DGG-Webshop: Aufnahmen und Archivaufnahmen @ 320 kBit/s ohne Kopierschutz

  • Heute Nacht (Dienstag auf Mittwoch) hat der DGG-Webshop begonnen, Aufnahmen im MP3-Format ohne Kopierschutz @ 320 kBit/s zu verkaufen. Darauf aufmerksam geworden bin ich durch die Meldung Klassik ohne Kopierschutz auf Heise Online, in der auch Einzelheiten nachzulesen sind.


    Hab mich ohne Mühe angemeldet und bin mal gespannt aufs Sortiment — laut Heise sind es zunächst ca. 2400 Titel, von denen etwa ein Viertel nicht mehr auf CD erhältlich sind. Kosten tut der Spaß im Schnitt 10–11 Euro pro Album, was ich bei der hohen Codierungsqualität völlig in Ordnung finde.


    Vielleicht könnten wir diesen Thread neben Meinungen/Erfahrungen mit diesem Angebot auch nutzen, um uns gegenseitig auf besondere Schätzchen aufmerksam zu machen, die wir im Shop finden? (Auch in der Hoffnung, daß DGG mit der Zeit mehr als die initialen 2400 Titel einstellt!)


    Liebe Grüße,
    ^_^J.

  • Zitat

    Original von gyokusai
    [...] laut Heise sind es zunächst ca. 2400 Titel, von denen etwa ein Viertel nicht mehr auf CD erhältlich sind. [...]


    Zwar wäre es mir persönlich lieber, wenn diese Titel wieder als CD veröffentlicht würden, aber da dies wohl ein frommer Wunsch bleiben wird: besser als nichts.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Moin!


    Delenda Carthago sagte schon Cato der Ältere... Nee, quatsch. Avis tina vermem capit sagte die DGG als sie heute um 00:00 Uhr den nächsten Sargnagel für die Compact Disc auspackte.


    Sicher, über die Preise kann man diskutieren. Viele Aufnahmen bekommt man auf CD teilweise billiger. Andererseits kann ich beispielsweise nach dieser Aufnahme lange suchen:



    "http://www2.ham.deutschegrammophon.com/cat/result?SearchString=415+2962


    Ich weiß, ich habe mich in dieser Hinsicht hier im Forum bereits konträr geäußert, aber meine Bereitschaft zum massenhaften Erwerb physikalischer Tonträger sinkt immer mehr. Vielleicht sollte ich doch darüber nachdenken, ob ich mir nicht einen MP3-Player zulege und auf Vinylhalde oder Polycarbonathügel verzichte...



    So, jetzt wird erst mal Kaffee gekocht und das Haus mit Bach geweckt. Derzeit noch von 12cm Polycarbonatscheibe, hauchzart mit feinstem Aluminium bedampft. Aber wie lange noch? ?( :D



    Bin mal gespannt, wie hier so das Meinungsbild ausfällt.


    :hello:

    "Das ist zeitgenössische klassische Musik. Dann unterstelle ich, daß da kein intellektueller Zugang..."
    Miroslaw Lem, Tenor

  • Guten Morgen!


    Ein außerordentlich erfreulicher Hinweis, gyokusai, vielen Dank!
    Ich habe gleich nachgezogen, die Anmeldung funktioniert in der Tat ohne Probleme.


    Meine ersten positiven Eindrücke:


    1) Umfangreiches Angebot, eben auch an nicht mehr Erhältlichem oder schwer zu Beschaffendem, das sicherlich noch aufgestockt werden wird
    2) Die Stücke sind in ordentlicher Qualität und Länge vor-hörbar
    3) 320 kBit/s ist sowieso bei MP3s das höchste der Gefühle
    4) Man muss kein ganzes Album kaufen, die Tracks sind einzeln erhältlich


    Zu den Preisen sage ich mal noch nichts, mein erstes Schnüffeln hat ergeben: Full-Price- Album gesamt gibt's um 11,99.
    Die CD-Informationen scheinen etwas mau dazustehen, aber mal sehen.


    Also, erstmal etwas stöbern...
    Und Kaffee mit Bach ist eine gute Idee.


    LG,



    audiamus

  • Toller Hinweis, dem ich gleich gefolgt bin - und dann auch gleich Geld gelassen habe!!


    Die Sache klappt jedenfalls prima!!!


    Herzlichst,
    Medard

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Was ich bisher auf den ersten drei, vier Seiten sehe, löst bei mir keineswegs Freude, sondern Ärger ob der gegenwärtigen idiotischen Politik des Labels aus. Das sind fast alles Aufnahmen, die gerademal vor 2-4 Jahren rausgekommen sind! Und die verlangten Preise sind teils (bei Boxen) deutlich höher als sie für die tatsächlichen CDs gewesen sind. Ohne mich! (Abgesehen davon, dass man die meisten dieser neueren Sachen noch problemlos kriegen dürfte)


    Über mehrere Jahrzehnte fuhren Labels eine durchaus erfolgreiche Politik, bei der eine Aufnahme zunächst zum Vollpreis erhältlich war, dann nach einer bestimmten Anzahl von Jahren entweder aus dem Programm genommen oder in einer günstigeren Reihe wiederaufgelegt wurde (bei LPs habe ich irgendwie einen 7-Jahreszyklus im Hinterkopf). Die Kalkulation war darauf angelegt, dass innerhalb von 5 oder 7 Jahren die Herstellungskosten und ein gewisser Gewinn eingespielt wurden. Heute soll nach 2 Jahren das große Geld strömen. Dass das bei Klassik heute ebensowenig funktioniert wie vor 30 Jahren ist klar. Unverständlich aber, warum ein erfolgreiches Geschäftsmodell aufgegeben wurde. Die sogenannten majors werden immer mieser. Ohne ihre Altkataloge wären sie so überflüssig wie ein Kropf (und auch da wirds langsam knapp. Inzwischen sind die ersten Stereo-Aufnahmen "Freiwild"...)
    So erfreulich die Downloadmöglichkeit für manches Vergriffene sein mag, sie wird vermutlich dazu führen, dass noch weniger als CD wiederveröffentlicht wird (wieder nur dieselben, schon hundertmal neu verpackten Kamellen, z.B. eines demnächsts 100jährigen)


