Strawinsky: Sinfonien

  • Ich weiss nicht, ob es hierzu schon einen passenden Thread gibt. Wenn ja, kann es einer verschieben...


    Im Grunde hätte zwar jedes Werk einen einzelnen thread verdient, aber ich denke, daß sich die Beiträge nicht gerade extrem häufen werden, daher ist es sicher vernünftig, erstmal so anzufangen (diese Stücke hatte ich selbst schonmal für "Alle hören dasselbe Musikwerk" im Visier...)


    JR


    Ich möchte die Sinfonie in C, die Sinfonie in drei Sätzen und die Psalmensinfonie ansprechen. Die findet man ja häufig auf einer CD. Ich muss gleich sagen, dass diese Sinfonien nicht unbedingt zu meinen Lieblingsstücken zählen, ich höre sie nur gelegentlich gerne.


    Bisher hatte ich nur Solti mit dem CSO (links), und war eigentlich zufrieden. Um mal etwas neues zu probieren, kaufte ich die recht neue mit Rattle, BPO (rechts).



    Beim ersten Hören war ich von der Rattle Aufnahme enttäuscht. Denselben Eindruck hatte ich Wochen später bei einem zweiten Versuch. Die Aufnahme berührt mich nicht. Etwa im zweiten Satz der Psalmensinfonie, wo ich es erwarten würde. Ich finde insgesamt die ganzen Aufnahme als recht kraft- und spannungslos, der Funke springt bei mir nirgendwo über, es macht sich Langeweile breit. Gegen die von Solti kommt sie bei mir längst nicht an.


    Mich würden andere Meinungen hierzu interessieren.


    maticus


    P.S. Mir fällt gerade auf, dass die Psalmensinfonie natürlich keine reine Instrumentalaufnahme ist, aber ich denke, der Thread passt trotzdem hierhin.

  • Hallo maticus,


    das Rattle nicht gegen Solti bei den genannten Strawinsky-Sinfonien punkten kann, dass kann ich mit lebhaft vorstellen.


    Ich kenne allerdings beide Aufnahmen nicht. Solti wurde mich ( :D wie immer) interessieren.


    Meine Aufnahmen für die Sinfonie in drei Sätzen und die Sinfonie in C
    sind
    a. Strawinsky / Columbia SO (CBS)
    und
    b. Dutoit / Orchestre de la Suisse Romande (Decca).


    Die Strawinsky-Aufnahme hatte ich zuerst auf einer CBS-LP und so habe ich besonders die Sinf. in 3 Sätzen schätzen und lieben gelernt.
    Obwohl ich von dieser CBS-Aufnahme geprägt war, muss ich doch sagen, dass später auf CD die Dutoit-Aufnahme, was Intensität, Klasse, Ausdruckskraft und auch die audiophile Klangqualität, der alten Strawinsky-Produktion doch weit überlegen ist.
    :angel: Vielleicht sogar ein Glücksfall, das Dutoit sich hier das von dem großen Ansermet geprägte schweizer Orchester bediente. Das Ergebnis klingt phänomenal in jeder Hinsicht.
    ((Khampan hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es nicht das Montreal SO ist, wie ich vor der Änderung heute fälschlich aus der Erinnerung heraus schrieb.))
    :yes: Das Werk ist der Wahnsinn und hat mich von Anfang an umgehauen.


    Von der Psalmensinfonie habe ich die Strawinsky-Aufnahme und die hier ebenfalls weit überlegene Bernstein-Aufnahme mit den New Yorker PH (SONY).
    ;) Doch wer mich hier kennt der weiss - das ich diesen Stoff mit Gesang nicht so hoch schätze.


    Es gibt von Strawinsky noch eine Jugendsinfonie in später Jugend im Alter von 25, die Sinfonie Es-Dur, op.1 (1907), die ich in der Aufnahme mit Dorati (Decca) habe.
    Dieses Werk ist durch die russischen Klassiker (u.a. Rimsky-Korsakow) geprägt und schon mit leichtem Strawinsky-Touch versehen. Sie trägt auch die Bezeichnung Sinfonie Nr.1 obwohl sich Strawinsky später nie mehr einer Zählung bediente.
    Jedenfalls habe ich das Werk lange nicht mehr gehört.



    An JR:
    So ein Thread über Strawinsky´s Werke hat immer einen Neuanfang verdient.
    :hello: Jetzt , schönen Abend noch !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Du meinst sicherlich die Sinfonie Nr. 1 in Es-Dur. Ich wollte sie vorhin nicht erwähnen, weil es mir insbesondere um die Meinung über die Rattle-Einspielung ging (und immer noch geht).


