• Als die Nachricht von ihrem Tod um die Welt ging, war es für viele überraschend.
    Denn die meisten wussten gar nicht, dass es sie noch gegeben hatte.
    Sie besaßen die Erinnerung an ihre Stimme, sie liebten diese Stimme - aber wie einen kostbaren alten Schmuck, wie einen fernen Klang.


    So schnell dreht sich das Kulturkarussell, so rasch sind die Namen der alten Gesangsstars durch neue ausgewechselt - so radikal war aber auch der Schnitt, als sich Erna Sack 1964 aus der Öffentlichkleit zurückzog, so konsequent wahrte sie ihr Schweigen, dass man sie gar nicht mehr zu den Lebenden zählte.


    Dabei hat sie nur ihre letzten acht Jahre wie es heißt "in stiller Zurückgezogenheit" verbracht, erst in ihrem Haus in Murnau am Attersee, dann im klimatisch besseren Wiesbaden.


    Dort ist sie am 6. März 1972 gestorben, 74jährig, wie es heißt - was bedeuten würde, dass sie zu Lebzeiten ihren Verehrern glatt fünf Jahre unterschlagen hat.
    Dafür servierte sie ihnen eine schwindelfreie Höhe, ein glasklares, glockenreines viergestrichenes C, das keine Sängerin ihrer Zeit erreichte das als eine Art von Ehrendoktorwürde neben dem Titel Kammersängerin das Prädikat "Deutsche Nachtigall" einbrachte.


    Die deutsche Nachtigall hieß mit ihrem Mädchennameen Erna Weber und war am 6.2.1898 in Spandau auf die Welt gekommen.


    Obwohl ihre Stimme schon im Kirchenchor als außergewöhnlich schön erkannt wurde, drangen die Eltern auf einen bürgerlichen Beruf.
    Nur als Telefonistin konnte Erna Weber zunächst ihre Stimmbänder nützen.
    Doch das Fräulein vom Amt nahm außerhalb der Dienstzeit Gesangsunterricht, 1928 holte sie Bruno Walter als Elevin an die Städtische Oper Charlottenburg, wo sie kleine - - Altpartien sang.


    Der Aufschwung zur Koloratursängeringelang ihr erst später. Das Stadttheater von Bielefeld wurde Schauplatz der Entdeckung eines Stimm - Phänomens.
    Dort debütierte Erna Weber 1930 im Sopranfach als Norina in Donizettis "Don Pasquale".
    Über Wiesbaden und Breslau kam sie 1935 an die Dresdner Staatsoper. Hier ist ihr Name u.a. auf dem Theaterzettel der Uraufführung "Die schweigsame Frau",am 24.6.1935, von Richard Strauss verzeichnet.
    An diesem musikgeschichtlich bedeutsamen Abend sang sie die Partie der Komödiantin Isotta, am 2.3.1937 wirkte sie in der Uraufführung von Othmar Schoecks "Massimilla Doni" mit.
    Seit 1933 gastierte sie mit großem Erfolgen an der Staatsoper Berlin.
    Man feierte sie in Mailand und London, in Paris und Wien (1935 und 1936), in Hamburg und in München.
    1936 sang sie an der Covend Garden Oper London die Zerbinetta in "Ariadne auf Naxos" bei einem Gastspiel der Oper von Dresden unter Richard Strauss (der ein großer Bewunderer ihrer Kunst war und einige Passagen in der großen Arie der Zerbinetta für die ungewöhnlich Tonhöhe ihrer Stimmhöhe eingefügt hatte)
    1937 große Erfolge in der Oper von Chicago als Rosina im "Barbier von Sevilla" und als Lucia di Lammermoor. 1937 gastierte sie auch an der Oper von Rom als Königin der Nacht in der "Zauberflöte" unter Tullio Serafin mit Tito Schipa und Licia Albanese als Partnern.
    1938 und 1942 trat sie erfolgreich in Kopenhagen auf. 1936 unternahm sie erstmalig eine glanzvolle Nordamerika - Tournee. Einmal wurde sie auch bei den Salzburger Festspielen engagiert.
    Sie hatte geheiratet. Ihr Mann, ein geschickter Kaufmann, wurde ihr Manager.


    Der Film meldete sich ("Blumen aus Nizza"), 1936 unternahm sie ihre erste eigene Tournee - und entdeckte im Konzertsaal, im Schallplattenstudio, vor den Mikrophonen der Rundfunksender ihr eigentliches Feld. Sie entwickelte sich ganz zur Spezialiistin.


    Der Name Erna Sack wurde zum Markenzeichen für den Klang fein ziselierter, flinker, hoher Kopftöne. In der Zeit des Volksempfängers wurde die deutsche Nachtigall bald zur Volksnachtigall, zum Wunschkonzert-Star.
    Auf dem Höhepunkt ihrer Popularität erschien sie noch einmal auf er Kinoleinwand, neben Johannes Heesters war sie die blonde, strahlende Tirelheldin der Filmoperette "Nanon".
    Während des Zweiten Weltkrieges trat die Künstlerin vor allem in Schweden, in der Schweiz und in der Türkei auf.


    Nach dem Krieg, 1946, war sie die erste deutsche Sängerin, die im Ausland auftrat. Sie bereiste Kanada, Südafrika, Australien und Japan.
    Sie ersang sich einen triumphalen Erfolg in der New Yorker Carnegie Hall.


    Soweit die Stimme von Koloratricen durch die Schallplatte überliefert ist, haben nur ganz wenige von ihnen, das viergestrichene C, diese unwahrscheinliche Tonhöhe (Mado Robin, Wilfriede Lüttgen) bewältigt.
    Ein ähnliches Phänomen wird von der Sopranistin Lucrezia Agujari im 18. Jahrhundert berichtet.
    Ihr "Lied der Jenny Lind" ("Fjorton or tror visst att jag va") ein schwedisches Volkslied, war besonders beliebt bei ihren Konzerten und Liedern.
    Sie mietete ein Haus in Toronto - und nahm die brasilianische Staatsbürgerschaft an.
    Immer wieder war in den Zeitungen von ihren neuen Plänen zu lesen.
    Nur einmal im Jahr erschien sie noch zu kurzen Konzert - Visiten in Deutschland.
    Erst nach zehn Jahren der Unruhe, der Sensationen, kehrte sie wieder in die Heimat zurück - nicht mehr auf die Bühne, nicht mehr aufs Podium. Nuir mehr in ihr gemütliches Heim in Oberbayern.
    Von dort drang kein Ton mehr in die Außenwelt - kein viergestrichenes C mehr und auch kein Interview. Der Abschied war konsequent.


    Was bleibt sind ihre LPs - wenige Opernarien, viele glitzernde Kunststückchen, von den die meisten noch aus der Schellackzeit stammen.
    Keine traurige Bilanz, keine Hinterlassenschaft, die Weihestimmung erzeugt. Dazu war die Stimme der Erna Sack zu jubelnd.


    Was bleibt, sind ihre Schallplatten - dieser Satz ist nicht melancholisch gemeint. Dass wir diese Stimme wiederhören können, mehr noch, dass wir sie behalten können ist schön.

  • Hier eine preiswerte Naxos-CD mit ihren schönsten Titeln:



    The German Nightingale


    Titelliste:


    1. Frühlingstimmen [Waltz]
    2. Draussen in Sievering (Wienerlied) [From Die Tänzerin Fanny Elssler]
    3. Parla [Waltz]
    4. Den Teuren Zu Versinnen
    5. Schlaf' Ein, Mein Kind
    6. Schlaf' Ein, Mein Blondengelein
    7. In Deinen Augen Liegt All Mein Glück [Tango]
    8. Ich Träume Immer Nur Von Dem Einen [From Ihr Grösster
    9. Ja, So Ist Sie, Die Dubarry [From Madam Dubarry]
    10. Ich Schenk' Mein Herz Nur Dem Allein [From Madam Dubarry]
    11. Canzonetta
    12. Folletta
    13. Southern Rose
    14. In the Spring
    15. I Give My Heart
    16. Now I Have Found You [I Give My Heart]
    17. Serenata
    18. Villanelle


    Dank sorgfältigem Remastering ist die Tonqualität dieser Aufnahmen besser als die der teueren Original-Aufnahmen!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo zusammen,


    auch von dieser Dame hat unser nimmermüdewerdende Autogrammjäger Peter eine solche Karte.




    LG


    Maggie

  • Ich habe auch zwei Cds mit Erna Sack und finde ihre Zirkusakrobatik im drei und viergestrichenen Bereich schon ausserordentlich erstaunlich und phänomenal. Die Stimme selbst reisst mich aber Alles andere als vom Hocker.
    Die Kadenzen, die für sie erfunden wurden, z.B. in der Adele-Arie oder dem Parla-Walzer oder diversen anderen Walzer-Variationen wirken auf mich musikalisch sehr aufgepropft und ohne jeden Sinn. Eben reine Zirkusakrobatik.
    Ausser in Mozarts Konzertarie "Popolo di Tessaglia" gibt es in der Sopranliteratur original meines Wissens nichts Höheres als ein g3 zu singen.
    In der Originalliteratur finde ich sie allenfalls durchschnittlich.
    Sobald es nichts zu koloratieren gibt, ist das eine ziemlich ausdrucksarme Soubrettenstimme wie Tausende Andere auch, nciht mehr und nicht weniger.
    Ich habe eine Cd, auf der sie zusammen mit Erna Berger, Adele Kern und Miliza Korjus aufgenommen ist. Ebenfalls "Nachtigallen" wenn auch ohne c4 und nur bis f3.
    Da schneidet Erna Berger mit Abstand am Besten ab.
    Glockengeklingel ohne Emotion und ohne unverwechselbares Timbre ruft vielleicht überraschtes Staunen und Bewunderung für ein Ausnahme-Phänomen hervor. Musikalisch bringt das aber keinen Gewinn sondern lenkt mich im Gegenteil vom Wesentlichen ab.
    Ohrfeigen statt Handküsse erwartend :D


    Fairy Queen

  • Lieb Fairy Queen!


    Erna Sack hat sich ja auf das viergestrichene C eingestellt, das verlangte man von ihr.


    Aber ich habe Wilfriede Lüttgen erwähnt, diie sang in einem Opernquerschnitt der Eurodisc mit Waldemar Kmentt in "Hoffmanns Erzählungen" ebenfalls das viergestrichene C, technisch sogar noch erweitert.


    Erna Sack hatte ein bestimmtes Repertoire sich zugelegt - für ihre Konzerte, leider sind weder ihre Königin noch die Zerbinetta aus London aufgenommen worden.


    Das wäre interessant.


    Nein, ich will Dich keineswegs maßregeln, aber eine bemerkenswerte Künstlerin war Erna Sack schon, oder nicht?


    Liebe Grüße sendet Dir mit Handküssen, Peter aus Wien. :hello: :hello:

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  • Guten Morgen!
    Bemerkenswert in jedem Fall - siehe oben.
    Ich kann zum Vergleich ganz gut das ähnlich geartete Stimm-Phänomen Mado Robin heranziehen, von der ich auch einige Cds besitze.
    Wilfriede Lüttgen dagegen kenne ich nicht.


    Salut aus Lille :hello:

  • Mein Vater war seinerzeit Fan von Erna Sack, sodaß ich schon von Kindesbeinen mit ihrer Musik vertraut war. Mein Lieblingslied von ihr (auf einer alten Schellackplatte) hieß "Heimatlied", ich habe es als Knabe oft gedudelt.
    Die Melodie ließ mich nicht los! (Heute weiß ich, dass es sich um das Adgio aus Dvoraks "Aus der Neuen Welt" handelte, mit einem kitschigen Text versehen).


    Als Sängerin von "Zirkusnummern" finde ich sie nach wie vor gut! Als Interpretin von Opernarien finde ich sie jedoch furchtbar, diese zusätzlich überall eingelegten Koleraturen und überflüssigen Spitzentöne gehen mir auf die Nerven! Ich kann sie mir auch nicht in einer Opern-Gesamtaufnahme oder gar auf einer Opernbühne vorstellen, obwohl sie ja so ihre Karriere begonnen hat (1. Partie: Norina in "Don Pasquale", Bielefeld 1930).


    LG


    :hello:


    Steht ausserdem bei mir im Regal:



    Titelliste:


    1. Ciribiribin
    2. Parla (Walzer)
    3. Den Teuren zu versöhnen
    4. Schenkt man sich Rosen in Tirol
    5. Niemand liebt dich so wie ich
    6. Souvenir/ Serenade/ Ich schenk mein Herz/ Adel's aria from die Fledermaus/ Was Blumen träumen ...
    7. Rosen aus dem Süden op. 388 (Walzer)
    8. Glühwürmchen-Idyll
    9. Gold und Silber op. 79 (Walzer)
    10. Kaiserwalzer op. 437
    11. Bravour Variationen über ein Thema von Mozart
    12. Spiel' ich die Unschuld vom Lande
    13. Mein Herr Marquis
    14. Vieni Vieni
    15. Tarantella


    :pfeif:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald!


    Da hast Du völlig Recht!


    Aber Richard Strauss hat ihr für London, Einlagen in die höchsten Höhen, für die Zerbinetta eingelegt. Richard Strauss hat ja hohe Sopran Stimmen geliebt, wobeiich bei der Fiakermilli aus der "Arabella", nicht so sicher bin, ob das noch als Paradekoloratur gelten kann.


    Jedoch ihre Zerbinetta oder Königin hätte ich gerne gehört.


    Es hat einmal eine Fledermaus - Gesamtaufnahme gegeben, muss etwa 1960 gewesen sein, wo sie die Adele sang, aber die blieb nicht lange auf der Liste des Bielefelder Katalogs, war sie bald verschwunden.


    Was natürlich nie von Erna Sack gesagt wurde, war, dass ihre letzten Auftritte in Deutschland und Österreich, ein Fiasko waren.


    Ich war in einem solchen Konzert, und habe das Foto, mit Autogramm bekommen - aber sie hatte natürlich kein viergestrichenes C mehr, und auch die Mittellage klang nicht mehr optimal.


    Vielleicht war das der Grund für ihren Rückzug, aus der Öffentlichkeit, sie hat ja nie mehr etwas gesagt.


    Ich habe sie mir gestern nur angehört, auf einer Doppel LP, und da sang sie die Koloraturen meisterhaft.


    Liebe Grüße Peter, aus Wien. :hello: :hello:

  • Auch andere haben sich an Akrobatik versucht, die zumeist einen sehr abgeschmackten, restlos sinnentleerten, effekthaschenden Charakter hat (ich denke an Marcella Sembrich, in manchem auch an Tetrazzini). Die Frage bei Erna Sack hingegen, einmal abgesehen von ihrer bloßen physischen Kompetenz des Erreichens von Tonhöhen, die außerhalb der Frequenz einer normal geschulten hohen Singstimme liegen, ist doch: Was rechtfertigt deren Erhebung zur Künstlerin?
    Ich gehe nicht nur mit Fairy Queen konform, wenn es sich um das reizlose Soubrettentimbre der Frau Sack handelt. Ich sehe auch in der Koloraturbeherrschung keinerlei positive Ausnahmeerscheinung. Geläufigkeit, Timing, Akkuratesse, Finish, Fokussierung der Töne, perlende Läufe etc. - es fallen mir spontan x Damen ein, die Erna Sack in diesen Parametern distanzieren. Mancher Ton beeindruckt womöglich, viele der gelobten Superspitzentöne geraten zu einem körperlosen Pfeifen, so daß sich mir stets Kafkas "Josefine und das Volk der Mäuse" ins Bewußtsein drängt. Es sind also weniger die penetranten Kadenzierungen als die Dürftigkeit der Ausführung, die mich bei Frau Sack so nervt. Sie als Virtuosissima zu handeln tut echten Größen dieser Zunft Tort an (etwa die vielgeschmähte Dame Sutherland übertrifft Erna Sack um Längen, Rita Streich ebenfalls, Frieda Hempel oder Maria Ivogün nochmals um weitere).


    LG


    Christian

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  • Lieber Grande, ich bin ausnahmsweise mal ganz deiner Meinung, aber eben kein echter Inquisitore und habe mich daher etwas zurückgehalten. :D
    Ich empfinde Erna Sack auch nicht als Musik-Künstlerin sondern als Stimm-Zirkusakrobatin...
    Als solche ist sie allerdings wirklich bemerkenswert, denn in dieser Höhe-wie sinnentleert auch immer- herumzupfeifen-das habe ich auf keiner anderen Cd als der Obigen je gehört.
    Und dass Dame Sutherland hervorragend singen kann, habe ich niemals bestritten......... :pfeif:


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Lieber Grande, ich bin ausnahmsweise mal ganz deiner Meinung, aber eben kein echter Inquisitore und habe mich daher etwas zurückgehalten. :D
    Ich empfinde Erna Sack auch nicht als Musik-Künstlerin sondern als Stimm-Zirkusakrobatin...
    Als solche ist sie allerdings wirklich bemerkenswert, denn in dieser Höhe-wie sinnentleert auch immer- herumzupfeifen-das habe ich auf keiner anderen Cd als der Obigen je gehört.
    Und dass Dame Sutherland hervorragend singen kann, habe ich niemals bestritten......... :pfeif:


    F.Q.


    Lieb Fairy Queen!


    Ja sie hat dann eszu einer Stimm - Akrobatik gebracht, aber die war ziemlich beeindruckend.


    Man kann sie nicht mit Maria Ivogün oder Dame Joan Sutherland vergleichen, denn ihre Konzerte konzentrierte sie auf ihr viergestrichenes C, aber ich kann diese Koloratur nicht hohl nennen.


    Wilfriede Lüttgen habe ich, wie geschrieben, in der deutschen Olympia aus Hoffmann, und sie konnte ebenfalls diese Höhe erreichen.


    Seelenlos will ich diese Art Singen nicht bezeichnen, ich würde gern ihre Lucia hören, d.h. natürlich auf LP, aber ich denke da ist sie nicht besonders, aber wir haben ja die 2 Arietten der Adele, da kann sie aber mit anderen mithalten.


    Und können sich 100tausende Menschen irrren, die ihrer Schalllplatten kauften, ihre Filme sahen, denn unsere Großeltern und Eltern waren wie "verrückt", nach der Stimme von Erna Sack!


    Da kann sie also nicht ganz so "Seelenlos" gewesen sein, wenn einem heute noch, die LP oder CD, Menschen, wegen ihrer Stimme, kaufen.


    Und Zirkus - Akropatik würde ich es auch nicht nennen, denn es war kein Pfeifen in den höchsten Lagen, sondern ein ausgesungener Ton bis eben zum vierfachgestrichenen C.


    Sie mit Joan Sutherland zu vergleichen, mit Maria Ivogün oder mit Rita Streich, das führt zu nichts, denn, Erna Sack sang für ein anderes Publikum. Auch für "Nicht-Opern-Geher", und keine Opern- oder Operettenfreunde, sondern für Leute die eine schöne Stimme hören wollten und die ihre Gesangshöhe bewunderten.


    Liebe Grüße sendet Dir mit Handküssen, Peter aus Wien. :angel: :hello:

  • Ich empfinde Erna Sack schon als Musikkünstlerin und auch als bedeutende Opernsängerin, die an sehr vielen Opernhäusern in Deutschland ( sie sang in Dresden z.B. die Zerbinetta unter R. Strauss, der ein großer Bewunderer ihrer Gesangskunst war)) und in der ganzen Welt große Erfolge feiern konnte. Als Beispiel sei die "Die Zauberflöte" unter Tullio Serafin in Rom genannt, in der sie die Königin der Nacht sang. Ihre Partner waren unter anderem Licia Albanese und Tito Schipa. Auch in den USA (Chicago)feierte sie Triumpfe als Rosina und Lucia.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Für das Pantoffelkino:



    Nanon
    — von Herbert Maisch (Regie)
    EA: 15. November 1938
    Darsteller:
    Erna Sack, Johannes Heesters, Kurt Meisel,
    Dagny Servaes, Ilse Fürstenberg,
    Otto Gebühr, Oskar Sima u.a.


    Zitat

    Kein Mann in ganz Paris hat es bisher geschafft, die bezaubernde Sängerin Nanon zu küssen. Unter den galanten Adeligen am Hofe Ludwigs XIV. gilt sie als "uneinnehmbare Festung". Hector, ein junger Charmeur, will sie nun bezwingen, doch auch der Marquis Charles d`Aubigné hat sich vorgenommen, mit einem Trick als erster Mann Nanons Lippen zu küssen. Er gibt sich als einfacher Tambour aus und gewinnt tatsächlich ihr Herz. Hector wird unterdessen von der Polizei gesucht, weil er sich mit einem Nebenbuhler duellieren wollte, was unter Androhung des Todesstrafe verboten ist. Nanon bereitet inzwischen alles für eine Überraschungshochzeit mit ihrem geliebten Tambour Charles vor. Der ist jedoch alles andere als beglückt von dieser Aussicht auf eine Ehe. In letzter Sekunde eilt ihm sein Freund Pierre zu Hilfe. Er erzählt, dass Charles wegen unerlaubten Duellierens verhaftet worden sei. Aber Nanon gibt nicht auf. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Moliere macht sie sich auf den Weg zum Königspalast, um ein Gnadengesuch einzureichen. Da Charles nicht wirklich verhaftet wurde, ergeben sich daraus einige Turbulenzen und Verwicklungen, an deren Ende nicht nur eine Ehe steht, sondern auch Molieres neuestes Stück mit dem Titel "Das Leben".


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die kleine, aber feine Schweizer Plattenfirma RELIEF bringt in diesen Tagen eine neue Recital-CD von Erna Sack heraus:



    Erna Sack - Die deutsche Nachtigall

    CD
    Erscheinungstermin: 12.8.2008

    Arien & Lieder von Verdi, Donizetti, Puccini, Flotow, Händel,
    Rossini, Reger, Marx, Albert, Grieg, Schumann, Schubert, Taubert,
    Brahms
    +Volkslieder
    Erna Sack, Michael Raucheisen,
    Berlin PO, Hans Schmidt-Isserstedt, u. a.
    Label: Relief , ADD/m, 1934-49


    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


    Bei dieser Gelegenheit sei auch auf das Heft aus der Magazin-Serie
    "Stimmen, die um die Welt gingen...." - für Liebhaber historischer Schallaufzeichnungen -
    hingewiesen:


    Heft Nr. 59, erschienen im März 1998 zum 100. Geburtstag der Sängerin


    Erna Sack


    im Verlag Günter Walter, Münster, 84 Seiten DIN A4, mit Biographie, Discographie und vielen seltenen Bildern.


    LG


    :hello:


    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Eigentlich hat sich mein Beitrag schon erledigt. Beim Durchstöbern meiner Schellackplatten diese Nacht ist mir eine Platte mit Erna Sack aufgefallen, die ich gleich auflegen mußte. Es handelt sich um die "Ave Maria" von Schubert und Bach/Gounod. Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, daß Erna Sack auch anders konnte als Liedchen trällern und das C´´´´ zum Besten geben. Diese "Ave Maria" werden mit sehr viel Gefühl gesungen. Wie ich sehe, sind diese 2 Stücke auch auf der von Harald aufgeführten CD vorhanden.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Für mich ein großer Nutzen unseres Tamino-Klassik-Forums ist, dass - wie hier bei Erna Sack - immer wieder an große Sängerinnen und Sänger erinnert wird,
    die ohne diese Initiativen tatsächlich im Nirvana des Vergessens verschwinden würden. Erna Sack war wegen ihrer einmaligen Kunst auch in Höhen, die sonst kaum erreicht werden, einen weichen, wohlklingenden, runden Ton zu formen, eine Art Stimmwunder. Sie war, wie in diesem Thread durch Nennung von Aufnahmen bereits belegt wurde durchaus eine ernstzunehmende Künstlerin. Anders wäre die Sack-Manie, die lange Zeit fast weltweit herrschte kaum verständlich. In der Stimme und im Vortrag lag - trotz nicht zu leugnender, gesangstechnischer Defizite- eine Anziehungskraft, die allein mit dem Staunen über Stimmakrobatik und der Lust an der Sensation nicht zu erklären ist.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Heute feiert sie ihren 115. Geburtstag: Erna Sack - The German Nightingale



    Erna Dorothea Luise Sack, geborene Weber (* 6. Februar 1898 in Spandau; † 2. März 1972 in Mainz) war eine deutsche Kammersängerin und extreme Sopranstimme.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Eine Preisfrage: Warum durfte Erna Sack den ägyptischen Staatspräsidenten Gamal Abdel Nasser niemals heiraten?
    Ganz einfach, weil ihr Name dann Nasser-Sack gewesen wäre. :hahahaha:
    Böse - ich bitte, mir in der Faschingswoche und am Schmutzigen Donnerstag diesen Ausrutscher zu verzeihen?


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • In dieser Box ist ihre unvergessene Stimme enthalten. Erna Sack starb amb 2. März 1972.


    Heute ist ihr 43. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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