Die leiseste Musik

  • Häufiger wurde bereits über Gänsehautmusik, die "anrührenste" Musik, bombastische und geradedu brachiale Musik gesprochen, doch wie steht es mit leiser Musik?


    "Leise" kann so viel bedeuten: still, verinnerlicht, zerbrechlich, filigran, schwebend, durchsichtig, zeitlos, einsam...


    Ich möchte hier die Werke des russischen Komponisten Alexander Aronowitsch Knaifel nennen. Dessen Werke sind ausgsprochen zerbrechlich und regelrecht still, völlig undramatisch. Er selbst sagt: "Die Klänge sind für mich Zeichen von der Existenz der Schönheit. Schönheit ist für mich das Wichtigste – sie ist Energie, sie ist unwiederholbar."


    Als Werk sollen hier stellvertretend genannt sein: Svete Tikhiy



    Welches ist die leiseste Musik die ihr kennt?



    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:


    P.S.: Nein, 4:33 oder 0:00 gilt nicht! :baeh01:

  • 4´33 ist ja auch keine Musik.


    Pärts Spiegel im Spiegel kommt mir in den Sinn, vielleicht nicht die "leiseste" Musik im Sinne von Dezibel, aber eine der stillsten, resp. verinnerlichsten, filigransten, die ich kenne.

  • und David Darling: Cello, vor allem das 2. Stück: No place nowhere; Schwebungen, minimale Veränderungen, umschlagende Klangfarben...atemberaubend schön

  • Lasst Ihr Charles Ives' THE UNANSWERED QUESTION gelten?


    Trotz seiner Kürze (6:19 bei Tilson-Thomas) ein wunderbar mysteriöses, profundes Stück, das mich spontan so sehr für diesen nicht immer ganz einfachen Komponisten begeistert hat, dass ich es gelegentlich in einer Endlosschleife hörte.


    Ich habe es von Bernstein (NYPO) und in dieser sehr guten Zusammenstellung von Ives-Stücken unter Michael Tilson-Thomas (SFSO0, auf der es auch recht bracchiale Musik zu hören gibt):



    Bis auf ein sehr kurzes, chaotisches Zwischenspiel gegen Ende käme auch noch Ives' CENTRAL PARK IN THE DARK in Frage.


    :hello: Rideamus