Sechs aus Hundertvier (der Haydn-Lieblingsthread)

  • Hallo!


    Nein, das ist kein neues Tamino-Lottospiel, sondern einer der beliebten (?) Lieblings...-threads.
    Vielleicht gelingt es ja zudem, auf diese Weise Haydn etwas zu promoten, der hier von Beethoven erdrückt zu werden droht.
    Eine genauere Auseinandersetzung mit den Symphonien lohnt sich auf jeden Fall, und ich hoffe, hier kommen ein paar Stimmabgaben zusammen, die Haydn-Nicht-Kennern eine Orientierung im großen symphonischen Opus des Meisters bieten können und allen, die mitmachen, die Vorlieben der anderen Haydn-Fans zeigen (mich interessierts jedenfalls).


    Die Regeln:
    Hier gehts darum, einen zu Haydns Zeiten üblichen symphonischen Sechserpack zu schnüren, und zwar aus den sechs Euch liebsten sechs Haydn-Symphonien, die gleichzeitig die Regeln eines solches Sechser-Opus erfüllen müssen:
    - genau eine Moll-Symphonie
    - alle Symphonien in unterschiedlichen Tonarten
    Dazu kommt noch die Pius-Sonderklausel:
    - es muß mindestens eine Pariser und mindestens eine Londoner Symphonie enthalten sein und mindestens eine Symphonie, die in keiner der beiden Werkgruppen vorkommt.


    Ich gehe mit gutem Beispiel voran und nominiere:


    No. 48 C-dur
    No. 83 g-moll
    No. 88 G-dur
    No. 98 B-dur
    No. 103 Es-dur
    No. 104 D-dur


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Das sind zu viele Nebenbedingungen! Außerdem ist Lotto 6 aus 49, deswegen wären eigentlich 12 aus 104 nicht zu wenig! ;)


    Ich versuch's mal spontan:


    103 Es-Dur
    102 B-Dur
    88 G-Dur
    86 D-Dur
    82 C-Dur
    45 fis-moll


    und die zweiten 6:


    104 D-Dur
    [97 C-Dur] ich sehe gerade, ich habe die Tonart-Regel verletzt, also stattdessen 99 Es-Dur
    92 G-Dur
    90 C-Dur
    83 g-moll
    46 H-Dur


    Da kommen die frühen und mittleren zwar immer noch zu kurz, aber was soll's...


    NB: An die Tonart-Regel hat sich Haydn bei den beiden Londoner-Sixpacks selber nicht mehr gehalten :D


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo, Pius et alii!


    Ich mache weiter:


    Nr. 45, fis, Abschied
    Nr. 85, B, La reine
    Nr. 87, A
    Nr. 88, G
    Nr. 99, Es
    Nr. 101, D, Die Uhr


    Das Konzept finde ich pfiffig, auch wenn ich ohne diese Vorgaben sicher noch eine weitere Moll-Sinfonie gewählt hätte und sich vielleicht Es oder D wiederholt hätten.


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Hallo Pius,


    Die Nebenbedingungen machen's nicht gerade leicht, beschränken sie doch die Auswahl unter den Parisern und Londonern beträchtlich (Die Londoner "Sechser" enthalten übrigens doppelte Tonarten, der zweite zweimal D und zweimal mal Es, der erste zweimal D), jetzt muss ich entweder meine liebste Pariser oder die zweitliebste Londoner rauswerfen. Und die zweitliebste Pariser kollidiert mit der liebsten Londoner ( :angry: ).
    Jetzt muss ich mich doch erstmal durch die weniger gehörten hören...



    Gruß,
    Spradow.

  • Oh ja, da mache ich auch mit:


    Nr. 44, e-moll
    Nr. 82, C-Dur
    Nr. 85, B-Dur
    Nr. 92, G-Dur
    Nr. 101, D-Dur
    Nr. 103, Es-Dur


    Hoffe, allen Kriterien zu genügen... (eigentlich müßte die 83 noch rein, aber es war ja nur eine moll-Sinfonie erlaubt).


    Ganz herzlich,
    Medard

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  • Mein Lottoschein:


    92 G-Dur
    88 Fisis-Dur
    100 Asas-Dur
    53 D-Dur
    83 g-moll
    22 Es-Dur


    :lips:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo, Ulli!


    Zitat

    Original von Ulli
    92 G-Dur
    88 Fisis-Dur
    100 Asas-Dur


    Das zählt nicht! :D
    Du mußt - genau wie Spradow - auf irgendwas verzichten... (mußte ich übrigens auch)
    (ich dachte, Du magst G-dur gar nicht so arg...?)


