Man liest so wenig über Mozarts Klavierduette, und dies obwohl ich viele davon weit mehr schätze als die Sonaten für "nur" einen Spieler. Diese Möglichkeit, mal eben 2 Hände mehr zum Spielen zu haben hat Mozart meiner Meinung nach genutzt um dieses Element vollkommen zu vollenden.
Sonata in C for Piano Duet. KV 19d
Klavierduette waren zur damaligen Zeit zwar eine Seltenheit, aber dadurch dass Mozart in den Konzertreisen immerzu mit seiner Schwester Nannerl Vierhändig spielte kam Mozart so Erfahrungen mit dieser Gattung.
Es wäre also durchaus Möglich, dass der junge Mozart dieses Stück damals komponierte. Fraglich ist nur, ob dies wirklich das Werk eines Neunjährigen ist, denn es ist erstaunlich gut.
7 Jahre später, 1772 erst komponierte Mozart sein nächstes Duett, und zwar die Sonata in D for Piano Duet. KV 381 / KV 123a. Obwohl Mozart diese bedeutungslose Gattung nun nichteinmal mehr aufführte, sondern nurnoch privat nutzte und aufführte, merkt man dass Mozart dem Genre eine große Bedeutung gab, denn die wuchtige Heiterkeit der Ecksätze und die große Gefühlstiefe in den Ecksätzen sind wohl kaum zu überhören. Der dritte Satz ist übrigens einer meiner großen Favoriten!
1774 schrieb Mozart Sonata in B flat for Piano Duet KV 358 / KV 186c auf. Auffalend ist hier vorallem, dass Mozart hierbei sehr auf die Gleichberechtigung achtete, was man besonders im ersten Satz merkt. Besonders dankbar bin ich vom lyrischen Adagio. Dessen Thema hat zwar viel ähnlichkeit mit dem von KV136, aber was solls.
Nach einer wieder etwas längeren Pause entsteht 1786 Sonata in F for Piano Duet. KV 497. Er komponierte fortan die Duetts jediglich für seine Schülerinnen in Wien. Der Kopfsatz dieser Sonate ist mein absoluter Favorit. Es beginnt mit einem Adagio-Anfang, was damals für Klavierwerke noch unüblich war. Den Einfluss der polyphonie Bachs merkt man hier auch sehr stark. Das WErk ist einfach wunderbar erfüllt von Dramatik und Freude.
1787 komponierte Mozart sein letztes Duett, Sonata in C for Piano Duet. KV 521. Meiner Meinung nach ist es eher ein Rückschritt als Fortschritt. Polyphonie tritt hierbei wieder in den Hintergrund, und alles was sich über die Duetts über steigerte ist hier gar nicht mehr zu finden, wenn überhaupt dann im Rondo. Grund ist wohl, dass das Duett speziell auf die Schülerinnen Nanette und Babette Natorp abgestimmt ist, für die er es komponiert und gewidmet hat.
So, das wärs. Und bevor Ulli kommt: Ich hab absichtlich das Duett in G weggelassen, kannst ja trotzdem ergänzen
So, nu mal gespannt bin wer diesen Sonaten genausoviel abgewinnen kann wie ich. :]
Gruss
Chris