Sagitt meint.
Sie sind selten, die wirklich lyrischen Tenöre. Welche sind solche ? Die mit großer Zartheit, mit voix mixte vollendetes Legata,perfektes Pianissimo singen können, diesen Farbe geben und nicht nur fahler Abklatsch eines üblichen mf oder ff singen.
Gefordert in der Musik des Barock, bei Mozart, bei den Italienern von Rossini bis hin zu Verdi ( Alfredo in der Traviata).
Die wenigen, die es gibt, haben teilweise erstaunlich kurze Karrieren. Wer hört heute noch von Werner Hollweg, von Josef Protschka oder Hans Peter Blochwitz. Andererseits zeigte letztere, wie kometenhaft man Karriere machen kann, als lyrische Tenor. Ein paar wenige Jahre von jeder " Größe" gebucht,ob es Solti, Abbado .Levine oder Harnoncourt war, aber dann auch schnell wieder von der medialen Bildfläche verschwunden.
Gegenspiele sind Haefliger und Schreier und, in gewissem Umfang auch Gedda. Alle haben über Jahrzehnte als Tenor auf internationaler Bühne gewirkt.
Erstaunlicherweise stehen diese völlig im Schatten heldischer Stimmen. Ob es dem Menschen gefällt, angebrüllt zu werden ? Verirrt sich eine solche Stimme einmal in lyrische Gefilde, ist es eher peinlich. Pavarotti als Mozartsänger ebenso wie Domingo, der beim Idomeneo auch noch die erleichterte Fassung Mozarts für den alternden Raff singt.
Mir gefallen die lyrischen Stimmen besonders gut, ich halte sie auch für die kunstvolleren, weil diese variantenreicher singen,obwohl ich einräume, dass diesen Stimmen natürlich die Grenzen im Bereich des forte haben,zB Schreier als Max im Freischütz.
Auf eine Diskussion bin ich gespannt....