Sorgfältige Beobachter werden es schon von Anbeginn vermutet haben: Der Threadtitel ist satirisch-ironisch gemeint.
Denn natürlich kennt auch der Autor dieser Zeilen keine "militanten Kammermusikfreunde" - und somit fliegen auch bei Kammerkonzerten nicht "die Fetzen" (ich hoffe dieser Wiener Ausdruck ist über die Landesgrenzen hinaus verständlich - ein "geflügeltes Wort" in mehrfacher Hinsicht .....) - ganz im Gegenstz etwa zu Opernfreunden, die durchaus mal laut, rabiant und gewalttätig werden können - dereinst wurde durch eine Opernvorstellung sogar eine Revolution ausgelöst (Belgien 25. August 1830 - Daniel Francois Esprit AUBER: Die Stumme von Portici)
Klar dasß hier der Operntext auch eine Rolle spielte, aber auch Stavinskis "Sacre" führte bei der uraufführung fast zur Zerstörung des Theaters, weitere Beispiele aus der Musikgeschichte sind bekannt.
Allerdings meines Wissens gab es derartiges noch NIE bei einer Aufführung von Kammermusik - oder könnte sich jemand vorstellen, daß das "Forellenquintett " von Schubert eine Revolte im Konzertsaal auslöst ?
Kennt jemand "verfeindete Gruppen" von Streichquatettliebhabern - z.B "Haydnianer" vs "Boccherinianer" ?
Und wenn ja - warum nicht ?
Kann Kammermusik nicht begeistern - und - im Extremfall fanatisieren ??
Insider haben es längst erkannt worauf ich hinauswill:
Meiner Ansicht nach fehlt der Kammermusik im Großen und Ganzen jegliches Konfliktpotential - was letztlich dazu führt daß auch in diesem Bereich des Forums keine Grabenkämpfe unsd Schlammschlachten stattfinden - und in weiterer Folge das etwas gemächliche Tempo im welchem sich das Kammermusikforum entwickelt - erklärt....(?)
mfg aus Wien
Alfred