    Ich bin allerdings nicht prinzipiell gegen Downloads. So wie das Pristine Audio mit tatsächlich seltenen historischen Sachen, die kaum eine vernünftige Chance auf Wiederveröffentlichung haben, macht, ist das sehr gut (zumal die wesentlich billiger sind (Kunststück, ist vermutlich ein Dreimannbetrieb oder so).


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Was ich bisher auf den ersten drei, vier Seiten sehe, löst bei mir keineswegs Freude, sondern Ärger ob der gegenwärtigen idiotischen Politik des Labels aus. Das sind fast alles Aufnahmen, die gerademal vor 2-4 Jahren rausgekommen sind! Und die verlangten Preise sind teils (bei Boxen) deutlich höher als sie für die tatsächlichen CDs gewesen sind. Ohne mich! (Abgesehen davon, dass man die meisten dieser neueren Sachen noch problemlos kriegen dürfte).


    Hallo JR,
    Jein, würde ich mal sagen. Es sind schon einige ältere Aufnahmen von zum Teil nicht unbedingt mainstreamigen Repertoire dabei, von denen ich vermute, daß sie in absehbarer Zeit kaum in herkömmlicher Form wiederveröffenlicht würden - einfach weil die DGG Aufnahmen jüngeren Datums auf dem Markt hat und man sich vermutlich in bestimmten Bereichen nicht selbst Konkurrenz machen will (ich denke da etwa an den Melkus-Rosenkranz oder den »Saul« mit Mackerras).


    Daß allerdings nun zum Teil auch Einspielung als Download angeboten werden, die gewissermaßen erst vorgestern gestrichen worden sind (Hartmanns 6. mit Fricsay etwa) und nun für ca. EUR 11,00 angeboten werden, während die CD für ca. 6,99 - 9,99 zu haben war, ist schon etwas bedenklich.


    Zitat

    So erfreulich die Downloadmöglichkeit für manches Vergriffene sein mag, sie wird vermutlich dazu führen, dass noch weniger als CD wiederveröffentlicht wird (wieder nur dieselben, schon hundertmal neu verpackten Kamellen, z.B. eines demnächsts 100jährigen)


    Schön wäre es ja, wenn wirkliche Raries, für die der Markt sehr eng ist, auf diesem Wege zugänglich gemacht würden... Andererseits könnte man den Spieß ja auch mal umdrehen, indem man die »Kamellen« zum 100. als Downloads bereitstellt, statt die Regale in den Läden damit zu verstopfen. Allerdings ist die Klientel der Jubel-Ausgaben vielleicht auch nicht gerade downloadbegeistert, während jemand der eine bestimmte gestrichene Aufnahme sucht, schon mal dazu bereit sein könnte, für mp3-Dateien [u.U.a. viel] Geld zu lassen...
    Angebot und Nachfrage und Angebot...


    Herzlichst,
    Medard

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    ...
    So erfreulich die Downloadmöglichkeit für manches Vergriffene sein mag, sie wird vermutlich dazu führen, dass noch weniger als CD wiederveröffentlicht wird (wieder nur dieselben, schon hundertmal neu verpackten Kamellen, z.B. eines demnächst 100jährigen)
    ...


    Immerhin werden die Neuauflagen zum Hunderter im Internetshop nicht die ganze Auslagenfläche verbrauchen und man kann sie nach Wunsch einigermaßen ignorieren.


    Ich würde als DGG ohnenehin als Sonderangebot die gesammelten Werke des Maestro zum Download anbieten. Aufglühen der Breitbandleitungen über viele Stunden, bis sie bei soviel Musik selbst zu summen beginnen. Und für Freunde des Exklusiven eine externe Festplatte randvoll mit "Hochglanz-Sound" in elegantem Silber-Metallic-Gehäuse mit wunderschöner Laser-Gravour "100". Na, wäre das was?


    :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Unnütz zu erwähnen, daß ich auch flugs auf die Seite geschaut habe. Und mich Johannes' Groll anschließe. Die Preispolitik ist schlichtweg eine Frechheit. Es entfallen jede Menge preisbestimmender Faktoren wie etwa Lagerhaltung, Materialkosten etc. und die Preise sind gestaltet, als kaufte ich in der Kärtnerstraße ein (mein Synonym für teures Plattenkaufen, seit ich's 1986 mal unternommen habe).


    Sicherlich ist die Möglichkeit, nur einzelne Titel herunterzuladen, ganz reizvoll, doch mehr Positives fällt mir hierzu auch nicht ein.


    Wen mag eine solche Offerte nun wohl anfexen? Ich vermute mal die Geburtsjahrgänge nach 1980, für die diese Form digitaler Tonspeicherung das Normale ist.


    Und da ich aus meinem Interessensgebiet bislang noch nichts erspäht habe, was nicht a) anderweitig beschaffbar wäre oder b) ohnehin schon in meinen Beständen wäre, gilt für mich bei dieser Offerte dies: mauern!


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:


    Theophilus: das wäre natürlich ein drolliger DG-Gag: Die externe HvK-Festplatte mit Eliette-Autorisierung. :evil:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Original von Klawirr


    Jein, würde ich mal sagen. Es sind schon einige ältere Aufnahmen von zum Teil nicht unbedingt mainstreamigen Repertoire dabei, von denen ich vermute, daß sie in absehbarer Zeit kaum in herkömmlicher Form wiederveröffenlicht würden - einfach weil die DGG Aufnahmen jüngeren Datums auf dem Markt hat und man sich vermutlich in bestimmten Bereichen nicht selbst Konkurrenz machen will (ich denke da etwa an den Melkus-Rosenkranz oder den »Saul« mit Mackerras).


    Stimmt, ich sehe jetzt auch, dass weiter hinten ältere und rare Aufnahmen kommen. Aber auch dort gibt es Seltsamkeiten: Warum soll ich Bernsteins Beethovensinfonien in der 1988er CD-Ausgabe runterladen, wenn es davon eine rezente Wiederveröffentlichung gibt (die zumal eher weniger als EUR 50 kostet)?
    Händels Judas unter Mackerass hat jpc für EUR 29,90, über Drittanbieter wirds noch ein wenig günstiger, das Downloadportal will 33 EUR


    Zitat


    Daß allerdings nun zum Teil auch Einspielung als Download angeboten werden, die gewissermaßen erst vorgestern gestrichen worden sind (Hartmanns 6. mit Fricsay etwa) und nun für ca. EUR 11,00 angeboten werden, während die CD für ca. 6,99 - 9,99 zu haben war, ist schon etwas bedenklich.


    So etwas meinte ich. Es scheint ohne Belang, ob das downzuloadenden Album als CD 5,99 oder 19,99 gekostet hätte. Wobei das Frustrierende weniger darin besteht, dass vorgestern gestrichenes hier wieder angeboten wird, sondern dass diese CD nicht einmal 3 Jahre lang lieferbar war! Die Downloadoption kann so zum Freibrief dafür werden, auch das, was noch als Tonträger angeboten wird, nur extrem kurz lieferbar zu halten. D.h. man muß alles kaufen, sobald es rauskommt. Alfred hatte recht...
    (Ich sehe aber gerade, dass man aufpassen muß; vieles wird als Download angeboten, auch wenn es noch gar nicht gestrichen ist. Die Reihe, in der u.a. Fricsays Hartmann drin war, wurde aber neulich nach knapp 3 Jahren verramscht.


    Jubliäumsausgaben sehe ich natürlich ein. Der Punkt war eher, dass z.B. Karajans Kram (nicht nur der) aber auch zwischendurch völlig problemlos erhältlich gewesen ist. (Also weniger Pseudo-Jubliäen zwischen den wirklichen)
    Klar sind downloads besser als nichts. Ich selbst will aber die Sachen physisch haben, ich müßte mir dann das file in wav umwandeln und eine CD brennen. Dann habe ich eine häßliche gebrannte CD ohne Booklet und noch die Arbeit gehabt, dafür 3-5 EUR weniger gezahlt als für eine "richtige". So was mache ich nur, wenn es gar nicht anders geht, d.h. Mondpreise für die Sachen verlangt werden und ich sie unbedingt haben will. (In fast allen Fällen gibt es ja alternative Aufnahmen)


    Das Paradox ist, - und daher wage ich nicht einzuschätzen, wie gut das Downloaden ankommt- dass der Sammler, der an vergriffenen Aufnahmen interessiert ist, häufig das physische Objekt haben will, Sammler eben. Wenn man das eh nicht kriegt, nicht mal ein booklet, gibt es ja auch noch mitunter die Möglichkeiten, die Sachen auch ohne zu zahlen zu kriegen. Muß nicht illegal sein, für Bekannte darf ich einzelne Kopien machen.


    :hello:


    JR

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    (Bob Dylan)

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  • Zitat

    Original von Johannes Roehl


    Jubliäumsausgaben sehe ich natürlich ein. Der Punkt war eher, dass z.B. Karajans Kram (nicht nur der) aber auch zwischendurch völlig problemlos erhältlich gewesen ist. (Also weniger Pseudo-Jubliäen zwischen den wirklichen)


    Hier ist die Strategie aber wahrscheinlich einfach der große, große Werbefeldzug, den wir wohl zum 100 zu fürchten haben und zum erheblichen Teil eher »klassik-ferne« Schichten ansprechen und zum Kauf animieren soll. H.v.K. in allen Zeitungen und Magazinen, dazu eben brandfrische ( :D ) Alben mit ansprechenden Covern, auf denen der Schriftzug mit dem Namen des Jubilars ganz erheblich wichtiger ist als der für das eingespielte Werk - und entsprechend wird der Schriftzug auch dreimal so groß sein wird.


    Zitat

    Klar sind downloads besser als nichts. Ich selbst will aber die Sachen physisch haben, ich müßte mir dann das file in wav umwandeln und eine CD brennen. Dann habe ich eine häßliche gebrannte CD ohne Booklet und noch die Arbeit gehabt, dafür 3-5 EUR weniger gezahlt als für eine "richtige". So was mache ich nur, wenn es gar nicht anders geht, d.h. Mondpreise für die Sachen verlangt werden und ich sie unbedingt haben will. (In fast allen Fällen gibt es ja alternative Aufnahmen)


    Da geht es mir genauso! Ich mag auch nicht unbedingt gerne gebrannte/kopierte Scheiben. Wenn mir etwas wirklich gefällt, versuche ich immer eine Original-CD zu bekommen - solange nicht absolute Phantasiepreise gefordert sind.


    Zitat

    Das Paradox ist, - und daher wage ich nicht einzuschätzen, wie gut das Downloaden ankommt- dass der Sammler, der an vergriffenen Aufnahmen interessiert ist, häufig das physische Objekt haben will, Sammler eben. Wenn man das eh nicht kriegt, nicht mal ein booklet, gibt es ja auch noch mitunter die Möglichkeiten, die Sachen auch ohne zu zahlen zu kriegen. Muß nicht illegal sein, für Bekannte darf ich einzelne Kopien machen.


    :hello:


    JR


    Hast eigentlich recht!
    Allerdings bin ich auf das DGG-Angebot gleich reingefallen und habe den Melkus-Rosenkranz gedownloaded :untertauch: - hab' ich sooo lange versucht zu kriegen und bisher immer nur zu Preisen von mindestens EUR 50,- gesehen.


    (Und wehe jetzt schreibt einer, er hätte mir ja 'ne Kopie machen können :angry: )


    Herzlichst,
    Medard

  • Das Sammeln ist eine Seite, mir auch sehr wichtig.
    Manches Mal geht das sogar so weit, dass ich einige Euros mehr ausgebe, um eine CD in ihrer originalen Version, und nicht als Remake mit anderem Cover und/oder Booklet zu erstehen.


    Doch auf der anderen Seite ist der Siegeszug der komprimierten Formate aus dem Netz nicht mehr aufzuhalten, und da ist es tatsächlich besser, man kommt auf diese Weise an Aufnahmen heran, die ansonsten mit Sicherheit nicht mehr zu bekommen sein würden, als für immer auf sie verzichten zu müssen.
    Oder an einzelne Tracks, für die man ansonsten das gesamte Rundherum mitbezahlen müsste.


    Nur als Beispiel: Seit langem interessiert mich die Aufnahme des gedoppelten Mendelssohn-Oktetts von den Emersons. Vom Kauf hat mich bislang zurückgehalten, dass sie nur im Verbund von drei Fullprrice-CDs mit allen Quartetten zu haben war. Für gute sechs Euros liegt sie nun gemütlich in meinem IPod, mit Kopie auf der Festplatte - und ich kann sie weitergeben.


    Man sollte aus solch einem Angebot einfach das Beste für sich selbst machen, und, wer weiß, vielleicht liefern die Download-Statistiken der DGG den einen oder anderen Hinweis darauf, was tatsächlich auf CD wiederveröffentlicht werden müsste.


    Und letztlich: Wo in den AGB steht geschrieben, dass man das Angebot annehmen muss?



    Gruß,



    audiamus

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Ich selbst will aber die Sachen physisch haben, ich müßte mir dann das file in wav umwandeln und eine CD brennen. Dann habe ich eine häßliche gebrannte CD ohne Booklet und noch die Arbeit gehabt, dafür 3-5 EUR weniger gezahlt als für eine "richtige".


    Das wäre doch mal eine nette Geschäftsidee, diese Dienstleistung anzubieten. Vor allem hätte der Kunde die freie Wahl der Gestaltung: Ob Hochglanzkünstler-Cover und Mahagoni-Jewel-Case, oder auch künstlerisch wertvolles Cover mit MGG-Lizenz-Booklet. Nur ankreuzen und schon gehts auf die Reise....ach ja, und die Kreditkarte nicht vergessen. :D


    :hello:
    Sascha

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Händels Judas unter Mackerass hat jpc für EUR 29,90, über Drittanbieter wirds noch ein wenig günstiger, das Downloadportal will 33 EUR


    Lieber Thomas,


    mein erster Test war


    [amx=B0008064XO]300[/amx]


    Als Download 78 Euro, bei Amazon 57,99 (mit den schönen Covern) und beim Krokodil für 32 - warum sollte ich mir das runterladen, wenn ich dann schon feststelle, dass eine einzige CD mich 23 Euro kosten würde, wenn ich (Beispiel 1. CD mit allen Tracks) sie herunterlüde (nehme ich alle sieben, sind dann nur 11 Euro)?


    Für mich ist dieses Portal wohl nicht gedacht.


    Liebe Grüße Peter




  • ich hoffe, Du hast noch eine Kopie auf einer CD oder externen Platte.
    Der REchner meines Sohnes hatte sich vor ein paar Wochen verabschiedet und damit auch seine Musikbestände.
    Na, macht ja nix, sie sind ja auf dem IPod drauf, also Kopie vom IPod zum Rechner. Diese Funktion gibt es nicht !
    Kopieren geht nicht ohne spezielle Software, die ich nach längerem Suchen im Netz irgendwo aufgetrieben habe.
    Apple hat sich wohl verpflichtet, Kopien vom IPod auf Rechner offiziell nicht zuzulassen.
    Ergebnis: Dateien gerettet, aber zunächst viel Generve.


    Noch was:
    Der download erfolgt mit 320 kb. Was geht da eigentlich gegenüber wav noch verloren ?
    Ich meine, das ist doch nicht CD-Qualität ?!
    Normalerweise dürfte dann, unabhängig von den anderen von Euch zu Recht genannten Argumenten, der downloadpreis nicht höher als zB 0,75 € je Stück sein (CD 7,99 €).


    Grüsse
    Achim :hello:

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  • Zitat

    Original von pbrixius
    Für mich ist dieses Portal wohl nicht gedacht.


