Leonard Bernstein - West Side Story

  • Hallo ihr Lieben Forianer!


    Der Threadtitel verrät eigentlich schon alles, worum es hier gehen soll.
    Um DVDs, welche Bernsteins Werk West Side Story beinhalten...und sonst alles rumd ums Werk.


    Kurzer Hintergrund: ich suche selbige :D


    Nur soll der Thread nicht nur als Anfrage meinerseits dienen, sondern vordergründig der Diskussion, an welcher ich mich dann beteilige, sobald ich auch im Besitz einer tollen Aufzeichnung bin.


    Was könnt ihr für Empfehlungen geben?
    Welche Einspielungen gibt es überhaupt...


    Eigentlich kann hier über alles in diesem Zusammenhang gesprochen werden!


    Hoffe doch, dass dieses Werk bei euch auf Zustimmung trifft und der ein oder andere nen Tipp parat hat.


    Besten Dank und viel Spaß!
    Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Lieber Maik,


    aus eigener Hörerfahrung kann ich diese Aufnahme beisteuern:


    Leonard Bernstein (1918-1990)
    West Side Story (Ges.-Aufn.)


    +Marilyn Horne singt "Somewhere"
    Kanawa, Carreras, Troyanos, Ollmann,
    Orchestra & Chorus, Bernstein
    Label: DGG , DDD, 84



    Eine spannende Umsetzung mit dem Komponisten selbst am Dirigentenpult. Musicalfreaks werden aber (IMO nicht ganz zu Unrecht) beanstanden, dass hier Opernsänger eingesetzt werden, und es damit vielleicht nicht "richtig" nach Musical klingt. Mir persönlich gefällt aber die Aufnahme!


    Meines Wissens muss der OBC (Original Broadway Cast) gut sein, aber dazu können unsere Musicalspezialisten sicher mehr sagen...


    :hello:


    Elisabeth


    PS: Wäre der Thread im Operettenforum nicht besser aufgehoben, wo es auch schon Musicalthreads gibt?


    PPS sorry, ich habe überlesen, dass es Dir besonders um DVDs ging, aber vielleicht läßt sich das Thema ja allgemein auf Einspielungen erweitern?

  • Hallo Maik:


    Das ist der Original-Spielfilm:



    USA, 1960, FSK12
    Musical, 145 Min.
    Regie: Robert Wise / Jerome Robbins
    Darsteller: Natalie Wood, Richard Beymer, Russ Tamblyn, Rita Moreno
    Filmmusik: Leonard Bernstein
    Sprache: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch
    Bild: Widescreen
    Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Spanisch
    Specials: Restaurierte Fassung von den Original 35mm-Elementen, 8-seitiges Booklet


    Und hier gibt es nach das "Making of..." der Original-Plattenproduktion, die Bernstein selbst eingespielt hat, und die Elisabeth weiter oben vorgestellt hat:



    Regie:Christopher Swann.
    Diese einzigartige Dokumentation gewährt spannende und
    interessante Einblicke hinter die Kulissen dieser legendären
    Aufnahme und zeigt die Stars dieser Produktion (Jose
    Carreras, Kiri te Kanawa u. a.) bei der Arbeit. Sie zeigt
    den kreativen Prozess, Stimmungen, Triumphe, Fehler und
    menschliche Schwächen eines jeden Mitwirkenden und schafft
    eine nahezu private Atmosphäre.
    Kanawa, Carreras, Troyanos, Ollmann, Bernstein (89')


    Sound: stereo/DSS 5.1/DTS 5.1
    Bild: 4:3 (NTSC)
    Untertitel: Deutsch, Französisch, Spanisch, Ch Label: DGG , FSK6, 1984


    LG
    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Maik,


    es gibt noch eine Aufnahme mit Barbara Bonney als Maria, die auch hier ihre Wurzeln in Oper, Oratorium und Lied nicht verleugnet, und Michael Ball als Tony, der ganz offensichtlich aus der Musical-Ecke zu kommen scheint. Da ich Bonney sehr schätze, ist dies meine erste Wahl (über Carreras möchte ich lieber nichts schreiben...).




    Dann ist da natürlich noch der original Soundtrack zu einem der besten Filme (s.o.), die je in diesem Genre gemacht wurden. Er entstand 1961, bekam 10 Oscars und ist ein choreographisches Meisterwerk, wie ich finde.
    Sängerisch hält sich die Platte arg in Grenzen, doch muss man diesen Klassiker eher als Gesamtkunstwerk verstehen.




