Die CD zum Verschenken

  • Mal unabhängig von Copyright-Problemen - und an Freunde und Verwandte darf man ja wohl zusammengestellte CDs verschenken - wie sähe eine solche CD bei Euch aus ?

  • Diese Frage läßt sich m.E. so allgemein nicht beantworten , denn die Zusammenstellung hängt sehr vom Anlaß des Geschenks und vom Musikgeschmack des Beschenkten ab.


    Es können also Zusammenstellung zu einem bestimmten Thema sein (was mich daran erinnert, dass ich meiner Schwester schon lange die "Schurken auf der Opernbühne" versprochen hatte), es kann aber auch ein "Recital" eines bestimmten Sängers, Instrumentalisten oder Dirigenten sein....


    Und ich selbst durfte mich in diesen Tagen über zwei ganz wundervolle Weihnachts-CDs freuen.


    Also, der alte Spruch der Juristen: "Es kommt darauf an."


    :hello:


    Elisabeth

  • Hallo Namensvetter,:D


    ich verschenke meist CD's die ich selbst gern höre, selbstverständlich nur dann, wenn ich sicher bin das der Beschenkte den gleichen bzw. fast den gleichen Musikgeschmack hat wie ich.


    Es wird nicht verwundern, das es sich bei mir oft um Operetten bzw. um Operettenschnipsel handelt.


    LG


    Maggie

  • Bei mir gibts eine witzige Zusammenstellung als Standard:


    Griegs Klavierkonzert (Andsnes) , Prokofievs Symphonie classique (Ozawa) , Sondheims Musical "Into the woods" (Original Broadway Cast) , Chopins Polonaise Nr.6 As-Dur (Argerich) , Jason Robert Browns Musical "The Last 5 Years" (Original Off-Broadway Cast) und Fanny Hensels "Ilsaltarello romano" (Steinbach)


    Diese Doppel-CD habe ich schon oft verschenkt.


    Bin mal auf Reaktionen gespannt :yes:


    LG


    Tobias


    :hello:

  • Zitat

    Original von Elisabeth


    Und ich selbst durfte mich in diesen Tagen über zwei ganz wundervolle Weihnachts-CDs freuen.


    Elisabeth


    upps, isset schon wieder so weit ???


    Ich verhalte mich da auch eher wie Maggie (na, Vorteil für uns beide: wer Müller heißt, muß anderen Leuten nicht immer seinen Namen vorbuchstabieren) oder Opus 28, ich verschenke nur, was ich selbst mag. Und es wird keine eine CD kopiert, sondern aus verschiedenen CDs zusammengestellt, sonst könnte man die kopierte ja auch gleich kaufen.
    Ich bemühe mich auch um irgendein markantes Thema - langsame und schnelle Musik im Wechsel, verschiedene Instrumente oder auch schon mal verschiedene Interpretationen desselben Werkes, mal Klassik und Pop gemischt, mal a bisserl Jazz mit drin. Keine CD wird zweimal verschenkt (kann schon mal 2-3 Stunden dauern, bis ich eine mir gelungen erscheinende Mischung zusammen habe).
    Problematisch wird es mit dem Geschmack des Beschenkten, im Zweifel hoffe ich darauf, daß es halt gemocht wird oder daß es zumindest ein klein bißchen bildet. Meine besten Freunde finden Klassik meist reichlich daneben, sie kriegen trotzdem immer mal wieder was untergeschoben... steter Tropfen...

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  • Da in meiner näheren Umgebung leider der klassische Musikgeschmack eher zu kurz kommt, wird es wohl eine Zusammenstellung sein, bei der ich dem
    Hörer klassische Stücke versuche Aufzuzwingen.