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Zitat

    Original von Pius
    Das zählt nicht! :D
    Du mußt - genau wie Spradow - auf irgendwas verzichten... (mußte ich übrigens auch)


    [ich verzichte bereits unfreiwillig auf andere Dinge...]


    Zitat

    (ich dachte, Du magst G-dur gar nicht so arg...?)


    11. Gebot: Du sollst nicht DENKEN!


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Wohlan denn!


    Hier mein zähneknirschender Haydn-Sechser ohne Uhr:


    Nr. 98 B-dur
    Nr. 44 e-moll "Trauer"
    Nr. 86 D-Dur
    Nr. 99 Es-Dur
    Nr. 82 C-Dur "Der Bär"
    Nr. 88 G-Dur



    Gruß,
    Spradow.

  • Alsogut. Hier meine


    Zusatzzahl: 97 C-Dur
    Super6: 59 A-Dur
    Spiel 77: 77 B-Dur


    :yes:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • 47 H-dur
    49 f-moll
    86 D-dur
    88 G-dur
    102 B-dur
    103 Es-dur



    Statt 49 könnte ich auch 45 nennen. Die Wahl zwischen 88 und 92 ist mir verdammt schwergefallen. Und gegenüber 104 habe ich jetzt ein besonders schlechtes Gewissen. :rolleyes:



    Viele Grüße


    Bernd

  • Schwierigschwierig, eigentlich will ich ja keines seiner Werke benachteiligen, aber bitte:


    103
    104
    99
    88
    90
    41


    Also da könnten noch ganz andere stehen.

    HERNEN

  • Hallo Helge,



    das geht so leider nicht (lies Dir bitte die Regeln im ersten Beitrag durch) - bei Dir kommen C-dur und Es-dur zweimal vor!


    Ich schließe mich mal Johannes' Meinung an


    Zitat

    Das sind zu viele Nebenbedingungen! Außerdem ist Lotto 6 aus 49, deswegen wären eigentlich 12 aus 104 nicht zu wenig!


    und nominiere als zweite Wahl ein weiteres nach den Regeln gebildetes Sechseropus (diesmal eher parislastig):


    No. 45 fis-moll
    No. 82 C-dur
    No. 84 Es-dur
    No. 85 B-dur
    No. 86 D-dur
    No. 94 G-dur


    @ Ulli:


    Zitat

    Zusatzzahl: 97 C-Dur
    Super6: 59 A-Dur
    Spiel 77: 77 B-Dur


    Hast Du damit alle drei G-dur-Symphonien ersetzt? ?(
    Eine hätte ja drin bleiben können!


    Sind die Regeln so kompliziert? ?(


    Viele Grüße,
    Pius.


  • Nein. Eine davon ist lediglich die Zusatzzahl! Sind die Regeln so kompliziert?


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)


  • Nach dem fast obsessiven Hören diverser Symphonien in den letzten Monaten kann ich nach Johannes' Vorbild einen zusätzlichen Sechser anbieten (taktisch unklugerweise habe ich im Ersten schon zwei Pariser "verbraucht"...).


    op. 2,1 A-Dur (vormals 87)
    op. 2,2 c-moll (52)
    op. 2,3 H-Dur (46)
    op. 2,4 B-Dur (102)
    op. 2,5 D-Dur (104, "London")
    op. 2,6 G-Dur "Paderborn" (92, "Oxford")


    Man beachte die fantastisch ausgeklügelte Reihenfolge der Tonarten. ;)



    Gruß,
    Spradow.

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  • Zitat

    Original von Spradow
    op. 2,6 G-Dur "Paderborn" (92, "Oxford")


    8o :stumm: :faint:


    Glaub' mir, eine Paderborn-Sinfonie würde anders klingen. In Frage kämen eher 26 ("Lamentatione"), 44 ("Trauer") oder 45 ("Abschied")... :P



    Zitat

    op. 2,5 D-Dur (104, "London")


    Hier fehlt noch der neue Beiname: wie wär's mit "Bielefeld"? :D



    Viele Grüße


    Bernd

  • Ihr sollt hier keine Faxen machen, sondern Gehaltvolles in den Sinfonien-Threads schreiben! :boese2:


    (allerdings die Faxen lieber hier als dort...) ;)


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
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    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Zwielicht
    Glaub' mir, eine Paderborn-Sinfonie würde anders klingen. In Frage kämen eher 26 ("Lamentatione"), 44 ("Trauer") oder 45 ("Abschied")... :P


    Na, so stürmisch bewegt ist es da nun wirklich nicht. Ich dachte bei dem Beinamen eher an das akademische Umfeld... :D



    Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Ihr sollt hier keine Faxen machen, sondern Gehaltvolles in den Sinfonien-Threads schreiben!


