Best of Martha Argerich

  • Liebe Forianer,


    Ich gesteh es offen, allzuviele Aufnahmen mit der argentinischen Pianistin Martha Argerich hab ich nicht in meiner Sammlung, genau genommen fällt mir momentan nur eine ein......



    Das ist mir irgendwie unverständlich, aber wahrscheinlich bin ich ihr deshalb nicht begegnet, weil sie das von mir favourisierte Repertoire kaum spielt, und irgendwie ist sie mir in den letzen Jahren aus dem Gedächtnis geraten, soweit ich weiß hat sie ihre Aufnahmetätigkeit ziemlich eingeschränkt.


    Wieder ins Interesse gerufen wurde Sie mir, als sie im Thread "Lieblingspianisten" nominiert wurde.


    Die Frage, die sich stellt ist: Was sind ihre guten, was ihre weniger guten Aufnahmen, und welche CD mit ihr ist ein "Muß" ?


    Aber da kann ich wenig dazu sagen, da finden sich sicher Spezialisten


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Liebe Forianer
    Zu Best of Argerich gehört sicherlich ihre Début-CD auf DG Originals mit einer etwas wilden, ungestümen h-moll Sonate von Liszt, und auch sonst eher zügig angepackten Werken.

    Das soll jetzt aber nicht heissen, die Dynamik oder Farbenvielfalt käme zu kurz. Ganz im Gegenteil: Die CD ist ein wahres Wunder an klanglichen Bildern.


    Dann wäre da noch die wegen ihren Publikumsgeräuschen etwas umstrittene Aufnahme des "Elefantenkozertes" von Rachmaninov. Auch diese Aufnahme hat meiner Ansicht Referenzstatus und übertrifft in einigen Punkten Horowitz' Version mit bspw. Fritz Reiner. Die Raserei (siehe 3. Satz) kommt nicht zu kurz, aber der lyrische Teil gefällt mir besser als bei Horowitz. Die Suite No.2 mit Nelson Freire, welche ebenfalls auf der CD ist, ermuntert nur zum Kaufen.


    Bei den aktuelleren Veröffentlichungen ist sicher die Aufnahme des Brahmschen Klavierquartetts Op.25 und Schumanns Fantasiestücke Op.88 mit Gidon Kremer, Mischa Maisky und Yuri Bashmet als Ergänzung zur fantastischen Argerich hervorzuheben.


    @Alfred: Deine Aussage, sie spiele kein von dir favorisiertes Repertoire kann ich nicht ganz nachvollziehen. Mozart kenne ich zwar keinen von ihr, aber da gibt es doch einige andere (unter der Annahme, Beethoven gehöre zu deine Repertoirevorlieben):



    Des weiteren: Bach Cellosonaten mit Maisky, Schumann mit Maisky, Beethoven Cellosonaten mit Maisky,...
    Aus neuerer Zeit: Beethovens Tripelkonzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester op. 56 sowie Schumanns Klavierkonzert (gefällt mir in dieser Version nicht so gut) aus Lugano:


    Dann gibt es natürlich noch live-Mitschnitte aus Amsterdam sowie div. Klavierkonzerte wie Prokofiev, Ravel, Bartók, Chopin und deren Solowerk. Das gehört aber eher nicht zu deinem Lieblingszeitvertreib, wenn ich dich richtig einschätze.
    Viele Grüsse...Cliowa

