Gemeinschaftskompositionen mehrerer Komponisten

  • Hallo,


    Ich würde gerne mal wissen, ob es noch weitere Kompositionen wie die FAE-Sonate (Brahms, Schumann, Dietrich), oder das Hexameron (Liszt, Thalberg, Pixis, Chopin, Herz, Czerny) gibt?


    LG
    Raphael

  • Hallo,


    klar gibt es das. Besonders im Musik-Theater-Bereich war dies im 18. JH gängige Praxis - Verursacher: Emanuel Schikaneder [Mozart und seine Zauberflöte sind da eher die Ausnahme!]:



    Der Stein der Weisen oder: Die Zauberinsel
    Libretto: Emanuel Schikaneder


    Musik:


    Akt I
    1. Ouverture [Henneberg]
    2. Introduktion, “Ihr Mädchen, Ihr Jünglinge” [Henneberg]
    3. Aria [Lubano], “Alle Wetter! O Ihr Götter” [Henneberg]
    4. Aria [Lubanara], “So ein schönes Weibchen kann” [Henneberg]
    5. Chor und Solo, “Welch reizende Musik” [Schack]
    6. Duett [Lubanara und Lubano], “Tralleralara“ [Gerl]
    7. Recitativ und Arie [Eutifronte und Lubanara], “In finstrer Höhenkluft” [Gerl]
    8. Chor und solo [Lubano], “Seht doch! Mit goldnem Geweih!” [Henneberg]
    9. Aria [Nadine], “Ein Mädchen, die von Liebe heiß” [Henneberg]
    10. Recitativ und Arie [Nadir und Astromonte], “Welch fremde Stimme hörte ich” [Schack]
    11. Finale, “Wohin, Nadine” [Henneberg und Schikaneder]
    Akt II
    1. Ouverture [ohne Nennung eines Komponisten]
    2. Chor und Recitativ [Eutrifonte und Genius], “Ach, Astromonte” [Henneberg]
    3. Aria [Lubano], “Den Mädchen trauet nicht zuviel” [Henneberg]
    4. Marsch [ohne Angabe eines Komponisten]
    5. Duett [Lubano und Lubanara], “Nun, liebes Weibchen” [Mozart]
    6. Aria [Eutifronte], “Nadir, Du siegst” [ohne Nennug eines Komponisten]
    7. Aria [Nadir], “Ihr güigen Götter” [Gerl]
    8. Chor, “Astromont stribt durch uns” [Schack]
    9. Aria [Lubano], “Die Lieb ist wohl ein närrisch Ding” [ohne Nennung eines Komponisten]
    10. Aria [Nadine], “Mein einziger, liebster Nadir!“ [Schikaneder]
    11 . Finale, „Miau! Miau“ [Mozart] - „Fort, armer Jüngling“ [Mozart] - Herr Atromonte, wir danken Euch“ [Schack]


    Lorenzo da Pontes "Musikalische Biene" [L'ape musicale, commedia in tre atti] ist ein ebensolches Werk, an dem mehrere Komponisten zugange waren.


    Hinzu kommen natürlich noch die Diabelli-Variationen, an denen dutzende Komponisten teilnahmen:



    Nämlich: Neben Beethovens op. 120 enthält diese Doppel-CD auch die jeweiligen Variationen von Ignaz Aßmayer, Carl Maria von Bocklet, Leopold Czapek, Carl Czerny, Joseph Czerny, Moritz Graf von Dietrichstein, Joseph Drechsler, Emanuel Aloys Förster, Franz Jakob Freystädtler [Gaulimauli], Johann Baptist Gänsbacher, Josef Gelinek, Anton Halm, Joachim Hoffmann, Johann Horzalka, Joseph Huglmann, Johann Nepomuk Hummel, Anselm Hüttenbrenner, Frédéric Kalkbrenner, Friedrich August Kanne, Joseph Kerzkowsky, Conradin Kreutzer, Heinrich Eduard Josef Baron von Lannoy, Marcus Leidesdorf, Franz Liszt, Joseph Mayseder, Ignaz Moscheles, Ignaz Franz Baron von Mosel, Franz Xaver Wolfgang Mozart [zweimal], Joseph Panny, Hieronymus Payer, Johann Peter Pixis, Václav Plachy, Gottfried Rieger [zweimal], Philipp Jakob Riotte, Franz de Paula Roser, Johann Baptist Schenk, Franz Schoberlechner, Franz Schubert, Simon Sechter, Erzherzog Rudolph, Abbé Maximilian Stadler, Josephe de Szalay, Václav Jan Krtitel Tomásek, Michael Umlauf, Friedrich Dionys Weber, Franz Weber, Charles Angelus de Winkhler, Franz Weiss, Jan August Vitásek, Jan Václav Vorísek und Coda: Carl Czerny.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Es gab das Projekt des Requiems für Rossini, bei dem alle führenden Komponisten Italiens einen Teil beitragen sollten. Das Requiem wurde tatsächlich geschaffen, aber nicht aufgeführt.


    Ansonsten fallen mir ein:


    Blacher, Dessau, Hartmann, Henze, Wagner-Regeny: Jüdische Chronik


    und das Requiem der Versöhnung:


    L. Berio: Prolog • F. Cerha: Introitus & Kyrie • P.-H. Dittrich: Dies irae • M. Kopelent: Judex ergo • J. Harbison: Juste judex • A. Nordheim: Confutatis • B. Rands: Interludium • M.-A. Dalbavie: Offertorium • J. Weir: Sanctus • K. Penderecki: Agnus Dei • W. Rihm: Communio I • A. Schnittke/G. Roshdestwenski: Communio II • J. Yuasa: Libera me • G. Kurtág: Epilog


    Liebe Grüße Peter

  • Zitat

    verderben nicht zu viele Köche den Brei?


    Nicht unbedingt.


    Wenn sie sich an die "Konventionen der Zeit" hielten, so konnte man kaum feststellen wer wo begonnen - und wer wo geendet hat.


    Das bedeutete aber natürlich auch einen gewissen Verzicht auf "Originalität", wie sie heute ja stets eingefordert und zum Maß aller Dinge hochstilisiert wird.


    Bei dieser Gelegenheit erinnere ich an Mozarts "Sinfonie Nr 37" die eigentlich mehrheitlich von Michael Haydn stammt. Mozart half lediglich mit der Einleitung aus (KV 425a)


    Oder da gibt es frühe Klavierkonzerte die Mozart zugeschrieben wurden - gab es doch ein "Autograph"


    In Wirklichkeit handelt es sich um Klaviersonaten von Johann Christian Bach, zu welchen Mozart (als Kind !!!) den Orchesterpart hinzugefügt hatte......


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    ... Oder da gibt es frühe Klavierkonzerte die Mozart zugeschrieben wurden - gab es doch ein "Autograph"


    In Wirklichkeit handelt es sich um Klaviersonaten von Johann Christian Bach, zu welchen Mozart (als Kind !!!) den Orchesterpart hinzugefügt hatte......


    Stimmt! Kann es sein, dass die Originalsonaten nebst den Konzerten auf der Brilliant-Mozart-Box enthalten sind?

  • Zitat

    verderben nicht zu viele Köche den Brei?


    Also die "Zauberinsel" klingt erstaunlich homogen. :yes:


    Zitat

    Oder da gibt es frühe Klavierkonzerte die Mozart zugeschrieben wurden - gab es doch ein "Autograph"


    In Wirklichkeit handelt es sich um Klaviersonaten von Johann Christian Bach, zu welchen Mozart (als Kind !!!) den Orchesterpart hinzugefügt hatte......


    Hm. Die würde ich eher als Bearbeitungen werten - nicht als wissentliche Coproduktionen, bei denen verschiedene Komponisten parallel am selben Werk arbeiteten [die Ex-Sinfonie Nr. 37 dito, wobei hier "Bearbeitung" auch zu weit führen würde - nennen wir es Ergänzung oder i.S. Mozarts "Verbesserung"].


