Hallo, liebe Taminoianer,
kürzlich habe ich mal in den vorbildlich von Alfred erstellten Index geschaut und dabei festgestellt, dass es doch noch viele unenddeckte Musikschätze gibt, jedenfalls bei uns im Forum . Anscheinend suchen viele hiesige Schatzsucher schon an den unmöglichsten Orten, ohne jedoch an allen großen Kreuzen der allseits bekannten Musikgeschichtskarte gegraben zu haben. So hat sich nun unser unerschrockene Held aufgemacht, um es den Schafen gleich zu tun und auch die abgetrampelten Pfade noch einmal abzugrasen, und siehe da, er wurde fündig. In den kargen, nordischen Gefilden der Romantik fand sich ein überaus schöner Schatz:
Das Klavierkonzert op.16 in a-moll von Edvard Grieg (1843-1907).
Der Komponist war neben Niels Gade einer der ersten, die nordische Musik salonfähig machten und gilt bis heute diesbezüglich als großes Vorbild. In der Kindheit wurde er von der Mutter am Klavier unterrichtet und von Ole Bull, einem Freund der Familie, an der Geige. Danach folgte ab 1853 eine Reise nach Leipzig, wo er am dortigen Konservatorium Klavier und Komposition studierte. Doch das Heimweh trieb in 1862 nach Hause. Es folgte anschließend eine Reise nach Kopenhagen wo er seine Kousine und spätere Frau Nina Hagerup und auch Rikard Nordraak kennen lernte, einen jung verstorbenen dänischen Komponisten, der Grieg musikalisch sehr beeinflusste und dessen Werk Grieg bekannt machte.
Nachdem eine von Gade angeregte Symphonie trotz mehrmaliger Aufführungen vom Komponisten als Eklat angesehen wurde, versuchte sich der Komponist an einem Klavierkonzert, dass dann auch 1868 fertig geschrieben war. Bis heute zählt es neben einigen lyrischen Stücken und den Holberg- und Peer-Gynt-Suiten zu den bekanntesten Werken Griegs. Dreisätzig aufgebaut, wird es von den beiden Echsätzen dominiert. Die ganze Bandbreite romantischen Empfindens wird ausgenutzt und es zeigt sich in dem Werk sowohl die eurppäische Tradition als auch nordische Impressionen in Melodik, Rhythmik und Harmonie, stellvertretend für Norwegen, die Heimat des Komponisten, deren glühender Patriot er sein Leben lang war.
Nun sind aber eure Eindrücke und Empfehlungen gefragt.
Viele Grüße
nubar