Liebe Taminoianer
Seit kurzem ist die Debüt-SoloCD des 35jährigen uruguayschen Baßbaritons Erwin Schrott, sie wurde bereits an anderer Stelle kurz gestreift, am Markt.
Natürlich kann ein Forum, welches so opernorientiert ist, wie das Tamino-Klassikforum dieseTatsache nicht ignorieren.
Es ist natürlich beim vorhandenen Angebot ein wenig schwierig ein einigermaßen zuverlässiges Urteil abzugeben - aber für einen ersten Eindruck sollte es reichen.
Momentan habe ich nur die 60 sek Tonsamples von jpc gehört - aber das reichte mir, um miich in diese Stimme sofort zu verlieben - wobei ich natürlich nicht weiß, was Natur und was Tontechnik ist - aber als Tonkonserven-Sammler ist mir das auch einigermaßen egal.
Natürlich kann sich innerhalb der nächsten Monae/Jahre mein Urteil ändern - aber momentan bin ich recht angetan.
Daß der Sänger über den Zufall seiner Zuneigung zu A.N in den Blickpunkt gelangt ist, ist Plus und minus zugleich:
Einerseits bedeutet das einen Karrieresprung - andrerseits wird er unter Umständen lange Zeit mit dem Makel "Mr Netrebkow" behaftet sein, ähnlich wie "Mr Sutherland" Richard Bonynge, der in Wahrheit ein erstklassiger Operndirigent und Musikwissenschaftler war, bzw ist.
Für mich stellt sich die Frage eigentlich nicht, ob seine Karriere mit jener von A.N. untrennbar verbunden ist (vom Privaten mal abgesehen).
Ich glaube, daß seine Stimme Eigencharakter genug hat um auch ohne das Umfeld A.N. die Plattenstudios zu erobern.
Ich hätte an seiner Stelle einen Künstlernamen angenommen, denn es ist geradezu eine Herausforderung für bösartige Kritiker seine Einspielungen als "Schrottaufnahmen" zu bezeichnen.....
Ich hätte - ohne Vorwissen - am ehesten auf eine "russische" Stimme getippt - allerdings ein wenig geschmeidiiger als eine solche.
Interessant auch das bisher recht vielseitige Repertoire:
Mozart, Verdi, Meyerbeer, Berlioz, Puccini und (ich hab recherchiert) sogar Rossini...
mfg
aus Wien
Alfred