Inhalt oder Form? Wie wichtig ist historisch "passendes" Dekor in Musiktheaterinszenierungen?

  • Um den reanimierten Thread zum Land des Lächelns in der Konwitschny-Inszenierung zu entkrampfen und vor allem, um ein mir sehr wichtiges Thema nicht unter die Räder kommen zu lassen zu lassen, hier folgende Frage:


    Wie wichtig sind in einer Theaterinszenierung(egal ob Oper, Operette oder auch Sprechtheater!!!!!!!!) die angeblich passenden historischen Dekors.
    Also anders gesagt: müssen und wenn ja warum z.B. beim Don Carlos die Figuren spanische Halskrausen tragen, das Bühnenbild einen spanischen Hof, Garten, Kloster usw möglichst naturgetreu wiedergeben? (Ich wähle dieses Beispiel, weil ich mir nächsten Sonntag den Don Carlos von MCVicars in Frankfurt ansehen werde)
    Was ist äussere Form, was ist Inhalt? Inwieweit sind beide untrennbar verbunden oder eben nicht ? Inwieweit steht die AUSSAGE und Sinnessenz eines Stükes für sich allein und ist auf alle Epochen übertragbar oder inwieweit ist sie an eine bestimmte Epoche und ein bestimmtes Ambiente fest gebunden?
    Wo laufen da die Grenzen? Wie flexibel sind euch diese Grenzen im Hinblick auf einzelne Paradigmen wie etwa Kostüme, Requisiten, Bühnenbild etc? ?( ?( ?(


    Ich selbst zermartere mir, seit ich hier bei Tamino bin (vorher kannte ich nur subjektiv gute oder schlechte Inszenierungen, egal mit welchem Dekor)) den Kopf darüber, warum diese Komponenten hier häufig zu Waffen geworden sind, und möchte nun endlcih mal inhaltlich wissen, was daran und wenn ja, warum und wenn nciht, warum nciht, so ausschlaggebend ist.


    Fairy Queen mit der ganz grossen Bitte, diese Diskussion als Diskussion zu führen. :angel:
    Bitte

  • Bevor ich mir weitere Gedanken mache, zitiere ich mich mal selbst aus einem anderen Thread, in dem ich auf Auszüge eines Interviews mit FIDI reagiert habe:



    Nur mal so als erster Denkanstoß....


    LG
    Rosenkavalier

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    vorher kannte ich nur subjektiv gute oder schlechte Inszenierungen, egal mit welchem Dekor)


    und genau das wäre und ist auch meine antwort. historisch oder nicht ...hauptsache gut, stringent, berührend, packend, ergreifend, beseelt ... alles andere zählt für mich (fast) nichts ...


    aber, generelle frage: hatten wir diese diskussionen nicht schon des öfteren? da gibts doch eine reihe von threads, die - noch dazu - leider polemisch ausuferten ... wenn natürlich wirklich neue ansichten geäußert werden sollten, wäre es zu begrüßen ..aber ich bezweifle das ..leider...


    :hello:


    ps. werde am 25. im frankfurter dc sein. wird ja allgemein recht gelobt ...

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Zitat

    Original von klingsor


    und genau das wäre und ist auch meine antwort. historisch oder nicht ...hauptsache gut, stringent, berührend, packend, ergreifend, beseelt ... alles andere zählt für mich (fast) nichts ...


    Lieber Klingsor, Du sprichst mir aus der Seele.
    Ich will merken, dass sich jemand Gedanken über das Stück gemacht hat, dass er mir was sagen will (ob ich es annehme oder für richtig erachte ist eine ganz andere Frage!). Ganz wichtig ist für mich auch die Stringenz, ich hasse Inszenierungen, die nicht durchdacht erscheinen, die wie Verlegenheitslösungen wirken, weil der Regisseur unbedingt was Neues machen wollte.....


    LG
    Rosenkavalier

  • Hm, was heißt hier "Inhalt" und "Form"?
    Was ist der "Inhalt", was die "Form"?
    Mich interessiert das Kunstwerk als Ganzes, je vollständiger ich das Kunstwerk zu rezipieren bekomme, desto besser.
    Wenn ich in Paris Le Corbusiers Villa Jeanneret besuche, darüber lese, dass das große Stiegenhaus mit dem großen Fenster nach Norden ausgerichtet ist und von einem kühlen Licht bestimmt ist, und dort bemerken muss, dass Scheinwerfer ein gelbes Licht auf die dem Fenster gegenüberliegende Wand werfen, so muss ich innerlich:
    :kotz:
    (jawohl, ich stehe zu dieser animierten Figur)


    Wenn ich ein Theaterstück lese, reduziere ich das Theaterstück nicht auf die gesprochenen Sätze, sondern stelle fest, dass oft der Autor noch andere Dinge angeben wollte, die somit zum Theaterstück gehören.


