Kratzer auf CDs...

  • Zitat

    Meistens konnte ich die CDs ohne Beeinträchtigung durch Kratzer hören. Und wenn doch - sie sind ja nur geliehen.


    Ich habe mit Leih-CDs und -DVDs schon recht schlechte Erfahrungen gemacht. Es ist erstaunlich, wie nachlässig Leute mit Dingen umgehen, die nicht ihnen gehören. Ich habe auf jeden Fall schon so manche Poliersitzung hinter mir, um gemeuchelte Scheiben einigermaßen wieder abspielbar zu machen.


    Dabei gibt es zwei Arten von Beschädigung. Die eine zeigt ein chaotisches Kratzer-Wirrwarr, dass nur dadurch entstehen kann, dass die CD frei herumliegt und auch noch durch die Gegend geschoben wird. Diese sind eher leicht zu verbessern, da die Fehlerkorrektur der Player damit recht gut umgehen kann (radiale Kratzer).


    Wesentlich schlimmer ist eine eher neue Variante. Immer öfter kommen neuerdings Scheiben vor, die gar nicht sehr schlimm zerkratzt erscheinen, dies aber konzentrisch erfolgt ist! Da steigt die Fehlerkorrektur sofort aus, und um das zu beheben müssen die Kratzer vollständig auspoliert werden, was recht mühsam sein kann. Wie diese Beschädigungen zustande kommen, ist mir nicht klar. Mein Verdacht richtet sich gegen windige Auto-CD-Player, oder auch Benzinhunnen, die mit laufender CD rücksichtslos über jegliche Bodenunebenheiten brettern...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus
    ... oder auch Benzinhunnen, die mit laufender CD rücksichtslos über jegliche Bodenunebenheiten brettern...


    und die hören die gleiche Musik wie Du ??? ?(

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Zitat

    Original von Reinhard


    und die hören die gleiche Musik wie Du ??? ?(


    Touché!


    Aber wie gesagt habe ich noch keine überzeugende Erklärung...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Das ist ein interessanter Hinweis, dass sich Kratzer auf Cds noch "reparieren" lassen. Ins der Zeit, wo noch Schallplatten das übliche Wiedergabemedium waren, mußte eine zerkratzte Schallplatte ersetzt werden.


    Wie lokalisiert man denn die Kratzer? Ich sehe sie nicht immer mit bloßem Auge? Und was muss man beim Auspolieren tun?

    Anna-Beate

  • Hallo Anna-Beate,


    Kratzer, die den Abspielvorgang hörbar beeinträchtigen, sind optisch immer leicht erkennbar. Bei Leih-CDs oder -DVDs, die oft ziemlich mitgenommen aussehen können, kann es schwieriger sein, die tatsächlichen "Übeltäter" zu lokalisieren. Man muss sich dann ein wenig nach dem Zeitpunkt des Fehlers orientieren (eine CD wird von Innen nach Außen abgespielt, und zwar mit konstanter Lesegeschwindigkeit; das bedeutet, dass sich die CD am Beginn etwa dreimal so schnell dreht wie am Ende und es keinen 1:1 Bezug zwischen Abtastradius und vergangener Zeit gibt; bei einer einstündigen CD wird ein Kratzer in der Mitte der Abspielfläche also schon nach etwa 20 Minuten zu hören sein).


    Zum Beheben des Schadens ist nur Geduld und etwas Polierpaste nötig. Diese bekommt man am Besten im Glaserei-Fachhandel (Polierpaste für Acryl-Scheiben). Hat man es eilig und ist bereit, ein wenig Paste mit Gold aufzuwiegen, kann man auch in den nächsten Shop für Mobiltelephone gehen und einen halben Fingerhut voll Polierpaste für Displays besorgen. Überkommt es einen um 2 Uhr in der Früh mitten auf dem Lande, greift man zur Zahnpaste. Es wird damit etwas länger dauern, aber der Erfolg ist der gleiche. Auto-Fetischisten können auch ein Poliermittel für stark verwitterte Lacke ausprobieren.


    Poliert wird mit einem weichen Tuch in radialer Richtung, also auf keinen Fall in konzentrischen Kreisen! Und natürlich nie die bedruckte Seite, sondern immer nur die "Rückseite"! Dabei nimmt man sich nur die vermeintlich auslösende Stelle vor. Nach zwei bis drei Minuten Polieren wird dann die Paste sorgfältigt abgewischt und die Scheibe mit klarem Wasser abgespült und vorsichtigt getrocknet. Zuletzt empfehle ich eine abschließende Reinigung mit einem feuchten Brillenreinigungstuch. So etwas bekommt man mit einigem Glück beim Optiker oder im Photohandel (dann heißt es natürlich Linsen-Reinigungstuch), gelegentlich auch in Supermärkten.


    Abschließend noch die Bemerkung, dass Abtastprobleme auf verschiedenen Geräten sehr unterschiedlich auftreten können. DVDs sind häufiger betroffen (verständlich bei der um vieles höheren Speicherdichte), bei CDs sind meiner Erfahrung nach die Slimline-Laufwerke von Notebooks am wählerischsten, gefolgt von Standard-Computerlaufwerken, während Audio-CD-Player darauf getrimmt sind, auch gröbere Kratzer noch irgendwie zu verdauen. Auch das ist vollkommen klar. Das Computer-Laufwerk ist angehalten, immer eine bitgenaue Information zu lesen, notfalls unter Ausnutzung aller Korrekturtricks und wenn nötig, versucht es dies auch viele Male. Gelingt dies nicht in einer gewissen Zeit, wird der Lesevorgang vom Betriebssystem gestoppt. Der Audio-CD-Player muss Daten in Echtzeit interpretieren und hat keine Muße, eine kritische Stelle ein zweites Mal zu lesen. Er verfügt nur über die erhöhte Redundanz von Audio-Daten und wird sich mit einer nachfolgenden mathematischen Korrektur irgendwie über die defekte Stelle retten (es können aber auch Audio-CD-Player höchst unschöne Knackser produzieren). Lediglich dann, wenn der Fehler so krass ist, dass der Player die Spur verliert, wird auch er aufgeben müssen (und genau das passiert bei optisch völlig unscheinbaren Kratzern, die genau konzentrisch liegen).

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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