  • Es ist ja bekannt, daß Frau Argerich nicht nur einen Dickkopf hat sondern auch eine Vorliebe für Kammermusik jeglicher Art. Leider kamen/kommen ihre solistischen 'Einsätze' dabei zu kurz, so daß ich mich mit ihr selbst nie so beschäftigen konnte bzw. wollte, wie es ihr eigentlich aufgrund ihrer Musikalität und Ansichten gebühren würde.
    Was ich an ihr schätze, gibt es leider nicht zum Nachhören: Diskussionen über einzelne Werke und ihre Ausführungen.
    Die einzigen Aufnahmen, die ich besitze, sind zwei Konzerte von Chopin und Liszt unter Abbado und einen bemerkenswerter Livemitschnitt des Ravelkonzertes Ende der 60er Jahre.
    Allerdings liebe ich Argerich, wenn sie Bach spielt - aber wann tut dies das mal wieder... ?
    Ihre Deutung der h-moll Sonate von Liszt ist enorm virtuos, ich glaube, sie braucht nur knapp 25 Minuten für das Werk. Obwohl ich beim Hören sehr angetan und mitgenommen war, glaube ich aber, daß die irrwitzigen Tempi dem Werk nicht so gut bekommen.
    Das Brahms-Klavierquartett dürfte allen Produktionen ab 1950 den Rang ablaufen - ich habe es im Radio mitschneiden können. Es ist frisch und irgendwie spontan, bietet auch durch die 'Weisheit' der vier Beteiligten einen Hochgenuß. Allerdings kann mir auch diese Produktion nicht die Aufnahme mit Edwin Fischer aus den 30er Jahren ersetzen, auch wenn diese klanglich extrem schlecht ist.


    Gruß,
    Jürgen

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen. [frei nach George Orwell]

  • Zu Argerichs besten Einspielungen würde ich zählen:


    Prokofieff 3.Klavierkonzert
    Ravel Klavierkonzert (der langsame Satz: unglaublich!)


    und zweiklavierige Aufnahmen:


    Lutoslawski Paganini-Variationen
    Rachmaninow Suite op.17
    Ravel La Valse


    Brahms Sonate für zwei Klaviere


    Gruß
    Heinz

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  • Hallo Forum,


    ich schätze sehr ihre Einspielung der Chopin Preludes op. 28.



    Zupackend und fulminant, insgesamt sehr expressiv, geht sie zu Werke, was vor allem den schnelleren Passagen gut bekommt. So höre ich gerne Chopin :)


    Viele Grüße
    Marcus

  • Diese Aufnahme sollte man auch kennen:



    m.E. nach ist das Klako. 1 von Schostakowitsch hier eine klasse besser als in der Hamelin Einspielung. (Auch wegen der Trompete!!!!!!!!!!!)


    Der 2. Satz..........so was von schön!


    Richard

  • Sagitt meint:


    es ist in diesem thread bereits darauf hingewiesen worden, ich will es nochmals unterstreichen. Die Argerich,gelegentlich als Solo-Pianistin unbeständig, war und ist immer eine großartige Kammermusikerin.
    Aufnahmen, die sie mir Kremer gemacht hat, gehören durchweg in die erste Reihe. Die schon beschriebene Sammlung der Beethovensonaten ist einfach großartig, nicht nur die Kreutzersonate, wo sie den überzeugensten Klavierpart abliefert, den ich von dieser Sonate kenne, sondern auch die frühen op. 12 Sonaten. Mit welchem Nachdruck da gespielt wird, welchen szforzato-Effekten. Das muss erst einmal jemand so musizieren.


    Ich möchte auch auf ihre Einspielung der Schumann-Violinsonaten verweisen, sonst eher Werke im Schatten. Hört man die Interpretation von Argerich und Kremer,wird man auf diese Musik sehr neugierig.
    Leider hat sie die Brahmssonaten mit Kremer icht aufgenommen.


    Wie man nachlesen kann, tritt Frau Argerich nur noch mit anderen Musikern zusammen und nicht mehr als Solistin auf.


    Ich hoffe, die gesetzten Standards werden gehalten.

  • Lieber Alfred Schmidt ,
    ich konnt vor 10 1/2 jahren Martha Argerich mehere Tage hintereinander live und auch privat erleben . Eine fulminante Frau .
    Ihre - für mich - besten Einspielungen sind die Klavierkonzerte von Tschaikowsky (mit Kondrashin), Rach-3, Prokoviev No 3, Ravel G-Dur und SoloPiano : Liszts h-Moll-Sonate; Schumanns C-Dur-Fantasie die 2. und 3. Sonate von Chopin und dessen Préludes. Wenig gut finde ich ihren "swingenden" ( sie selbst !!9 Bach ( Partita Nr. 1 ) .
    Herzliche Grüsse nach Wien
    Frank Georg Bechyna :] :] :]

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Ich denke, das mit unter beste sind
    1. Ihre einzige Bach-CD, so vital gespielt, wie ich es fast noch nie gehört habe und polyphoner spielt nur noch Glenn Gould.
    2. Die Toccata, op.11 von Prokofiev auf ihrem Debutalbum (wurde oben schon erwähnt), die läuft übrigens im Abspann des sogenannten "Nachtgesprächs mit Martha Argerich" das hin und wieder im Fernsehen läuft.