    Wenn jemand ein historisches Werk als Inspirationsquelle nimmt, und anhand dessen ein neues Kunstwerk schafft, so rezipiere ich in erster Linie das neue Kunstwerk und nicht das alte "in neuem Gewande".


    Ärgerlich finde ich, wenn es keine Möglichkeit mehr gibt, im oben angedeuteten Sinne, ältere Werke fürs Theater, aber auch ältere Raumschöpfungen (oft werden Lichtverhältnisse zerstört, indem Deckenfresken mit Scheinwerfern beleuchtet werden) ungestört rezipieren zu können.


    Das bedeutet nicht, dass ich Regietheateraufführungen ablehne, sondern dass ich das Regietheatermonopol ablehne. Hierbei bin ich schlampig genug, auch jede zeitliche Versetzung als "Regietheater" zu bezeichnen, was mir sofort ca. 20 Mitglieder dieses Forums vorwerfen werden:
    :hello:


    Inwiefern der Thread Neues gegenüber den ca. 2 Threads "modern versus konservativ" oder "Regietheater als Totengräber der Oper" bringen wird, bleibt abzuwarten, ich kann mir nicht vorstellen, dass hier etwas vorgebracht werden kann, das nicht schon 10x gesagt wurde.
    :hello:

  • Ich schließe mich Klingsor an, dass dieser Thread überflüssig ist, weil er nur dieselbe leidige Diskussion "grausliges" Regietheater vs. "altbackene" klassische Inszenierungen nur versteckt wieder aufgreift. Daher plädiere ich dafür den Thread zu schließen bzw. in einen der begonnen einzugliedern. Schließlich wird ja ein 2., 3. oder 4. Thread zu ein- und demselben Werk auch nicht toleriert wenn er wieder die persönlichen Lieblingsaufnahmen erfragt.



    LG
    Georg

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Lieber Georg,
    von "grauslig" und "altbacken" hast jetzt du gesprochen, Fairy hat ganz wertfrei eine Frage nach der Bedeutung von Bühnenbild und Kostümen gestellt, die jeder in seinem Sinne beantworten kann.
    Du hast zwar Recht, dass es bereits ähnliche Threads gibt, nur glaube ich, dass es Themen gibt, die nie ausdiskutiert sind, die sich immer neu entzünden, und dazu gehört auch sicher das Thema Regie. Und im Sinne der vielen neuen Mitglieder, denen man nicht gut zumuten kann, sich durch Hunderte von Postings in drei Threads durchzuarbeiten, bevor sie etwas dazu sagen dürfen, ohne dass ihnen vorgeworfen wird "Hatten wir doch schon alles!", finde ich einen Neustart brisanter Themen (Auch anderer!) nach einer gewissen Zeit nicht schlecht.
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier


    Ja, was meint denn der Herr Fischer-Dieskau jetzt? Den historischen Kontext, in dem die Opernhandlung stattfindet oder die Zeit, in der die Oper geschrieben wurde???? Das gibt es ja durchaus erhebliche Abweichungen..... Was soll der Regisseur denn im Falle von Don Carlos als Richtschnur nehmen? Mitte/Ende 16 Jhd. als Carlos Lebendaten, 1783-87 als Schiller das Werk schrieb, oder 1865-67 als Hauptphase, in der Verdi die Oper schuf???


    Ich denke, dass das doch recht klar ist, oder?
    Es müßte das sein, was die Sänger zur Zeit der Entstehung der Oper wegen der damaligen Aufführungspraxis umgeschnallt bekamen.
    :hello:

  • Liebe Severina,
    Ich habe auch nie behauptet, dass Fairy diese Wertung vorgenommen hat, allerdings bleibe ich bei der Behauptung, dass die sich hier entzündende Diskussion wieder auf die alte Frage verengen wird, bei der sich die üblichen Verdächtigen aus beiden Lagern eine Schlammschlacht liefern werden, mit einigen (ungehörten) Grautönen dazwischen. So gesehen glaube ich aucn nicht an einen Neustart dieses Themas.


    Das Argument der besseren Übersichtlichkeit für Neulinge lasse ich hingegen voll gelten.


    Ich denke sogar, dass es für viele Threads besser wäre, sie neu zu starten, oder zumindest von jeglichen Spam zu befreien (Spam, das sind für mich sinnentleerte Beiträge à la "Gelle, sach ich doch :D8) :beatnik: "). Durch diesen Spam werden gute Thread ins Unendliche gedehnt. Hiervon ausgenommen sind natürlich Abschweifungen, die einzelne Aspekte weiterführen.


