Bücher, die Ich nie mehr lesen würde...

  • Hallo Taminos,


    nachdem hier im Literaturthread lediglich Bücher aufgeführt worden sind, die den jeweiligen Leser begeistern, hier das Gegenteil. Welches Buch würdet Ihr NIE MEHR WIEDER lesen wollen?
    Für den Anfang nennen wir ein Buch - und zwar weil es SEHR gut geschrieben ist - trotzdem werden wir uns das nicht mehr antun:


    "Die Puppenspieler" von Tanja Kinkel. Beim lesen dieses Buches kamen Emotionen hoch die kaum ertragbar waren. Vor allem Hilflosigkeit. So "mit anzusehen" wie die Religion, Willkür, Eifersucht, verletztes Ego und Dummheit etc. einen Menschen dermaßen vernichten kann - ohne Chancen - hat uns zu tiefst getroffen. NIE MEHR!


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried

  • Hallo!


    Die Elfte Plage von J.S. Marr und J. Baldwin.


    Fing vielversprechend an. Wurde dann aber immer linearer und Überraschungselemente waren spätestens nach 1/3 nicht mehr vorhanden.


    Das Buch war so schlecht und langweilig das ich nach der Hälfte abgebrochen habe.
    Was will ich ein Buch lesen, bei dem ich immer das Gefühl habe das keine Spannung existiert!


    Schwach!

  • Salut,


    "Die Puppenspieler" von Tanja Kinkel fand ich ziemlich langweilig... vermutlich bin ich für "soetwas" zu abgehärtet... ich hatte eigentlich einen Roman à la "Medicus" erwartet. Wie dem auch sei: NIE MEHR!


    Viele Grüße,
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ulli


    Hallo Ulli,


    mag sein, dass Du dies bezüglich abgehärteter bist. Uns hat bei den Puppenspielern (aber das haben wir schon geschrieben) einfach zugesetzt, wie machtlos man gegen Verleumdung ist, und in diesem Fall gefoltert und grausamst ermordet wird. Unsere Phantasie ist für so etwas einfach "zu rege".


    Den Medicus finden wir ganz in Ordnung. (Gehört hier aber nicht hin - ist ja ein böser Negativ-Thread :D )


    Ein weiteres Buch, dass wir uns nicht mehr antun werden (obwohl auch das SEHR gut geschrieben ist) : "Das Parfüm" von Patrick Süßkind. Eine unglaubliche Idee und eine wahnsinnige Beschreibung. Auch hier das gleiche Problem - die Sprache ist so ekelerregend (man bedenke unserere Vorstellungskraft) - NEEEE das brauchen wir also auch nicht mehr...


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried

  • Hallo an Alle,


    welches Buch uns nun wirklich nicht gefallen hat, von dem wir sehr enttäuscht waren ist Harry Potter und der Orden des Phönix. Viele Ideen und Themen - zu viele - die dann irgendwie den Faden bzw. den Anschluss verlieren. Spannung kommt in keinster Weise auf. Und die drastische Veränderung Harrys von einem eher schüchternen, selbstlosen Jungen in einen ständig wütenden und neidischen Jugendlichen kam uns zu krass.
    Rowling wird sich bei ihrem nächsten Harry Potter wieder verdammt mehr anstrengen müssen.


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried


  • Im Roman geht es um das Leben der Kaiserin Theodora (gest. 548 ) von Byzanz. Selten habe ich ein derart spannendes Thema derartig langweilig präsentiert erlebt. Ich dachte mir: Na ja, vielleicht kommt die Handlung ja noch in Gang, aber nein: Jede Seite wär zäh und mühsam. Finger weg! Da greift man bei Interesse besser zu Lord Norwichs "Byzanz", das ist sogar ein (populär-)wissenschaftliches Buch und (o Wunder) zehn Mal spannender geschrieben als dieser graue Brei.

    Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die Menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher.
    - Albert Einstein (1879-1955)

  • Es ist interessant zu vergleichen, warum die jeweiligen Bücher als langweilig oder nicht angesehen werden.
    Ich muss allerdings sagen, dass ich auch eher zu der weniger zartbeseitenen Bevölkerungsgruppe zähle. Daher ist für mich niemals die emotionale Aufgeworfenheit ein Faktor ein Buch zu verdammen sondern die Langeweile, die bisweilen entstehen kann. Normalerweise erhält der jeweilige Autor von mir noch ein bis zwei Chancen (ich weiß, wie gütig von mir).
    Doch ein Buch von Dan Brown z.B. werde ich mir nicht mehr anschaffen. Ich fing an mit Illuminati, was ich sogar als das beste der drei Bücher, die ich von ihm gelesen habe, einstufe. Jedesmal, wenn mich eines seiner Bücher in der Buchhandlung anlächelte besinnte ich mich auf meine Erfahrung mit den jeweils vorangegangen Kriminalromanen, besah den Titel und den Inhalt und kaufte es wieder (Illuminati auf anraten eines Freundes und wegen des interessanten Namens - allerdings wohl vollkommen kontextfern verwendet, Sakrileg, weil Platz 1 der Büchercharts in meinen Hauslektüren und zwei ermunternden Kritiken, Diabolus wegen der interessanten Problematik - computergestützte Codierungsverfahren). Jedesmal ließ sich mein Verstand breitschlagen.... jetzt rächt er sich. Spannend sind die Bücher sicherlich aber einfach zu "inhaltslos" - wobei man sich sicherlich darüber Gedanken machen müsste ob man dann überhaupt Kriminalromane und Thriller lesen sollte (wobei mich dort andere Autoren bereits eines besseren belehrt hatte) -. Dan Brown schreibt wohl gewohnheitsmäßig für die breite Masse, was sich allerdings in seinen Büchern finde deutlicher als anderswo bemerkbar macht. Wenn er einen simplen, von ihm wohl als kompliziert erachteten Sachverhalt breitschlägt ereilt einen immer wieder der Gedanke doch einfach querzulesen, was allerdings nicht Sinn der Sache sein kann. Mir ist auch einfach nicht genug unwichtiges Interessantes enthalten, was Browns Gedankengänge und Handlungsketten gefährlich transparent macht und den Gang des Buches so dramatisch offenlegt, dass Spannung nur durch Szenenwechsel zustande kommt und man den Gang der Dinge vorausahnen kann. Außerdem gelingt es ihm immer schlechter Schlusswendungen schlüssig in sein Gesamptkonzept einzubinden und geschickt Hinweise einzuweben.


    so, nun erstmal wieder eine Pause, ich hätte sicherlich noch einige Kandidaten doch möchte ich erst einmal anderen Nutzern Gelegenheit geben sich zu äußern.


    achja... Harry 5 ist noch vergleichsweise harmlos, wenn man auch bereits besseres von Frl. Rowling gelesen hat (Harry 3). Auch muss ich H. Karasseks Urteil als zu einseitig abstempeln (ich weiß, nichts berechtigt mich dazu - ich tue es trotzdem). Es ist sicherlich nicht wichtig diese Bücher gelesen zu haben... jedoch gestehe ich dem doch trotzdem eine Berechtigung zu. Außerdem dürfte man von diesem Standpunkt aus auch sagen können, dass jegliches Lesen von Literatur, dass über den Bedarf derer zur Entwicklung von zwischenmenschlicher Kommunikation notwendigen Bücher eine Zeitverschwendung ist - denn wieviele, der empfohlenen Bücher sind denn wirklich wichtig und nicht enfach nur schön (sei es der Sprache oder des Sachverhaltes wegen) zu lesen. Ich sage dies allerdings bewusst nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Maexl ()

  • Hallo,


    mich hat das Buch 'Söhne und Liebhaber' ('Sons and Lovers') von David Herbert Lawrence schwer enttäuscht. Von dem 'Genie' hatte ich mir schon ein bißchen mehr erwartet. Gegen Woolf, Mansfield, Proust hat er NULL Chance ;)


    Gruß,
    Oliver

  • Hallo,


    das letzte Buch, das mich wirklich schwer enttäuscht hat, war 'Der Plan', von Philip Kerr. Eigentlich einer meiner Lieblingsautoren für Thriller, z.B. seine Berlin-Trilogie, 'Das Wittgensteinprogramm' oder 'Game Over', fand ich dieses Buch schlicht und ergreifend langweilig.


    Allerwelts-Plot, nichtssagende Protagonisten und dümmliche Handlung. Schade.


    Doch selbst diesen schwachen Kerr, würde ich einem Dan Brown jederzeit vorziehen...