    Auf der CD wäre wohl:


    Irgendwas von Jacques Loussier
    April - Deep Purple
    Das Adagio aus der 5. von Shostakovich
    Boris Vian - Java des bombes Atomiques
    ...
    Und wenn es sich um einen weiblichen Empfänger handelt, kommt
    noch die Wilhelm Kempff - Mondscheinsonate drauf ;-)



    Also ein einzigartiges Durcheinander, wo sich der geschmackslose Hörer im Nachhinein vielleicht fragt:
    "Hmmm. das eine da war doch ganz gut."
    Und mittels positiver Verstärkung und operantem Konditionieren wird er
    dann schließlich zum Klassikfreak und ich kann endlich normale CD's zusammenstellen


    :stumm:


    (OT? N'esperons pas ;-))

  • soooo geschmacklos erscheint es mir gar nicht - Jacques Loussier ist häufiger auf meinen Zusammenstellungen zu finden und April ist das zweitbeste Stück von Deep Purple, das ich kenne (2nd to Child in Time only), auch es ist schon mal auf der einen oder anderen Zusammenstellung gelandet.


    Ich finde "Durcheinander" eigentlich eher als interessant denn als "geschmacklos".

  • Ist zwar schon eine Weile her, aber da ich vor einigen Monaten begonnen hatte eine kleine "Reise durch die Musikgeschichte" zu basteln, bin ich nun soweit :D


    Allerdings ist diese prächtige Collection nun nichtmehr für meine beste Freundin gedacht - sondern für meine Freundin (zwei unterschiedliche Personen :wacky: )


    da gab es damals eine nette Diskussion in diesem Thread:



    klick mich



    und jetzt ist es also endlich soweit. Es sind etwas mehr CD's geworden, aber dafür hab ich noch einen schönen Karton gebastelt und das ganze schenke ich ihr dann zu Weihnachten (+ einem Gemälde aus eigener Züchtung was das Hauptgeschenk darstellt)


    Das ganze soll dazu dienen, ihr diese Musik näher zu bringen (mögen tut sie es ja schon, aber es ist eben noch Neuland)
    Ich hab mir deshalb einen Aufbau ausgedacht, der es ihr ermöglicht die Musik vergangener Jahrhunderte möglichst einfach zu entdecken


    Leider gibt es ja soetwas nicht zu kaufen - also muss man es basteln.
    Und so sieht das jetzt aus.



    Es sind immer doppel CD's:


    I: Von der Musik des Altertums zum Mittelalter
    diese beiden CD's sind etwas chronologisch aufgebaut, sie beinhalten musikalische Rekonstruktionen aus dem Altertum und der Antike, dann die verschiedenen Formen der christlichen Gesänge - natürlich auch Gregorianik, höfische Musik, Troubadure usw.


    II: die Musik der Renaissance
    hier hab ich die erste CD ausschließlich mit Tänzen, Liedern, Madrigalen und Instrumentalwerken gestaltet, die zweite CD ist der geistlichen Musik gewidmet, angefangen mit Ockeghem bis zu Allegri.



    III: Von der Renaissance zum Barock
    diese beiden CD's hab ich der faszinierenden Zeit um 1600 gewidmet, Gambenensembles, Ballettmusiken, venezianische Sakralmusik und Sonaten usw. eben die gesammte Palette der damaligen Musik.


    IV: die Musik des Barock
    hier findet man Musiken von Purcell, Vivaldi und vielen anderen Meistern des Hochbarock.


    V: Barock Oper - Drama der Leidenschaften der Titel ist geklaut :O
    der barocken Oper habe ich ebenfalls ein eigenes Programm gewidmet. So konnte ich alle Formen, von der frühen venezianischen Oper bis über die Tragèdie Lyrique und die deutsche Oper und der Opera Seria zeigen.


    VI: J.S. Bach
    ich kam zu dem Entschluss, dass ein paar Komponisten einfach gesondern vorgestellt werden müssen. Bach ist hierbei die No.1
    CD 1 behandelt sein Instrumentalschaffen, CD 2 seine geistliche Musik.


    VII: G.F. Händel
    ähnlicher Aufbau: CD1 Instrumentalwerke und geistliche Musik - CD2 ist mit Opern Arien bespielt.


