Salut,
der heimische Tamino mag etwas verwundert sein – doch der Mozartfreak Ulli hat auch andere musikalische Eindrücke gesammelt und möchte daraus das
Klarinettenquintett op. 115
von
JOHANNES BRAHMS
vorstellen. Für mich eine Entdeckung, die ich Klassikradio zu verdanken habe.
Dass so ein symphonischer Brocken wie Johannes Brahms durchaus seine freundlichen und liebenswerten Seiten hat, zeigt mir deutlich das Klarinettenquintett h-moll op. 115, in das ich mich schier verhört habe. Brahms erhielt die Inspiration zur Komposition seiner Klarinettenwerke durch den Meininger Klarinettisten Richard Mühlfeld. Diesen lernte er wohl im Rahmen der Uraufführung seiner 4. Sinfonie mit der Meiniger Hofkapelle kennen und schätzen. Ähnlich Schubert in seiner Unvollendeten h-moll-Sinfonie verflicht Brahms die Tonarten außerordentlich gelungen, wenn auch auf ganz eigene Weise. Die Krönung bildet die Gestaltung thematischer Querverbindungen, die satzübergreifend ein ganz besonderes Ganzes präsentieren. Das h-moll bei Brahms ist keineswegs melancholisch, sondern eine Weltanschauung.
Nach verschiedenen Hörproben konnte ich mich nur für die folgende Live-Aufnahme entscheiden:
Es spielt das ABQ Alban Berg Quartett mit Sabine Meyer (Klarinette) und Hariolf Schlichtig (Viola).
Eine Photokopie der Originalhandschrift des Klarinettenquintettes kann übrigens im Brahms-Haus in Baden-Baden eingesehen werden. Johannes Brahms wohnte dort in den Sommermonaten 1865-1874 in zwei Dachgeschoßzimmern. Brahms schreibt im Mai 1865 an seinen Vater:
Ich habe hier eine wunderschöne Wohnung gefunden und unglaublich billig, so dass ich mich ohne Gewissensbisse an der schönen Aussicht erfreuen kann. […]
Das Baden-Badener Brahmshaus sollte seinerzeit abgerissen werden, da die Restauration und Unterhaltung des Gebäudes von der Stadt Baden-Baden nicht getragen werden wollte. Durch private Sponsoren ist es uns dankenswerter Weise erhalten geblieben… und die Stadt Baden-Baden schmückt sich nun damit!
Cordialement,
Ulli