    Ansonsten halte ich es mittlerweile wie Richard


    Zitat

    Das Buch war so schlecht und langweilig das ich nach der Hälfte abgebrochen habe




    - früher habe ich es nicht getan:
    Bücher, die mich total langweilen oder ärgern, werden nicht mehr fertig gelesen. Dafür ist mir meine Zeit zu schade... und es gibt wahrhaftig genug Lesenswertes.


    Liebe Grüsse, Moritz

    "Das beste, an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung."
    Ludwig van Beethoven

  • Hallo!
    In der Gefahr, von einigen Literaturfreunden hier gesteinigt zu werden, führe ich hier mal ein paar Werke an, die mir zu diesem Thema einfallen:


    Erst mal zwei ältere Werke:


    Faust III von Vischer ist meiner Ansicht nach ein völlig überflüssiges Werk. Das Buch kann ohnehin nur der schätzen, der 1.) Faust II von Goethe gelesen und ein wenig verstanden hat und 2.) Vischers Humor lustig findet. Ich glaube, das ist eine verschwindend geringe Anzahl von Leuten (vor allem wegen zweiterem).
    Warum sollte man Überhaupt eine Parodie auf Faust II schreiben? Zumal Vischer selbst das Werk so sehr schätzte. Kurzum: Am Anfang ist es einigermaßen unterhaltsam, aber bald gehen ihm die sinnvollen Ideen aus; ich habe es nicht fertiggelesen.


    Die Judenbuche hatte ich wohl in der 9. Klasse (in etwa) im Deutschunterricht gelesen. Ich fand es furchtbar langweilig, wie die anderen auch. Jahre später, mit neuem literarischen Elan, habe ich es nochmal gelesen mit der Sicherheit, meine Einschätzung von damals zu revidieren. Fehlanzeige: Ich finde das Werk nach wie vor langweilig. Sorry, aber dieses Werk sagt mir nichts.


    Jetzt zum 20. Jahrhundert:


    Okay, das Buch von Joyce ist ein Meisterwerk und seine literarische Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen - aber Joyce hätte sich ruhig mal um die Lesbarkeit seines Werks Gedanken machen können! Ich habe selten an einem Roman so gehongen. Und das, obwohl mir seine literarische Größe durchaus offenbar war. Es ist einfach denkbar leserunfreundlich geschrieben. Für Literaturwissenschaftler sicher eine gute Lektüre, aber da ich kein solcher bin und mich auch irgendwann noch mal durch die "Ulysses" kämpfen will, werde ich dieses Buch wohl nicht nochmal lesen. Sorry, James!
    P.S.: Was soll denn dieser Eseltreiber auf dem Cover? Bei dem Buch, das bei mir im Regal steht (auch SZ-Reihe), ist sinnvollerweise ein Klosterkreuzgang vornedrauf.


    Ich habe gerade angefangen, dieses Handke-Buch zu lesen und weiß sofort, daß ich es nicht mag. Es ist geradezu ein Paradebeispiel für die Sinnleere der Moderne, die mir hier in jeder Zeile entgegenschlägt. Besonders meisterhaft finde ich es literarisch auch nicht, also wozu soll ich als Kulturoptimist mir so was antun?


    Und dann wären da noch viele Stephen-King-Romane, die ich früher mal regelrecht verschlungen habe..."Jugendsünden"...


    Ich seh grad, es gibt neue Smilies... derhier paßt: :baeh01:


    Viele Grüße,
    Pius.

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  • ich würde mal sagen, dass du mindestens der Judenbuche unrecht tust. Aber das scheint vielleicht viel eher eine persönliche Geschmackssache zu sein.

  • Mir ist durch Zufall ein Buch von Gaby Hauptmann in die Finger gekommen...
    "Yachtfieber"
    Um was es geht, weiß ich nicht mehr - es gibt keinen Zusammenhang und gar nichts....

    Bach ist Anfang und Ende aller Musik

  • Stefan Zweig - Marie Antoinette



    Gut ich gebe zu ich bin mit falschen Vorrausetzungen an das Buch herangegangen.


    Denn der Untertitel "Bildnis eines mittleren Charakters" ist das entscheidende.


    Keine Biographie, sondern eine Zurschaustellung von Schrifstellerischen Fähigkeiten.