    LG
    Georg

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Zitat

    Original von georgius1988
    Ich denke sogar, dass es für viele Threads besser wäre, sie neu zu starten


    Also, bevor ihr jetzt diesen Aspekt des Themas ausführlich beleuchtet:
    Bei allgemeinen Threads ist eine Zusammenlegung nicht zwingend, auch Alfred sieht es als sinnvoll an, immer wieder aufkochende Themen in mehreren Threads zu belassen.
    Zumindest hab ich das mal irgendwo so gelesen.
    :hello:

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  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister


    Ich denke, dass das doch recht klar ist, oder?
    Es müßte das sein, was die Sänger zur Zeit der Entstehung der Oper wegen der damaligen Aufführungspraxis umgeschnallt bekamen.
    :hello:


    Lieber KSM,
    müsste sein oder ist so? So ganz sicher scheinst Du Dir mit der Aussage ja auch nicht zu sein, oder?


    Dann hätten wir also den Ansatz, möglichst die Bühnen- und Kostümentwürfe der Uraufführungen beizubehalten (sofern diese erhalten sind)? Verstehe ich das richtig? Unabhängig davon, ob diese wiederum die Zeit, in der das Stück spielt, korrekt wieder geben?!


    LG
    Rosenkavalier

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier


    Lieber KSM,
    müsste sein oder ist so? So ganz sicher scheinst Du Dir mit der Aussage ja auch nicht zu sein, oder?


    Dann hätten wir also den Ansatz, möglichst die Bühnen- und Kostümentwürfe der Uraufführungen beizubehalten (sofern diese erhalten sind)? Verstehe ich das richtig? Unabhängig davon, ob diese wiederum die Zeit, in der das Stück spielt, korrekt wieder geben?!


    Das scheint FiDis Ansatz zu sein und ist auch der meinige.
    Wobei man statt "Uraufführung" eher "Zeit und Stil der Uraufführung" nehmen sollte.
    Das ist ja auch der Ansatz von Aufführungen auf alten Instrumenten unter Berücksichtigung aller Kenntnisse über die Aufführungspraxis der Zeit besonders in Hinblick auf das jeweilige Werk.


    Ich finde immer wieder merkwürdig, dass dann kritisiert wird, dass man nicht begründet, dass man ein solches Unterfangen für sinnvoll und wünschenswert erachtet.
    :beatnik:

  • Zitat

    Original von georgius1988bei der sich die üblichen Verdächtigen aus beiden Lagern eine Schlammschlacht liefern werden,


    Lieber Georg,


    ich widerspreche erst einmal energisch, dass es zwei Lager gibt. Ich habe das schon einmal in einem Thread getan, der leider in das Archiv verschwand, obwohl er eine Reihe exzellenter Beiträge enthielt. Ich habe damals KSM zugestimmt, der davon sprach, dass er schon selbst in sich zwei und mehr Lager habe. Mir geht es auch so. Wenn wir uns bemühen, ein gewisses Niveau nicht zu unterschreiten (und die Tendenz dazu ist durchaus auch bei diesem Thema zunehmend in diese Richtung), wird sehr schnell deutlich werden, dass es von allen Beteiligten so differenzierte Anschauungen gibt, dass man von 100 oder 1001 Parteien sprechen müsste, nicht von zwei ... von allen Beteiligten? Naja, von fast allen Beteiligten. Und die Zwischenrufer und Einzeiler sollte man hier wie auch sonst dann ignorieren, wenn sie nichts zur Sache beizutragen haben, sondern nur Benzin in die Glut gießen wollen.


    Als Optimist vertraue ich auf die Intelligenz der Taminos ...


    LG Peter


  • Wieso ist das merkwürdig? Jemand, der ein solches Unterfangen NICHT für sinnvoll und wünschenswert erachtet, möchte eben wissen, warum es das für andere ist. Mir genügt ja auch nicht die bloße Feststellung, dass jemand eine andere Meinung hat als ich, mich interessiert diese Meinung und vor allem, wie es dazu gekommen ist.
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister


    Das scheint FiDis Ansatz zu sein und ist auch der meinige.
    Wobei man statt "Uraufführung" eher "Zeit und Stil der Uraufführung" nehmen sollte.


    Lieber KSM,


    das ist wohl der Kern des Missverständnisses. Ich darf dabei bemerken, dass "Siegfried" in der Inszenierung der Uraufführung eine glatte Lachnummer wäre.


    Man muss zwischen der Texttreue unterscheiden, die ich von dem ausführenden Musiker erwarten darf und der Interpretation. Denn diese Interpretation ist ja schon allein bei der Musik notwendig, um die Noten in Klang umzusetzen. Wie breit gestreut da die Möglichkeiten sind, wird Dir jeder ausübende Musiker sagen können. Es kann keine "Referenz" geben, da der Interpretationsspielraum der Notenzeichen sehr weit ist.


    Aber die Aufgabe des Interpreten als Mittler zwischen Werk und Publikum ist ja eben auch noch die zweite: Zur künstlerischen Kommunikation gehört das Publikum entscheidend dazu. Wenn ich das Publikum nicht für das Werk gewinne, habe ich eine Treulosigkeit dem Werk gegenüber begangen. Eben dieses täte ich, wenn ich "Siegfried" so aufführte, wie das Werk zur Uraufführung dargeboten wurde. Es ist ein anderes Publikum, mit anderen Hör- und Sehgewohnheiten, die Bedingungen der Aufführung haben sich entscheidend verändert.


    Wenn die Komponisten auf solche tatsächlichen Bedingungen immer wieder eingegangen sind, zeigen sie sich eben nicht päpstlicher als der Papst - sie wollen, dass das Werk den Rezipienten erreicht, sie richten es ein je nach Darsteller usw.


    Die verbreitete Vorstellung scheint zu sein, dass dies wohl zu Zeiten des Komponisten erlaubt sein mochte, danach aber verboten sein müsste. Wenn man nur irgend die Intention des Komponisten berücksichtigte, ist das Gegenteil wahr. Sie wollten keine Museumsstücke, sie wollten das Publikum bewegen.


    In Dingen der Darstellung ist dies sogar nach viel wichtiger. Wer würde auch ernsthaft noch eine Maschinenbühne aufbauen, um die Wirkung zu erreichen, die die Zauberflöte beim Publikum so beliebt gemacht hat, abgesehen davon dass es inzwischen viel elegantere technische Möglichkeiten gibt. Wenn man die Gesten der alten Zeit imitiert, erhält man ein ästhetisches Missverständnis nach dem anderen, was vom Herzen ausging und so 1800 verstanden wurde, wird jetzt pathetisch oder affektiert wirken. Wir sind eben nicht mehr das Publikum von 1800.


    Ein letztes Wort: Mit der Veröffentlichung hat der Autor sein Werk freigegeben - in jedem Sinne. Er ist dann auch nur Interpret wie jeder andere. Autoritative Worte haben da keine Bedeutung - das Werk gehört dem Publikum und der Interpret muss das Publikum erreichen.


    LG Peter

  • Zitat

    Original von severina
    Wieso ist das merkwürdig? Jemand, der ein solches Unterfangen NICHT für sinnvoll und wünschenswert erachtet, möchte eben wissen, warum es das für andere ist. Mir genügt ja auch nicht die bloße Feststellung, dass jemand eine andere Meinung hat als ich, mich interessiert diese Meinung und vor allem, wie es dazu gekommen ist.
    lg Severina :hello:


    Ich persönlich
    1) finde einen leichteren Zugang und
    2) empfinde ein intensiveres Erleben(?) des Kunstwerks
    wenn ich nicht den Eindruck habe, dass etwas "verfälscht" ist.


    Ich habe die Begeisterung für Musik vor Beethoven erst entwickelt, als ich Einspielungen auf alten Instrumenten kennenlernte.


    Ich empfinde das Erlebnis eines bedeutenden Raumes viel eher und besser, wenn z.B. die Lichtführung, die Teil der Raumkonzeption ist, nicht durch Scheinwerfer relativiert oder zerstört wird.
    :hello:

  • Zitat

    Original von severina


    Wieso ist das merkwürdig? Jemand, der ein solches Unterfangen NICHT für sinnvoll und wünschenswert erachtet, möchte eben wissen, warum es das für andere ist. Mir genügt ja auch nicht die bloße Feststellung, dass jemand eine andere Meinung hat als ich, mich interessiert diese Meinung und vor allem, wie es dazu gekommen ist.
    lg Severina :hello:


    Danke Severina,
    genau deswegen hab ich ja auch nachgefragt. Womöglich sind die bisherigen Threads daran gescheitert, weil die jeweiligen Parteien sofort Positionen eingenommen haben ohne ihre Gegenposition genau zu kennen.
    Was KSM zum Beispiel zum Thema Raumkonzeption sagt, kann ich nachvollziehen. Ob ich das auf die Oper angewendet haben will, muss ich für mich erstmal hinterfragen.


    LG
    Rosenkavalier

  • Zitat

    Original von pbrixius
    das ist wohl der Kern des Missverständnisses.


    :kotz:


    Jeder empfindet etwas anderes als unangenehm in der Diskussion.
    Ich solches.


    Deinen Gedankengang kenne ich freilich schon und habe sogar erkannt, dass es ein anderer ist als der meinige (erstaunlich, was?)


    Dein Gebäude mit Deinen Begriffen haben irgendwie nichts mit meinen Überlegungen zu tun. Du scheinst das nicht zu verstehen.


    Du verstehst nämlich nicht, dass ich nicht etwas von Deinen Überlegungen mißverstehe, sondern dass ich davon unabhängige Überlegungen anstelle.