    Viele Grüße

    Das Frühstück ist ihm viel zuviel Zeremonie. Die ganze Lächerlichkeit kommt zum Ausdruck, wenn ich den Löffel in die Hand nehme. Die ganze Sinnlosigkeit. Das Zuckerstück ist ja ein Anschlag gegen mich. Das Brot. Die Milch. Eine Katastrophe. So fängt der Tag mit hinterhältiger Süßigkeit an.

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  • Liber bubba ,
    von Martha Argerich unbedingt anhören :"The legendary 1965 recording" (EMI) . Eine der drei wichtigsten Einspielungen Martha Argerichs in ihrer Karriere .
    Absolut phantstisch Mazurken !!; h-Moll-Sonate )
    Beste Grüsse
    Frank :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Jup, weiß ich, hab die ja auch :) , hast vollkommen recht.
    Nur der Brahms ist mir ein bisschen zu unpolyphon (das gibts besser) und agogisch, aber ansonsten, absolute Empfehlung!! :jubel:


    Viele Grüße

    Das Frühstück ist ihm viel zuviel Zeremonie. Die ganze Lächerlichkeit kommt zum Ausdruck, wenn ich den Löffel in die Hand nehme. Die ganze Sinnlosigkeit. Das Zuckerstück ist ja ein Anschlag gegen mich. Das Brot. Die Milch. Eine Katastrophe. So fängt der Tag mit hinterhältiger Süßigkeit an.

  • Zitat

    Original von cliowa


    @Alfred: Deine Aussage, sie spiele kein von dir favorisiertes Repertoire kann ich nicht ganz nachvollziehen. Mozart kenne ich zwar keinen von ihr, aber da gibt es doch einige andere (unter der Annahme, Beethoven gehöre zu deine Repertoirevorlieben):


    Ich schätze die Beethovensonaten mit Kremer auch sehr; sie hat mindestens zwei Mozartkonzerte gespielt, u.a. #25 (kenne die Aufnahmen aber nicht) und diese sehr brillant gespielte CD vorgelegt (mir gefällt sie)



    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ihre Interpretation Englische Suite Nr. 2 in A-Dur ist meine Lieblingsaufnahme dieser Suite überhaupt. WER spielt den so gefühlvoll, schwungvoll und variationenreich im Anschlag, ohne dabei je sentimental zu werden. :jubel: Unbedingte Kaufempfehlung.

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • hallo SMOB,


    bachs 2. englische suite steht in a-moll und nicht a-dur, dass sollte eigentlich hörbar sein !


    martha argerich gehört unzweifelhaft zu den interessantesten musikerpersönlichkeiten der gegenwart. ihre pianistische potenz, das wurde ja schon festgestellt, ist enorm. andererseits gibt es viele hinweise dafür, dass ihre mentale kapazität nicht ohne limit ist. ihr repertoire insgesamt ist eher klein, sie 'wagt' sich kaum noch als solistin eines recitals auf das podium. häufig geht ihr temperament mit ihr durch, so dass die feinheiten des textes zwansläufig geopfert werden. ich habe sie noch nie eine beethovensonate für pianoforte allein gehört.


    es gibt aufnahmen mit ihr, die ich nicht missen möchte:



    für mich immer noch die gelungendste aufnahme der bartokschen
    sonate für 2 klaviere.



    hier nun ihr aktuellstes projekt für 2 klaviere, pletnevs bearbeitung von prokofievs cinderella mit eben diesem am 2. klavier. hier hält pletnev sie an, sich dem gesamtkonzept jederzeit zu integrieren und ihre ganze klangpalette darzubieten.