    Möchte man das Ganze ohne Worte, ließe sich noch die Aufnahme der sensationellen Labèques empfehlen. Mitreißender geht's nicht!






    LG,




    audiamus



    .

  • Lieber Maik,


    wenn es um die musikalisch und sängerisch beste Aufnahme - die einzige ungekürzte Gesamtaufnahme (+ Bonus-Tracks) geht, kommt nur diese in Frage:



    Leider nur auf CD, also ohne die Bilder - die Stars der Original Bühnen-Produktion des Leicester Haymarket Theatre, London.
    Es singen Paul Manuel, Caroline O'Connor, Tinuke Olafimihan (Spitze!!!!) und Sally Burgess.
    Es spielt das National Symphony Orchestra, London
    Dirigent: John Owen Edwards (2 CDs)


    Das ganze auch vom Sound her perfekt (dolby surround)


    LG
    Harald


    Hörclips gibts bei Amazon!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Maik,


    ich würde Dir auch die schon oben genannte Spielfilminszenierung mit Natalie Wood empfehlen.
    Ich weiß zwar nicht, ob Bernstein in irgend einer Form an der Entstehung des Films beteiligt war, jedenfalls ist er nicht der Dirigent des Soundtracks, aber ich finde diesen Film "echter/authentischer" als Bernsteins spätere digitale Studioaufnahme bei der DG. Der Film ist zwar konventionell inszeniert und nahe am Wasser gebaut, aber die Choreographie der ballettartigen Szenen dürfte immer noch unübertroffen sein und nah dran an der Uraufführungs-Broadway-Inszenierung.


  • Gibt es überhaupt eine andere optische Aufzeichnung als den Spielfilm? Ich könnte mir vorstellen, daß aus rechtlichen Gründen da nicht viel gehen wird, die Erben verdienen ja nicht schlecht an den DVDs.

  • Moin,


    auch ich besitze die Bernsteinaufnahme und muss Elisabeth im Grossen und Ganzen zustimmen. Es ist eher sängerisch eine Opernaufnahme. Allerdings ist das, was Bernstein mit dem Orchester macht, Musical pur. Ich habe nie eine so fetzige Version gehört. Insofern ist der Kontrast zwischen Orchester und Sänger noch grösser.


    Der Film ist genau wegen der Choreographie ein Muss.

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Es stimmt schon, Bernsteims eigene Einspielung der West Side Story ist ziemlich opernmäßig. Auch stimmt es idiomatisch nicht so richtig. Der Spanier Carreras singt den (polnisch-stämmigen) Tony mit einem Akzent, der eher zu seinem puertoricanischen Gegenspieler Bernardo gepasst hätte....


    Eine neue (und preiswerte) Aufnahme wurde bisher noch nicht genannt, obwohl sie auch ihre Meriten hat:



    Morrison, Cooke, Eldred, Dean, Nashville SO,
    Schermerhorn Label: Naxos , DDD, 01


    Diese Einspielung aus Tenessee besticht durch gute Sänger, perfektes Orchester, gute Aufnahmetechnik und hat mit Schermerhorn einen Dirigenten, der seinen "Bernstein" beherrscht!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)



  • Auch ohne Worte - aber stilistisch in einer ganz anderen Welt:
    "West Side Story" mit dem Oscar Peterson Trio (Oscar Peterson - piano, Ray Brown - bass, Ed Thigpen - drums). Da wird Bernsteins Musik plötzlich zum Jazz-Standard allererster Qualität.


    Michael 2

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  • Keinesfalls zu verachten und für Jazzliebhaber ein Muss ist auch diese instrumentale Version von Stan Kenton:



    Was reine Tonaufzeichnungen betrifft, sehe ich trotz Bernsteins hinreißendem Dirigat seiner DG-Aufnahme, die trotz des katastrophalen José Carreras und der schön singenden, aber leider fast ebenso unidiomatischen Kiri Te Kanawa als Ergänzung unverzichtbar ist, den klaren, weil authentischsten Favoriten noch immer in der Aufzeichnung des Original Broadway Soundtrack, an dem Bernstein maßgeblich beteiligt war, auch wenn er ihn nicht selbst dirigerte.



