Stimmen von heute - Takesha Meshé Kizart

  • Takesha Meshé Kizart ist eine junge Sängerin aus Chicago - nach der Legende ist sie die Großnichte des Bluessängers Muddy Waters. Sie gewann 2006 den Concorso Internazionale Voci Verdiane "Città di Busseto", treibt sich zur Zeit als Tosca in Großbritannien herum und singt im Dezember die Mimi an der Deutschen Oper Berlin.


    Durch den Wettbewerb und einen Dokumentarfilm über eben jenen, der mal auf Arte lief, den ich aber nicht kenne, hat sie es zu einer bescheidenen Bekanntheit gebracht. Sie hat einen äußerst voluminösen jugendlich-dramatischen Sopran, prägnant und hauchig in den Tiefen, rund und durchschlagend in den Höhen, mit einem fetten Vibrato, das die Stimme manchmal etwas zu unbeweglich werden lässt und leicht etwas ins Gurgeln gerät. Insgesamt aber eine ganz junge und sehr schwarze Stimme, die mich als alten Leontyne-Price-Fan jubeln lässt. Das ist, nach den vielen vielen Osteuropäerinnen der letzten Jahre, endlich mal wieder eine Stimme aus einer ganz anderen Richtung.


    Es gibt noch keine Aufnahmen von ihr, aber einiges im Internet: Kennengelernt habe ich sie über den englischsprachigen Opernblogger "Parsifal79" hier:
    "http://parsifal79.blogspot.com/2008/07/opera-is-hilarious-kizart-is-singing-st.html".
    Wer den Artikel runterscrollt, stößt auf zwei Links (einer zu rapidshare mit mehreren Aufnahmen; der Download ist sicher).
    Außerdem gibt es Hörproben auf ihrer eigenen MySpace-Seite "http://www.myspace.com/TMKizart" und zwei auf Youtube unter "http://de.youtube.com/user/powerinpraise2000".


    Ich finde die Verdi-Kostproben als Forza-Leonore, Amelia oder Elisabetta ziemlich klasse, mit anderem (einem Traviata-Ausschnitt oder der Hallen-Arie) habe ich so meine Schwierigkeiten, weil ich die Stimme dafür schon zu groß, zu wenig lyrisch finde. Aus dem gleichen Grund bin ich ein bisschen unglücklich darüber, dass sie in Berlin grade die Mimi singen wird, werde aber trotzdem hinfahren, wenn es zeitlich passt.


    Was denkt ihr - eine Frau mit einer großen Zukunft (wenn es mal jemandem gelingt, sich diesen komplizierten Namen zu merken), oder eher nicht?


    Gespannt auf eure Kommentare grüßt
    Micha


    (der so selten etwas an aktuellen Stimmen findet)

  • Die Dame ist zwar nicht ganz mein Geschmack, aber der Name ist mir diesen Sommer aufgefallen - bei der italienischen Opern-Nacht in Wiesbaden. Ihr bisheriger Werdegang wurde im Vorfeld dieses Auftrittes mehrfach in der Presse erwähnt: Nach ihrem Gesangsstudium an der Academy of Vocal Arts in Philadelphia machte sie schnell von sich reden, indem sie Preise bei zahlreichen internationalen Wettbewerben gewann, darunter der Competizione dell´Opera in Dresden, der Voci Verdiane Città di Busetto, der Leontyne Price Vocal Arts Wettbewerb und die Metropolitan Opera National Council Auditions.


    Einen Bericht im Wiesbadener Tageblatt findest Du hier.


    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)