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von raphaell
    Das sind ja teilweise ganze Massenaufmärsche :faint: - verderben nicht zu viele Köche den Brei? :D


    Ich habe zwar weder die Messa per Rossini (die Rilling erst um 1990 zum ersten Mal komplett eingespielt hat, immerhin war das Libera me der Keim für Verdis Requiem) noch die Jüdische Chronik noch das Requiem der Versöhnung je bewußt gehört, aber da hier ja jeder Komponist nur jeweils einen festgelegten Abschnitt schrieb, sehe ich kein grundsätzliches Problem.


    Nicht selten ist (geplante, nicht nachträgliche) Instrumentation von fremder Hand, bei Musicals (u. bei Gershwin auch bei einigen anderen Stücken).
    Auch heute dürften bei Unterhaltungs oder Gebrauchsmusik im weitesten Sinne (auch Filmmusik) Gemeinschaftsarbeiten noch vorkommen.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Von der "Groupe des Six" (Auric, Durey, Honegger, Milhaud, Poulenc, Tailleferre) wäre das Ballett "Les Mariés de la Tour Eiffel" nach einem Text von Jean Cocteau aus dem Jahre 1921 zu nennen. Jeder der Beiträger hat einen Orchestersatz in seinem Stil komponiert.


    Ich habe das Werk bereits im Rundfunk gehört, kenne allerdings keine CD-Aufnahme.


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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  • Hallo Wolfgang,


    Zitat

    Original von WolfgangZ
    Ich habe das Werk bereits im Rundfunk gehört, kenne allerdings keine CD-Aufnahme.


    doch, die gibt es. Und zwar präsentierte das britische Label Chandos das zehnsätzige Gemeinschaftswerk von 21 Minuten Länge als erste Kompletteinspielung im Jahr 1984:


    Philharmonia Orchestra London, Geoffrey Simon
    Chandos, 1984, 1 CD



    Auf der CD ebenfalls enthalten, ist ein weiteres Gemeinschaftswerk zehn französischer Komponisten:


    Maurice Ravel, Pierre-Octave Ferroud, Jacques Ibert, Alexis Roland-Manuel, Marcel Delannoy, Albert Roussel, Darius Milhaud, Francis Poulenc, George Auric, Florent Schmitt


    mit dem Titel:
    L' Eventail de Jeanne - Ballett in 1 Akt 1927


    :hello:
    Johannes

  • Hi Raphael,


    eine weitere, sehr hörenswerte Zusammenarbeit vereinte in den Jahren 1944/45 sieben Komponisten in dem Projekt der 'Genesis-Suite', in der jeder einzelne Tonsetzer sich in jeweils einem fünf- bis zehnminütigen Satz einer "Stufe" der biblischen Schöpfungs- und Menschheitsgeschichte widmete:


    Genesis Suite für Sprecher, gemischten Chor und Orchester 1944/45


    Arnold Schönberg (1874-1951): Prelude
    Nathaniel Shilkret (1889-1982): Creation
    Alexandre Tansman (1897-1986): Adam and Eve
    Darius Milhaud (1892-1974): Cain and Abel
    Mario Castelnuovo-Tedesco (1895-1968): The Flood
    Ernst Toch (1887-1964): The Covenant (The Rainbow)
    Igor Strawinsky (1882-1971): Babel


    Tovah Feldshuh, Barbara Feldon, David Margulies, Fritz Weaver, Isaiah Sheffer, Sprecher;
    Ernst Senff Chor, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Gerard Schwarz
    Naxos, 2000/03, 1 CD



    LG
    Johannes

  • Danke, Johannes, für diese CD-Tipps! Ich habe allerdings gar nicht behauptet, es gebe keine CD mit der Eiffelturm-Komposition. Ich besitze bzw. kenne nur keine!


    :] Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Oh, habe ich erst jetzt, bei nochmaligem Durchlesen Deines Beitrages bemerkt, daß Du das gar nicht behauptet hattest. :rolleyes: Sorry, Wolfgang! :)


    :hello:
    Johannes

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  • Sehr interessantes Thema.