    Hm, na wenn Du dort unbedingt nach Sachen suchst, die im allgemeinen Handel noch relativ leicht zu haben sind... :D


    Gegenbeispiele:
    Händels »Saul« mit Charles Mackerras: Gestrichen, beim Marketplace (gebraucht) ab EUR 67,27 bis 86,85 zu haben (alle Anbieter versenden aus USA; da der Warenwert über EUR 22,00 liegt, müssen ggf. Zoll und MwSt nachgezahlt, das Ding zudem beim Zollamt abgeholt werden - das würde dann wohl auch für die gezeigte DiFiDi-Box vom Krokodil gelten) - beim DGG-Portal für EUR 32,00.


    Bibers »Rosenkranz-Sonaten« mit Melkus: Gestrichen, aktuell beim Marketplace nicht greifbar, bei eBay ein Rari (hab's kürzlich dort mal als Vinyl, near-mint für EUR 52,00 gesehen) - beim DGG-Portal EUR 21,00.


    Kommt drauf an was man will... ;)


    Herzlichst,
    Medard

  • Zitat

    Original von pbrixius


    [amx=B0008064XO]300[/amx]


    Als Download 78 Euro, bei Amazon 57,99 (mit den schönen Covern) und beim Krokodil für 32 - warum sollte ich mir das runterladen, wenn ich dann schon feststelle, dass eine einzige CD mich 23 Euro kosten würde, wenn ich (Beispiel 1. CD mit allen Tracks) sie herunterlüde (nehme ich alle sieben, sind dann nur 11 Euro)?


    Und wer vor ein paar Wochen auf Draht war, bekam sie im Ausverkauf für unter 20... :D
    Das System des trackweisen Downloads hat ja seine Vorteile, wie das Beispiel des in einer größeren Box verborgenen Oktetts zeigt. Aber es ist viel zu teuer, wenn die tracks wie bei Liedern häufig, so kurz sind. Wenn sie nicht in der Lage sind, das System der Klassik anzupassen, wo Werke, nicht tracks die Einheiten bilden, wird das immer zu teuer bleiben


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Klawirr


    Kommt drauf an was man will... ;)


    Herzlichst,
    Medard


    Lieber Medard,


    bei solchen Preisen stelle ich mir ganz andere Fragen, nämlich: Brauche ich das überhaupt?


    Aber ok, ich verstehe das schon, empfinde es trotzdem als Abzocke. Wie Peters Beispiel schon zeigt: Einzeldownloads erreichen bald den Preis von SACD-CD's. Und was kriege ich dafür? Daten, und sonst nix.


    Doch wie merkte ein Vorschreiber schon so trefflich an: Die AGB's sehen keine Verpflichtung zur Inanspruchnahme vor. Gottlob!


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Original von Thomas Pape


    Lieber Medard,


    bei solchen Preisen stelle ich mir ganz andere Fragen, nämlich: Brauche ich das überhaupt?


    Lieber Thomas,
    Das stimmt naklar! Aber das kann ja nur jeder für sich entscheiden. Den Melkus-Rosenkranz brauchte ich zum Beispiel unbedingt... ;)


    Zitat

    Aber ok, ich verstehe das schon, empfinde es trotzdem als Abzocke. Wie Peters Beispiel schon zeigt: Einzeldownloads erreichen bald den Preis von SACD-CD's. Und was kriege ich dafür? Daten, und sonst nix.


    Abzocke ist das auch! Als Bonus bekommt man aber einen hochauflösenden Scan des Originalcovers mitgeliefert - da kann man sich ein hübsches Cover basteln, wenn man mag. Im Paket ist das also so 'ne Art Überraschungsei für Klassik-Freaks.


    Übrigens werde ich sicherlich nicht ein Dauerabo auf die Seite buchen - aber der Melkus mußte schon sein (und beim »Saul« war ich immerhin kurz versucht)...


    Herzlichst,
    Medard

  • Ich werde dieses Herunterladen jedenfalls boykottieren.
    Selbst vergriffene CDs bekommt man i.d.R. gebraucht zu moderaten Preisen - notfalls warte ich lieber.
    Wie schon gesagt wurde: Das sind ja doch nur Daten, nichts Handfestes.
    Insofern nichts für mich. Bin da noch vom alten Schlag - und stolz drauf. :angel:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Das Problem scheint mir in der Tat zu sein, dass in diesem Fall der Vermarktungsweg nicht optimal zur Zielgruppe passt. Was hervorragend bei einem Klientel funktioniert, dass den Großteil seiner CDs in der Regel schon nach 4 Wochen eh nicht mehr hören will, klappt halt beim Sammler von Klassik und Jazz nur bedingt.


    Wie Johannes schon anmerkte, müßte man vor allem das Preissystem anpassen, da es sich hier halt nicht um die Standard-Songgröße von 3 Minuten handelt, welcher der durchschnittliche Musikkonsument heute gerade noch so folgen kann. (Eine gängige Formel in der Pop-Branche: "3 x 3": 3 Minuten, 3 Strophen, 3 Harmonien!).


    Würde man das Preismodell attraktiver machen und noch andere Möglichkeiten des Mediums nutzen: Also beispielsweise downloadbare Zusatz-Dokumente, die sogar noch über die in einem Booklet verstaubaren Infos übertreffen, und vielleicht noch einige andere nette Ideen. Ja, dann hätte ich zwar gerne trotzdem lieber die Plastikscheibe - aber ich würde mir vermutlich einen extra Musikrechner einrichten, und halt das beste aus dem Ganzen Downloadgezeugs machen und sozusagen parallel sammeln....mit Sicherungsfestplatte ect.
    So kann ich mich aber dafür noch nicht begeistern.


    :hello:
    Sascha

  • Zitat

    Original von Antracis
    Das Problem scheint mir in der Tat zu sein, dass in diesem Fall der Vermarktungsweg nicht optimal zur Zielgruppe passt. Was hervorragend bei einem Klientel funktioniert, dass den Großteil seiner CDs in der Regel schon nach 4 Wochen eh nicht mehr hören will, klappt halt beim Sammler von Klassik und Jazz nur bedingt.


