Hallo,
dieses Konzert hat - wie sicherlich viele andere auch - einen eigenen Thread verdient, denn wer unter den Mozartliebhabern schätzt nicht besonders den in Mozarts "Haustonart" g-moll stehenden Mittelsatz? Dieser Satz erinnert melodisch lt. Herrn Observator an Susannas Arie L'ho perduto..., was ich nicht ganz abstreiten kann.
Mozart trug das Konzert am 30.09.1784 als 8ten Eintrag ist sein erst frisches "Verzeichnüß aller meiner Werke" ein. Das Konzert hat Mozart für die blinde Pianistin Theresia de Paradis komponiert und es auch selbst am 13.02.1785 öffentlich vorgetragen.
Es sind von Mozart
zum 1. Satz drei eigene Kadenzen
zum 3. Satz zwei eigene Kadenzen sowie eine "Fermata nel Rondo" erhalten.
Diese Einspielung gefällt mir ausgesprochen gut:
Christine Schornsheim am Fortepianonachbau durch Neupert nach Vorlage eines Dulcken von c1815, begleitet vom Ensemble Neues Bachisches Collegium Musicum.
Die Tempi sind so gewählt, daß sich ein großer Detailreichtum offenbart und Schornheims vergleichsweise weibisches Spiel ist mal etwas anderes als agressivere HIP-Einspielungen. Hier wird die pure Schönheit dieses Konzertes offenbart, ohne daß daran die Tiefgründigkeit des Andante un poco sostenuto Einbußen hinnehmen muß.
Im Zeitvergleich mit Brendel sieht das so aus:
1. Satz [Br] 12:01 | [Sch] 13:00
2. Satz [Br] 09:35 | [Sch] 10:17
3. Satz [Br] 07:01 | [Sch] 09:42
Gerade das Rondofinale ist für mein Empfinden extrem langsam gespielt, allerdings wird zwischendurch das Tempo beispielsweise in der rhythmisch außergewöhnlichen h-moll-Gegend deutlich angezogen. Ich persönlich halte diese Inhomogenität, insbesondere den gedehnten Beginn des Rondos, für nicht sonderlich sinnvoll und gelungen.
Das enthaltene Konzert C-Dur KV 503 habe ich hier bepsorchen.
Ich halte Schornsheim durchaus für eine bereichernde Alternative zu Immerseel...
:]
Ulli