    konzert g-dur von ravel: die rhythmische gespanntheit der ecksätze und der klangzauber im mittelteil des ersten satzes sind doch einzigartig, um dieses adjektiv mal zu benutzen. und im 2. satz demonstriert sie schönes 'singen'.


    die bach-platte der DG habe ich auch und bewerte sie ebenfalls hoch. aber z.b. die 2. englische suite können andere auf vergleichbar hohem niveau spielen (z.b. pogorelich, perahia, schiff).


    gruß, siamak

    Siamak

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  • Zitat


    bachs 2. englische suite steht in a-moll und nicht a-dur, dass sollte eigentlich hörbar sein !


    :rolleyes:oh wie peinlich

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Sagitt meint:


    Ich hatte mal op. 101 von der Argerich, erinnere mich aber nur dunkel daran und eine Erleuchtung war es auch nicht. Es ist schon seltsam, dass eine Pianistin, die als Mitglied einer Formation, und sei es nur Herr Kremer, einen so fulminaten Beethoven spielt, als Solospielerin enttäuscht oder gar ausfällt.
    Man hätte sich von ihr spannende Deutungen der Beethovensonaten erwarten dürfen.


    Ebenso bedauerlich, dass ihr Bachreperoire so klein ist. Das, was sie an Bach spielt, überzeugt mich deutlich mehr als die entsprechenden Deutungen von Glen Gould.

  • Zitat

    Original von Albus
    Tag,


    best of Martha ist die Toccata op. 7 von Robert Schumann.


    mit freundlichen Grüßen
    Albus


    BitteBitteBitteBitte sagt mir, wo man die Schumann-Toccata mir Martha Argerich herbekommt!
    Im Bielefelder Katalog steht nichts davon, bittebittebittebittebitte!!
    Danke
    Viele Grüße

    Das Frühstück ist ihm viel zuviel Zeremonie. Die ganze Lächerlichkeit kommt zum Ausdruck, wenn ich den Löffel in die Hand nehme. Die ganze Sinnlosigkeit. Das Zuckerstück ist ja ein Anschlag gegen mich. Das Brot. Die Milch. Eine Katastrophe. So fängt der Tag mit hinterhältiger Süßigkeit an.

  • Hallo Bubba,


    In der Hoffnung, nicht Alfreds Zorn durch Fremdverweise auf mich zu ziehen:


    Es gibt eine umfangreiche Auflistung der Studio- und Konzertaufnahmen Martha Argerichs mit genauen Daten zu Aufnahmezeit und -ort auf der (englischsprachigen) Website "A Tribute to Martha Argerich" mit der sich jemand viel Mühe gemacht hat und die den Eindruck der Vollständigkeit (oder des Strebens danach) erweckt.


    Auf dieser Liste, auf der auch nicht kommerziell veröffentlichte Aufnahmen aufführt, sind vier Aufnahmen der Toccata op. 7 von Schumann durch Argerich aufgeführt:
    · 1981: Vienna, Austria (Live)
    · 1966, September 6: Edinburgh, Scotland (Live)
    · 1965, July 19: Teatro Opera, Buenos Aires, Argentina (Live)
    · 1960, September 8: Cologne, Germany (Studio)-
    alle allerdings keine kommerziell veröffentlichten Aufnahmen, wie es scheint.


    Na, vielleicht kann Albus uns ja eines Besseren belehren?!


    Gruß


    katlow

  • Vielen Dank, das ist echt eine sehr umfangreiche Liste, ich habe sehr viele Anrgungen aus dieser bekommen (wer hätte das gedacht: Bach - Konzert für 4 Cembali hat sie zusammen mit Evgeny Kissin, James Levine und Mikhail Pletnev aufgenommen, das gibt es sogar als DVD!).
    Jetzt würde mich noch interessieren, ob man irgendwie an diese Aufnahmen trotzdem rankommt, wenn sie nicht offiziell verkauft werden.
    Viele Grüße

    Das Frühstück ist ihm viel zuviel Zeremonie. Die ganze Lächerlichkeit kommt zum Ausdruck, wenn ich den Löffel in die Hand nehme. Die ganze Sinnlosigkeit. Das Zuckerstück ist ja ein Anschlag gegen mich. Das Brot. Die Milch. Eine Katastrophe. So fängt der Tag mit hinterhältiger Süßigkeit an.