    Das verstehe ich nicht so richtig... :( Wieso? Aus meiner Perspektive macht das System überhaupt nur Sinn, wenn dort Einspielungen zugänglich gemacht werden, die seit längerer Zeit nicht auf dem Markt sind und zudem in absehbarer Zeit wohl auch nicht wieder dort auftauchen werden. Etwas anderes würde/werde ich über diese Portal nicht kaufen. Und ich würde/werde einen solchen Kauf auch nur dann tätigen, wenn die Sachen dort erheblich günstiger zu bekommen sind, als sie gemeinhin auf dem Second-Hand-Markt angeboten werden. Das kaufe ich dann allerdings nicht, um es nach zwei Wochen wieder zu löschen, sondern um es ENDLICH zu haben, hören zu können und meiner Sammlung einzuverleiben.


    Wer über das Portal Beethovens 5. mit Karajan herunterläd, ist selbst schuld.


    Ganz herzlich,
    Medard

  • Aus meiner Sicht liegt darin genau der Unterschied. Der Standard-Pop-Mucke-MP3-Sauger bezieht seine Tracks dort einfach, weils billiger ist.


    Der Klassiksammler nur, wenns nicht anders geht. Und da ein Second-Hand-Markt existiert und die Hemmschwelle für den Verzicht aufs haptische Freuden bei vielen Sammlern sehr hoch liegt, kann man aus meiner Sicht das System nicht 1:1 umsetzen, sondern müßte sowohl das Preismodell, wie auch die Preispolitik entsprechend anpassen und ggf. auch einen Ausgleich für die Haptik bieten. Ich zahle ehrlich gesagt lieber 10€ mehr für eine mühsam aufgespürte Second-Hand-Aufnahme, als für eine Datei. Da hab ich dann irgendwie das Gefühl liebloser Resteverwertung, was auch mich nicht gerade als Kaufanreiz wirkt.


    Gruß
    Sascha

  • Zitat

    Original von Antracis
    Aus meiner Sicht liegt darin genau der Unterschied. Der Standard-Pop-Mucke-MP3-Sauger bezieht seine Tracks dort einfach, weils billiger ist.


    Der Klassiksammler nur, wenns nicht anders geht. Und da ein Second-Hand-Markt existiert und die Hemmschwelle für den Verzicht aufs haptische Freuden bei vielen Sammlern sehr hoch liegt, kann man aus meiner Sicht das System nicht 1:1 umsetzen, sondern müßte sowohl das Preismodell, wie auch die Preispolitik entsprechend anpassen und ggf. auch einen Ausgleich für die Haptik bieten. Ich zahle ehrlich gesagt lieber 10€ mehr für eine Second-Hand-Aufnahme, als für eine Datei.


    Gruß
    Sascha


    Ah! Ja, ganz Deiner Meinung. Ich bin ein manischen Second-Hand-Käufer. Allerdings zahle ich in manchen Fällen lieber 10 Euro für eine Datei als 50 für eine gebrauchte CD (oder gar LP)...


    Ganz herzlich,
    Medard

  • Zitat

    Original von Klawirr


    Ah! Ja, ganz Deiner Meinung. Ich bin ein manischen Second-Hand-Käufer. Allerdings zahle ich in manchen Fällen lieber 10 Euro für eine Datei als 50 für eine gebrauchte CD (oder gar LP)...


    Ganz herzlich,
    Medard


    Ja, das würde mir wohl auch so gehen. Aber dann macht man es halt, weil es nicht anders geht. Und ich denke, wenn man noch mehr auf die Zielgruppe eingehen würde, könnte man da die Hemmschwellen senken. Es wird immer Leute geben, die nie eine Datei runterladen werden - wie es ja auch Sammler gibt, die bis heute noch nichtmal eine LP anfassen, sondern nur 78er ins Haus lassen.


    Aber ich denke, man könnte mehr Sammler auf diesen Weg ködern. Aber das Marketing stürzt sich halt - kommerziell sicher mit Recht - lieber auf den Absatz neuesten Horowitz und den neuen Caruso, wie er jedes Jahr ums neue gemacht wird.


    Gruß
    Sascha

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Unabhängig von den Konditionen des Shops kommt für mich ein Kauf von Musik als mp3, flac oder meinetwegen auch wav nicht in Frage.


    Die Tatsache, dass ich viel Geld und Zeit für den Erwerb von Musik investiere, zeigt schon an, dass mir diese außerordentlich wichtig ist. Ich möchte eine Sammlung aufbauen, von der ich eine lange zeit etwas habe. Auf handelsübliche CDs gepresst und einigermaßen vernünftig gelagert steht dem langjährigen Genuss auch nichts im Weg. Allgemein spricht man von einer Lebensdauer von etwa 50 Jahren für eine CD. Die Daten sind dort unveränderlich, unwiederuflich enthalten.


    Als dies trifft nicht für Festplatten, slebstgebrannte CDs und mp3-Player zu. Hat man erst einmal größere Mengen an Musik angehäuft, merkt man schnell, dass man sich neben einem System zur Katalogisierung auch mit dem Problem Datensicherheit beschäftigen muss. Festplatten können auf vielerlei Weise kaputt gehen, können durch Fremdeinwirkung (anderer Benutzer, Virus) oder durch eigene Fehler gelöscht/formatiert werden. Daten auf festplatten sind daher einfach nicht sicher. Die Lösung liegt hier in Raid-Systemen und Backups. Dafür wiederum muss ich viel Geld und noch viel mehr Zeit aufwenden, um die systeme zu warten, Backups aktuell zu halten. Ich muss regelmäßig Daten hin und herkopieren, sollte Dateisysteme überprüfen und und und..