    Selten hat mich ein Buch so gelangweilt. Der Informationgehalt ist gleich null, auf fast 600 Seiten wird die Feststellung "Marie Antoinette hat einen mittelmäßigen Charakter" in immer neuen Formen ausgebreitet ohne wirklich etwas zu sagen, viel blabla um nichts...
    Man lese den Untertitel und damit kennt man auch schon das ganze Buch.

  • Hallo Lullist,


    das läßt ja böses ahnen, das Buch liegt hier schon ein paar Tage und wartet darauf, daß ich Cervantes` Novellen aus der Hand lege... Die kann ich nämlich wirklich empfehlen :yes:


    Dabei hatte ich mir gerade von der Marie Antoinette nochmal eine Sicht auf die französische Revolution erwartet, hänge ich doch immer noch bei "Cosi fan tutte". Versuchen kann ich`s ja trotzdem mal...


    Sophia

  • Wie gesagt es kommt darauf an mit welcher Erwartung man an das Buch heran geht.


    Ich weiß ja nicht in wie weit Dich etwas konträre Meinungen zur Revolution interessieren, aber ich lese lieber die reaktionären Bücher :D


    Denn nach meiner bisherigen Erfahrung ist die Revultion nichts anderes als ein mißglückter Staatsstreich des Herzogs von Orlèans, aber das führt zu weit...


    Es gibt genügend Leser, die das Buch klasse finden, mich hat es gar nicht angesprochen. Das ist Geschmackssache - aber rein vom literarischen Wert ist das Buch schon beeindruckend, das will ich gar nicht in Abrede stellen, aber es ist halt keine Biographie.

  • Moin,


    abschrecken kann mich das alles nicht, seine Maria Stuart fand ich schließlich auch faszinierend. Aber gestern habe ich nun den "Don Quixote" angefangen und bin gerade mal bis Seite 28 von 1028 gekommen. Es dauert also... =)


    Sophia

  • Ob ich jemals wieder "Der Mann, der lächelte" von Henning Mankell lesen werde, wage ich nicht zu sagen. Es kann ja sein, dass ich mal Schlafstörungen habe und die Schlaftabletten ausgegangen sind...

    ...

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Ich weiß ja nicht in wie weit Dich etwas konträre Meinungen zur Revolution interessieren, aber ich lese lieber die reaktionären Bücher :D
    Denn nach meiner bisherigen Erfahrung ist die Revultion nichts anderes als ein mißglückter Staatsstreich des Herzogs von Orlèans, aber das führt zu weit...


    Dito, siehe meinen aufschlußreichen Avatar. Ich habe sogar ein Buch gelesen, wo bewiesen wird, daß die Revolution gar nicht stattgefunden hat :D8)


    Vive le Roi!



    Für mich gilt: Nie wieder Zeit mit Novellen, Erzählungen, Romanen etcpp verschwenden. Auch wenn ich damit das Kind mit dem Bade aussschütte, das Leben ist dafür einfach zu kurz. Lyrik, Essays, Aphorismen sind dagegen in Ordnung (Sachbücher sowieso). Infolgedessen habe ich alles in dieser Richtung verschenkt oder verkauft.


    Übriggeblieben sind nur etwa ein Dutzend Romane, die zT gar keinen literarischen Anspruch verfolgen, zB Hermann Schreibers Versailles-Serie. Man liest ja schließlich nicht jeden Tag Nietzsche :beatnik:


    Behalten habe ich auch zB "Sieben vor Verdun" von Josef Magnus Wehner oder "Gespenster am Toten Mann" von Ettighofer, und ähnliche Romane.

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Denn nach meiner bisherigen Erfahrung ist die Revultion nichts anderes als ein mißglückter Staatsstreich des Herzogs von Orlèans, aber das führt zu weit...


    In der Tat- ein weites Feld und eine gewagte These :D :D So mancher Historiker würde beim Lesen dieser Zeilen "Blasphemie!" schreien.


    Herzliche Grüße,:beatnik: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

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  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Ob ich jemals wieder "Der Mann, der lächelte" von Henning Mankell lesen werde, wage ich nicht zu sagen. Es kann ja sein, dass ich mal Schlafstörungen habe und die Schlaftabletten ausgegangen sind...



    In der Tat ist dies wohl mit Abstand der schwächste Roman der Kurt Wallander-Reihe.