    Aufgrund der unterschiedlichen Wortwahl ergibt sich ein Mißverständnis, will man seine Formulierungen mit denen des anderen in Deckungsgleichheit bringen.


    Deine Behauptung, Interesse an anderen Ansichten zu haben, halte ich für eine Art strategischen Schwindel. Ich finde nämlich keine Bestätigung dafür in Deinen Abhandlungen.

  • Hallo KSM,
    ja, dieser Standpunkt leuchtet mir ein. Mit dem Licht ist es halt so eine Sache, dann dürften theoretisch historische Räume nicht elektrifiziert werden, was in der Praxis natürlich ein Ding der Unmöglichkeit ist. Aber natürlich stimme ich dir zu, dass damit die ursprüngliche Atmosphäre verloren geht. (Werde nie den absolut magischen Augenblick vergessen, als ich vor Jahren in Frankreich prähistorische Höhlenmalereien im Scheine von drei flackernden Karbidlampen bestaunen durfte - welch ein Unterschied zu den anderen, elektrisch beleuchteten Höhlen! Obwohl natürlich Karbidlampen auch nur einen schwachen Eindruck vom Originalzustand geben, aber Kienspäne sind aus konservatorischen Gründen natürlich unmöglich. Sorry für dieses OT :O )
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister


    :kotz:


    Jeder empfindet etwas anderes als unangenehm in der Diskussion.
    Ich solches.


    Lieber KSM,


    es mag ein wenig schwer sein, in einer engagierten Diskussion die Form zu wahren, aber ich versuche es und wäre Dir dankbar, wenn Du es auch versuchtest. Bei meiner Äußerung ist ein "meiner Meinung nach" wie immer implizit. Was Dich da zum Kotzen bringt, wirst Du wissen, aber auf diesem Niveau breche ich das Gespräch sofort ab.


    Peter

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  • Ich würde gerne mal an einem konkreten Beispiel erläutert haben, was an historischem Dekor unverzichtbar ist und was mit dem Inhalt eines Stûckes passiert , wenn die Szene ÄUSSERLICH (denn DARUM geht es hier im Thread) modernisiert wird?. Mir geht es hier nciht um philosophische Grundsatzdiskussionen sondern um konrete Fragen der PRAXIS. Anhand derer will ich verstehen, was die Bedeutung der aüsseren Paradigmen einer Inszenirung für euch ausmacht
    Könnten wir evtl ein Beispiel finden, dass Alle kennen? Ich schlage der Einfachheit halber mal Don Carlos vor, weil wir den schon viel in letzter Zeit diskutiert haben und das Ganze präsent ist.
    Wer etwas konkret aussuchen möchte, tue das gerne schon, ich muss nun leider erstmal weg und die Kölner Sippe wird sich auch bereits auf den Weg gemacht haben. Nochmal die dringende Bitte, hier beim Thema "Bühnenbild, Dekor, Köstume: historisch oder nciht" zu bleiben, denn sonst ist das Ganze leider zum Scheitern verurteilt.
    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Wer etwas konkret aussuchen möchte, tue das gerne schon, ich muss nun leider erstmal weg und die Kölner Sippe wird sich auch bereits auf den Weg gemacht haben. Nochmal die dringende Bitte, hier beim Thema "Bühnenbild, Dekor, Köstume: historisch oder nciht" zu bleiben, denn sonst ist das Ganze leider zum Scheitern verurteilt.


    Liebe Fairy Queen,


    da hast Du Recht und ich entschuldige mich für meinen etwas ausladenden Beginn. Aber kurz gesagt: unterschieden habe ich zwischen Texttreue im Sinne der Orientierung an dem Notentext - und notwendige Vermittlung eines Bühnenwerkes an ein Publikum. Zwei Beispiele habe ich genannt, sowohl das Dekor der Zauberflöte wie das des Siegfrieds ließen sich nachbauen, wären meiner Meinung nach aber kontraproduktiv. Statt zum besseren Verständnis des Werkes beizutragen, würden sie es nur zu einem kuriosen (endlich stimmt hier das Wort) Museumsstück machen.


    Liebe Grüße Peter

  • Liebe fairy queen,


    Mein Zugang ist ein ganz, ganz simpler:


    Erstens sollten mir Dirigent, Orchester, Chor und die Mitwirkenden gefallen.
    a) Ist dies nicht der Fall, ist mir die Inszenierung auch egal, da der Abend schon verschiss.. ist,
    b) ist dies der Fall, ist mir die Inszenierung sekundär.


    Konkretes Beispiel:
    Tristan und Isolde an der Wiener Staatsoper
    hier tritt Plan b) in Kraft
    die Mitwirkenden goutierte ich sehr,
    die Inszenierung hatte m. M. nach Optimierungspotential (um in der positiven Sprache von Tamino zu formulieren, in meiner Sprache sagte ich es wohl anders).

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Liebe Fairy Queen,


    Zum "Don Carlos" kann ich nichts sagen, den muß man gesehen haben, und das habe ich nicht.


    Was Kostüm"treue" (dergleichen ist immer als illusioniert zu verstehen) betrifft, so gibt es Stücke, die sich leichter modernisieren lassen, und Stücke, bei denen das a priori schwer vorstellbar ist. Natürlich kann man es bei solchen trotzdem versuchen, dabei wird aber Wichtiges verlorengehen. Sofern man den Verlust durch andere künstlerische Gestaltung entsprechend kompensiert, hat es trotzdem Berechtigung. Allerdings wird man dann irgendwann den Grat zu einer Neuschöpfung überschreiten.
    Eine Oper wie den "Waffenschmied" kann man von Inhalt und Aussage her unschwer ins 19.Jahrhundert oder in die Jetztzeit übertragen. Das wäre durchaus machbar, ohne viel zu ändern. Nur bliebe dann die gespielte Naivität weitestgehend auf der Strecke und auch die Spannung, die sich dadurch ergibt, daß Sehweisen der Romantik in ein fiktives altdeutsches Milieu gespiegelt werden. Kostüm und Milieu sind da nicht nur Mummenschanz, sondern beinhalten auch Verfremdungs- und Verhüllungseffekte, die manch zeitlose Feststellung oder Verhaltensweise nicht so vordergründig erscheinen lassen. Entscheidend ist aber vor allem, daß die Musik nicht für ein Geschehen im Straßenanzug komponiert ist. Da ergäben sich Stilbrüche.
    Ebenso problematisch ist es in meinen Augen, zum Beispiel den "Rosenkavalier" aus seinem Milieu Barock/Neobarock/Fin-de-siècle zu lösen. Wenn ich es mache, ist es etwas ganz Neues, das nicht unter der alten Bezeichnung segeln sollte, denn das wäre schon Etikettenschwindel. Wie soll der Originaltext zu Personen passen, die in Pullover und Jeans auftreten? Ich kann natürlich die in der Oper angeschnittenen Probleme in eine neue Form gießen. Dann sollte ich sie aber nicht als den "Rosenkavalier" ausgeben, wie er uns überliefert ist.


    Was die Diskussion selbstverständlich kompliziert, ist der Umstand, daß die angesprochenen Grenzen zwischen Ausdeutung und Neudeutung fließend sind, und Eingriffe subjektiv als ganz verschiedenwertig empfunden werden. Aber bestünde darüber Konsens, wäre eine Diskussion ja gar nicht in Gang zu bringen.


    Eine Brünhilde im vollen Walkürenkostüm in einem Ambiente, das einem Büro oder einer Fabrikshalle gleicht, wirkt auf mich in der Regel unpassend. Ich wünsche mir dann, daß man die Stilisierung des Ambientes auch der Einzelfigur gegönnt hätte.


    Anders liegt der Fall natürlich, wenn nicht die Mittel zu einer "vollständigen" Ausstattung zur Verfügung stehen. Dann muß man andeuten oder einfach verzichten, und dafür gibt es keine absoluten Regeln.


    Eine "Zauberflöte" oder ein "Siegfried" entsprechend dem Uraufführungszustand zu rekonstruieren, bliebe immer Stückwerk. Als Experiment und Ausnahme könnte ich es mir - mit diesen Einschränkungen im Hinterkopf - vorstellen. Ich sehe auch den musealen Faktor nicht von vornherein als unlebendig an. Aber natürlich läßt sich daraus keine Norm konstruieren. Worum es geht, ist lediglich, im Geist des Originalwerks zu inszenieren, was Aktualisierungen ja nicht ausschließt. Das ist eine Frage der Qualität und des Könnens. Aber der Konwitschny-Land des Lächelns-Thread hat schon gezeigt, daß auch der Begriff des Respekts vor dem historischen Werk ganz verschiedenen subjektiven Interpretationen unterliegt.


    LG


    Waldi

  • Lieber Peter!
    Womit wir wieder bei der subjektiven Sichtweise wären: Was für dich (und in den meisten Fällen auch für mich) ein "kurioses Museumsstück" ist, ist für einen anderen eine authentische Inszenierung im Sinne von HIP, und wenn das für den Orchesterpart erlaubt und in immer größerem Umfang sogar erwünscht ist, dürfte das ja auch für die szenische Realisierung gelten. Was ich meine: Ich fände es historisch durchaus interessant, hin und wieder tatsächlich so etwas wie eine Rekonstruktion der Uraufführung zu erleben, aber natürlich wünsche ich mir das nicht als Normalzustand.
    Aber Fairy wollte hier ja unsere ganz persönliche Meinung zur Bedeutung des "Dekors" einer Inszenierung wissen. Mein Credo zum Bühnenbild habe ich ja schon oft abgegeben:
    Ich liebe abstrahierte, möglichst minimalistische Bühnenbilder, wo mittels Projektionen und Lichtregie Räume imaginiert werden (Lichteffekte sind mir sehr wichtig!), auf dreidimensionale Objekte kann ich hingegen weitgehend verzichten, sofern sie nicht dramaturgisch zwingend sind. Was mich zunehmend stört, sind diese vollgeräumten Bühnen, die den Sängern im wahrsten Sinn des Wortes keinen Spielraum lassen.
    Was jetzt das Verhältnis Libretto - Bühnenbild betrifft, so sind für mich nur die Regieanweisungen bindend, die zum logischen Handlungsablauf gehören. Ich greife ein Beispiel aus dem Tosca-Thread auf: Ob die Tosca in Rom, London oder Südamerika spielt, ist mir gleichgültig, ich hätte aber ein Problem mit der von Alviano beschriebenen Inszenierung, wo der 1. Akt auf der Straße spielt anstatt in einer Kirche, weil sich das für mich mit dem Text spreizt. Natürlich brauche ich keine realistische Kirche mit barockem Pomp, ein projeziertes Kreuz auf den Hintergrund einer ansonsten leeren Bühne würde mir völlig genügen, weil damit der Raum als Kirche definiert ist. Aber das möchte ich haben!


    Bei den Kostümen bin ich noch genügsamer, obwohl ich auch da hin und wieder gerne unsere alten "Ausstattungsschinken" sehe, wo man das Gefühl hat, die Sänger sind direkt einem Rembrandt-Gemälde entstiegen. Nur gegen eines bin ich allergisch: Gegen Farborgien, also grelle, quietschbunte Kostüme (Beispiel: Die "Fille" an der Scala oder teilweise die Berliner "Manon") Auf historische Genauigkeit lege ich nicht den geringsten Wert, ich finde es aber meist pfiffig, wenn moderne Kostüme historische zitieren, ohne sie zu karikieren.
    lg SEverina :hello:

  • Lieber Gregorius,


    Austria gegen Rapid (Bayern München gegen Schalke), jetzt auch LASK gegen Ried wird mehrmals innerhalb eines Jahres aufgeführt und diskutiert.
    Warum nicht auch dieses Thema. Wie Severina ausführte, sind die Facetten gerade dieser Diskussion stets interessant.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Ich halte es zwar ebenfalls für überflüssig das nochmal aufzuwärmen, aber Rosenkavalier hat m.E. schon den Finger in die richtige Wunde gelegt.


    Wenn ein Stück "Julius Cäsar in Ägypten" heißt, verstehe ich unter "historisch korrekt" nicht ein barockes Phantasiekostüm, was vielleicht 1730 tatsächlich so ähnlich getragen wurde, sondern Toga etc. Ein bizarr-prachtvolles Phantasiekostüm, das nichts mit meiner Vorstellung der Tracht um 50 v Chr. zu tun hat, macht mir den Stoff gewiß noch fremder, als wenn Cäsar einen modernen Kampfanzug trägt. (So sehen Helden halt heute aus). Und Cleopatra ein Cocktailkleid oder was weiß ich. Oder eben Toga. Den barocken Pipifax fände ich vermutlich zwar originell, aber etwas albern.
    Ich würde bei 1730-Kostümen wohl so reagieren wie viele andere gegenüber befremdlichen Regieeinfällen: "Aha, hier will mir jemand zeigen, was 1730 für Kostüme getragen wurden, will mich über den artifiziellen Charakter der Barockoper, die sich nicht um historische Korrektheit scherte, belehren. Ich will aber nicht belehrt werden, ich will eine packende Geschichte über Macht, Liebe, Machtmißbrauch usw. geboten kriegen, keine Kulturgeschichtsvorlesung..."


    Der Freischütz soll lt. Libretto einige Zeit nach Ende des 30jährigen Krieges handeln. Ich würde einiges drauf wetten, dass in den fast 200 Jahren seit der Premiere nur ein verschwindender Bruchteil der Aufführungen danach trachtete, historisch korrekte Kostüme um 1670 oder so zu rekonstruieren. Sondern natürlich Ende des 18./Anfang des 19. Jhds. Nur wurde dadurch bei der Premiere das Stück optisch etwa in die Gegenwart (oder zwei bis drei Jahrzehnte, sicher aber nicht 150 Jahre in die Vergangenheit) verlegt, heute eben in eine ca. 180 Jahre vergangene Zeit. In keinem Fall ins letzte Drittel des 17. Jhds.


    Diese Fälle finde ich allerdings noch relativ unproblematisch.
    (Sie helfen aber dabei sich klarzumachen, dass es den Verfechtern "traditioneller" Inszenierungen fast nie um historische Korrektheit geht, ganz gleich wie oft das vorgeschoben wird. Sie wollen das Stück ungefähr so sehen, wie es von ca. 1920 bis 1950 auf die Bühne gebracht wurde, es ist vollkommen wurscht, wie es in den 200 Jahren vorher aussah. Figaro und Cosi sollen aussehen wie der Rosenkavalier, nicht wie sie 1790 ausstaffiert waren)


    Nehmen wir dagegen Figaros Hochzeit oder Fidelio, so handeln diese Stücke in der seinerzeitigen Gegenwart. Wenn es relevant für die Wirkung des Stückes ist, dass man Zeitgenossen auf der Bühne sieht (ich lasse mal offen, ob das so ist), ist es sogar eine Verzerrung, wenn man sie heute ca. 200 oder 230 Jahre in die Vergangenheit versetzt...


    Die konsequent-historistische Lösung im Sinne des KSM ist in gewisser Weise konsequent, aber m.E. eher ein Kuriosum (das gewiß faszinierend sein kann wie Shakespeare in einem rekonstruierten Globe Theatre u.ä.), das keineswegs den üblichen "traditionellen" Inszenierungen entspricht.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Walter Krause


    Ebenso problematisch ist es in meinen Augen, zum Beispiel den "Rosenkavalier" aus seinem Milieu Barock/Neobarock/Fin-de-siècle zu lösen. Wenn ich es mache, ist es etwas ganz Neues, das nicht unter der alten Bezeichnung segeln sollte, denn das wäre schon Etikettenschwindel. Wie soll der Originaltext zu Personen passen, die in Pullover und Jeans auftreten? Ich kann natürlich die in der Oper angeschnittenen Probleme in eine neue Form gießen. Dann sollte ich sie aber nicht als den "Rosenkavalier" ausgeben, wie er uns überliefert ist.


    Rosenkavalier - schönes Beispiel :] (ne, in Jeans und Pulli kann ich mir das auch nicht vorstellen :no: )


    Ich nenne jetzt mal ein kleines Detail aus der Inszenierung an der Berliner Staatsoper. Kostüme so wie ich sie mir beim Rosenkavalier vorstelle, Bühnenbild auch (ich verbürge mich nicht dafür, dass meine Vorstellung historisch korrekt ist). Jetzt kommt ein kleines Detail: An den Wänden der Faninalschen Wohnung hängen schön aufgereiht und als Lampenschirme dienend: Brustpanzer von Ritterrüstungen - wie bei anderen Leuten Jagdtrophäen. Der Sieg des Geldadels über den "richtigen" Adel!?!?! Der Geldadel hat den richtigen Adel erlegt?!? Ich fand dies ein wunderbares Detail, das mir die Geschichte hinter der Liebesgeschichte verdeutlichte. Historisch korrekt ist das sicher nicht, aber wie schade wäre es, wenn dieser Aspekt außen vor gelassen worden wäre.....


    LG
    Rosenkavalier

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl


    Nehmen wir dagegen Figaros Hochzeit oder Fidelio, so handeln diese Stücke in der seinerzeitigen Gegenwart. Wenn es relevant für die Wirkung des Stückes ist, dass man Zeitgenossen auf der Bühne sieht (ich lasse mal offen, ob das so ist), ist es sogar eine Verzerrung, wenn man sie heute ca. 200 oder 230 Jahre in die Vergangenheit versetzt...


    Da kann ich mich ganz anschließen, wollte gerade was ähnliches schreiben. Der Frage, wie man die in den Libretti geforderten (oder nach damaliger Spielpraxis vorauszusetzenden) Kostüme, Bühnenbilder usw. heute umsetzen soll, sollte die Frage zugrundeliegen, was für Assoziationen damals mit den Kostümen usw. aufkamen. Eine Kleidung, die im 18. oder 19. Jahrhundert die Wirkung schlichter Seriosität ausstrahlte, erfüllt diese Funktion heute vermutlich nicht mehr auf gleiche Weise.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Zitat

    Original von Draugur


    Da kann ich mich ganz anschließen, wollte gerade was ähnliches schreiben. Der Frage, wie man die in den Libretti geforderten (oder nach damaliger Spielpraxis vorauszusetzenden) Kostüme, Bühnenbilder usw. heute umsetzen soll, sollte die Frage zugrundeliegen, was für Assoziationen damals mit den Kostümen usw. aufkamen. Eine Kleidung, die im 18. oder 19. Jahrhundert die Wirkung schlichter Seriosität ausstrahlte, erfüllt diese Funktion heute vermutlich nicht mehr auf gleiche Weise.


    Haben wir echt Glück, dass es in der Zeit, in der die vornehme Herrenmode enge Strumpfhosen mit möglichst je einem gelben und einem blauen Bein vorsah und Schuhe mit so langen Schnäbeln, dass man kaum laufen konnte, noch keine Opern gab... :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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