    Nachdem ich das 5 Jahre lang intensiv getan habe (ich habe eine ausgesprochen große Sammlungan Musik), bin ich einfach müde geworden. Ich möchte nicht tätglich Angst um meine mir wirklich wichtigen Schätze haben. Ich habe übrigens viiiele weinenden Beannte erlebt, die um ihre Sammlungen auf gestorbenen festplatten bitterlich geweint haben..


    Daher habe ich mich nunmehr von mp3 abgewandt und erwerbe alles, was mir wichtig ist, auf einer echten gepressten CD. Nebenbei bekomme ich ein hübsches Cover und ein Booklet. Und nicht zuletzt führt der willentliche Vorgang des CD aus dem Regal suchen und in den player einlegen dazu, dass ich Musik nunmehr wieder bewusster höre.


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:

  • So etwas wie bei der Firma VOX würde ich mir wünschen.
    Allerdings habe ich keine Ahnung, ob die Seite noch aktuell ist.
    VOX ist ja als Firma wohl auch mittlerweile mehr als platt.


    Aber die Idee, vergriffene Aufnahmen als Einzelstücke auf CD-R verfügbar zu machen, finde ich sehr gut:
    http://www.cd101.net/


    LG,
    Michael

  • Ich möchte der Sache "Download von klassischer Musik" eine positive Seite abgewinnen. Die meisten der hier genannten Argumente dagegen kann ich nämlich nicht nachvollziehen.


    Vorab aber dies: Der Webshop zeigt vor allem, daß die Konzernspitzen der Musikindustrie immer noch nicht begriffen haben, was die Stunde geschlagen hat. Insofern sind die Kritikpunkte gegen Preisgestaltung oder Datei-Aufteilung gerechtfertigt. Die Macher haben offenbar keine Ahnung, was sie mit dem Medium Internet anfangen sollen. Es ist zum Heulen oder Lachen, je nachdem, wie man sich fühlt.


    Für mich ist die Sache einfach: Bei mir landet alle Musik (von wenigen CDs abgesehen) auf Festplatte. Solange ich eine CD - gebraucht oder neu - billiger bekomme als eine heruntergeladene Datei, kaufe ich die CD, rippe sie auf meine Festplatte und verkaufe sie dann wieder auf Amazon oder notfalls auf Ebay. Damit muß der Download konkurrieren können, entweder über den Preis oder über das Angebot. Im Idealfall würde der gesamte Backkatalog einer Plattenfirma zum Download bereitgestellt. Der Interessent kauft sich das jeweilige ganze Werk und nicht einzelne Tracks. Booklets kann man einscannen oder - kluge Labels wie zB Glossa machen das schon so - als pdf-Datei downloaden. Im Notfall würde ich auch darauf verzichten, schließlich gibt es oft Literatur zum Thema oder man findet Liedtexte und Opernlibretti im Netz. Insofern finde ich den Download ideal. Wenn man es richtig anbietet!


    Die meisten derjenigen, die hier gepostet haben, wollen bei der "richtigen" CD bleiben. Wo allerdings der praktische Unterschied zwischen einem runden Datenträger mit digitalen Dateien (=CD) und einem rechteckigen Datenträger mit digitalen Dateien (Festplatte) sein soll, erschließt sich mir insoweit nicht.


    Das Problem der Datensicherheit muß beachtet werden: Falls eine geliehene CD mal nicht zurückkommt, falls die Tochter Himbeersirup über die Karajan-Edition kippt, falls CDs geklaut oder vom familieneigenen Kampfkater ganz furchtbar zerkratzt werden, falls der Keller überschwemmt wird oder das Haus abbrennt. Ich hoffe doch jetzt, dass Ihr alle CDs zweifach gekauft und einen Satz extern gelagert habt.


    Bei einem Datenbestand auf Festplatten sind Backups selbstverständlich. Das Problem bei der Datensicherheit ist nicht das Medium, sondern der User. Viele sind schlicht zu faul oder sorglos, sich um die Datensicherheit zu kümmern. Die Behauptung, Daten seien auf Festplatte nicht sicher, ist schlicht und ergreifend falsch.


    Und das Problem der Katalogisierung... Nun ja, es braucht in der Tat etwas Köpfchen, die Dateien auf Festplatte zweckmäßig zu organisieren und die Dateibezeichnung möglichst kurz und dennoch aussagekräftig zu halten. Da hatte ich teils erhebliche Probleme. Dafür beschäftige ich mich auch mit der Sammlung! Dafür habe ich schließlich dieses Hobby. Ich jedenfalls habe eine Menge bei diesen gedanklichen Arbeiten gelernt.


    Das gilt auch für das Argument, von CD höre man die Musik bewußter. Mit Verlaub, das ist Mumpitz! Ob ich Musik bewußt höre oder nicht, hängt nur von mir als Hörer ab und nicht vom Material und der Form des Datenträgers.


    Musik von der Festplatte ist deutlich schneller und besser organisiert. Ich kann bequem Vergleichshören zwischen verschiedenen Aufnahmen des gleichen Stückes, CD-Wechsel sind restlos überflüssig. Ich spare meterweise Regale, statt 4-5 großer Regale habe ich jetzt einschl. Backup 5 taschenbuchgroße Festplatten. Festplatten sind heute auch sehr preiswert, das ist keinesfalls ein Argument. Regale für die gleiche Menge CDs sind mit Sicherheit teurer als die entsprechenden Festplatten, selbst wenn sie vom Otto-Versand sind.

  • Zitat

    Original von Achim


    ich hoffe, Du hast noch eine Kopie auf einer CD oder externen Platte.
    ...
    Na, macht ja nix, sie sind ja auf dem IPod drauf...Kopieren geht nicht ohne spezielle Software...


    Lieber Achim, danke für die Sorge.


    Habe ich natürlich beides. Zudem erlaubt das System der DGG, die bezahlten Downloads öfters, über längere Zeit (kann natürlich mangels repräsentantiver statistischer Erhebungen wie entsprechender Recherche noch nicht sagen, wie lange das ist) und auch auf unterschiedliche Rechner zu laden.


    Datensicherheit und konservierung sind in der Tat ein Problem.
    Die von CDs allerdings weitaus mehr.
    Meine ersten CDs von Mitte der 80er zeigen mittlerweile zum Teil erhebliche Ausfallerscheinungen, so dass ich seit einiger Zeit den umgekehrten zum oben erwähnten Weg gehe und nach und nach meine CDs als Daten sichere.


    Als Backup, nicht als Ersatz meiner Sammlung.


    Gruß,



    audiamus

  • Nabend zsamm,


    hier wurde ja schon mehrfach der Preisfaktor angesprochen. Ein wichtiger Punkt, wenn man den allgemeinen Preisverfall im Klassiksektor berücksichtigen will. Vom Sonderangebot über midprice-Reihen bis hin zu den Billigwiederverwertern im Schuhkartonformat (Brilliant) – klassische Musik, seit eh und jeh Domäne hochpreisiger Veröffentlichungen, bekommt man heute so billig wie noch nie. So gesehen, sind €10,99 für ein Album im MP3-Format nicht günstig. Aber Medards Beispiel der Rosenkranzsonaten mit Eduard Melkus zeigt, daß das nicht unbedingt immer so sein muß.


    [Kleiner Einwurf für Medard: die gibts übrigens seit geraumer als 2CD Billigwiederveröffentlichung von Universal Korea, für umgerechnet knapp €10, wenn ich mich nicht verrechnet habe.

    Aber nach mehreren Monaten habe ich es inzwischen aufgegeben einen Online-Shop zu finden, der mir auf Nachfrage nach internationalen Bestellungen überhaupt antwortete. ;)]


    Der neue DG-Webshop ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluß, aber daß es ihn jetzt überhaupt schon gibt, ist für mich ein deutliches Zeichen, daß der Umbruch im (Klassik-)Musikmarkt schneller vonstatten gehen wird, als ich ursprünglich vermutete.


    Der Chef von Brilliant soll vor ein paar Monaten im Interview gesagt haben, er rechne damit, in 10 Jahren noch ca. 50-60% des Umsatzes mit Compact Discs zu machen. Wer weiß ob er wirklich recht behalten wird?


    Bei Universal, SonyBMG und vielleicht auch Warner, denkt man beispielsweise schon über Musikpauschalen nach:

    Zitat

    While the details are in flux, insiders say Morris & Co. have an intriguing business model: get hardware makers or cell carriers to absorb the cost of a roughly $5-per-month subscription fee so consumers get a device with all-you-can-eat music that's essentially free. Music companies would collect the subscription fee, while hardware makers theoretically would move many more players.

    Quelle: "http://www.businessweek.com/magazine/content/07_43/b4055048.htm


    Der Klassikmarkt ist sicher der konservativste im Vergleich zu Pop oder Rock, aber das neue Download-Portal der DG, mit dem ich so nicht gerechnet hätte, zeigt, daß auch hier die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten ist.


    Ich war früher mal Vinylsammler, habe mich aber mit der Zeit ans Medium CD gewöhnt. Hin wieder habe ich sogar, genau wie audiamus es oben beschreibt, ein paar Euro mehr für die Originalausgabe einer CD ausgegeben, weil mir die Aufmachung der günstigeren Neuauflage nicht gefiel.
    Aber wenn ich ehrlich darüber nachdenke, will ich mir in der heutigen Zeit noch so eine Plastikwand in der Bude auftürmen? (Siehe auch Robert Stuhrs Beitrag, zwei Beiträge höher.)

    [SIZE=7][Sollte sich jemand wundern, das Bild ist nicht von mir (->Suchmaschine)][/SIZE]



    Meine Sammlung ist zum Glück noch klein und trotzdem habe ich bereits das Gefühl mehr Musik angehäuft zu haben, als ich je hören könnte (rein subjektiv). Vom Platzbedarf, den der ganze Krempel beansprucht, ganz zu schweigen.
    Ich denke, ich werde von nun an erst mal abwarten und wenn überhaupt, dann nur in Ausnahmefällen und sehr punktuell CDs kaufen. Tonträger hin oder oder her, ein Konzertbesuch ist letztenendes sowieso nicht zu schlagen. Ich habe in letzter Zeit viel zu viele interessante Konzerte verpaßt. Mal sehen, wie ich damit in den kommenden Monaten fahre... :)



    :hello:


    PS: Für unbegrenzten Zugriff auf den kompletten Back-Katalog in vernünftiger Qualität, wäre ich vermutlich bereit eine Pauschale zu zahlen, sofern der Preis stimmt. Ich könnte mir sogar entsprechende Streaming-Angebote vorstellen: wozu sich noch Gedanken über Backups machen müssen? Sollen sich doch die Anbieter darum kümmern – ich will Musik hören! ;)

    "Das ist zeitgenössische klassische Musik. Dann unterstelle ich, daß da kein intellektueller Zugang..."
    Miroslaw Lem, Tenor

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