    Ich glaube allerdings schon das einige der damligen Komponisten sich sicherlich einige Ideen und Ratschläge von befreundeten Komponisten zu ihren Werken anhören und ggfls Satzteile mit ihnen ausgearbeitet haben. Ist das normalste der Welt, der Komponist wird so gern als Einzelgänger dargestellt, was er meiner Meinung nach nicht ist, mehrere Ideenfinder ergeben durchaus mehr farbe, allerdings kann so etwas auch schnell Brei werden.
    Wobei dies sicherlich nur eine wirklich kleine prozentzahl gewesen war, also auch nicht weiter von bedeutung.


    Man sehe in der heutigen Musikwelt so etwas sicherlich öffentlicher entgegen als damals, auch weil der Medienrummel heut größer ist als vor bspw. 100 Jahren noch. Was ich nur etwas schade finde ist das gerade im US Bereich viele Komponisten als Ghostwriter für andere größen eingesetzt werden ohne je dafür genannt zu werden, so ist das Urheberrecht der USA, es ist übertragbar, was in Deutschland ja nicht machbar ist, da unser Gesetz die kreavität der Künstler unter deren Namen schützt.

  • Guten Tag


    die Intermedien anläßlich der Hochzeit von Großherzog Ferdinand I. mit Prinzessin Christine von Lothringen in Florenz 1589 waren ebenfalls ein Gemeinschaftwerk verschiedener Komponisten. Antonio Archilei, Giovanni de Bardi, Christofano Malvezzi, Luca Marrenzio, Giulio Caccini, Jacopo Peri und Emilio de Cavalieri komponierten Musikstücke zu dieser Hochzeit und sorgten für musikalische Abwechslung.
    Selbst bei Monteverdis "Poppea" wird auch die Mitwirkung weiterer Komponisten diskutiert, es gab damals so eine "Werkstatt-Einstellung". Oft waren nur die Gesangspartien, der Baß und einige Instrumentalstücke ausgeschrieben. Monteverdi hatte öfters schon mit anderen Komponisten zusammengearbeitet, bei der "Ariana" möglicherweise mit Peri, bei der "Maddalena" mit Rossi und Effrem und bei der "Adone" mit Manelli.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Zitat

    Original von Ulli


    Hm. Die würde ich eher als Bearbeitungen werten - nicht als wissentliche Coproduktionen, bei denen verschiedene Komponisten parallel am selben Werk arbeiteten [die Ex-Sinfonie Nr. 37 dito, wobei hier "Bearbeitung" auch zu weit führen würde - nennen wir es Ergänzung oder i.S. Mozarts "Verbesserung"].


    Ich muß mich betreffend der Konzerte KV 37, 39, 40, 41 etwas korrigieren: Da vermutlich auch Vater Leopold Mozart mit Hand anlegte, dürfen die Werke doch hier genannt werden.


    Es gab allerdings noch ein Gemeinschaftsprojekt - eines von Mozart, Michael Haydn und Anton Cajetan Adlgasser: Das geistliche Singspiel "Die Schuldigkeit des ersten Gebots" in drei Teilen, von denen je ein Teil durch die genannten Komponisten komponiert und aufgeführt wurde. Bedauerlicher Weise ist nur Teil eins überliefert [Mozart: KV 35].


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Ich hatte mal eine Anekdote gelesen, in der es hieß, dass Shostakovich und Prokofiev gemeinsam bei einem Komponier-Wettbewerb teilgenommen haben (die Teilnehmer sollten eine Hymne komponieren, die dann natürlich Stalin zur "Beurteilung" vorgelegt wurde). Mehr weiß ich allerdings nciht darüber, geschweigedenn, ob es wahr ist.

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  • Als rein britische Gemeinschaftskomposition von Sir Lennox Randal Francis Berkeley (op. 9) und Baron Britten of Aldeburgh (op. 12) wäre noch die Orchestersuite "Mont Juic" von 1937 zu nennen.