    Wem es um Stimmfestischismus geht, der wird hier natürlich schlechter bedient als von Barbara Bonneys oder Kiri Te Kanawas Maria, aber hier wird, nicht zuletzt dank Larry Kerts goldrichtigem Tony noch echtes Musical gesungen und keine verhinderte Puccini-Oper. Der im Hollywood-Stil aufgeblasene Filmsoundtrack ist besser als sein Ruf, zumal ich die Abfolge der Songs in der Filmversion glücklicher finde als am Broadway, und die Ballettsequenzen von Jerome Robbins als integraler und eigentlich unentbehrlicher Bestandteil dieses Musicals außerhalb des Theaters ohnehin nur in dem großartigen Film zu sehen sind (leider auch Richard Beymer als Tony, der mich schon früh lehrte, den Männergeschmack mancher Frauen zu fürchten. Als Jugendlicher habe ich das meinem damaligen Schwarm Natalie Wood richtig übel genommen). Auch Rita Moreno als Anita finde ich trotz der stärkeren Stimme von Tatjana Troyanos besser, weil zur Rolle passender. Gleiches gilt für Russ Tamblyn als Rick, der mit seinem einen Soloauftritt auf dem Soundtrack - im Gegensatz zum Film, in dem auch George Chakiris als Bernardo in der Rolle seines Lebens besticht - jedoch nur wenig ins Gewicht fällt


    Der Empfehlung von Audiamus kann ich mich leider NUR hinsichtlich Barbara Bonneys als der bislang besten aufgenommenen Maria anschließen. Ansonsten finde ich die Aufnahme unter den vielen mir bekannten die mit Abstand langweiligste und uninspirierendste. Michael Ball schafft das Kunststück, den Gesamteindruck von Richard Beymer und seiner Singstimme (Jimmy Bryant) noch merklich zu unterbieten, weil er eben NICHT vom Musical kommt, sondern aus der sentimentalen Brüllaffenvariante der Gattung, wie sie von Andrew Lloyd Webber geprägt wurde. Wirklich schade um Barbara Bonney, aber ihr Anteil an dieser ärgerlichen Version ist einfach nicht groß genug um den Rest zu kompensieren.


    Die von Harald empfohlene Gesamtaufnahme kenne ich noch nicht, werde ich mir aber sicher bald zu Gemüte führen. Was da allerdings noch vollständiger sein soll als in der Bernstein-Aufnahme, ist mir schleierhaft. Oder gibt es da gestrichene Nummern?


    :hello: Rideamus

  • Mir fällt gerade noch eine Aufnahme ein, die ist aber (leider) nach meinem Wissensstand nicht mehr im Handel erhältlich (wenn schon, bin ich für die Bekanntgabe einer Bezugsquelle dankbar) :boese2: Vor ich weiss nicht mehr wie vielen Jahren (mindestens 35 Jahre) gab es an der Wiener Volksoper eine Produktion von West Side Story mit dem damals noch jungen Adolf Dallapozza als Tony und (wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht) Julia Migenes als Maria. Diese Produktion wurde auch für den Rundfunk eingespielt und es gab davon auch eine Platte.


    Michael 2

  • Leonard Bernstein hasste die Verfilmung - und das mit gutem Grund.
    Es stimmt zwar, daß Bernstein die Instrumentierung nicht selbst vorgenommen hat (es ist bei Musicals üblich, einen Arrangeur zu verwenden, nur Weill ist eine Ausnahme), er hat sie aber überwacht. Das Ziel war eine Instrumentierung mit einem dünnen, scharfen Klang, also wenige Streicher, prominente Holzbläser, markante Erste Trompete.
    Im Film wird das geändert zu einem üppigen Sound, und am Schluß wird sogar die Harmonik modifiziert, um ein positives Ende zu suggerieren, während Bernstein ein großes Fragezeichen setzt (C-Dur mit Fis im Baß).
    Der Film hat zweifellos künstlerischen Wert, sein Soundtrack ist aber nur mit äußerster Vorsicht zu genießen.
    :hello:

    ...

  • Unabhängig von dem Gesamt-Musical schätze ich sehr die sogenannten Symphonic Dances aus der West Side Story, die sich als ein vom Musical unabhängiges, sehr effektvolles Konzertstueck durchzusetzen scheinen. Kuerzlich sah ich in einer TV-Uebertragung aus London die Wiedergabe eines Konzerts bei den Proms. Dirigent war Gustavo Dudamel - faszinierend fand ich sowohl das Werk als auch die Interpretation.


    Mikko

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    ...während Bernstein ein großes Fragezeichen setzt (C-Dur mit Fis im Baß)...


    Lieber Edwin,
    der Tritonus ist auch im Film da. Er hat zwar nur das vorletzte Wort, doch die Bässe schweigen nach ihrem letzten diabolus.


    Gruß,


    audiamus

  • brunello


    Bei der von Dir genannten Aufnahme handelt es sich um die 1970 vom ORF produzierte Aufnahme der deutschsprachigen Aufführung in der Volksoper. Marcel Prawy hatte die Texte ins Deutsche übertragen.
    Erst kürzlich hat Oe1 diese Sendung nochmals ausgestrahlt (viele haben das sicher aufgenommen, ich auch). Die damals erschienene Platte beinhaltete nur die wichtigsten Songs (ohne Dialoge) und ist meines Wissens nie auf CD herausgekommen.


    Das ist dier Besetzung:


    Leonard Bernstein: "Westside Story" in der deutschen Übersetzung von Marcel Prawy.


    Mit Julia Migenes (Maria),
    Adolf Dallapozza (Tony),
    Helge Grau (Riff),
    Heinz Marecek (Action),
    Carmine Terra (Bernardo),
    Arline Woods (Anita),
    Eduard Djambazian (Chino) u. a.
    Chor und Orchester der Volksoper Wien,
    Dirigent: Heinz Lambrecht


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo und vielen Dank!


    Sind die von Markus genannten DVDs genau die gleichen??? Denn die gelisteten Preise weichen ja sehr erheblich voneinander ab.


    Ansonsten eine kurze Frage zur Bernstein-DG-DVD: ist dort nur das Making of enthalten oder das Werk in seiner Komplettheit selbst auch?
    Und wenn ich es recht verstanden habe, dann ist es musikalisch die von Elisabeth erwähnte CD-Einspielung?!


    Maik


    PS: Ich werde den Thread nun aus dem DVD ins Operetten-Forum verlegen...

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Maik
    Hallo und vielen Dank!


    Sind die von Markus genannten DVDs genau die gleichen??? Denn die gelisteten Preise weichen ja sehr erheblich voneinander ab.


    Ansonsten eine kurze Frage zur Bernstein-DG-DVD: ist dort nur das Making of enthalten oder das Werk in seiner Komplettheit selbst auch?
    Und wenn ich es recht verstanden habe, dann ist es musikalisch die von Elisabeth erwähnte CD-Einspielung?!


    Ad 1: es gibt tatsächlich bislang nur eine WEST SIDE STORY - Verfilmung mit dem ganzen Werk, und das ist der vielfach preisgekrönte von Robert Wise mit Natalie Wood u.a. Beide Editionen unterschieden sich "nur" in den Extras. Der Film ist natürlich derselbe. Die rote special edition hat aber ein sehr gutes "Making of" sowie ein grandioses Booklet mit Hintergrundinformationen, dem kompletten Text und zahlreichen zusätzlichen Bildern. Ich halte sie trotz des merklich höheren Preises für die zu bevorzugende Edition für jeden, der sich für mehr als den Film interessiert. Natürlich sind diese Extras fast ausschließlich auf das Umfeld des Films konzentriert und bieten wenig bis nichts zum Theatermusical - leider auch kaum HInweise auf die interessanten Unterschiede.


    Ad 2: das sehr interessante "Making of" der Bernstein-Aufnahme enthält nicht die Gesamtaufnahme, denn die wurde nur akustisch aufgezeichnet. Musikalisch sind sie insofern nicht mit der CD identisch, als das überwiegende Material Probenausschnitte und nur teilweise mit der Tonfassung identische Versionen einzelner Nummern präsentiert.


    Da mir die Editionen derzeit nicht greifbar sind, teile ich das aus meiner Erinnerung mit, der ich aber ziemlich stark vertraue.


    @ Edwin: ergänzend sei zu Bernsteins Abneigung gegen den Film vermerkt, dass sich diese - neben der grundsätzlichen Abneigung gegen die Behandlung seiner Partituren durch "Hollywood", sei es bei DIE FAUST IM NACKEN oder - besonders skandalös, ON THE TOWN, wo die Hälfte seiner Komposition ausgetauscht oder gleich ersatzlos gestrichen wurde - vor allem auf die aufgeblähte Orchestration bezog. Zu Jerome Robbins choreographischer Arbeit oder der Filmerzählung und Darstellung selbst hat er sich m. W. nicht negativ geäußert - jedenfalls nicht öffentlich.


    :hello: Rideamus

  • Frisch aus der Plattenpresse:



    Hayley Westenra, Vittorio Grigolo, Will Martin,
    Royal PO, Nick Ingham
    Label: Decca , DDD, 2006


    Auf 1 CD - wird als Gesamtaufnahme angepriesen. Leider noch nicht gehört.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Die derzeit weltweit einzige Bühnenfassung der West Side Story, die den Zusatz "DAS ORIGINAL" tragen darf, kommt 50 Jahre nach ihrer Uraufführung in New York in die grossen Theater Europas zurück!
    Kämpfe rivalisierender Banden im New Yorker Grossstadt-Dschungel. Jugendliche Energie auf Hochspannung. Über den Dächern der Stadt die bunt aufwirbelnden Röcke der Puertoricanerinnen. In den Strassenschluchten die explosiven Tanzszenen der verfeindeten Jugendgangs. West Side Story erzählt von einer Jugend, die nach Geborgenheit, Vertrauen und Freundschaft sucht - von der Sehnsucht nach Liebe, jenseits von Feindschaft und Hass.
    Packend. Bewegend. Romantisch. Mit den zeitlosen Hits wie America, Maria, Somewhere oder Tonight von Leonard Bernstein.


    In englischer Originalsprache mit deutschen Untertiteln


    Nach dem Gastspiel in Paris kommt die Inszenierung im Januar nach Zürich. Nächste Stationen sind Leipzig und Baden Baden.


    Hier im Düsseldorfer Opernhaus ist die Produktion übrigens vom 1. bis 19. Juli 2008 zu sehen!

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Liebe Lennie-Freunde,


    ich finde insbesondere die Dokumentation zur Entstehung der dem Meister eigenen Einspielung köstlich, insbesondere aufgrund der Verzweiflung, die den temperamentvollen älteren Herrn immer wieder packt, wenn Carreras sich an seinen Piècen versucht.
    Das Ergebis dieser Mühen ist ein lustig knalliges Vergnügen (wie Bernstein es eben mochte), mit Kanawa und Carreras als zauberhafter Ulkbesetzung, die ich immer dann auflege, wenn Dean Martins "That's amore" überboten werden muß. Ehrlich gut gelungen sind aber die Szenen mit Troyanos: America (großartig orchestriert) und "A boy like this".


    LG,


    Christian

  • Wer alles über die "West Side Story" in gedruckter Form nachlesen möchte, dem sei folgendes Buch empfohlen:



    Inhaltsangabe:
    Zur Aufführung -
    Textbuch (Englisch - Deutsch) mit Erläuterungen zu Musik und Handlung -
    Inhalt mit historischem und politischem Hintergrund -
    Bericht Bernsteins über die Entstehung der "West Side Story" -
    Die Operette ist tot-es lebe das Musical -
    Sieh, Herr, die großen Städte ... -
    Der kometenhafte Aufstieg des "Lenny" Bernstein in den Weltruhm (Kurze Biographie)

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Nachdem das New Yorker "West Side Story"-Ensemble auf Jubiläumstournee durch die Welt reist, bringt die Oper in Chemnitz im neuen Jahr eine deutschsprachige Inszenierung des Musicals auf die Bühne:


    West Side Story
    Musical von Leonard Bernstein


    Musikalische Leitung: David Marlow
    Inszenierung: Matthias Winter
    Choreografie: Lode Devos
    Bühne und Kostüme: Walter Schütze


    Die Jets: Christian Alexander Müller (Tony), Matthias Otte (Riff), Udo Eickelmann (Action), Tom Bitterlich (Baby John), Clémént Bugnon (Arab), Martin Gäbler (Diesel), Armin Frauenschuh (Big Deal), Bert Uyttenhove (Snowboy)
    Die Mädchen: Sara De Col-Edler / Steffi Waschina (Graziella), Leslie Humbert / Ludmila Komkova (Velma), Jessica Wall / Daniela Wolke (Anybody's)


    Die Sharks: Marc Boadu (Bernardo), Tamas Livius / Jeronimo Romero-Gonzales (Chino), Tamas Livius / Maged Mohamed (Pepe)
    Die Mädchen: Katharina Schrade (Maria), Vasiliki Roussi / Carla Seder (Anita), Muriel Wenger (Rosalia), Annika Hofmann / Daniela Wolke (Consuela), Carla Seder / Annika Hofmann (Francisca)


    Die Erwachsenen: Roland Glass (Glad Hand), Gottfried Winter (Doc), Thomas Mäthger (Shrank), Jürgen Mutze (Krupke)



    Zitat

    Zwei Jugendbanden stehen sich feindlich gegenüber: die „Jets“, eine Gruppe von Amerikanern, und die „Sharks“, Einwanderer aus Puerto Rico. Straßenkämpfe bestimmen den Alltag, Kämpfe um das Vorrecht im Revier. Die Amerikaner glauben sich im Recht gegenüber den Fremden, den Eindringlingen - ein Konflikt, der im New York der 50er Jahre aktuell war, der aber genauso gut heute ausgetragen werden könnte. Ein junges Liebespaar gerät zwischen diese Fronten: Tony ist Amerikaner, gehört zu den „Jets“. Maria stammt aus Puerto Rico, lebt noch nicht lange in New York. Es ist Liebe auf den ersten Blick, eine Liebe, die nicht nach dem Woher und Warum fragt, die davon überzeugt ist, allen äußeren Umständen zum Trotz bestehen zu können. Doch die Realität sieht anders aus, konfrontiert Tony und Maria schon bald mit einem grausamen Ende.


    Premiere: 26.01.2008 - Theater Chemnitz - Opernhaus

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich bin heute abend in Paris in der New Yorker West-Side-Story (Theatre du Chatelet) und werde bei Interesse gerne berichten!
    Schönes Wochenende allen Taminos!


    Fairy Queen :hello:

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Ich bin heute abend in Paris in der New Yorker West-Side-Story (Theatre du Chatelet) und werde bei Interesse gerne berichten!


    Das ist doch wohl als rhetorische Frage zu verstehen, oder?


    :hello: Rideamus

  • Na ja, liebe Fairy Queen, als ob da kein Interesse bestünde...! Ich lechze nach autentischen Erfahrungsberichten, zumal die Produktion ja im Januar in die Schweiz (Zürich) kommt, was den Berner Musiktheater-Muffel (aber Bernstein-Fan) sogar wieder einmal aus dem Bau locken könnte...
    Neidische Grüessli nach Paris,
    Walter

  • Ihr Lieben, das war selbstmurmelnd KEINE rhetorische Frage!!!! :no: :pfeif:
    Da solche Berichte für mich nicht eben unaufwändig sind, will ich sie nicht ins Blaue rein schreiben-reiner Selbsterhaltungstrieb also! :D



    Voilà, ich war weder heimlich in der Alcina und schon gar nicht im Tannhäuser, der zudem bestreikt wurde und diese Woche schon ohne Inszenierung stattfand(hat man mir jedenfalls so erzählt).


    Lieber Walter, reserviere dir frühzeitigst eine Karte-in Paris 50 vorstellungen ausverkauft, es gibt für Interessenten nur noch plätze mit eingeschränkter Sicht und es LOHNT SICH!!!!!!


    Ich habe keinerlei Vergleichsmöglichkeiten, da das meine allererste West-Side-Story war und ich auch sonst kein Musical-Gänger bin. Was ich kannte waren der Film und etliche, wie ich nun weiss, Bearbeitungen von Songs, Szenen etc pp.
    Diese Originalversion rückt mir zuallererst mal Hörgewohnheiten ins richtige Licht.
    Manche Stücke wie "Tonight", "I feel pretty" "Somewhere", "America" usw kannte ich nur aus verstümmelten ( oft rein solistischen) Versionen und die Originale als Ensembles(America war reiner Frauenchor,das kannte ich bisher gemsicht) geben ein ganz neues Bild.
    Die Musik wirkte auf mich so frisch und neu, als sei sie gestern komponiert, die Handlung absolut aktuell und das Stück ist in keinster Weise gealtert. :jubel: :jubel: :jubel:
    Die Begeisterung der erfreulich zahlreichen jungen Zuhörer war auch entsprechend gross.
    Donald Khan, der Dirigent, hat ganz offensichtlich ein resolutes Kitschverbot erteilt, denn von Schmalz, Nostalgieklang etc KEINE Spur.
    Lebendig, frisch und mitreissend-das war die Musik.
    Von der Inszenierung kann ich auch viel Positives berichten.
    Sehr einfach aber wrikungsvoll: zwei verschiebbare hohe Holzgrüste, die mal zusammen, mal getrennt waren, die als Balkon, als stilisiertes Haus, Kleiderladen, Bar, als zwei getrennte Welten, als kahles Astgewirr usw gesehen werden konnten. in der Mitte eine Photoprojektion, die eine Grossstadthochhaus-Welt , Asphaltwüste zeigte-das war Alles.
    Die Kostüme vollkommen zeitlose Jugendkleidung. Die Amis ein bisschen sportiver, die Puertos bunter und etwas hispanisch angehaucht, das hätte aber ein Jugendlciher heute ebenso tragen können.
    Die Darsteller waren bis auf die Erwachsenen(Doc, Krupke usw) piepjung und alle rank und schlank und attraktiv. Wenn da jemand über 30 dabei war, wundert es mich.
    Es wurde beim Casting offenbar allergrösster Wert auf authentische Rollenbilder gelegt und das ist gelungen, mit Ausnahme des an diesem Abend besetzten Tony. (es gibt zwei oder drei Besetzungen pro HauptRolle, da täglich manchmal 2 Vorstellungen).
    Dieser wirkte wie ein kalifornischer Sunnyboy-Surfer, hatte nciht den geringsten Tenor-Lover-Schmelz(auch nicht in der Stimme was ich persönlich noch katastrophaler fand ;() und in seiner Vita stand dann auch , dass er nebenberuflich Werbe-Model für Honda ist..... 8o
    Sein Super-Song "Maria" war die herbste Enttäuschung des Abends für mich, weil ich mich darauf besonders gefreut hatte. Die Stimme war zwar zwar tragend und auch nciht schlecht, wenn man seinen allgemeinen Nâselklang mochte,aber die Höhe war eher ein gehauchter oder falsettierter Witz und ich habe mich da wirklich nach einen richtigen Tenor gesehnt, was ich sonst selten tue :D
    Mein Mann hat gemeint, das hätte er als Nicht-Sänger und auch nach 50 Jahren Ehe mit mir noch überzeugender hinbekommen........
    Tanzen konnte er allerdings sehr gut! :pfeif:


    Zum Darsteller-Team ansonsten: hervorragende Tänzer, die auch eine phantastische Choreographie geschenkt bekamen und das Beste zeigen konnten. Die Sänger des Riff, Bernardo und insbesondere Anita waren in erster Linie Tanz-Schauspieler erster Klasse. Ihr Gesang war für meine Ohren nicht sonderlich gut aber auch nicht irgendwie "störend" oder schlecht- absolut ok für diese Rollen und insbesondere für das was sie körperlich dabei geleistet haben. :jubel:
    Die Maria hatte eine schöner lyrische Stimme und war hörbar eher klassisch ausgebildet als die Anderen, sie musste auch kaum tanzen und wurde "bewegungstechnisch" sehr geschont. Sie hat die Rolle sehr selbstbewusst angelegt und war Alles Andere als ien 50iger Jahre Heimchen unter Papas/Bruders Fuchtel.
    Was mich ausser dem "Abend-Tony" an der Aufführung störte, war, dass insgesamt zwar sehr viel Pep , Schwung und Spielfreude aber nur ganz wenig Emotion rüberkam.
    Ob das an der grossen Jugend der Darsteller liegt oder an der Massen-Serie an Aufführungen, die sie da absolvieren oder woran auch immer, weiss ich noch nciht richtig einzuordnen. ?(
    Ich bin für tragische Liebesgeschichten wirklich sehr empfänglich und wenn eine solche Story mir dann trotzdem so cool bleibt, kann etwas nicht ganz stimmen.
    Das totale Kitsch-Abstinenz-Gebot der Musik war evtl etwas übertrieben, denn selbst bei solchen Reissern wie Somewhere usw kam kaum Rührung im Saal auf. Packend dagegen waren die Action-Szenen.
    Ich würde mal vorläufig sagen, dass in dieser Aufführung mehr Bein als Herz war.
    Weiteres setzt sich bei mir evtl noch.


    Dies als erster Bericht, Fragen willkommen.


    Fairy Queen

  • Liebe Fairy,


    vielen Dank für den prompten und ausführlichen Bericht. Das freut mich aber, dass sich mein Tipp für Dich trotz mangelnder Rührung gelohnt hat.


    Fragen habe ich keine, denn die Namen der Beteiligten werden uns wohl alle nichts sagen.


    Also danke und einen schönen Restadvent


    :hello: Rideamus

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