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  • Hallo Bubba,


    Wäre es völlig abwegig, dem Betreiber der genannten Martha Argerich Website einfach eine nette kleine Mail zu schicken, und ihn, so von Fan zu Fan, einfach zu fragen, wie du denn an die vom ihm aufgelisteten nicht publizierten Aufnahmen herankommen könntest?


    Wenn du das nett formulierst und ihm auch noch erzählst, dass du im bedeutendsten Klassikforum des deutschsprachigen Sprachraums auf seine Website aufmerksam gemacht worden bist, ist er ja vielleicht bereit, dir von ein oder zwei von dir besonders begehrten Aufnahen eine Kopie zu ziehen, so er sie in seiner eigenen Sammlung hat. In Japan gibt es übrigens eine ähnliche Fan-Website mit eine Auflistung der Aufnahmen (hier), und die dort enthaltene Danksagung "Special thanks to Mr. Björn Östlund , Ms. Maria Elena Hartung, Ms. Julie Resh and Mr. Michael Glover who has kindly provided me with many live recordings and information" läßt mich vermuten, dass der Verfasser dieser Website auch zumindest teilweise auf die von mir vorgeschlagene Weise an seine "Schätze" gekommen ist, fast bekomme ich den Eindruck, dass hier so eine Art interner Tauschzirkel existieren könnte - warum also nicht nachfragen? (In der Hoffnung, dir nicht zu Nahe zu treten: wenn du Angst hast, dein Englisch könnte für diesen Zweck nicht ausreichend sein, wäre ich durchaus bereit, dir da helfend unter die Arme zu greifen.)


    Alternativ könntest du es ja auch noch mal auf dem kürzeren, forumsinternen Weg mit einer PM an Albus versuchen.


    Gruß


    katlow

  • Eine Aufnahme fehlt hier noch:


    Tschaikowsky No. 1 mit Abbado und den Berlinern, eine Livemitschnitt übrigens. Virtuoser hat das selbst Horowitz nicht hinbekommen.



    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Sagitt meint:


    Mit einer gewissen Überraschung las ich, dass Argerich und Abbado einen Grammy für die beiden Beethoven-Konzerte bekommen haben.
    Ich gebe zu, ich habe mich richtig geärgert. Argerich schätze ich als eine fuliminante Beethovenspielerin ( Kreutzer mit Kremer) und Abbado hat sich in seinem letzten Zyklus in Rom auch als ein kantiger Beethoven-Interpret etabliert. Und dann spielen die beiden das c-moll Konzert. c-moll !
    Es fängt schon so beliebig an, richtig fad. Irgendwann kommt dann Frau Argerich hinzu und spielt auf romantisch- wie langweilig.
    Ich räume ein, in best of...passt es wirklich nicht.
    Diese Aufnahme ist schlicht überflüssig ( vielleicht gab es ja dafür den Grammy ??!) :motz:

  • So schlimm? Finde die beiden Aufnahmen ganz fantastisch. Angenehm, schön warm und beschwingt. Unheimlich oft gehört und heimlich zur liebsten Aufnahme gekührt. :beatnik:

  • Sagitt meint:


    Das erleben wir ja öfters hier im Forum- die Meinungen gehen auseinander. Ich grimme, weil i c h ent-täuscht bin. Ich hatte gerade vom c-moll Konzert erwartet, dass Argerich da ordentlich aufdrehen würde( wie bei der Kreutzer-Sonate), stattdessen spielt sie in leisen ( für mich lauen) Farben. Ich hatte erwartet, Abbado würde sie darin unterstützen( so wie etwa seine 7te in Rom,kantig und profiliert)- nichts davon, er plätschert sich so herein. Deswegen grimme ich.


