Mit Verwunderung stellte ich fest, dass dieses op.35 von Richard Strauss noch keinen Thread gefunden hat. Dabei ist der Don Quixote ein ganz spezifisches Werk - einerseits Tondichtung mit vielen plastischen musikalischen Illustrationen, andererseits ein Cellokonzert mit Comprimarii (Viola und Violine vor allem) -, das sprühend vor Einfällen dahinbraust und den "Helden" frei nach Cervantes von eiem Abenteuer zum anderen im Furioso peitscht. Natürlich fehlen auch nicht kontemplative Momente, wenn der Don seiner Dulcinea entgegenträumt oder vor allem im beeindruckenden Tod dieses grossen Schwerenöters.
Eigentlich war es Tradition, die drei Solostimmen (Cello, Viola und Violine) von den Orchestersolisten ausführen zu lassen, bis sich in den letzten Jahrzehnten mehr oder weniger ausgewiesene Fachsolisten dieser Partien bemächtigten.
Was das Solo-Cello betrifft, ist die Liste der Interpreten beeindruckend lang. Von Piatigorsky über Fournier (quasi ein Spezial-Quixote!) bis zu Mainardi, Rostropowitsch, du Prè, Gutman, Tortelier, Ma, Maisky ... reicht die Phalanx der Ritter mit der traurigen Gestalt.
Dieses artifizielle, aber deshalb nicht weniger mitreissende Variationenwerk findet nach wie vor mit Sicherheit seine vielen Bewunderer, Liebhaber und Freunde.
Und wie sehen das unsere Taminoaner?