Arnold, Malcolm: Die beiden Streichquartette

  • Moin!


    Hier ein Hinweis zu einer noch relativ jungen Naxos-CD mit dem wirklich hervorragenden Maggini Streichquartett:



    Mit dieser CD setzt Naxos seine Bemühungen fort, Malcom Arnolds Schaffen dem Musikfreund preisgünstig verfügbar zu machen.
    Auf der CD enthalten sind sämtliche Werke für Streichquartett (SQ #1 von 1949 und #2 von 1975). Alternativeinspielungen existieren lediglich im Hochpreissegment auf Guild und Chandos, wobei die Chandos-CD möglicherweise nur noch antiquarisch zu bekommen ist. Rein vom Repertoirewert her darf man sich daher schon sehr über diese Einspielung freuen.


    Da ich (noch) kein intimer Kenner der arnoldschen Musik bin, kann ich zumindest sagen, dass ich die beiden Streichquartette sehr interessant finde. Moderne, ausdrucksstarke Musik, die allerdings nicht unmittelbar eingängig ist und vom Hörer eine gewisse Gewöhnung und Beschäftigung fordert.


    Die Magginis liefern - wie immer in diesem von ihnen so intensiv beackterten Repertoirefeld - eine großartige Arbeit ab. :)


    Der (englische) Booklettext.
    Einige (engl.; Web-)Besprechungen.


    Grüße


    Frank
    :)

  • Erstaunlicherweise gibt es im Forum bereits einen Thread zu den beiden Streichquartetten des großen englischen Sinfonikers Malcolm Arnold, der ist aber schon über 7 Jahre alt und nie über den Startbeitrag hinausgekommen. Nun Frank, ich werde ihn weiterführen.


    Das 2. Streichquartett ist von 1975 und steht damit in zeitlicher Nähe zur 7. Symphonie. Es ist ein ziemlich ungewöhnliches Stück, auch wenn es formal aus den klassischen vier Sätzen besteht. In die packt Arnold aber ziemlich disparate Musiken. Da gibt es strahlende hymnische Dur-Passagen, die aber teils abrupt abbrechen und ganz anderer Musik weichen müssen. Da gibt es im zweiten Satz ein langes Violinsolo, das in einen Volkstanz im Fiddlerstil mündet, gegen den auf einmal die anderen drei Streicher brutale bartokartige Dissonanzblöcke schleudern. Da gibt es einen schmerzerfüllten, langsamen Satz der sich zu einem üppigen, klangvollen Höhepunkt aufschwingt, um dann fahl zu verklingen. Dass das Ganze "funktioniert" zeugt von der souveränen Meisterschaft des Komponisten. Es braucht allerdings auch Musiker, die das überzeugend umsetzen können und die hat Arnold in der mir vorliegenden Einspielung mit dem McCapra Quartett auch gefunden. Benannt nach der Primaria Fiona McCapra scheint dieses Quartett nur diese eine CD eingespielt zu haben. Jedenfalls ist ihnen ein überzeugendes Plädoyer für diese Musik gelungen. Die von Frank vorgestellte CD der Magginis kenne ich nicht, aber von den anderen tollen Aufnahmen dieser Truppe schließe ich mal darauf, dass auch die den richtigen Ton für diese Musik finden.