    VIII: Von der Musik des Rokoko zur Klassik
    Hier habe ich ein paar Meister der sogenannten Vorklassik und Wiener Klassik versammelt.


    IX: W.A. Mozart
    ohne den geht es schließlich nicht. CD1 ist seinem Instrumentalschaffen gewidmet, CD2 der Oper und es gibt auch noch Auszüge aus der Messe in c-moll und dem Requiem.


    X: L. van Beethoven
    Der muss auch einen Sonderposten haben, ist ja klar :lips:


    XI: Von der Klassik zur Romantik
    Hier sind Komponisten wie Schubert, Reicha, Weber, Arriaga, Ries und Rossini versammelt.


    XII: die Musik der Romantik
    hier reichte der Platz nur für die üblichen Gassenhauer von Strauss, Mendelssohn, Dvorak usw. :O


    XIII: P.I. Tschaikowsky
    Da meine Freundin seine Musik so sehr mag, bastelte ich ihr gleich eine extra CD zusammen - mag sein dass der Platz vielleicht Brahms eher zugestanden hätte, aber es soll ihr ja gefallen :D


    ...tja die Oper des 19. Jahrhunderts - wie macht man das am Besten.
    Ich dachte mir, da stell ich doch am besten 2 fast völlig gegensätzliche Positionen gegenüber:


    XIV: G. Verdi


    XV: R. Wagner



    XVI: Fin de Siecle
    Den Spätromatikern und Visionären musste auch einfach ein eigenes Spielfeld gestellt werden. Hier sind Komponisten wie Debussy, Bruckner, Mahler, Puccini usw. zu finden.


    XVII: die Musik der Moderne
    Mit Sicherheit nur ein kleiner Einblick in die Musik unserer Zeit, aber dafür wird sie es hassen :D


    17 Alben - ich hasse ungerade Zahlen - also machte ich noch dieses dazu:


    XVIII: D. Shostakovich
    Tja, da ich glaube dass er der beliebteste Komponist des 20. Jahrhunderts ist (und der genialste) muss der mit dabei sein :yes:


    und als Bonus eine 6 CD Box "Musique à Versailles" :D
    damit sie die Krönung allen musikalischen Schaffens auch gleich mit dabei hat :D
    das hab ich so aufgebaut:


    CD 1: Musik am Hofe Louis XIII
    CD 2: Musik am Hofe Louis XIV
    CD 3: Musik am Hofe Louis XV
    CD 4: Musik am Hofe Louis XVI
    CD 5: Musik für die königliche Kammer
    CD 6: Musik für die königliche Kapelle



    Jedenfalls hab ich für alle CD's ein hübsches Design entworfen, und auch die Box ist mir ziemlich gut gelungen.
    jetzt kann ich nur hoffen, dass sie dieses kleine Zusatzgeschenkt nicht erschlägt und dass sie sich darüber freut.
    Es war fast mehr Arbeit das alles zu entwerfen als das Bild was ich für sie male :faint:


    :pfeif:


    und ja ich weiß dass das ganz schön barocklastig ist - das war Absicht :beatnik:

  • Lieber Matthias,


    :faint:


    eine großartige Reise durch die Musikgeschichte hast Du da zusammengestellt!!!


    Und sollte sich Deine Freundin über so etwas schönes und persönliches nicht freuen... :boese2:


    Viel Erfolg!


    Elisabeth

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  • Lieber Lullist, das ist einer Sonnenkönig-Geliebten absolut würdig! :jubel:
    Da werden ihr Weihnachten hoffentlich noch mehr Sonnen aufgehen und dir wird sie wahrscheinlich ihr royalstes Lächeln schenken! :]


    Ganz tolles Geschenk, :jubel: und ich habe nur eine Kritik: Wo bitte sehr ist hier Bellini und wo ist das Kunstlied?????
    Vielleicht ganz gut, dass ich keinen solchen King Louis an Land gezogen habe..... :D


    Fairy Queen

  • Das ich nicht alles auffahren kann ist klar, auch wenn jeder bei meiner CD Sammlung zusammenzuckt (ausgenommen Taminos - bei uns sieht es wohl immer so aus :wacky: :rolleyes::hahahaha::pfeif: ) kann ich natürlich nicht alles haben.


    Das Kunstlied ist z.B. in der Renaissance vertreten, im Barock, und dann noch durch Schubert - das wars dann aber auch.
    Von Bellini besitze ich bisher nicht eine einzige Aufnahme - tja so kann's gehen :D

  • Auch wenn ich nachher wieder der Böse bin:


    Zitat

    und an Freunde und Verwandte darf man ja wohl zusammengestellte CDs verschenken


    Das darf man natürlich NICHT !!!!
    (Es sei denn es wäre eine Zusammenstellung der Copyrightinhaber - sprich - der entsprechenden Labels - Solche individuellen Zusammenstellungen wuirden beispielsweise für Buchgemeinschaften gefertigt - die Buchgemeinschaft war somit Lizenznehmer...


    Man darf aber darüber nachdenken, wie solch eine ideale Zusammenstellung THEORETISCH wohl aussähe !!!!


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und weil ich mich natürlich immer brav an die Gesetze halte ;) verschenke ich heuer gekaufte CDs, nämlich das "Festliche Adventkonzert aus der Dresdner Frauenkirche" mit Schäfer & Keenlyside. (sony BMG) Was mir gefällt, gefällt hoffentlich auch meinen Freunden! :D
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Danke für das Lob, wenn ich irgendwann kapiere wie das mit dem Webspace funktioniert würde ich die Designs auch zeigen.


    :lips:


    Lieber Matthias,


    wäre, wie viele andere hier sicher auch, sehr interessiert daran, Deine Designs zu sehen.
    Wenn Du mir die Bilder schicken wolltest, würde ich die Rolle Deines Galeristen übernehmen.


    Gruß,



    audiamus

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  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Auch wenn ich nachher wieder der Böse bin:



    Das darf man natürlich NICHT !!!!


    Ich kenne die österreichische Rechtslage nicht, sie dürfte aber in diesem Punkte von der deutschen nicht abweichen.


    Natürlich darf man derartige CDs verschenken, und zwar dann, wenn die Musik copyrightfrei ist. In der Regel also Musik vor 1957. Wer also Schubert-Lieder oder Symphonien von Beethoven in historischen Interpretationen verschenkt, ist auf der sicheren Seite.


    Ansonsten ist größte Vorsicht geboten. Man macht sich zwar nicht strafbar, zivilrechtliche Schadensersatz- und Unterlassungsansprüche sowie ein Anspruch auf Vernichtung oder Überlassung des unerlaubt vervielfältigten Stückes bleiben aber bestehen. Es sind schon Lehrer belangt worden, die für den Unterricht privat kopierte Bild- und Tonträger verwendet haben.


    Umgekehrt habe ich vor längerer Zeit in der einschlägigen Usenetgruppe von einem Fall gehört, wo jemand genau solche CDs verschenken, aber alles richtig machen wollte. Er wandte sich also an die einschlägigen Firmen. Und siehe da: Es war ihm schlicht unmöglich, von den Rechteinhabern irgendeine Zustimmung zu bekommen. Bei den großen Plattenkonzernen hat man ihn entweder ausgelacht oder erklärt, daß es sich wirtschaftlich nicht lohne, für eine derartige geringe Zahl überhaupt tätig zu werden.


    Ich empfehle also, von derartigen CDs lieber die Finger zu lassen.


    Wie Severina zu Recht bemerkt, sollte es kein Problem sein, für wenig Geld normale CDs zu finden, die man verschenken kann.

  • o.K. dann könnte man mal die "fiktiven Cover" zu den theoretisch möglichen CD's zeigen :pfeif:


    Ich werde das mal die Woche entsprechend umwandeln.


    Jedenfalls ist es so nichts besonderes, ich habe meist Gemälde aus der jeweiligen Epoche ausgewählt, die ich für besonders passend gehalten habe.
    Man sollte einen Eindruck von dem jeweiligen Lebensgefühl bekommn, oder schlicht sehen, wie damals die Menschen aussahen.


    Der Titel ist nach Möglichkeit immer in der Schrift der Epoche bzw. wie man sie sich eben vorstellt gehalten.


    Bei den Komponisten habe ich natürlich deren Portraits aufs Cover gebannt und als Titel die jeweilige Signatur in der Handschrift der Komponisten eingebettet.
    Bei Tschaikowsky und Shostakovich ist es mir allerding nicht gelungen deren Unterschrift zu finden.


    besonders hübsch ist die fiktive Box - sie hat als Stirnseite das "Flötenkonzert Friedrich II." als großes Bild.
    Ich fand es einfach sehr stimmungsvoll, festlich und doch intim.
    Den Deckel zieren in Mosaikform die Portraits der Komponisten, von Dufay bis Cage, eben alle die auch in der Box musikalisch vertreten wären - würde sich auch als Poster ganz gut machen :D



    würde ich diese CD's in die Tat umsetzen, so blieben sie sowieso in meinem Haushalt, da wir nächstes Jahr zusammen ziehen.



    Ich habe aber auch für andere fiktive Sachen CD Designs entworfen, wie z.B. eine 40 CD Box von Brilliant (die ich gerne hätte :rolleyes: ) "Louis XIV"


    usw.

  • Und wenn ich mir von meinen teuer erstandenen CDs Kopien mache (Kopierschutz haben die nicht) und über Weihnachten meine Familie besuche und nicht mein ganzes Regal mit mir rumtrage und mir Zusammenatellungen von meinen gekauften CDs mache und diese dann blöderweise bei meinen Eltern, die ich über Weihnachten besucht habe, vergesse? Bin ich dann schuldig im Sinne der Anklage? Also irgendwo hört es doch auf!!!!

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Zitat

    Original von Robert Stuhr
    ...Es sind schon Lehrer belangt worden, die für den Unterricht privat kopierte Bild- und Tonträger verwendet haben.
    ...


    Da erhebt sich nun die Frage, inwieweit es es diese Lehrer gar zu bunt getrieben haben (oder treiben konnten). Aber wer geht denn da eigentlich gegen Lehrer vor?

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • irgendwie ändert sich das eh ständig. Mal heißt es private Kopien darf man machen, dann wieder nicht.
    Schnipsel CD's sind erlaubt, dann wieder nicht.
    Brennen darf man, aber nur wenn man es verschenkt, tauscht man ist es strafbar.


    Im Grunde ist jeder schon im Halbschatten wenn er Rohlinge kauft, und einen CD Brenner hat.... :no:


    ich geh jetzt ganz in den Schatten :D Gute Nacht

  • Zitat

    Original von der Lullist
    ...
    Im Grunde ist jeder schon im Halbschatten wenn er Rohlinge kauft, und einen CD Brenner hat.... :no:
    ...


    Natürlich, denn beim Kauf des Rohlings hast du ja auch eine GEMA-Abgabe mitgelöhnt, da du ja als potentieller Verbrecher in weiser Voraussicht gleich im Vorhinein bestraft wirst....


    Sicher ist sicher! Du könntest ja etwas ungehöriges auf dem Rohling verewigen...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Wenn man aber die GEMA-Gebühren gleich mitbezahlt hat, dann darf man doch für sein Geld auch damit etwas anfangen...


    :boese2:


    Dürfen darf man es selbstverständlich nicht - aber, wenn die Strafe bereits per Vorkasse entrichtet ist, muß m. E. jedenfalls damit verrechnet werden können. Denn: Doppelt kassieren ist strafbar.


    Fazit: Alle Belege über Rohlingeinkäufe schön aufbewahren.


    :D


    Gut Nacht - mir wirds zu schattig hier...


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Theophilus


    Da erhebt sich nun die Frage, inwieweit es es diese Lehrer gar zu bunt getrieben haben (oder treiben konnten). Aber wer geht denn da eigentlich gegen Lehrer vor?


    Die Einzelheiten habe ich jetzt nicht mehr im Kopf, ist zu lange her. Wenn ich mich recht erinnere, ging es um Videos oder DVDs, die zu Unterrichtszwecken gezeigt worden sind und was prompt die GPU, ähhh GVU, auf den Plan rief.


    Man hätte keine privaten DVDs vorführen dürfen, sondern nur welche der jeweiligen Landesbildstellen.


    Es sind Verwertungsgesellschaften und Schutzvereinigungen, mit deren Vorgehen man rechnen muß. Die schrecken dabei vor nichts zurück. Seit einiger Zeit werden in D die Staatsanwaltschaften von Zehntausenden Strafanzeigen überschwemmt, mit deren Hilfe man an die Adressen von Downloadern herankommen will. Missbrauch der Strafverfolgungsorganen für private Zwecke also, gegen die sich aber nun zunehmend die Behörden wehren, weil es sich nahezu ausnahmslos um Bagatelldelikte im Kleinstbereich handelt.

  • Zitat

    Original von Masetto
    Und wenn ich mir von meinen teuer erstandenen CDs Kopien mache (Kopierschutz haben die nicht) und über Weihnachten meine Familie besuche und nicht mein ganzes Regal mit mir rumtrage und mir Zusammenatellungen von meinen gekauften CDs mache und diese dann blöderweise bei meinen Eltern, die ich über Weihnachten besucht habe, vergesse? Bin ich dann schuldig im Sinne der Anklage? Also irgendwo hört es doch auf!!!!


    Stimmt, aber da sind Juristen am Werk, denen es bekanntlich regelmäßig am gesunden Menschenverstand, an Humor, Gelassenheit und Augenmaß fehlt. Sonst hätten sie ja auch was Anständiges gelernt :D

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  • Wie ist es denn dann mit folgende Lage:



    Egal ob ich eine CD oder DVD eingelegt habe, mal angenommen (privat darf man sich das ja ansehen) da sind jetzt noch ein paar Freunde dabei - oder nur meine Freundin - die aber noch nicht zu meinem Haushalt gehört.


    Oder noch verschärfter, da bringt einer meiner Freunde einen Menschen mit, den ich bis dato noch gar nicht kannte und der guckt den Film mit.


    Macht mich diese Situation dann zum Straftäter - ich führe ja gewissermaßen den Film vor.... oder soll ich jedes mal wenn ich mir mit meiner Freundin einen Film ansehe, erst schriftlich eine Genehmigung beantragen ?




    im Ernst ich kaufe nur Originale - der Kram ist teuer genug, da wird man doch für den privaten Gebrauch machen dürfen was man will.
    Ansonsten mach ich daraus offiziell ein Kunstprojekt und dann hab ich das Recht auf meiner Seite :D


    denn Kunst ist wie die Würde des Menschen laut unserem Grundgesetz unantastbar


    Oder man wechselt einfach das Land, ich könnte mir vorstellen, das in anderen europäischen Ländern eine liberalere Haltung dazu besteht, spontan fällt mir da z.B. Holland ein :pfeif:



    :hello:

  • Zitat

    Original von der Lullist
    1.Macht mich diese Situation dann zum Straftäter - ich führe ja gewissermaßen den Film vor.... oder soll ich jedes mal wenn ich mir mit meiner Freundin einen Film ansehe, erst schriftlich eine Genehmigung beantragen ?


    2.im Ernst ich kaufe nur Originale - der Kram ist teuer genug, da wird man doch für den privaten Gebrauch machen dürfen was man will.
    denn Kunst ist wie die Würde des Menschen laut unserem Grundgesetz unantastbar


    3Oder man wechselt einfach das Land, ich könnte mir vorstellen, das in anderen europäischen Ländern eine liberalere Haltung dazu besteht, spontan fällt mir da z.B. Holland ein



    Das Problem - und das Gesetz hat es nicht umfassend erkannt, geschweige denn gelöst - liegt darin, daß die Rechteinhaber (bei DVDs idR also größere Firmen) angesichts der verlustfreien digitalen Reproduzierbarkeit ohne Rücksicht auf andere ihre wirtschaftlichen Interessen durchdrücken und dabei auch nicht davor zurückschrecken, ihre Kunden, Gelegenheitskopierer, ja selbst Kinder, zu kriminalisieren. Sie haben die stärkere Lobby. Im DVD- und Kinobereich ist das noch viel stärker zu beobachten als im CD-Bereich. Schon auf mittlere Sicht ist das kurzsichtig, denn eine Branche, die gegen ihre eigenen Kunden Krieg führt und unter kriminellen Generalverdacht stellt, verärgert diese massiv. Die wirtschaftlichen Folgen sind ja allenthalben zu spüren.


    Auf der andere Seite darf nicht verkannt werden, daß der Rechteinhaber ein legitimes Interesse am Schutz seines Eigentums hat. Ich kann mir schon lebhaft vorstellen, daß kleinere Labels erhebliche Probleme durch illegalen Download und Kopien haben können.


    Die richtige Balance zu finden ist die Kunst und natürlich, die technische Entwicklung nicht - wie es die Plattenfirmen versuchen - durch gesetzlichen Zwang aufzuhalten. Stattdessen sollten sie lieber versuchen, ein neues Geschäftsmodell zu entwickeln.


    Was die Firmen meiner Meinung nach bis heute nicht begriffen haben ist im Grunde, daß es keine Garantie dafür und kein Recht darauf gibt, daß eine bestimmte technische oder geschäftliche Lage auf ewig bestehen bleibt. Sie wollen im Grunde eine vor etwa 20-25 Jahren entstandene Lage einfrieren, um ihren Gewinn zu maximieren und die Kunden von sich abhängig zu machen. Das wird nicht funktionieren.



    ad 1: Solange Du eine DVD bei Dir zu Hause abspielst und ein paar Freunde oder Freundinnen (für eine lohnt sich das doch gar nicht 8) ) dabei sind, handelt es sich nicht um eine öffentliche Vorführung. Auch nicht, wenn mal ein Unbekannter dabei ist. Wenn Du aber zB an der Hochschule regelmäßig im Rahmen eines studentischen Filmclubs Vorführungen organisierst, ist die Grenze überschritten.



    ad 2: Eben nicht, Du darfst privat in diesem unserem Lande gerade nicht machen, was Du willst...


    Mit Grundrechten hat das überhaupt nichts zu tun. Es ist ein typischer Laienirrtum, immer gleich auf das Grundgesetz zurückzugreifen.


    Grundrechte sind Rechte, für die kein rechter Grund vorhanden ist :D


    Im Ernst: Grundrechte sind im Kern Abwehrrechte, die sich gegen die öffentliche Gewalt wenden, nicht gegen andere Rechtssubjekte im zivilrechtlichen Raum. Das Recht illegale Kopien zu fertigen, gehört weder zur Kunstfreiheit noch hat das etwas mit Menschenwürde zu tun.



    ad 3: In dem Falle gehst Du besser in die VR China, da ist urheberrechtlich alles erlaubt, auch wenn es ausdrücklich verboten ist. Solange Du die örtlichen Behörden am Gewinn Deiner Kopien beteiligst, bist Du meistens sicher.

  • Die Klage wird im Pop- und Filmbereich schon viel länger geführt, und in jeder Argumentation wird sofort ersichtlich, wer Ausübender und wer Konsument ist.


    Ich neige sonst nicht dazu, die Politik in Schutz zu nehmen, aber in dem Fall muss sie einen Eiertanz auf dem Hochseil vollführen.


    Zum einen wird mit der pauschalen Geräte- und Rohlingsgebühr in der Tat eine Unterstellung berechnet, für die - das allerdings in enormem Maße - nur die statistische Wahrscheinlichkeit spricht. Hat man sie entrichtet, wäre in allen anderen Rechtslagen die Nutzung der bezahlten Möglichkeit rechtens. Allerdings geht das ein wenig in die Richtung der Argumentation, dass man doch ruhig stehlen könne, weil man schließlich auch die Polizei bezahlt, die das verhindern soll.


    Zum anderen aber wären bei angemessenem Entgelt - zumal des Teils, der wirklich bei den Berechtigten ankommt - die Geräte etc. wesentlich teurer, und die pauschale Lizenzgebühr würde keineswegs angemessen an alle Berechtigten verteilt, denn die müssen erst ein sehr aufwändiges Meldesystem unterhalten und pflegen um von der GEMA etc. überhaupt berücksichtigt zu werden. Wenn aber jeder nach Gutdünken vervielfältigen und handeln dürfte, würde vielen ausübenden Künstlern noch mehr das Wasser abgegraben als ohnehin schon, denn wir sollten über den wenigen Großverdienern nicht die Unzahl derer vergessen, die keineswegs so groß verdienen, wie sie verdienen. Ich denke da an Michael als pars pro toto.


    Es ist der Politik also durchaus hoch anzurechnen, dass sie deren Schutz nicht vergisst und damit zwangsläufig auch deren Organisationen und die vertreibenden Firmen bedenkt. Das hat mit Lobbyismus erst in zweiter Linie zu tun. Ich unterstelle aber, dass Produzenten und Endverbraucher, richtig vertreten, ein gemeinsames und funktionierendes Geschäftsmodell finden könnten. Niemand will ernsthaft an die relativ geringe Zahl der Hobbykompilierer heran. Der Schaden, den die faktisch anrichten, ist die Kosten seiner Verfolgung nicht wert und sollte in der Tat mit der Gerätelizenz abgegolten sein. Man kann das aber nicht vermeiden, weil es um das Prinzip der Massenpiraterie geht. Würde man nämlich, mit welchen denkbaren Hürden auch immer, veränderndes Kopieren zulassen, dann würden die Produzierenden bald von sanktionierter Kompilationspiraterie erdrückt.


    Richtig schlimm sind erst - wieder einmal - die sich dazwischen drängenden Abkassierer und Mahnwälte, die sich einen feuchten Kehricht um die Interessen und berechtigte Schutzansprüche von Künstlern, Produzenten und Endverbrauchern kümmern und eine problematische Rechtslage zum Aufspüren von künstlich kriminalisierten Einzelpersonen nutzen um ihnen Unterlassungs- und vor allem Zahlungsaufforderungen zu schicken, von denen in der Regel so gut wie niemand etwas hat außer ihnen selbst, sogar wenn sie im Auftrag eines Konzerns handeln sollten, dem es in erster Linie um das Prinzip der Abschreckung geht und allenfalls in letzter um den daraus zu gewinnenden Erlös, der in keinem Verhältnis zu dem dafür zu treibenden Aufwand steht.


    Analoges gilt übrigens für Gruppierungen, die rechtsfreie Aufnahmen neu verpacken und dafür ein erneutes Schutzrecht für die gesamte Quelle generieren wollen, obwohl die eigentlich Verdienstvollen, die Künstler nämlich, die das Werk einmal eingespielt haben, und selbst die Produzenten, welche die Aufnahme einst riskieren und herstellen mussten, absolut nichts davon haben.


    Man sollte also die Esel schlagen und nicht permanent auf die falschen Säcke eindreschen.


    Das aber ist alles schon ein ganz anderer Thread, der mit CDs zu Weihnachten nur noch sehr marginal zu tun hat. Wenn es einen solchen schon gibt, was ich vermute, sollte man diese spezielle Diskussion ab Alfreds berechtigtem Hinweis dorthin verschieben.


    :hello: Rideamus