    Geht nicht mehr, das dicke graue und die dünnen blauen Bücher habe ich am o.g. Hort des Wissens zurückgelassen. ;)



    Gruß,
    Spradow.

  • Das mit den Tonarten finde ich doof, aber bitte (hat bei mir 100, 73, 31 gekillt!):


    59 A-Dur
    82 C-Dur
    86 D-Dur
    92 G-Dur
    103 Es-Dur


    Ich habe gerade festgestellt, dass ich nur 2 moll-Symphonien wirklich kenne, d.h. ich muss schleunigst meine Pinnock-Kassette durchhoren (Sturm und Drang), daher nominiere ich im Moment die


    95 c-moll

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Nachdem ich jetzt die meisten und (wie ich mal auch annehme) wichtigsten Sinfonien Haydns durchgehört habe kann ich hier auch mitmachen. Die Tonarten-Restriktion macht für mich zwar wenig Sinn
    (es sind ja dann schließlich nicht alle genannten die absoluten Lieblingssinfonien der 104 sondern nur ein Kompromiss mit den Regeln)
    aber um den Spaß nicht zu verderben halt ich mich auch dran. ;)


    102 B-Dur (Obwohl ich die Nr.85 gleicher Tonart auch sehr gern hab, da aber die 102er neben der Trauersinfonie den für mich schönsten langsamen sinfonischen Satz Haydns beinhaltet hab ich ihr knapp den Vorzug gegeben)


    103 Es-Dur (die steht mit Abstand innerhalb ihrer Tonart an der Spitze, der Philosoph ist zwar auch nicht schlecht, aber die 103er ist schon ein anderes Kaliber, mit einer der besten kontrapunktischen Detailarbeiten)


    39 g-moll (Knapp vor der 83er. Zum einen hat hier noch keiner die 39er genannt die mir aber doch thematisch recht gut gefällt. Zum Anderen
    mag ich zwar auch den Kopfsatz der 83er aber soweit ich das im Kopf habe ist Haydn bei der Moll-Umsetzung der 39er insgesamt konsequenter, weicht nicht zu oft auf Dur aus)


    86 D-Dur
    94 G-Dur
    82 C-Dur (diese 3 Sinfonien gehören zwar für mich sicherlich zu den Highlights der Haydn-Sinfonien... aber ehrlich gestanden hätte ich wohl bei einer großzügigeren Regelvorgabe stattdessen andere genannt wie zB oben genannten und so manch andere Moll-Sinfonie ... "La Passione" wäre da ein Kandidat)


    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

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  • Die sechs liebsten nach den Spielregeln:


    Nr. 83 g-Moll
    Nr. 88 G-Dur
    Nr. 97 C-Dur
    Nr. 102 B-Dur
    Nr. 103 Es-Dur
    Nr. 104 D-Dur


    Die sechs liebsten ohne Regeln:


    Nr. 86 D-Dur
    Nr. 88 G-Dur
    Nr. 94 G-Dur
    Nr. 100 G-Dur
    Nr. 103 Es-Dur
    Nr. 104 D-Dur


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hier fehlt noch der neue Beiname: wie wär's mit "Bielefeld"?

    Das geht nicht. Bielefeld gibt es nicht!

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Man darf nur eine einzige moll-Sinfonie nominieren und muss demzufolge zwangsläufig fünf Dur-Sinfonien nennen? Welch idiotische Regeln. Kein Wunder, dass sich seit 2008 kaum jemand an diesem Spielchen beteiligt hat.

  • Man darf nur eine einzige moll-Sinfonie nominieren und muss demzufolge zwangsläufig fünf Dur-Sinfonien nennen? Welch idiotische Regeln. Kein Wunder, dass sich seit 2008 kaum jemand an diesem Spielchen beteiligt hat.