    Das können andere, mit anderen Vor-Einstellungen ganz anders erleben ( und tun dies ja auch- siehe die Rezension bei amazon)

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  • Sagitt meint:



    Das ist eine sehr schöne Einstellung. Das macht die Ohren frei.
    Ich merke´immer wieder, dass Hör-Erfahrungen auch eine Last sind. Zum c-moll-Konzert,nahe an meinem Herzen, habe ich deutliche Erwartungen und kaufe immer wieder mal Aufnahmen,um da Erfüllung zu finden. Das macht natürlich nicht frei. Es ist eine Suche, ich habe mich, wie beschrieben getäuscht, und grimme nun.


    Aber bei Werken, die ich seit Jahrzehnten kenne,in ganz vielen Auzfnahmen, wüsste ich nicht, wie ich den Stand der Unschuld zurückkomme.

  • Zitat

    Aber bei Werken, die ich seit Jahrzehnten kenne,in ganz vielen Auzfnahmen, wüsste ich nicht, wie ich den Stand der Unschuld zurückkomme.


    Gar nicht! Erfahrung kann gelegentlich auch eine Hypothek sein. Aber viel öfter ist sie ein Vorteil.


    Und es werden sich doch wohl noch Werke finden lassen, die auch für dich noch neu zu entdecken sind?!


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Aber bei Werken, die ich seit Jahrzehnten kenne,in ganz vielen Auzfnahmen, wüsste ich nicht, wie ich den Stand der Unschuld zurückkomme.


    Ab einem gewissen Stadium ist man sicher was viele Dinge anbelangt anspruchsvoller.



    Zum Thema: Meine Liebste Argerich ist auch das 1965er Chopin Recital
    :jubel: :jubel: :jubel:

  • Ich habe mir vor gut einem Jahr diese Amsterdamer Recitals gekauft. Es sind 3 CDs (siehe unten). Ich finde ihr temperamentvolles Spiel interessant. Ich sag's gleich, ich bin kein Fan, was ihre Solo-Auftritte betrifft, vom Spiel her. Es ist ganz klar, dass sie eine weltklasse Pianistin ist. Es ist für mich, als könnte ich sie nie ganz "fassen", es ist immer Hektik mit im Spiel, und das kann ich nun mal nicht aushalten. Ich bleibe auch irgendwie draußen, fühle mich von ihr nicht berührt. Vielleicht ist sie mir zu unbequem, vielleicht ist das der richtige Ausdruck, auch wenn das für sie und gegen mich spricht. Trotzdem, ich finde, dass sie eine faszinierende Musikerin ist, ein wunderschöner Mensch (mit bezaubernden wunderschönen Töchtern), spannend, anscheinend immer in Bewegung, und für mich irgendwie eine andere Welt.



    Für Fans: die Recitals sind Klasse, die beiden Klavierkonzerte brilliant und ungestüm zugleich. Die Scarlatti-Sonate (K. 141) beginnt sie so schnell, ein neurophysiologisches Faszinosum, ok, aber mir geht so etwas auf die Nerven; aber man kann ja weiterskippen zur nächsten "Nummer". Die Soundqualität ist ok, so wie die meisten Radio-Mitschnitte aus der Zeit, es sind Live-Mitschnitte ohne nachträgliche Verschönerung, also ist die tolle Atmosphäre gut eingefangen, und darum sollte es ja gehen, denke ich.



    Es gibt sie aber, die Aufnahmen mit Argerich, die mich vom Hocker reißen, und ich hoffe, ich komme noch auf mehr drauf: Richtig glücklich werde ich mit der schon mal erwähnten "Cinderella"-CD (zweites Klavier: Pletnev), Klaviertrios (Schostakowitsch+Tschaikowsky, ihre Partner sind Kremer und Maisky), Beethoven Violinsonaten mit Kremer, und Brahms 1. Klavierquartett mit Kremer, Bashmet, Maisky - und die Brahms-CD für zwei Klaviere (Haydn-Variationen, "Sonate" op. 34b, Walzer op. 39) mit Rabinowitsch als Partner.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

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