    Krimis oder Thriller, die ich nicht mehr lesen werde, sind Romane, die nach dem Muster geschrieben sind:


    1. Ärchäologin entdeckt die geheimen Tagebücher des Zimmermanns Josef, aus denen hervorgeht, dass Jesus in Wirklichkeit Inhaber einer Herrenboutique für Übergrößen in der Altstadt von Jerusalem war,


    2. was die Grundfesten nicht nur der katholischen, sondern aller Kirchen erschüttert,


    3. weshalb protestantische Fundamentalisten, katholische Geheimagenten, CIA, Mafia, Mossad und der Kegelclub "Alle Neune - Dortmund Süd" Jagd auf sie machen,


    4. wodurch das Geheimnis desc Bermudadreieck und das Verschwinden des Bernsteinzimmers immer noch rätselhaft bleiben ...


    Das letzte, was ich von dieser Art gelesen habe, war das vielgerühmte Buch "Scriptum". Noch so etwas, und ich konvertiere aus Solidarität zur röm.-kath. Kirche!

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Jetzt oute ich mich mal. Ich habe alle Bücher von Dan Brown gelesen, davon gehört "Sakrileg" definitiv in den Orkus, auch wenn der Film dem Vernehmen nach noch schlechter sein soll:



    Herzliche Grüße, :hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo Christian, ich habe dieses Dings auch gelesen, fand es zuerst auch nicht unspannend, aber irgendwann sackt es dann doch deutlich ab. Zum Glück habe ich es nur ausgeliehen. Kategorie: Bücher, die die Welt nicht braucht. Trotzdem äußerst erfolgreich. Es gibt aber noch mehr Bücher in dieser Machart, einige geben sich sogar als Sachbücher aus.


    Tom Hanks ist ein Schauspieler, den ich sehr gern sehe, aber diesen Film werde ich mir wohl nicht antun.


    Viel Spaß bei besserer Lektüre wünscht Andrew!

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • zu Sakrileg/Illuminati etc.
    Man darf einfach nicht einen zu hohen Anspruch an die Bücher setzen. Einen Anspruch, den Dan Brown auch nicht an seine Bücher setzt und überhaupt nicht erfüllen möchte. Es handelt sich hier um kurzweilige Litaratur, die einfach nur unterhalten soll. Diesen Zweck erfüllt sie. Dass manche mehr daraus machen möchten und damit einen gewissen Vermarktungseffekt in Gang gesetzt haben, hat den Büchern sicher überhaupt nicht gut getan.


    So jetzt zum eigentlichen Thema.


    Grundsätzlich bereue ich kein Buch, dass ich gelesen habe. Aber was mich wirklich gewurmt hat, war der Turm-Zyklus von Stephen King. King betrachtete diese Bücher als sein Lebenswerk (er hat, so ich mich richtig erinnere, um die 30 Jahre an diesem Zyklus geschrieben - sicherlich aber nicht durchgängig :D )
    Die Geschichte vor allem die Art wie sich die Figuren und die Geschichte in den 7 Bänden entwickeln ist gaaanz groß. Die Welt in die King einführt ist sehr geheimnisvoll und hat eine Mystik an sich, die ich nirgendwo erleben durfte.
    Man muss dazu sagen, dass die Bücher alle so um die 700 Seiten haben. Das Problem ist, dass ich den Eindruck habe, dass King im letzten Buch einfach den Faden verloren zu haben scheint und die ganze Geschichte in meinen Augen unwürdig zu Ende bringt.


    Trotzdem hatte ich damals eine phantastische Zeit. Ich bin in die Welt des Revolvermanns eingetaucht (Hauptfigur) und habe mit den Figuren tag ein Tag aus gelebt. Meine Welt ist zur Welt Roldands des Revolvermanns geworden. Das hat nicht mal der Herr der Ringe vollbracht.


    Vielleicht der falsche Threadl, um über dieses Werk zu schreiben, aber vom letzten Buch war ich wirklich ein wenig enttäuscht.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Bei mir ganz oben auf der Liste steht das Buch "Der Alchemist" von Paolo Coelho. Um es kurz zu machen: Absoluter Schund!


    Viele Zuschauer ärgern sich, wenn Dennis Scheck, der Literaturkritiker des Deutschlandfunks, in seiner Fernsehsendung das-seit-Jahren-die-Spiegel-Bestseller-Liste-okupierende-Werk, wenn es einmal wieder die Top 10 geentert hat, in die Mülltonne wirft, doch glaubt mir, er tut genau das Richtige.


    Dieses gefühlsduselige, vor Kitsch nur so triefende und mit banalen Weisheiten vollgestopfte Oevre kann nur noch eine drittklassige Fernsehmoderatorin begeistern (deren Namen ich vergessen habe), die diese Erzählung vor einiger Zeit als ihr Lieblingsbuch bezeichnete...


    Nie wieder Paolo Coelho!


    Liebe Grüße


    Mignon


    :hello:

    Maybe the nation has found peace from its sins... I. A. a. W.E.B. Du Bois

  • Hallo Mignon!
    Ich finde es in höchstem Maße ungehörig, öffentlich ein Buch in den Müllkübel zu werfen. Für mich hat das den Beigeschmack der Bücherverbrennung.
    Abgesehen davon: Coelho ist tatsächlich Kitsch der übelsten Art. Bei manchen Autoren kann man sagen, kennt man ein Buch, kennt man alle. Bei Coelho hingegen muß man das abwandeln zu: Kennt man eine Seite von ihm, kennt man alle Bücher.
    LG

    ...

  • Vielleicht hae ich etwas wesentliches versäumt, aber ein Buch, daß ich nicht mehr lesen würde bzw. werde und daß bei mir stets einen fahlen Nachgeschmack hinterlassen hat ist das folgende:


    Ian McEwan: Atonement
    zu deutsch: Abbitte


    Die Rahmenhandlung: Kleines Mädchen (Briana) aus besserem Hause, der Literatur und dem Theater mehr als zu getan,verliebt sich in etwas größeren Jungen von nebenan, der für ihre Familie arbeiten soll. Er nett zu ihr, aber verliebt in ihre größere Schwester. Knutscht mit dieser dann vermeintlich unbeobachtet in der Hausbibliothek. Dieser Schmach begegnet sie mit einem Vorwurf der Vergewaltigung an ihr. Er kommt für mehrereJahre in den Bau, um anschließend gleich an die Front geschickt zu werden, denn dummerweise tobt draußen der 2. Weltkrieg. Die Kleine erkennt ihren gewaltigen Fehler und versucht durch Abstreifen ihres verwöhnten Wesens und Versorgung verwundeter Soldaten Abbitte zu leisten. Es folgt eine 200 seitige Schilderung der Erlebnisse des Nachbarjungem im Krieg - zu einer Aussöhnung zwischen den Schwestern kommt es trotz eines Treffens nicht mehr, wenn ich mich recht erinnere.


    Gewaltige Sprache, was anderes hätte man von Englands Ausnahmeschriftsteller auch nicht erwartet. Aber das Buch konnte mich nicht recht überzeugen.


    Ganz gut gefallen hat mir von ihm hingegen "Amsterdam".


    LG
    Wulf.


  • Viele, viele positive Rezensionen hatten mich neugerig gemacht. Nun habe ich es gelesen. Als Ergebnis kann ich feststellen: Es handelt sich um das mit Abstand schlechteste Buch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Ich verstehe nicht, was andere an diesem Buch finden.


    Das Buch wirkt auf mich anstrengend beflissen. Anscheinend wollte Frau Huvstedt möglichst viel Wissen über Kunst in das Buch hineinstopfen, um endlich einmal nicht nur die Frau von Paul Auster zu sein. Es ist ihr nicht gelungen.


    Thomas

  • Zitat

    Original von Pius


    Okay, das Buch von Joyce ist ein Meisterwerk und seine literarische Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen - aber Joyce hätte sich ruhig mal um die Lesbarkeit seines Werks Gedanken machen können! I


    Viele Grüße,
    Pius.


    Hallo Pius!
    Dann darf ich Dir erst einmal Joyce' "Finnegans Wake" empfehlen.
    Das Buch hat den Ruf als das schwerst verständliche und schwerst lesbare Werk zu sein, was je verfasst wurde. Dafür sorgt schon allein die Sprache.


    Auf die Frage eines Kritikers, warum Joyce das Werk in einem so schwer verständlichen Stil geschrieben hätte, antwortete dieser etwas schnippisch (sinngemäß):


    "Damit die Kritiker noch in 300 Jahren daran zu beißen haben"


    Na dann, guten Hunger! :D


    LG
    Wulf.

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