    Das wird wohl kaum an den Regeln gelegen haben.
    Der Sinn der ersten beiden Regeln war wohl, dass diese typischerweise von zeitgenössischen Gruppen wie den Pariser oder der ersten Hälfte der Londoner mehr oder minder erfüllt wurden. Die anderen Regeln sollten gewährleisten, dass nicht nur die späten Sinfonien genannt werden. Tu Dir aber keinen Zwang an, wenn Du sechs Mollsinfonien nennen willst.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich bin ja hier in der erlauchten Gesellschaft von Menschen, die alle Haydn-Sinfonien kennen, so wie ich auch. Aber hier muss ich mal wider den Stachel löken. Überall im Forum ist der Haydn - Trend der, dass man die späten Sinfonien (Paris, London Oxford) bevorzugt. Ich sehe diese Sinfonien als Abstieg Haydns; salopp gesagt: von der Originalität zur Massenwirksamkeit. Wobei ich natürlich diese Sinfonien auch gerne gehört habe, aber sie stehen nicht an erster Stelle bei mir. Dies sind, egal wie hier die Bedingungen sind, die 40er, besonders 44,45, 49!

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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  • Ich sehe diese Sinfonien als Abstieg Haydns; salopp gesagt: von der Originalität zur Massenwirksamkeit.


    Das ist jetzt wohl schon ein wenig zu salopp! Haydns späte Symphonien waren zwar für öffentliche Aufführungen gedacht, aber das war ein ziemlich exklusives und überwiegend sehr musikverständiges Publikum. Von Massen kann man hier wahrlich nicht sprechen...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!



  • Das ist jetzt wohl schon ein wenig zu salopp! Haydns späte Symphonien waren zwar für öffentliche Aufführungen gedacht, aber das war ein ziemlich exklusives und überwiegend sehr musikverständiges Publikum. Von Massen kann man hier wahrlich nicht sprechen...


    Vor allem könnte man ebenso die früheren Sinfonien herunterputzen, da die ja nur den Hofschranzen schmeicheln sollten... ;)


    Natürlich ist das beides so nicht richtig. Besonders die ersten 80 Sinfonien sind viel zu vielfältig und vermutlich (bzw. oft nachweislich) auch zu ganz unterschiedlichen Anlässen entstanden, um hier allgemeine Aussagen treffen zu können. Man kann nicht eine Handvoll "experimenteller" Werke wie 45 herausgreifen und die in der Überzahl befindlichen festlichen, unterhaltenden, konzertanten, mitunter aus Ouverturen oder Schauspielmusiken recycleten einfach als irrelevant betrachten.
    Und auch wenn sie einen musikkundigen Fürsten begeistern sollten, so wurden ja viele davon kopiert und in ganz Europa verbreitet. Haydn bekam die Aufträge für Paris und die Einladung nach London ja nur, weil seine Werke ihm vorausgeeilt waren, auch wenn die älteren für Eszterhazy geschrieben worden waren. Insofern waren viele der frühen Werke ebenfalls "massentauglich".


    Wie haben ja Vorstellungen und Diskussionen zu fast allen Sinfonien; ich glaube der Befund, dass man hier nichts so einfach über einen Kamm scheren kann, ist ziemlich eindeutig. Es ist allerdings wohl richtig, dass Haydn in seinen späten Werken, den Londonern deutlicher als in den Parisern eine sehr spezifische Kombination von Anspruch und "Volkstümlichkeit" oder Eingängigkeit gelingt, die sich vorher selten in dieser Form findet. (Charles Rosen widmet einen Abschnitt in "Der Klassische Stil" dem Phänomen des "volkstümlichen Stils" beim späten Haydn; Mozarts Zauberflöte gehört hier teils auch mit hinein.)
    Aber (siehe ggf. Einzelthreads) das heißt eben gar nicht, dass diese Werke weniger raffiniert oder komplex wären als etwa die Trauersinfonie. Und wie gesagt, findet man auch unter den Sinfonien um 1770 festliche und eingängige Werke, z.B. 42, 48, 50.


    viele Grüße


    JR

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    (Bob Dylan)

  • Neuer Versuch:


    Nr. 99 Es-Dur
    Nr. 98 B-Dur
    Nr. 95 c-Moll
    Nr. 92 G-Dur
    Nr. 86 D-Dur
    Nr. 38 C-Dur


    Aufgrund der Regeln fällt es schwer, Werke vor Nr. 82 zu berücksichtigen. Ich habe mir dennoch zumindest eines ausgesucht, das ich für besonders ausgefallen halte. Im Englischen heißt die Nr. 38 "Echo", was auf den amüsanten langsamen Satz zurückgeht. Unter den Londonern wären weitere Favoriten auch die 96., 97., 100., 103. und 104. (die 94. habe ich definitiv zu häufig gehört), bei den Parisern die 82. Von den früheren fallen mir aus dem Stegreif als hörenswert gerade auch Nr. 48, 61, 69, 70 und 73 ein.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões