Wer Chormusik mag, liebt vor allem den ganz besonderen, einzigartigen Klang eines Chores. Und hat sich deswegen bestimmt schon einmal bei so manchem instrumentalem Werk versucht vorzustellen: wie klänge es wohl, wenn es statt eines Orchesters von einem Chor aufgeführt würde?
Diese Frage bewegt offensichtlich viele Komponisten, was die große Anzahl von Transkriptionen von Instrumentalwerken für Chor zeigt. Eines der bekanntesten Beispiele fürd diese Transkriptionen stammt von Samuel Barber. Er selbst schuf von seinem überaus beliebten Adagio for Strings eine Chorfassung: Agnus Dei.
Eine wirklich gelungene und absolut empfehlenswerte Zusammenstellung von solchen Transkriptionen ist auf diesen beiden CDs des französischen Kammerchores "accentus" zu finden:
Hier sind Werke von Gustav Mahler, Franz Schubert, Frederic Chopin oder Maurice Ravel zu hören.
Die meisten Werke sind dabei von drei Komponisten nachträglich für Chor umgeschrieben worden: Gerard Pesson, Franck Krawczyk und Clytus Gottwald. Vor allem letzterer scheint ausgesprochen fleißig zu sein, von ihm stammen die meisten der au den CDs vorgestellten Stücke.
Übrigens sind diese Transkriptionen nicht nur ein interessantes Experiment, eine wohlbekannte Musik einmal ganz anders zu erleben, für mich bilden sie auch eine Brücke zu Original selbst. Ganz intensiv erlebe ich dies gerade bei dem von Gottwald gesetzten Werk "Kein deutscher Himmel", welches eine Umsetzung des Adagietto der 5. Sinfonie von Gustav Mahler ist. Bislang mit instrumentaler Musik Mahlers wenig in Berührung gekommen bin ich nun neugierig geworden auf dessen Klangfarben und Stimmung.
Liebe Grüße, der Thomas.