    Die 1. Sinfonie habe ich vor vielen Jahren mal auf einer Flugreise gehört, und sie hat mir immerhin so gut gefallen, dass ich sie mir danach gekauft habe (Ashkenazy, St. Peterburger PO, Decca). Allerdings habe ich sie jetzt schon lange nicht mehr gehört, weil mich dann das modernere Zeug mehr reizte.


    maticus

  • Seltsam, dass sich kaum jemand für diesen Thread zu interessieren scheint. Vielleicht liegt es an dem Sinfonie-Thema. So habe ich z. B. in den letzten zwei Jahren sehr viel mehr Strawinsky gehört als früher, gleichwohl aber nur selten die sinfonischen Werke.


    Aufgrund eines Neukaufs habe ich nun aber mehrfach die Psalmensinfonie gehört. Und siehe da, sie gefällt mir ausgesprochen gut. Maßgeblich dürfte das an Boulez liegen. Denn in Strawinskys eigener Aufnahme - die einzige, die ich außerdem besitze - machte die Musik auf mich viel weniger Eindruck.



    Ausgesprochen gut gefällt mir überdies, was C. Hutz am 16.05.05 im damaligen "Was hört ihr gerade jetzt" zu der Aufnahme geschrieben hat, so dass ich, faul wie ich bin, einfach mal zitiere:


    Zitat

    Das wäre die absolut ideale Aufnahme von Strawinskys nur oberflächlich kühler Sinfonie sein: Das Orchester ist von Boulez treffend auf einen stark gespaltenen, fast unemotionalen Klang eingeschworen, der die Emotion hinter der Musik erst freilegt, der Rundfunkchor Berlin leistet besonders in den langgezogenen, hypnotischen Phrasen des letzten Satzes phänomenales, was die Klangfarben angeht, die rhythmisch vertrackten Passagen sind ebenso klar wie die vielfältige Polyphonie - aber da ist im ersten Satz ein hässlicher Fehler (ein falscher Einsatz im Chor oder ein Schnittfehler in der Aufnahme, das lässt sich nicht sicher sagen) stehengeblieben, der mich jedesmal zusammenzucken lässt. Schade.


    Den hässlichen Fehler habe ich bislang nicht gehört. :untertauch:


    :hello: Thomas

  • Es ist wirklich ein Wahnsinn und vollkommen unverständlich, warum dieser Thread zu Strawinsky´s Sinfonien nie wirklich in Fahrt gekommen ist.
    Maticus hatte bereits im Jahre 2008 einen schönen Anfangsbeitrag geschrieben und die Solti-Aufnahme der 3 Sinfonien genannt, die gegen Rattle (EMI) kaum bestehen konnte (mich wunderts nicht :huh::untertauch: ).
    *** Die Solti-CD hatte ich ewig im Auge, aber wegen des hohen Preises nie gekauft, denn mit der Strawinsky-Aufnahme mit dem Columbia SO (CBS-LP) und der audiophilen und spannenden Dutoit-CD (Decca) = (Steroplay Kritik: 10,10,10,10) war ich immer zufrieden.
    Nun ist die Solti-CD (Decca) in preisliche Regionen abgewandert (~3€), wo man nur noch den Bestellklickfinger runterhauen konnte.


    Die Sinfonie in drei Sätzen lasst er knackig und mit spannendem Aufbau spielen. Weit spannender als Strawinsky selbst ... aber ich muss es einräumen. Dutoit ist da eine Sternstunde gelungen, die selbst Solti nicht so ausgehört hin bekommen hat. Man kann es nicht in Wort fassen, wie ausgefeilt Dutoit jede Passage folgerichtig mit Spannung aufbaut und miteinander verbindet. Da bleibt dieses mal selbst Solti an einigen Stellen die Frage zurück, ob ein paar Proben mehr besser gewesen wären damit gewisse Passagen nicht einfach buchstabiert werden.


    Ganz anders bei der Sinfonie in C. Da wird bereits der Anfang bei Solti mit Hochspannung aufgeladen und auch sonst erweist sich das Chicago SO als TOP-Klangkörper. Soltis Aufnahme wirkt deutlich kurzweiliger, als Karajan (DG), die ich mal auf LP hatte (aber da das lange her ist, kann es sein, dass mich die Sinfonie in C damals nihct so angesprochen hatte). Bei Dutoit nicht minder ausgefeilt gespielt; bei Solti mit einem Tick mehr an gekonnten Spannungsaufbau.


    Die Psalmensinfonie habe ich noch in der deutlich langsameren Bernstein - Aufnahme (SONY). Mit Solti eine sehr ausgehörte Aufnahme mit hohem Niveau. Da die P-Sinfonie nicht so mein Repertoire ist, möchte ich mich ansonsten in meiner Bewertung zurückhalten.



    Klangqualität ist bei beiden DDD-Aufnahmen gut - sehr gut. Die Decca-CD mit Solti ist nicht so voll ausgesteuert um die volle Dynamik zu erhalten - man muss etwas höher aufdrehen. Die Räumlichkeit ist soweit gut gestaffelt.
    :angel: Die Decca-CD mit Dutoit ist ein audiophiler Leckerbissen ersten Grades und da kommt selbst Solti´s TOP-Decca-CD nicht ganz mit. Wie gesagt - ohne vergleich TOP, aber wenn man die Dutoit-CD kennt und hat, dann ist und war man bestens versorgt. Dass das Orchestre de la Suisse Romande durch Ansermet bereits eine grosse Affinität zu Strawinsky hatte, wird hier unverkennbar hörbar.


    Hier die Abb beider CD´s, die absoluten Hörspass für die Strawinsky - Sinfonien versprechen:


    Decca, 1993, 1997, DDD



    Decca, 1981, DDD



    Mich würde nun noch interessieren, wie ausgefeilt die Boulez-Aufnahmen auf DG (Abb im Vorbeitrag von Thomas Norderstedt) sind und ob sie auch die Emotionalität von Solti und Dutoit mitbringen, oder auf Boulez nur auf Detailarbeit setzt !?!

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Die Boulez-Aufnahmen der Strawinsky - Sinfonien liegen mir nun auch vor.
    Wie richtig vermutet setzt Boulez natürlich auf absolute Detailarbeit. Die Berliner PH folgen ihm in höchster Perfektion, die auch durch die ausgezeichente Klangqualität unterstützt wird. Klnagtechnisch würde ich die Aufnahme sogar noch über der ausgezeichneten Decca-Aufnahme mit Solti stellen, aber nicht über die Decca-Aufnahme mit Dutoit, die der absolute audiophile Leckerbissen bleibt.


    Sinfonie in drei Sätzen
    Der 1.Satz überzeugt, da Boulez die Verbindung von Detailarbeit mit Emotion auch recht gut bei den dramatischeren Passagen gelingt.
    Dem 2. Satz bekommt der von Hurwitz in seiner Kritik benannte " stark gespaltenen, fast unemotionalen Klang", der auch hier wie in der Psalmensinfonie zum tragen kommt. Die "aneinandergereihten Details" gehen unter Boulez bei weitem nicht so an mich, wie bei Solti und noch mehr Dutoit. Er lässt den Hörer kalt ... zu kalt.
    Den 3.Satz geht Boulez vergleichsweise recht langsam an; es kommt keine Gefühl auf, dass mich packen könnte. Erst im Verlauf relativiert sich der Eindruck. Erst im kurzen Finale wird Boulez wach.
    Insgesamt wirkt mir die Aufnahme zu kühl. Ganz leihenhaft ausgedrückt: Die Int hat mir zu wenig Power !
    *** Ohne Vergleich muss man der Boulez-Aufnahme auch Spitzenquailität einräumen. Nur Solti und Dutoit holen einfach mehr "Hörspass" aus dem Werk heraus.


    Fazit:
    Mein Reihenfolge ganz klar = Dutoit - Solti - Boulez
    Ich bin mir jetzt etwas unsicher, aber ich glaube auch die Strawinsky-Aufnahme (CBS), die ich nur auf LP habe, würde ich noch vor Boulez einordnen.



    Sinfonies of Wind Instruments (1920)
    Als eine Sinfonie kann man das neunminütige Werk im Prinzip nicht bezeichnen. Strawinsky schrieb diesestrenge, unpersönliche und gefühllose Musik zunächst für Harmonium; dann für Streichquartett. Da ihn auch das nihct befriedigte und er den "warme menschliche Ton" des Sterichquartetts unpassend fand, arrangierte er die Musik für Bläser. In diesr fassung wirde es am 10.Juni 1921 in London von Serge Kussevitzky aufgeführt.
    Die Boulez-Aufnahme wirkt kompetent, aber die Musik geht nun so ganz und gar nicht an mich.


    Das Werk gehört für mich zu den Strawinsky-Stücken, die man ein-zwei mal hört und dann erst mal at akta legt. Ja, das Stück wirkt auf mich einfach langweilig und die Intrumentation mit Bläsern geht auch nicht an mich ...



    DG, 1996, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo,


    beim Weihnachtskonzert in der Nürnberger Lorenzkirche gab es als Umrahmung der Psalmensymphonie (1930) von Stravinsky zwei Bachkantaten BWV 70 und 91, auf die ich nun nicht eingehe.

    Neben einem großen gem. Chor (Bachchor St. Lorenz) ist die Orchesterbesetzung (ensemble KONTRASTE) sehr ungewöhnlich: Nur tiefe Streicher, also Celli und Kontrabässe, eine große Holz- und Blechbläsergruppe, Percussion und 2 Klaviere.
    Die Psalmensymphonie und deren Ausführung haben mich so angesprochen, dass ich nun bei YouTube vertieft habe.


    https://www.youtube.com/watch?v=LPbA5_Z_o9E darauf beziehen sich die Laufzeitangaben
    https://www.youtube.com/watch?v=ICK2OS4QLtQ 2. Einspielungen, der Klang ist extrem unterschiedlich.


    1. Satz, Vers 13+14 Psalm 39, „Herr, höre mein Gebet, vernimm mein Schreien…“ – der Beginn mit den 4 dumpfen Orchesterschlägen ist reichlich ungewöhnlich, dazwischen wie psalmodierende Orchesterakkorde, die oftmals – auch später – wiederholt werden und die Hoffnungslosigkeit des Psalmtextes ausdrücken. Auch der dann einsetzende Frauenchor übernimmt, was das Orchester vorgegeben hat, gleiches wiederholt sich mit dem Gesamtchor-Einsatz – dabei stets „untermalt“ mit der eintönig wirkenden, vielfach besetzten Klarinettenbegleitung. Dieser eintönige Klangeindruck, obwohl er mehrstimmig ist, wird noch verstärkt durch den gleichbleibenden marschartigen Rhythmus, zuerst deutlich hörbar mit den zwei Klavieren, dann auch vom Orchester und der Percussion übernommen, auch der Chor fällt in den Rhythmus ein. Die im Tonumfang auf 4 Töne begrenzten oftmals wiederholten Sechzehntelläufe sind auf das Orchester beschränkt, sodass dem Chor mit oft halben und ganzen Noten eine gewisse gleichförmige Beständigkeit zugewiesen wird. Unvermutet steht der letzte Akkord in Dur.



    2. Satz, Vers 2+4 Psalm 40, „Ich harre des Herrn, und er neigt sich zu mir…“ - Dieser Satz beginnt kammermusikalisch in Form einer Fuge bei Laufzeit 3:28 mit dem Einsatz der 1.Klarinette, bei 3:49 die 1. Flöte, bei 4:12 die 2. Flöte und bei 4:33 die 2. Klarinette; erst bei 5:10 setzen der Chor und das Orchester ein. Dabei wiederholen Sopran, Alt, Tenor und Bass die Fuge der Holzbläser, es ist also eine Doppelfuge. Da ich keine Noten zur Verfügung habe, kann ich den Strukturverlauf nicht weiter verfolgen. Bei 7:44 („…Et immisit in on meum canticum novum“) erfolgt eine äußerst dramatische Steigerung der Dynamik, die bei 8:36 („…et sperabunt in Domino“) übergangslos in p abfällt, der Chor bei 9:01 endet und das Orchester mit dem Schlussakkord in Dur den Übergang findet zu


    3. Satz, Psalm 150, „Halleluja. Lobet Gott in seinem Heiligtum… Von “9:12 („Alleluja…Laudate“) bis 10:42 wird das musikalische Gerüst oftmals wiederholt. Das „Laudate Domio“ wird im Text in verschiedenen Erscheinungsformen und mit unterschiedlichsten Instrumenten verdeutlicht. Das musikalische Gerüst wird äußerst variationenreich umgesetzt – Tongeschlecht- und Tonartenwechsel, nur Orchesterpassagen mit diversen Orchestrierungen, gleiches mit Gesamt,- Frauen- und Männerchor, auch A-Capppella-Passagen, wechselnde Tempi, Dynamik und Rhythmen tragen zur der musikalischen Vielfalt entscheidend mit bei. Gegen Ende befinden sich alle Musizierenden wie in einem Ostinato. Ein Alleluja in pp und drei Laudate auf dem beherrschenden Grundakkord des Gerüstes beenden das Werk ruhig ausfließend.



    Viele Grüße
    zweiterbass


    Nachsatz: Musik kann sehr schnell emotional ansprechen, dies rational ebenso zu erreichen geht nicht so schnell, zumindest nicht bei mir.

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Diese Sinfonie gab es irgendwann mal in einer Aufnahme mit Dorati - aber im Laufe der Jahrzehnbte war diese als LP und später auf CD immer unangemessen teuer, sodass ich die Sinfonie Nr.1 so gut wie nie zu hören bekam ... (die Dorati-Aufnahme habe ich jedenfalls, entgegen meiner Angabe in Beitrag 2, nicht mehr .. ? ... )


    Die abgebildete Strawinsky-22CD-Box mit seinem Schaffen wollte ich mir eigentlich nie zulegen, weil eines fest steht: Der Inhalt wird höchstens zur Hälfte mal gehört, sodass eine menge CD´s ungehört bleiben. Von solchen "Unternehmungen" nehme ich in der Regel Abschied, denn ich will nur CD´s haben, die ich auch wirklich höre.


    8o Nun hat mir ein Klassikfreud diese Mega-CD-Box für einen Hammerpreis verkauft, bei dem man einfach zuschlagen musste:
    :angel: Und was man in dieser Box an sinfonischem Material noch ungehörtes findet, schliesst nicht nur alle Lücken, sondern ist auch überraschend gut.


    Die Sinfonie Nr.1 Es-Dur op.1 ist in einer sehr guten Strawinsky-Aufnahme aus Hollywood mit dem Columbia SO von 1966 enthalten.
    Mit einer Spiledauer von knapp 40Minuten und 4 Sätzen gelang ihm eine ausgewachsener Erstling mit spätromantischem Anstrich.
    1. Allegro moderato
    2. Scherzo. Allegretto
    3. Largo
    4. Finale. Allegro molto


    Ich hatte irgendwann gelesen, dass die Sinfonie sich inhaltlich an Rimsky-Korsakoff orientiert. Die 4 Sätze gehen aber weit darüber hinaus und sind ein als Fazit ein wirklich interesantes Stück Musik früher Strawinsky, das sich hören lassen kann.



    SONY, 22CD, 1959 - 1967, ADD



    :thumbsup: ES freut mich auch ausserordentlich nun auch die Sinfonie in drei Sätzen in der Strawinsky-Eigenen Aufnahme auf CD zu haben, die ich als Erste auf LP hatte .. eine grossartige Interpretation und auch klanglich perfekt ... darüberhinaus gibt es noch massig weitere erfreuliche Neuigkeiten ...
    :angel: das ist schon eine unermessliche Sache, dass man von einem Komponisten alle Werke in seinen Aufnahmen präsentiertr bekommt ... und dann noch in guter bis sehr guter Klangqualität und nicht als "historische Ohrenbeleidigung". Einfach Klasse !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Sinfonie in drei Sätzen

    mit Solti / SO des Bayerischen Rundfunks München


    ES ist schon in Jammer, wie unbeachtet die Strawinsky - Sinfonien über die Jahre bei Tamino geblieben sind.

    Ich hatte dies bereits im Jahre 2016 moniert ...


    Bei mir, der derzeit gern zu DVD- und BluRay - Konzertaufnahmen greift, hat sich bei mir jetzt neben der CSO-Aufnahme (Decca) eine weitere Solti - Aufnahme der Sinfonie in drei Sätzen eingefunden hat - mit dem SO des Bayerischen Rundfunks München aus der Philharmonie am Gasteig (Arthaus 1993).


    Solti weis, wie immer, gleich Spannung aufzubauen und den Hörer am Ball zu halten. Es ist ein Genuss Solti beim Dirigat zuzusehen.

    Bei aller Bewunderung für seine intensive und detailreiche Interpretation ... die Bildregie wurde dabei nicht immer gekonnt umgesetzt um die jeweiligen solistischen Orchesterpassagen zu zeigen, denn wenn das Schlagzeug grössere Aufgaben hat, hätte ich auch gerne mal den Pauker gesesehen !

    Bei der ebenfalls ausgezeichneten Bruckner - Sinfonie Nr.3 hat die Bildregie das deutlich besser hin bekommen ... :angel: aber ansonsten Hör- und Sehspass pur.


    51lswGEjzGL.jpg

    ARTHAUS, 1993, Dolby Digital

    Gruß aus Bonn, Wolfgang