird im Reclam als feierlich-elegischer Gesang beschrieben. Das trifft es IMO gut. Jedenfalls ist die Melodie, die im Laufe des Satzes sanft variiert wird, von einer „erhabenen“ Schönheit. Dynamische Kontraste gibt es im 2. Satz keine. Mich erinnert das ganze an J.S. Bach.


    Amadeus: etwas verwaschen, aber schön
    Arcana: subtiler, ebenso schön
    Quintana: etwas zu flott, Klangreiz wirkt dadurch nicht so sehr wie bei den beiden anderen


    Satz 3:


    Das etwas schräg, aber doch tänzerisch wirkende Menuett in h-moll umschließt ein einfach-melodiöses H-dur-Trio.


    Die die Hörererwartung treffende Gemütlichkeit eines Allegretto-Menuetts trifft die neuere Festetics-Aufnahme sehr gut, während die ältere etwas schärfere Akzente setzt. Das Amadeus Quartet ist nochmals etwas schneller, im Menuett durchaus sehr ansprechend, aber im Trio viel zu süßlich.


    Satz 4:


    Das Finale ist ein sehr vorwärtsdrängender Sonatenhauptsatz. Die monothematische Exposition präsentiert das Thema zunächst in h-moll, direkt danach aber leicht abgewandelt noch vehementer in D-dur. Wird in Exposition und Reprise noch um das Tongeschlecht gerungen, so läßt die Reprise keine Zweifel mehr, daß das Dur vorherrscht - auch am Satzende (wiederum recht unspektakulär).


    Das ständige Weglassen der Wiederholungen beim Amadeus Quartet ist letztlich sehr ärgerlich. Das Quartett dauert so gerade mal 18 Minuten. Ansonsten bieten sie ein spannendes Finale.
    Ebenfalls spannend, geradezu die Musik zelebrierend, wirkt die Quintana-Aufnahme. Hier kommen auch die Zäsuren im Satz, über die das Amadeus Quartet eher hinwegspielte, zum Tragen.
    Ähnlich gelungen ist auch die spätere Aufnahme der Festetics, allerdings für ein Presto vielleicht doch etwas zu gebremst.

  • Hallo Pius!


    Die alten Festetics-Aufnahmen hat mir Johannes mal verschachert; ich höre sie nicht häufig, da sie doch arg hallig sind, und so konnte ich mich mit diesem Opus noch nicht so recht anfreunden. Einiges (z.B. das oben besprochene C-Dur-Quartett) wirkt auf mich recht trocken.
    Das h-moll-Quartett gefällt mir allerdings noch am besten und beim nochmaligen Hören eben sogar ziemlich gut (gleiches gilt auch für das Es-Dur-Quartett, das ich als meine Nr. 2 in Erinnerung hatte). Aber es muss eine andere Aufnahme her! Gibt es brauchbare Alternativen abseits von Amadeus und Festetics?


    Gruß,
    Spradow.

  • Zitat

    Original von Spradow
    Die alten Festetics-Aufnahmen hat mir Johannes mal verschachert; ich höre sie nicht häufig, da sie doch arg hallig sind, und so konnte ich mich mit diesem Opus noch nicht so recht anfreunden. Einiges (z.B. das oben besprochene C-Dur-Quartett) wirkt auf mich recht trocken.
    Das h-moll-Quartett gefällt mir allerdings noch am besten und beim nochmaligen Hören eben sogar ziemlich gut (gleiches gilt auch für das Es-Dur-Quartett, das ich als meine Nr. 2 in Erinnerung hatte). Aber es muss eine andere Aufnahme her! Gibt es brauchbare Alternativen abseits von Amadeus und Festetics?


    Klanglich ist die neue Festetics deutlich besser, aber abgesehen davon geht aus Pius' Kommentaren ja hervor, daß die alte eher lebendiger ist. Die Kombination von oft recht gemächlichen Tempi und allen denkbaren Wiederholungen läßt mir diese Interpretation manchmal etwas dröge erscheinen (ähnliches fürchte ich für das Mosaiques Q.). #5, die "Lerche" gibt es natürlich in zig guten Aufnahmen (zB Jerusalem Q.).
    Die Billig-Aufnahme (bei PILZ, Zyx und diverse andere) mit dem ominösen "Caspar da Salo Quartett (vermutlich ein Pseudonym) gefällt mir sehr gut, aber sie ist eher konventionell und läßt viele Wiederholungen aus. In die des Angeles Quartets müßte ich wieder reinhören, die ist aber eh nur in der ganz großen Box zu haben.


    viele Grüße


    JR

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  • Hallo Spradow!


    Zitat

    Original von Spradow
    Gibt es brauchbare Alternativen abseits von Amadeus und Festetics?


    Also interpretatorisch ist Deine Aufnahme top - und was den Klang betrifft: Als Fan halliger Kammermusikaufnahmen kann ich auch da Deinen Alternativenwunsch nicht gänzlich nachvollziehen.


    An Deiner Stelle würde ich es aber hiermit probieren:




    Achja: Hat jemand Lust, op. 64 Nr. 3 vorzustellen?


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Zitat

    Original von Pius


    Also interpretatorisch ist Deine Aufnahme top - und was den Klang betrifft:


    Ich hätte die vielleicht doch behalten sollen, war halt von dem satten Klang bei Arcana so angetan (die sinken aber teils deutlich in meiner Gunst, weil sie zu lahm sind).
    Ich habe jetzt mal das Angeles Quartett gehört (ich hatte vor Wochen, als Du den thread gestartet hattest auch noch die anderen gehört, aber das mache ich jetzt nicht nochmal). Die haben auch einige Mängel; die Ecksätze gefallen mir recht gut (5:05; 3:50, jeweils nur Wdh. der Expo), beim Adagio gefällt mir das sehr fließende Tempo (4:55), aber das Cello klingt "matschig" wie überhaupt der Klang durchgehen nicht besonders gut ist und die Mittelstimmen und eben sogar manchmal das Cello zu kurz kommen oder etwas verwaschen klingen. Im Menuett sind sie viel zu langsam (wie alle, wobei ich es wie schon angedeutet, als besonderen Affront empfinde, daß die HIPisten hier nicht besser sind als der Rest...)


    Zitat


    Achja: Hat jemand Lust, op. 64 Nr. 3 vorzustellen?


    Rappy nannte das Stück mal als besonderen Favoriten... ich schätze es allerdings auch sehr.


    :hello:


    JR

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  • Hallo!



    Irgendwie befriedigt mich die Aufnahmenauswahl nicht. Das Caspar-da-Salo-Quartett finde ich nur mit dem halben Opus und ohne Hörschnipsel im Marketplace, Angeles ist durch die Masse recht teuer und in den Hörschnipseln auch sehr, sehr hallig.
    Ich sehe mich schon die Amadeus-Box kaufen, dann habe ich wenigstens für ein paar weitere Opera die Sucherei nicht - besser als bei Buchberger und Kodaly gefallen mir die Hörschnipsel spontan schon. Hast Du eine Einschätzung zum Rest der Box, Pius?



    Gruß,
    Spradow.

  • Hallo Spradow!


    Zitat

    Original von Spradow
    Ich sehe mich schon die Amadeus-Box kaufen, dann habe ich wenigstens für ein paar weitere Opera die Sucherei nicht - besser als bei Buchberger und Kodaly gefallen mir die Hörschnipsel spontan schon. Hast Du eine Einschätzung zum Rest der Box, Pius?


    Ja, die Aufnahmen sind o.k. und zum Kennenlernen der Werke wohl geeignet. Mich stört das ständige Weglassen der Wiederholungen sowie einige recht romantisiert klingende Sätze. Die Festetics sind besser.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Dann gibt es ja auch noch diese Aufnahme mit dem Medici String Quartet (1975/76):



    Die habe ich noch nicht ausführlicher gehört. Aber nach meinem ersten Eindruck bietet sie passable bis gute Durchhörbarkeit.


    Viele Grüße

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  • Die Sätze:
    1. Vivace assai
    2. Adagio
    3. Menuett. Allegretto
    4. Finale. Allegro con spirito


    Zeitenvergleich:
    Festetics (Arcana):
    8:06 – 6:11 – 6:12 – 7:52
    Festetics (Quintana):
    7:40 – 5:16 – 5:44 – 7:39
    Amadeus:
    5:26 – 5:51 – 4:09 – 4:46



    Der Tonart B-dur entsprechend ist der Kopfsatz ein klanglich recht herber Sonatensatz. Das Hauptthema ist geteilt in abgehackte auftaktartige Motive (die ersten ca. 10 Sekunden) und ein „galoppierendes“ Thema, das im Anschluß einsetzt, aus der selben Motivzelle.
    Ein zweites lyrisches Thema ist zu erahnen, geht aber in dem grell-herben, durch das 1. Thema beherrschten Satz unter. Die Durchführung erhöht nochmals die Spannung. Die Reprise ist deutlich verändert, das Auftaktmotiv noch dominanter.
    Amadeus wiederholen die Exposition, Festetics auch Durchführung und Reprise. Ich fand alle drei Einspielungen überzeugend.


    Das Adagio (Es-dur) ist in freier Liedform gehalten (der zweite A-Teil weist einige Unterschiede zum ersten auf). Dem cantablen, ruhige A-Teil steht ein süßlich-melancholischer B-Teil in es-moll gegenüber.
    Welcher Einspielung man den Vorzug gibt, liegt daran, wie langsam man das Adagio gerne hätte. Die Amadeus sind mir im Tonfall allerdings einen Tick zu romantisch.


    Das Menuett beginnt sehr bieder, bietet aber sowohl im A- als auch im B-Teil einige interessante Klangeffekte.
    Während bei den Festetics die Gefahr der gepfegten Langeweile besteht, klingt der Satz bei den Amadeus durch das höhere Tempo viel agiler und scherzohafter.


    Das Finale ist ein quirliger monothematischer Sonatensatz mit Zingarese-Elementen. Motivische Bezüge zum 1. Satz werden aufgegriffen (galoppierendes Thema). Eine für Haydn recht ausführliche Coda beendet das Werk.
    Bei Amadeus wirkt der Satz eher wie ein Kehraus, während Festetics (Arcana) durch Tempoverzögerungen und angedeutete Zäsuren die Herbheit des 1. Satzes heraufbeschwört. Festetics (Quintana) steht dazwischen.


  • Ich hätte schwören können, mal einen Kommmentar zu diesem Werk begonnen zu haben, aber ich finde leider kein entsprechendes Dokument. Mich wundert etwas Deine Charakterisierung als "herb" oder "grell"...


    Und der Satz hat ein (für Haydn) sehr deutlich abgesetztes lyrisches zweites Thema: eine wiegende Melodie in der 1. Vl. ab T. 33, das in der Durchführung (T.87) wieder auftritt, nicht jedoch in der Reprise! Die Zeiten dafür kann ich gerade nicht angeben, aber diese Melodie ist eigentlich nicht zu verpassen, obwohl sie nur kurz auftritt.


    :hello:


    JR

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  • Ich hatte das Quartett - wie die meisten anderen aus op. 64 - eigentlich als ziemlich neutral (um nicht zu sagen: langweilig) in Erinnerung; das hat sich beim Wiederhören jetzt aber nicht bestätigt.
    Der Kopfsatz ist toll! Sehr mitreißend und eine spannende Durchführung. Kommt die Verwirrung um das lyrische Seitenthema vielleicht daher, dass es in der Reprise komplett ausgelassen wird und stattdessen gleich diese kontrapunktische Passage kommt?
    Das Adagio finde ich auch sehr schön, besonders den Mittelteil. Die beiden Schlusssätze gefallen mir allerdings nicht so. Vielleicht würde beim Menuett tatsächlich ein schnelleres Tempo helfen (Amadeus habe ich immer noch nicht, ich habe opp. 20 und 33 erstmal Vorfahrt gegeben). Amadeus ist ja auch im letzten Satz ein gutes Stück schneller (Festetics (Quintana) braucht bis zum "ersten" Ende 4:59), ich denke, auch das würde mir helfen.


    Übrigens nerven mich die Wiederholungen von Durchführung und Reprise inzwischen ziemlich.... :untertauch:



    Gruß,
    Frank.

  • Hallo!


    Zitat

    Mich wundert etwas Deine Charakterisierung als "herb" oder "grell"...


    Mir kam der 1. Satz noch nie so herb vor wie gestern... Buche es einfach in der Kategorie "subjektiver Eindruck" ab. :)


    Zitat

    Und der Satz hat ein (für Haydn) sehr deutlich abgesetztes lyrisches zweites Thema


    Ja, das habe ich schon mitbekommen. Es ist deutlich abgesetzt, wird aber auch deutlich dominiert.


    Zitat

    Übrigens nerven mich die Wiederholungen von Durchführung und Reprise inzwischen ziemlich....


    Si tacuisses, philosophus manisses. :D:rolleyes:


    Ein Grund mehr, Dir die Amadeus-CDs zu kaufen.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo,


    Joseph Haydn gehört zu den vor mir schwierigen Komponisten. Gerade habe ich gelesen, daß Alfred Schmidt alle Haydn-Sinfonien gehört hat - und wie. Nämlich eine pro Woche. Ich habe das auch versucht anhand der Gesamteinspielung mit Adam Fischer. Allerdings habe ich immer eine ganze CD mit mehreren Sinfonien gehört und habe versucht, das Projekt in kürzeren Abständen durchzuführen. So etwa nach der vierten oder fünften CD (ich habe bei den Londoner Sinfonien angefangen) habe ich aufgegeben, weil es mich zu sehr gequält hat. Vielleicht sind auch die Interpretationen nicht die schönsten vor mir.
    So kenne ich vielleicht einige Preziosen von Haydn nicht, denn Preziosen gibt es vor mir. Hier will ich eine beschreiben: Das Lerchenquartett:


    Ein harmonisch abwechslungsreicher Kopfsatz mit für die Zeit reichem Dissonanzgebrauch, ein tiefsinniges, trauriges Adagio mit moll-Anteilen, ein harmloses Menuetto und ein heiterer Kehraus im Finale. Ein wirklich schönes Werk, was ich öfter gehört habe in der Aufnahme mit dem Berliner Streichquartett. Sie spielen nicht maniriert, emotional erfüllt, sie artikulieren und phrasieren musikalisch sinnvoll. Es ist mir eine echte Freude, dieses Werk zu hören. Leider fand ich die Aufnahme nicht bei jpc, wo man hineinhören kann. Bei Amazon ist sie verfügbar, aber man kann nicht hineinhören:



    Der kleine Punkt oben ist das CD-Cover zum anclicken, da man ihn kaum findet, hier nochmal der Link:


    http://www.amazon.de/Haydn-String-Quarte…streichquartett


    Liebe Grüße


    Andreas

    De gustibus non est disputandum (über Geschmäcker kann man nicht streiten)

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  • Das Berliner Streichquartett hat das komplette op.64 eingespielt (1970er Jahre?). Mir waren diese Aufnahmen nicht bekannt; zuerst dachte ich kurz, dass sie identisch mit dem ominösen "Caspar da Salo Quartett" (auf PILZ u.a. Billiglabeln) sein könnten, aber die Spieldauern der Sätze sind zu unterschiedlich.
    An weiteren "DDR-Aufnahmen" gibt es op.20 und op.77 mit dem Ulbrich Quartett (kein t vergessen!), die stammen anscheinend schon aus den frühen 1960ern. Mit dem Suske-Quartett finde ich jedenfalls auf CD keinen Haydn und op.76 (teilweise) mit dem Gewandhaus-Quartett stammt anscheinend aus der Nachwendezeit.


    /

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Gestern hörte ich die Aufnahme vom op 64 Nr 4 und war angetan von der Durchsichtigkeit und Selbstverständlichkeit dieser Aufnahme. Bei der Gelegenheit fiel mir auf, daß mein Vorrat des op 64 ein beschränkter ist. So hatte ich lediglich das Puchberger Quartett zum Vergleich und konnte feststellen, daß dieses etwas kompakter und erdnäher spielte. Das soll keine Wertung, sondern nur eine Klangbeschreibung sein. Ich meine auch gehört zu haben, daß das Quartett (zum Zeitpunkt der Aufnahme) ein sehr jugendliches Ensemble war.....
    op 64 Nr 4 ist sozusagen ein Einzelstück in einer gemischten Aufnahme, ein System und offensichtlich ist eine Gesamtaufnahme aller Haydn Streichquette nicht vorgesehen....

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Aufnahme der Haydn-Quartette mit den Minettis hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Bisher habe ich jedenfalls jede ihrer CDs gekauft. Schön wäre, wenn Sie mal etwas seltener eingespieltes Repertoire angehen würden.


    Für die kompletten op. 64 kann ich uneingeschränkt die Aufnahme mit dem Auryn Quartett empfehlen und offensichtlich nicht nur ich.

  • Wie schon in meinen letzten Beiträgen weiter oben ausgeführt, war geplant meine eher unzureichende Auswahl an Vergleichsmöglichkeiten zu erweitern, und zwar durch eine Aufnahme des Kodaly Quartetts und eine des Aurynquartetts. Ich erkläre dann auch noch, warum die Auswahl ausgerechnet auf die beiden fiel. Heute habe ich op 64 Nr 4 mit den Kodalys gehört. Einst wurde diese Aufnahmeserie ja über den grünen Klee gelobt, später aber gingen andere Kritiker mit der Aufnahme rech streng um Genau das wollte ich herausfinden, wo diese Aufnahme einzuorden ist, Um es kurz su sagen: Weder überschäumendes Lob noch harsche Kritik ist hier angebracht. Aus meiner Sicht eine saubere, eher brave Aufnahme von mäßiger Dynamik und wenig "Harz" im Klangeindruck. Die Aufnahmen wurde in einer Kirche gmacht, wo die Tontechnik sicher (übrigens erfolgreich) gegen den Hall kämpfen musste, was in letzter Konsequenz Auswirkungen auf den Gesamtklang hat. Der geriet m.E etwas zu kompakt und "dick" wobei ich das leider nicht näher definieren kann. Und nun, warum diese Aufnahme von mir zugekauft wurde: Vor vielen Jahren,als mir die Streichquartette Haydns (wie übrigens die gesamte Kammermusik) noch wenig bedeutete, begann ich in meinem Vollständigkeitswahn diese relativ billige Aufnahmeserie zu sammeln (Sie klang über KH besser als über LS) irgenwann war ich einerseits übersättigt, andrerseits hörte man die ersten kritischen Stimmen über das Projekt. so stoppte ich die Erweiterung, weshalb diese Sammlung - als Gesamtaufnahme betrachtet ein Torso geblieben ist. Ich benutze die Aufnahmen dieser Quartette - so ich sie habe - indes gerne als "Referenz der Mitte"
    Meiner Meinung nach schneidet die an sich recht gute Aufnahme auch gegen das oft kritisierte Buchberger Quartett nicht so gut ab, die Buchbinders klingen IMO harziger, frischer und dynamisch mutiger ohne je aus dem Gleis zu geraten...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Von den op. 64 Quartetten kam mir kürzlich die ältere Aufnahme mit dem ungarischen Tatrai Quartett zu, die mir zumindest bei No. 1 und 2 gut gefiel. Die Kodaly habe ich auch, aber nicht direkt im Vergleich gehört. Aber ich bin von den Kodalys nie enttäuscht worden. Und sie haben auch alle Quartette eingespielt, die nach derzeitigem Kenntnisstand NICHT von Haydn sind, aber ihm mal zugeschrieben wurden oder die Bearbeitungen anderer Werke darstellen.
    Laut der website des hervorragenden Doric Quartetts wird ihre nächste (dritte) Doppel-CD mit Haydn-Quartetten dem op. 64 gewidmet sein.


    clck 4176

  • Beim Sortieren und Abhören der noch ungehörten -meist noch originalverpackten CDs fiel mir heute durch Zufall die hier gezeigte CD mit dem Doric Quartett in die Hände. Um es kurz zu machen: sie ist ein Hammer. Selbstbewusstes Spiel mit teilweise energischem Zugriff und speziellen Akzenten paart sich auf ideale Weise mit Lieblichkeit und wunderbarem Instrumentenklang....

    Meine Lieblingsstelle findet sich im Quartett Nr 3 - 3. Satzt - einfach zum Niederknien.....

    Wie ich zu dieser Aufnahme kommme ? Ich erinnere mich nicht - Es mag sein - sehr wahrscheinlich sogar. Daß dieser vor 5 Jahrn von lutgra gegebene Hinweis drauf, der Auslöser für den Kauf gewesen ist. Sol Lange liegt sie auch sicher versteckt bei den "Neukäufen" (darunter zähle ich Originalverpackten, nicht Gehörten) Fest steht. daß noch heuer eine Weitere Aufnahme mit dieser Formation in meiner Sammlung landen wird.....


    mfg aus Wien

    Alfred


    Inzwischen wurde auch der Thread restauriert und er erstrahlt in neuem Glanz....

    clck 10.000

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !