Anneliese Rothenberger - Die glanzvolle Karriere einer Sängerin.

  • Liebe Freunde schöner Stimmen,


    sehr früh schon erkannte die Richard-Strauss-Sängerin Erika Müller das große Talent von Anneliese Rothenberger. Im Alter von erst 16 Jahren sang sie bereits öffentlich in Konzerten.


    Ihr Debüt gab sie 1947 unter dem Interdanten Günther Rennert an der Hamburgische Staatsoper in der Rolle des Oskar in Verdis "Ein Maskenball".


    1952-1953 trat sie zum ersten Mal im amerikanischen Fernsehen auf während einer Auslandstournee die sie nach Nord- und Südamerika führte.


    In den fünfziger Jahren debütierte sie bei den Festspielen in Edinburgh, Salzburg, München, Glyndebourne, und den Berliner Festwochen; sie blieb lange Jahre mit all diesen Festspielen verbunden.


    1956 engagierte sie die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf/Duisburg, und 1957 die Wiener Staatsoper, deren Mitglied sie bis 1975 war.


    1960 debütierte sie als Zdenka in Richard Strauss Oper Arabella, an der Metropolitan Opera in New York, wo sie viele Jahre tätig blieb.


    Es folgten Debüts 1961 an der Mailänder Scala, als Sophie in Richard Strauss Oper Der Rosenkavalier, in Kopenhagen als Susanna in Die Hochzeit des Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart), zudem noch am Teatro Colón in Buenos Aires als Sophie, und auch als Konstanze in Mozarts Die Entführung aus dem Serail). Zu dieser Zeit sang sie auch in Dortmund, Montréal, Zürich und Mannheim, sowie bei den Festspielen in Aix-en-Provence und Florenz (Maggio Musicale).


    Als Interpretin klassischer Lieder war Anneliese Rothenberger ebenfalls sehr beliebt. Sie gab Liederabende in Deutschland, Österreich, der Schweiz, England, Schottland, Japan, und in vielen Städten der USA und der Sowjetunion. Viele Jahre lange machte sie zweimal jährlich eine große Liedertournee.


    Ihre große Beliebtheit ließ sie zur Mitwirkung an mehreren recht erfolgreichen Musikfilmen bewegen. Der bekannteste dieser Filme ist wohl die englische Verfilmung von "Die Fledermaus" von Johann Strauß aus dem Jahr 1955.


    Im Fernsehen war Anneliese Rothernberger sehr häufig zu sehen, dadurch wurde sie einem breiten Publikum bekannt. 1967 hatte sie ihre erste eigene Sendung in Deutschland "Heute Abend: Anneliese Rothenberger".
    1969 moderierte sie das große Live-Konzert in der Berliner Philharmonie aus Anlass des 90. Geburtstages von Robert Stolz; das Konzert wurde über 200 Sender live übertragen. Kurz danach bekam sie ihre eigene Unterhaltungsreihe im ZDF, Anneliese Rothenberger gibt sich die Ehre.


    Mit ihrer ZDF-Sendung „Anneliese Rothenberger präsentiert junge Künstler“ half sie bei der Förderung des Nachwuchses. Das tat sie auch mit ihrer Stiftung des Anneliese-Rothenberger-Preises im Rahmen des Europäischen-Kultur-Forum-Mainau. Alle zwei Jahre werden zwei Anneliese-Rothenberger-Preise vielversprechenden jungen Sängertalenten verliehen.


    1954 heiretete sie den Journalisten, Redakteur und Lyriker Gerd Wendelin Dieberitzt, der auch ihr Manager war.


    1983 trat sie von der Opernbühne zurück, gab aber noch bis 1989 Liederkonzerte.


    Anneliese Rothenberger hat sich auch als Malerin einen Namen gemacht. Sie studierte Anfang der sechziger Jahren in New York bei dem deutsch-amerikanischen Kunstmaler Alfred Zwiebel. Ihre erste Ausstellung konnte 1963 bewundert werden.


    Heute lebt sie in Salenstein, am Schweizer Ufer des Bodensees.


    Anneliese Rothenberger bekam für ihre Tätigkeit viele Auszeichnungen.


    • Bayrische Kammersängerin (1963)
    • Österreichische Kammersängerin (1967)
    • Bundesverdienstkreuz I. Klasse (1966)
    • Großes Bundesverdienstkreuz (1976) für "hervorragende Verdienste um das Ansehen des deutschen Kulturschaffens im Ausland"
    • Edison-Preis der holländischen Musik-Kritik (1969)
    • Goldener Bildschirm (zweimal)*
    • Goldener Bambi (zweimal)
    • Goldene Kamera (Fernseh-Preise der Zeitschriften TV Hören und Sehen, BUNTE Illustrierte, und HÖR ZU)
    • Echo Klassik für ihr Lebenswerk (2003).


    Anneliese Rothenberger hatte ein sehr großes Repertoire.
    Sie sang Partien aus Opern von:
    Claudio Monteverdi, Henry Purcell, Georg Friedrich Händel, Christoph Willibald Gluck, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini, Ruggiero Leoncavallo, Carl Maria von Weber, Albert Lortzing, Engelbert Humperdinck, Gioacchino Rossini, Daniel Auber, Eugen d'Albert, Gaetano Donizetti, Georges Bizet, Jacques Offenbach, Maurice Ravel, Paul Hindemith, Benjamin Britten, Gian-Carlo Menotti, Igor Strawinski, Carl Orff, Werner Egk, Gottfried von Einem, Wilhelm Kienzl, Norbert Schultze,Ermanno Wolf-Ferrari, Francis Poulenc und Alban Berg.


    Rollen:
    Madame Butterfly in der gleichnamigen Oper
    Mimi in La Bohème
    Martha in der gleichnamigen Oper
    Gilda in Rigoletto
    Violetta in La Traviata,
    Lulu von Alban Berg.
    Konstanze in Die Entführung aus dem Serail
    Susanna in Die Hochzeit des Figaro
    Zerlina in Don Giovanni
    Despina, und später Fiordiligi in Così fan tutte
    Papagena, Pamina, und die Königin der Nacht in Die Zauberflöte
    Sophie in Der Rosenkavalier
    Zdenka in Arabella
    Ihr Lieder-Repertoire enthielt Lieder von u.a. Gluck, Haydn, Beethoven, Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms, Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Richard Strauss, Hugo Wolf, und Othmar Schoeck.


    (Quelle der Zeitdaten, Auszeichnungen und Rollen wikipedia)



    Hier noch einige Operetteneinspielungen mit Anneliese Rothenberger, die sie leider aber nie auf der Bühne sang. Ich persönlich halte diese Einspielungen für sehr gelungen.



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    LG


    Maggie

  • Hallo Maggie,


    ich wundere mich dass sie hier noch kein eigenes Forum hat, sie ist oder war eine großartige Sängerin, zu meiner Zeit aktiv und verehrt von mir. Ich erinnere mich auch gerne daran, dass sie jungen Talenten eine chance gab und sie in einer Fernsehshow vorstellte. Viele junge Sänger sind durch sie an große Bühnen verpflichtet worden und haben Karriere gemacht. Leider gibt es das heute so nicht mehr.


    Sie war überall zuhause, ob Oper, Operette und Lied, doch ich habe sie nie in geistlichen Werken gehört.


    Eine wirklich große Sängerin mit einem Timbre, dass man immer schnell wiedererkannte, man hatte sie im Ohr.


    Danke Maggie, dass du sie hier vorgestellt hast.

  • Guten Abend



    als echtes Mannheimer Kind wurde Anneliese Rothenberger als zweite Trägerin schon 1971 mit dem "Bloomaulorden" ausgezeichnet, die höchste Ehrung die ein Mannheimer erlangen kann :D


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Liebe Maggie!


    Ich bin da ehrlich, als Operettendiva hat mir Anneliese Rothenberger nicht gefallen - aber im Lied beonders bei Grieg, und in der Oper, sie war bis zum Schluss eine berührende Pamina, als Sophie hat sie mir auch weniger gefallen,


    aber das litt daran dass ich Hilde Güden oder Wilma Lipp gewohnt war, jedoch ist ihre Sophie im berühmten Salzburger "Rosenkavalier", mit der Schwarzkopf und Jurinac, gar nicht so schlecht, nur habe ich mir eben die schon genannten Sängerinnen vorgestellt.
    Nur hat Hilde Güden im Aufnahmejahr, in Salzburg, die Aminta in der "Schweigsamen Frau" gesungen, aber als Zdenka gefiel mir Anneliese Rothenberger wieder, auch als Susanne und auch als Constanze.


    Leider bin ich halt als Wiener, bei der Operette etwas verwöhnt.


    Anbei sende ich Dir ein Autogramm Foto von Anneliese Rothenberger, vielleicht kannst Du es da unterbringen.


    Liebe Grüße und Handküsse, Peter aus Wien.

  • Das ist wieder einmal ein interessanter Sänger-Thread, Maggie. Mit Anneliese Rothenberger verbinde ich meine erste Berührung mit klassischem Gesang und Oper. Ich war ein Kind als sie mit ihren Shows im Fernsehen zu sehen war. Erst kürzlich habe ich sie als Stimme vom Himmel im Live-Don Carlo aus Salzburg von 1958 gehört. Natürlich hat sie da nur wenige Zeilen zu singen, aber sie singt sie herrlich und erweist sich stimmlich als ideale Interpretin - so muß eine Stimme vom Himmel klingen. :yes:


    Sie sang ja nicht nur die erwähnte Mimi, sondern auch immer wieder die Musetta. Ihr Repertoire scheint ja wirklich breit gewesen zu sein. Als Mozart- und Strauss-Sängerin ist sie jedenfalls legendär. Sie gilt ja als beste Sophie aller Zeiten.


    Ihre Opernkarriere hat sie relativ früh beendet, das sieht man auch wenn man sich ihre Studioproduktionen ansieht. Bereits ab den 70er Jahren wirkte sie vorwiegend in Operetten-Einspielungen mit. Sie sagte einmal in einem Interview, sie wollte nicht mehr als über 50-jährige diese Jungmädchenrollen singen. Sie meinte wohl, sie könne dann nicht mehr glaubhaft eine Mimi, Sophie oder Zerlina sein.


    Gregor

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  • Lieber Gregor!


    Nun, das Beenden ihrer Karriere war krankheitshalber, sie hatte Unterleibskrebs und durfte und konnte nicht singen. Gottseidank aber ausgeheilt.


    Dann wollte sie auch nicht mehr sich der Mühe des Einsingens unterziehen, laut Interview mit Annelisese Rothenberger im TV , selbst.


    Als beste Sophie aller Zeiten, das ist weit hergeholt, ich fand - und auch Richard Strauss sagte es persönlich so, - Esther Réthy und beonders Hilde Güden als meine Sophie.


    Liebe Grüße Peter, aus Wien. :hello:

  • Zitat

    Original von oper337
    Nun,das Beenden ihrer Karriere, war Krankheitshalber, sie hatte Unterleibskrebs und durfte und konnte nicht singen. Gootseidank aber ausgeheilt.


    Dann wollte sie auch nicht mehr,sich der Mühe des Einsingens unterziehen,laut Interview mit Annelises Rothnberger im TV , selbst.


    Als beste Sophie aller Zeiten, das ist weit hergeholt, ich fand - und auch Richard Strauss sagte es persönlich so, - Esther Réthy und beonders Hilde Güden als meine Sophie.


    Hallo Peter,


    ich meinte nicht das Ende ihrer Karriere sondern nur das Beenden der angeführten Opernrollen, denn für diese fühlte sie sich nach eigenen Angaben schon ab den 70er Jahren nicht mehr geeignet.


    Daß mit der besten Sophie aller Zeiten stammt ja nicht von mir, man liest und hört es aber immer wieder wenn ihr Name genannt wird. In zwei Fernseh-Interviews wurde sie auch so bezeichnet, was sie aber verlegen zurückwies. R. Strauss hat ihre Sophie wohl nicht mehr gesehen, oder?


    Gregor

  • Lieber Gregor!


    Ich denke nicht, dass Richard Strauss Anneliese Rothenberger als Sophie gesehen und gehört hat.


    Mir hat eben Hilde Güden oder Wilma Lipp besser gefallen, aber das ist Geschmacksache, habe die von mir genannten auch auf der Bühne sehr oft gesehen und gehört.


    Liebe Grüße sendet Dir, Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Liebe Maggie,


    danke für die Threaderöffnung. Endlich mal ein Beitrag über Anneliese Rothenberger, der Positives über die Sängerin bringt!


    Schon vor vielen Jahren hat sie ihre Lebenserinnerungen niedergeschrieben, das Büchlein ist durchaus lesenswert, und es enthält eine Discographie und ein Rollen- bzw. Repertoire-Verzeichis, das ganz interessant ist.


    Vieles aus diesem Verzeichnis habe ich auf Tonträger, auch etliches, was nie offiziell veröffentlicht wurde. Vor allem ihre frühen Aufnahmen liegen mir am Herzen, so besitze ich z.B. eine Rigoletto-Aufnahme aus Düsseldorf mit Heinz Imdahl in der Titelrolle und einer ganz jungen Rothenberger als Gilda (1956).



    Das Buch gibt es in Antiquariaten für ein paar Cents!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald!


    Das Taschenbuch - Anneliese Rotehnberger "Melodie meines Lebens" habe ich natürlich - und ich kann es jedem empfehlen.


    Da wird der Mensch Anneliese Rothenberger lebendig und nicht nur die Opernsängerin, obwohl es davon natürlich handelt.


    Danke übrigens auch an Maggie für diesen Thread.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter, aus Wien. :hello: :hello:

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  • auch ich halte die leistungen dieser großen sängerin mit ihrer wunderbaren stimme in ehren
    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Meine erste Begegnung mit Anneliese Rothenberger war ihre Constanze in Mozarts Entführung.
    Ich muss noch serh jung gewesen sein, und hatte wenig bis keine Ahnung von Stimmfächern. Mir war nur eines klar: solche Stimmen liebe ich über Alles und wenn ich singen könnte, dann sollte es so und nciht anders sein.


    Mir gefällt ihr Timbre und gerade ihre Art Mozart zu singen auch heute noch ausserordentlich gut, aber ich fürchte, dass sie zu denen gehört, die manchmal gewogen und für zu leicht befunden werden.


    F.Q.

  • Auch ich habe "die Rothenberger" als Konstanze gehört in
    der Strehler Inszenierung in Salzburg und als Sophie.
    Sie gehörte nicht unbedingt zu meinen Lieblingssängerinnen,
    aber ich muß IHR große Abbitte tun, denn ich
    sah mit ihr Gespräche im ZDF, wo sie wirklich
    echt gut "rüberkam".
    Ihre Ansichten über Regie, den Sängernachswuchs, Dirigenten
    fand ich doch äußerst bemerkenswert.
    Das hatte Hand und Fuß und hat mir persönlich doch sehr gefallen.
    Mir lagen Ihre Sendungen im Fernsehen später nicht so sehr!
    Also Hut ab vor der alten Dame.


    :yes::yes::D

    mucaxel


  • Da bin ich völlig Deiner Meinung, brauche nichts hinzuzufügen. Auch sie gehört nicht zu meinen Lieblingssängerinnen in der Oper - aber im Lied - da habe ich eine LP da ist sie, für mich, besser als die Schwarzkopf.


    Liebe Grüße Peter, aus dem sehr heißen Wien. :hello: :hello: :pfeif:

  • Wie gelungen die Anrede, "Freunde schöner Stimmen". Ich möchte das unterstreichen:
    Damit sind wir auch schon mitten im Thema eine schöne, ja wunderschöne Stimme hatte Anneliese Rothenberger, die spontan zu Herzen ging. Der Stimmumfang war nicht besonders groß, was sich bemerkbar machte, wenn die Sängerin an Grenzen ihres lyrischen Fachs kam. Dafür entschädigte sie aber mit einem silbrigen Timbre, stilsicherem Vortrag und eben diesem Herzenston mit emotionaler Wirkung. Nie wieder habe ich z.B. die "Letzte Rose" aus "Martha" inniger geungen gehört als von Anneliese Rothenberger. Die Sängerin gewann, besonders durch ihren schlichten, gefühlvollen Vortrag auch als Liedersängerin Bei den Salzburger Festspielen überzeugte sie als Interpretin zeitgenössischer Opernwerke. Ihre gelungenen Ausflüge ins Operettenfach lasse ich weg, sie sind im Forum bereits stark gewichtet. Ausserdem war sie eine fabelhaft aussehende Bühnenerscheinung, die so richtig in die Publikumserwartung nach Sängerin mit Starnimbus passte. Daher hatte die "Primadonna des Charmes" auch eine überragende Medienkarriere. Zeitweise war sie sicherlich die bekannteste deutschsprachige Sängerin. Ein ganz besonderes Verdienst von Frau Rothenberger ist es, dass sie junge Künstler förderte und dies bis heute tut. Sie führte durch ihre Fernsehsendungen auch ein breites Publikum an die Oper heran, die sonst damit nichts am Hut haben. Privat ist Anneliese Rothenberger eine äußerst liebenswürdige, gewinnende, kluge Persönlichkeit.

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Heute möchte ich Euch eine Vinyl-LP vorstellen, die mir persönlich gut gefällt: Ein Mitschnitt eines Wohltätigkeits-Konzertes der Fernsehreihe Anneliese Rothenberger präsentiert junge Künstler":



    Auf dieser LP ist erstmals ein junger Nachwuchs-Sänger aus Düsseldorf zu hören: Peter Seiffert.


    Ferner singen Bodo Brinkmann, Gabriele Fontana, Christian Boesch und viele andere.


    Eine echte Rarität!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Für kleines Geld gibt es dieses Doppelalbum mit einem großen Querschnitt durch das gesamte Schaffen dieser Künslerin:



    Anneliese Rothenberger - In mir klingt ein Lied...

    2 CDs

    In mir klingt ein Lied; Und der Himmel hängt voller Geigen;
    Zauberhafter Frühling; Mia Bella Fiorentina; Bei dir war es
    immer so schön; O, schöne Kinderzeit; Hab' ein Herz frei
    und froh; Komm her, du mein reizendes Mädel; Ich lasse
    verschwinden und wieder erscheinen; Wir bummeln durch's
    Leben; Frühlich Pfalz, Gott erhalt's; Schenkt man sich
    Rosen in Tirol; Als Geblüht der Kirschenbaum; Ist auch der
    Rock defekt; Spiel ich die Unschuld vom Lande; Wie eine
    Rosenknospe; Vilja-Lied; Du, Du, Du, lieber Gott shcuast
    zu; Wir kommen von Marokko; Machen wir's den Schwalben
    nach; Spiel mir das Lied von Glück und Treu'; Nancey!Julia!
    So bleibt doch; Väterchen, teures, höre; Nedda!-Silvio! Zu
    dieser Stunde; Vogellied; Bess, you is my woman now;
    Summertime; I could have danced all night


    Anneliese Rothenberger, Alfred Pfeifle, Otto Albrecht,
    Rudolf Schock, Herman Prey, Lawrence Winters, Rupert
    Glawitsch, Harry Hermann Orchester, Hamburg RO, Berlin SO,
    Nordwestdeutsche Philharmonie, NDR RO Hannover, Wilhelm
    Stephan, Wilhelm Schüchter, Karl Heinz Loges, Harry Hermann
    u. a.


    Label: Doc , ADD, bei jpc für 4,99 € zu bekommen.


    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


    Etwas teurer ist diese Neuerscheinung von EMI-Elektrola:



    Anneliese Rothenberger - Für meine Freunde

    2 CDs
    Lieder, Opernarien, geistliche Lieder & Arien von
    Flotow, Puccini, Leoncavallo, Verdi, Mozart,
    Beethoven, Lortzing, Rimsky-Korssakoff, Weber, Schumann,
    Bach / Gounod, Flies
    +Bonus-Tracks: In mir klingt ein Lied (Chopin / Melichar);
    Eine kleine Frühlingsweise (Dvorak)


    Anneliese Rothenberger, Rudolf Schock, Wolfgang Anheisser, Hubert Giesen, Orchester der Bayr. Staatsoper München, Berlin SO, Graunke SO, Schüchter, Zanotelli, Ma
    ( EMI , ADD, 1955-1974 )


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich habe mir gesten beim Seminar-Schreiben diese CD angehört -


    und da ist Anneliese Rothenberger von der "Adele" bis zum "Künstlerball bei Kroll" und dem Musical, vertreten.


    Da ist sie wirklich gut und herzerfrischend.


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    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Diese Aufnahme von Anneliese Rothenberger beweist, dass sie mehr konnte als nur Operetten:



    Alban Berg, * 9.2.1885 Wien, gest. 24.12.1935 Wien
    LULU
    Uraufführung: 2.6.1937 in Zürich
    Libretto: Alban Berg nach Frank Wedekind


    Aufnahme: 16.–19.2., 15.3.1968, Hamburg
    Dirigent: Leopold Ludwig
    Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
    Inszenierung: Günther Rennert
    (3. Akt nur 2 Suitensätze und Sprechtexte)


    Afrikareisender: Jürgen Förster
    Alwa: Gerhard Unger
    Der Maler: Erwin Wohlfahrt
    Dr. Schön: Toni Blankenheim
    Ein Tierbändiger: Benno Kusche
    Gräfin Geschwitz: Kerstin Meyer
    Gymnasiast: Elisabeth Steiner
    Jack the Ripper: Rolf Mamero
    Kammerdiener: Kurt Marschner
    Lulu: Anneliese Rothenberger
    Medizinalrat: Ernst Wendt
    Prinz: Jürgen Förster
    Rodrigo (Athlet ): Benno Kusche
    Schigolch: Kim Borg
    Theaterdirektor: Karl Otto
    Theatergarderobiere: Maria von Ilosvay
    Jack the Ripper: Rolf Manero


    Die Besetzungsliste liest sich wie das "who's who" der damaligen deutschen Opernszene!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Kerstin Meyer dürfte kaum einen zweiten Tierbändiger gesungen haben. Schon eher Gräfin Geschwitz...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Übrigens feiert die unvergessene, charmante Anneliese Rothenberger in einigen Tagen am 19. 6. ihren Geburtstag. Laut Eintrag bei Kutsch/Riemens "Unvergängliche Stimmen" müßte es der 85. sein. Vorher findet am 18. Juni 09 im Weißen Saal auf Schloß Mainau ihr zu Ehren das Konzert der Preisträger des Anneliese Rothenberger-Wettbewerbs statt.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Neben den schon genannten Partien aus der Oper hier noch ein paar andere, die Anneliese Rothenberger aufgenommen hat und die heute immer noch oder wieder erhältlich sind:
    Gretel in Hänsel und Gretel
    Micaela in Carmen
    Undine (sehr damenhaft) und Baronin im Wildschütz
    Norina in Don Pasquale
    Liú in Turandot
    Eurydike (Gluck)
    Mimi in Bohéme
    Martha im Evangelimann
    alles alte Emi-Aufnahmen


    Einige ältere Aufnahmen, in denen sie noch sehr jung ist:
    Margiana in Barbier von Bagdad
    Fedor in Boris Godunow
    Elfe in Christelflein (Pfitzner)


    Auch viele der alten Operetteneinspielungen aus den 50er Jahren sind jetzt wieder greifbar, bei Emi war sie ja dann als Operettendiva Haussängerin, leider zul lange, wie ihre enttäuschende Aufnahme des Gasparone (ca. 1982) zeigt.


    Bemerkenswert sind auch die zahlreichen Rezitals mit alten Aufnahmen aus den 50er Jahren, da sind in den Archiven - wohl vor allem des NDR/NWDR noch einige Ausgrabungen zu erwarten.
    Die werden das in den 70er und 80er Jahren stark verlästerte Image der Rothenberger als "zuckersüße Operettenomi", die sie nicht war, hoffentlich wieder dahin bewegen, wohin sie gehört: nämlich in die erste Reihe der großen Nachkriegssängerinnen

  • Lieber Christoph,


    ob sie die Gänsemagd je gesungen hat, entzieht sich meiner Kenntnis, ich werde das aber demnächst recherchieren!


    Falls es auf Tonträgern vorliegt, müßte es auf dieser 10-CD-Box mit drauf sein, die demnächst bei Membran Music erscheint:




    Anneliese Rothenberger - Die Stimme für Millionen


    Die ausführliche Titelliste aller 10 CDs findet ihr hier.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Zitat

    Original von Knusperhexe
    Hat Frau Rothenberger mal die Gänsemagd in Humperdincks Königskinder kreiert? Da wäre sie eine Idealbesetzung gewesen!!!!!!!


    Lieber Christoph,
    am gestrigen Geburtstag von Anneliese Rothenberger habe ich längere Zeit mit ihrem Büchlein "Melodie meines Lebens" verbracht und die darin enthaltene Discographie und Repertoireliste durchgesehen sowie im Netz nach alten Rundfunkaufnahmen recherchiert.
    Leider bin ich nicht fündig geworden. Von Humperdinck gibt es nur die "Gretel" und auch sonst habe ich nicht viel Neues oder Unbekanntes entdeckt.


    Musica hat weiter oben festgestellt, dass Anneliese Rothenberger keine Sakralmusik gesungen hat. Tatsächlich habe ich nur bei Mozart etwas in diesem Bereich gefunden:


    Requiem
    Missa Brevis
    Laudate Dominum
    Exsultate Jubilate
    Ave Verum


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich habe soeben die Sendung im ZDF-Theaterkanal über A.R. gesehen und muss gestehen, dass sie besser war, als ich sie in Erinnerung hatte.
    Besonders ihr spezifischer Stimmklang und ihre Wortdeutlichkeit waren ja unübertroffen.
    Das , was mir in Erinnerung an ihre "Fernsehkarriere" geblieben war, diese langweiligen Bühnenbilder, überdekorierten Kleider und Betonfrisuren, waren halt Zeitzeichen - so sah man halt aus in den siebzigern. Aber , dass ihre Popularität in dieser Zeit und ihre "Breitenwirkung" vom ZDF genutzt wurde, ganze Liedprogramme mit ihr aufzunehmen, entschuldigt alles ! Wenn doch heute so etwas noch möglich wäre ! Das hat sie dann doch von all den klassischen Sänger späterer Zeiten , die sich in "cross over" und Unterhaltungsmusik begeben haben unterschieden. Entweder hat sie damals darauf gedrungen, dass das Fernsehen eben auch ganz "seriöse" Musik mit ihr aufnahm, oder aber die damaligen Fernsehmacher waren viel mutiger als die heutigen.
    Dafür sollten wir A.R. posthum heute Dank sagen !


  • Hallo Harald,
    das ist ja sehr wenig an sacraler Musik, mich wundert es, dass sie keine großen Messen oder Oratorien gesungen hat, kann ich mir auch eigentlich nicht vorstellen, passt irgendwie nicht zu ihr.

  • Dabei könnte ich mir vorstellen, dass sie Schöpfung und Jahreszeiten sicherlich sehr gut gesungen hätte, denn dabei sind ja individuelle Gestaltung und Timbre nicht störend - anders bei Messen, Requien und bei Bach, da hätte man sicherlich immer gesagt, das ist A.R. und dabei an Operette oder Unterhaltungsmusik gedacht.

  • Bemerkenswert sind auch die zahlreichen Rezitals mit alten Aufnahmen aus den 50er Jahren, da sind in den Archiven - wohl vor allem des NDR/NWDR noch einige Ausgrabungen zu erwarten.
    Die werden das in den 70er und 80er Jahren stark verlästerte Image der Rothenberger als "zuckersüße Operettenomi", die sie nicht war, hoffentlich wieder dahin bewegen, wohin sie gehört: nämlich in die erste Reihe der großen Nachkriegssängerinnen


    Ich finde auch, daß ihre rege Tätigkeit auf dem Operetten-Sektor ihre Leistungen in der Oper rückblickend leider überstrahlt haben. Als Oscar etwa in dem Live Mitschnitt aus dem "Maskenball" von der Met mit Rysanek und Bergonzi 1962 (?) ist sie ideal besetzt und schlichtweg großartig.


    Und was die "kurze" Opernkarriere betrifft. Wenn man nachrechnet kommt sie da auf etwa 20 Jahre - das ist doch vor allem für heutige Verhältnisse schon was, oder?

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