    Loge

  • Bin ich blind, oder hat tatsächlich noch keiner das berühmteste Gemeinschaftswerk der Musikgeschichte genannt? Mozarts Requiem KV 626, daß durch Süßmayr vollständigt wurde.
    Oder wird dies nicht dazu gerechnet?


    Und auch Die drei Pintos von Weber, daß durch Mahler weitgehend orchestriert und ergänzt wurde, kann man dazu rechnen.


    Sogar die vokale Version von Haydns "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze" könnte man so nennen.
    Wenn meine Quelle stimmt, hat Haydn zuerst versucht die Bearbeitung des Passauer Domkapellmeisters weitgehend zu folgen. Aber er entschied sich doch ziemlich schnell die Bearbeitung weiter zu negieren, denn fand (vermutlich mit Recht :D ), daß er das besser konnte.

  • Hallo!


    Als ich eben etwas über Verdis Requiem nachlas, förderte ich in einem Nebensatz zu Tage, daß Verdi sehr engagiert war, vermittelst einiger verschiedener Komponisten eine "Missa per Rossini" oder aus "Messa per Rossini" zu komponieren. Insgesamt 13 [?] Komponisten sollen an dem Werk gearbeitet haben, welches am vorgesehenen Tag, dem 13. November 1869 - anlässlich Rossinis erstem Todestag - dann doch nicht aufgeführt wurde und folglich einstaubte.


    Mich würde interessieren:


    • welche Komponisten nahmen an dieser Komposition Teil?
    • Gibt es brauchbare Einspielungen des Werkes?


    Taminieren förderte diesbezüglich leider nichts ans Tageslicht. Verdi selbst hat angeblich den Schlußsatz dieses Requiems, das Libera me komponiert.


    Mich würde das Werk sehr interessieren, zumal ich immer wieder beim Lesen auf diese sagenumwoene "Missa per Rossisi" stosse...


    Viele Grüße
    Ulli


    EDIT: Wie ich gerade im Thread zu Verdis Requiem sehe, hat Thomas einen Hinweis zu diesem Gemeinschaftswerk gegeben.

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • guten Abend allerseits. Auf dieser leicht unscharf abgebildeten Scheibe



    befinden sich - erst auf der Rückseite erwähnt - 'Variationen über ein russisches Thema', bestehend aus dem Thema und 6 Variationen. Komponiert wurde dieses Gemeinschaftswerk zu Ehren des Dirigenten Nikolai Galkin im Jahre 1901; das Thema stammte aus der Sammlung russischer Volkslieder von Mili Balakirew.


    Die sechs Variationen wurden komponiert (in dieser Reihenfolge) von Nikolai Artsybushev, Jäzeps Vitols, Anatoli Lyadov, Nikolai Rimsky-Korsakov, Nikolai Sokolov, und Alexander Glasunow, also schon ein illustres Grüppchen, das sich da zusammengefunden hat. Ein Bein hat sich da aber keiner ausgerissen, das gesamte Werk ist 13:30 Minuten kurz; die kürzeste Variation stammt von Lyadow mit fetten 48 Sekunden.


    Ich habe mir das Stück auch mal angehört - recht nett, dem feierlichen Anlass angemessen ohne protzig zu sein. Tat nicht weh.


    rolo

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

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  • Hallo, Johannes!


    Jetzt finde ich Deinen Beitrag!! 8) Meiner ist unabhängig davon entstanden. Macht ja nichts!


    Ein Genre der erquicklichsten Gemischtheit - Das Melodram


    Herzliche Grüße!


    Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zitat

    Original von Ulli
    Mich würde interessieren:


    • welche Komponisten nahmen an dieser Komposition Teil?
    • Gibt es brauchbare Einspielungen des Werkes?


    Buzzolla, Bazzini, Pedrotti, Cagnoni, Ricci, Nini, Boucheron, Coccia, Gaspari, Platania, Rossi, Mabellini, Verdi.


    Es gibt einige Aufnahmen. Die von Rilling soll gut sein, glaube ich mich zu erinnern.



    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões