Hilfe !!!- ich hab mich abgehört !! - Ein Phänomen und Gegenstrategien

  • Liebe Forianer


    Grade eben bin ich im Thread "Kann man Mozart eigentlich nicht mögen?" auf ein interessantes Phänomen gestoßen; Hier wird behauptet, Mozart den man einst geliebt habe, wäre nun nicht mehr gemocht. (Eponine)


    Ich glaube, viele von uns haben so etwas schon erlebt - so zum Beispiel auch ich. Und mir ging es nicht nur mit Mozart so - sondern fast mit der gesamten etablierten Wiener Klassik (Noch schlimmer war es, als ich begann meinen heiß geliebten französischen Cognac zu verschmähen - ich musste mit homöopathischen Dosen erst wieder an ihn gewöhnt werden - die Kur war erfolgreich !!!)


    Ich habe damals das Problem so gelöst, daß ich "Kleinmeister" zu hören begann - ich kannte sie nicht und war entzückt "Neues zu hören" im alten Stil.
    Irgendwann, nach ein paar Jahren wurde mir bewusst, daß nicht alles was unbekannt in den Archiven ruht, unschuldigerweise dort ist - und allmählich wandte ich mich wieder den "Klassikern" zu: Haydn-Mozart-Beethoven-Schubert. Beim zweiten Anlauf war das "Kennenlernen" ein anderes - die Freundschaft blieb dauerhaft bestehen.


    Gab es bei Euch ähnliche Erfahrungen -bzw wie habt Ihr die "Krise" gemeistert,
    Aus naheliegenden Gründen ist die Statistik zu diesem Thema verzerrt - weil jene die sich frustriert von der Klassik "Heavy Metal" zugewandt haben, hier naturgemäß nicht mehr posten werden....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Salü,


    als bekennender Weinliebhaber, der bis März diesen Jahres ausnahmslos jeden Abend seine ein bis zwei Flaschen getilgt hat, bin ich nun bachblütentherapeutisch ans Bier herangeführt worden - dabei bleibe ich vorerst auch. Es bekommt mir etwas besser und ich bin damit zufrieden. Hier hat sich bereits sehr schnell eine Vorliebe für Naturtrübes herausgebildet.


    Ja, das ist ja nun nichts besonderes. Die Überdosis Mozart führte auch bei mir dazu, nach Werken im gleichen Stil aus gleicher Zeit von anderen Komponisten zu suchen. Das heißt ja nicht, dass ich Mozart nicht mehr mag, aber die mir wichtigen Werke kenne ich nun ausreichend. Also "hörte" ich mich automatisch woanders um. Auch bei den Kleinmeistern blieb ich natürlich mit meinen Elefantenohren nicht hängen: so gab es eine Beethoven- und Schubert-Renaissance bei mir, die nun - unüberhörbar - voll im Gange ist.


    Mein Motto ist und bleibt: Klassik hören bis der Arzt kommt! :D


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Nach Paracelsus' "Die Dosis macht das Gift" verfahre ich auch bei Musik: Einen Arzt will ich mir da lieber ersparen ;). So gibt es Tage, an denen ich 2-3 CDs höre, an denen ich am Abend "nur ins Konzert" gehe oder einmal überhaupt nichts höre, höchstens ein bisschen Klavier spiele. Also: wohl dosiert!
    Und noch etwas ist für mich ganz wichtig: Auch die richtige Mischung bringt Spaß und Freud'. Also ruhig mal Bach und Berg nacheinander hören. Oder Palestrina und Brahms.


    Liebe grüße,
    Gerald

    "Das Höchste in der Kunst - vor Gott besagt's nicht viel.
    Hat doch die Welt zuletzt nur ein moralisch Ziel."
    (Hans Pfitzner)

  • Ich verfahre eher nach dem Motto: mit der richtigen Portion Sehnsucht wird jeder Genuss noch viel grösser.
    Daher lege ich mir selbst immer wieder Enthaltsamkeit auf und höre an manchen Tagen keine einzige Note(ausser meinen eigenen beim Üben, aber die zählen nciht).
    Dann gibtes wieder Tage, wo ich mich so vollstopfe, dass es für zwei Wochen reicht. Also Berg-und Talfahrt-da wirds nie langweilig und bleibt immer spannend.
    Braucht aber Einiges an Disziplin und Verzicht in den musikfreien Phasen.
    Auch GANZ andere Musik zwischendurch von Jazz bis Tango macht wieder Lust auf Mozart und Bach.
    Gewohnheit und Alltagstrott sind das Schlimmste, daher immer mit viel Phantasie für Überraschungen sorgen. Exzesse und Askese eingeschlossen.


    Fairy Queen :angel:

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  • Ich habe momentan das Gefühl, dass ich mich ein so einer Art ersten Generationswechsel des Musikhörens befinde.
    Von den - was sind es jetzt? - 4 oder mehr Jahren, die ich Klassik intensiv höre, sagen mir die Werke, die ich mir anfänglich erschlossen habe, nicht mehr so viel (z.B. die Violinkonzerte von Mendelssohn oder Bruch). Vielmehr brauche ich ständig neue Erfahrungen, neue Klänge, neue Musikwelten.


    Aber ich genieße das Gefühl. Ich habe noch so viel vor mir, das noch unentdeckt ist. Mit dem "Alten" kann ich mich dann später wieder befassen - wenn ich denn noch dazu komme. :pfeif:



    Gruß, Peter.

  • Zumindest fuer meinen Teil kann ich nur sagen, dass es nicht primaer um das "Satthoeren" ging, sondern mehr um das analytische Zuhoeren waehrend (und dann natuerlich auch nach) der Studienzeit.


    Ich empfinde Mozart heute anders als noch vor 10 Jahren, ich denke, das hat auch etwas mit der Entwicklung des Musikgeschmacks und der eigenen Emotionalitaet zu tun. Mich sprechen heute ganz andere Dinge an, weil ich mich entwickelt habe, in welche Richtung auch immer ;)


    Ich moechte damit nur von Vornherein dem Missverstaendnis vorbeugen, das habe ausschliesslich was mit Satthoeren zu tun. Ich bin normalerweise nicht der Typ, der CDs oder Komponisten in Endlosschleife hoert ;)


    Ganz im Gegenteil: Wenn ich nicht selber musiziere, bin ich manchmal einfach nur froh, wenn es mal STILL ist ...

  • ein paar "Strategien"...


    1. Karenz;
    habe z.B. schon jahrelang nicht mehr Bruckners 3. gehört...:stumm:


    2. Durchdringung;
    durch Partiturstudium kann man versuchen in scheinbar abgehörten Werken neues zu entdecken.


    3. Streuung;
    je größer das Hörrepertoire, desto kleiner die Repetitionshäufigkeit.


    4. vermehrtes hören "schwieriger" Musik;
    Doch nicht immer die "Kleine Nachtmusik"? Also vielleicht einmal etwas zeitgenössisches?!


    :hello:

  • (Mit einer Entschuldigung an alle nachfolgend nicht genannten, die ebenfalls Großes geschaffen haben)


    Da der von Alfred genannte Mozartthread sich gerade in einer anderen Richtung entwickelt, ergänze ich mal das Meine in diesem Thread, denn in Alfreds einführenden Worten habe ich einiges wieder erkannt, was mich in dem Mozart-Thread bei der ENTFÜHRUNG beschäftigte.


    Meine Bekanntschaft mit der und Liebe zur klassischen Musik begann als früher Teenager mit sehr viel Mozart (zum Beispiel einer von Matthias Wiemann gesprochenen Platte mit dem heute verzopften Titel WOLFGANG VON GOTT GELIEBT, die einige sehr schöne, auf Kindergeschmack zugeschnittene Auszüge aus seinem Werk enthielt. Danach kam DIE ZAUBERFLÖTE, und seit diesem Erlebnis liebte ich ihn nahezu bedingungslos, spielte ihn auch auf der Violine, obwohl ich es nie zu den Fertigkeiten Eponines brachte. Vielleicht mag ich deswegen die Violinkonzerte heute noch bzw. wieder.


    Bald darauf kamen Bach, Beethoven, Haydn, Mendelssohn, Rossini und die Belcanto-Oper, und für eine geraume Zeit waren der mittlere Verdi und Tschaikowski die absoluten Favoriten. In dieser Zeit hörte ich Mozart gerne als Hintergrundmusik, hatte ihn aber als aufmerksam zu hörenden Komponisten abgelegt. Ich fand ihn einfach nicht mehr interessant genug. Danach kam eine lange Zeit, die überwiegend mit Popmusik gefüllt wurde (es war das Zeitalter der Beatles), aber auch die Kenntnis der klassischen Musik wuchs, denn meine Interessen arteten immer sehr enzyklopädisch aus. Das galt lange Zeit vor allem für die amerikanischen Komponisten von Gottschalk über Ives und Copland bis natürlich zu Gershwin und Bernstein, die mich zum Musical brachten, das ich seither schätze, bewundere und oft lieb(t)e. Parallel dazu setzten sich Verdi, Strauss und Berlioz als die absoluten und bleibenden Favoriten fest. Ihnen allen bin ich relativ treu geblieben. Die wenigste Zeit (und Lust) blieb für den Barock (und früher) und die Musik des 20. Jahrhunderts neben und nach Strauss und Puccini (der inzwischen ebenfalls überhörte und abgelegte Orff, Bergs Violinkonzert, einiges von Strawinski und Amerikaner wie Samuel Barber einmal ausgenommen).


    Warum ich so weit aushole? Seit etwa einem Jahr ist die Musik wieder ganz in den Mittelpunkt meines Lebens gerückt, und wer ist, wie ich es in meiner Tamino-Vorstellung ausdrückte, plötzlich wieder ein besonders hell leuchtender Planet in der Galaxis meiner Favoriten? Mozart. Ich habe schon oft gehört, dass Mozart etwas für Kinder und alte Leute ist. Natürlich ist das polemisch überspitzt, aber ich glaube, da ist etwas dran. Er scheint so leicht und ist doch kaum ganz zu erfassen. Man kann sich gewiss an bestimmten Komponisten satt hören und nie wieder das Bedürfnis haben, zu ihnen zurück zu kehren. In meinem Fall gilt das wahrscheinlich für Tschaikowski (die Opern ausgenommen), Bruckner und den meisten Brahms außer der Altrhapsodie. Ich behaupte aber, dass irgendwann jeder, der ihn einmal mochte, zu Mozart zurück kehren wird. Freiwillig und gerne.


    Also Vorsicht, liebe Eponine. Ich habe das Gefühl, dass Du Dich irgendwann an diese Worte erinnern wirst, wenn auch Du genügend anderes gehört hast und nicht mehr nach Originalität sondern nach Zwangsläufigkeit suchst. Das ist nämlich eine Qualität, die Mozart überreichlich hat und mit ganz wenigen teilt. Wie ich schon in einem anderen Thread sagte: bei ihm ist einfach alles RICHTIG. Gerade diese scheinbare Selbstverständlichkeit macht es leicht, ihn abzulegen, aber besonders schwer, früher oder später nicht doch wieder zu ihm zurück zu kehren.


    Tut mir Leid, wenn das etwas OT zu laufen schien, aber der Punkt ist: man kann sich satthören. Oft aber ist es nur eine Frage der Zeit, bis man zu den wirklich Großen zurück kehrt.


    :hello: Rideamus

  • Lieber Rideamus, dieser schönen persönlichen Erläuterung möchte ich nur ganz kurz in einem Punkt widersprechen:
    In meinem Fall ist Mozart nicht nur für Kinder und alte Leute, sondern eine durchgehende Lebenskonstante. Meine erste Oper war die Zauberflöte und ich habe nie aufgehört damit und bin immer noch dabei. Und bei meinem Mann noch viel extremer-für ihn gibt es neben Mozart nur einige Monde und Satelliten, die um dessen Sonne kreisen.
    Also Mozart ist auch für Menschen mittleren Alters eine echte Alternative. :yes:
    Ich kann nie genug bekommen von diesem "Rcihtig sein". Denn was ist schon sonst im Leben wirklich "richtig"??????
    Wobei dieses "richtig sein" bei Mozart immer auch einen Hauch der ihm eingeborenen Vergänglichkeit als Melancholie in sich trägt-gerade das macht Mozart für mich so immerwährend wahr.


    Aber immer mal wieder Askese und Stille macht das Richtige noch ersehnenswerter. Siehe oben.


    Fairy Queen

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  • Hallo.


    Ich empfinde es nicht als Krise, wenn ich Werke, die ich zuvor sehr häufig hörte, nun weniger höre. Es ist für mich eher ein Prozess.
    Mit Mozart kann ich insofern weniger dienen, als ich nur weniges von ihm gehört habe und dieses wenige nun auch nicht in naher Zukunft in ein mehr verwandeln will. Bei mir ist es Bruckner, den ich derzeit deutlich weniger höre als noch vor ein paar Monaten. Das heißt ja nicht, dass ich ihn nicht mehr schätze, er nimmt nur nicht mehr so viel Raum ein. Und das wird sich gewiss wieder zu seinen Gunsten verschieben, dann werde ich ihn vermutlich auch anders hören, als ich es zuvor tat.
    Im Übrigen denke ich auch, dass es noch so viel für mich zu entdecken gibt, dass solche Verlagerungen kein Problem sind, sondern zwangsläufig erfolgen.


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Wenn das Spektrum, auf das man bewußt hörend zugreifen kann, groß genug ist, kann sich ein "Überhören" wegen der Menge des Materials eigentlich nicht einstellen.
    Ich denke, man muß auch zwischen kurzem und langem "Überdruss" unterscheiden.
    Wenn ich abends noch Elgars Cellokonzert mit duPre genossen habe, kann es sehr gut sein, daß ich am nächsten morgen keinesfalls derartiges hören möchte, sondern zunächst zB Oscar Peterson ranlasse und nach fünf Minuten festelle, daß eigentlich Stille die beste Unterhaltung ist,


    Will sagen, die Stimmung macht bei mir viel aus im kurzfristigen Hören.


    Langfristig gewinnt bei mir die Klassik immer mehr Überhand, dort allerdings eher weg vom unterhaltenden Hören hin zum bewußten Erleben - insbesondere auch wegen Tamino, ich sage nur Janacek - Sinfonietta oder Gould/Brendel in Nachvollziehung diverser Themen hierzu =)

  • Liebe Forianer,


    Es kommt schon vor, daß ich mich an einem an sich geliebten Werk vorübergehend "längerfristig" überhöre. Allerdings sind mir dabei bis jetzt noch nie irgendwelche durchgehenden Merkmale aufgefallen, an denen ich so etwas wie eine Gesetzmäßigkeit des akustischen Überfressens entdecken könnte. Nur, daß beim "Wiedereinstieg" das Erlebnis meist ein vertieftes ist.
    Natürlich gibt es auch Werke, die ich mir schon deshalb eher selten zu Gemüt führe, weil ich von vornherein das Gefühl habe, sie könnten bei Dauerkonsum vielleicht an Wirkung verlieren (nein, der Bolero ist - merkwürdigerweise - nicht dabei, den könnte ich zumindest stundenlang anhören). Aber z.B. "Parsifal" oder Bruckners Siebente sind, wie soll ich sagen, keine Alltagskost, sondern musikalische Festtagsbraten (ich weiß, der Vergleich ist despektierlich :untertauch: , aber ich schwöre, er ist nicht so gemeint, sondern soll nur der Deutlichkeit dienen).
    Bei manchen Werken konnte ich es noch nicht feststellen, wann oder ob die Schwelle zur Überreizung erreicht wird. Beim letzten Rigoletto-Vergleichshören war sie dafür bei meiner Frau überschritten (sie liebt Verdi sonst sehr), die das passiv ertragen mußte und grundsätzlich nicht auf Repetitions-Oper gestimmt ist. ;)
    Eines ist mir aber ziemlich klar: Durch Tamino veranlaßt, höre ich immer öfter dieselben Werke mehrmals hintereinander, wobei das Hörerlebnis jedesmal variiert. Und das allein spornt schon weiter an. Glücklicherweise bin ich trotz Alter noch immer entsetzlich neugierig.


    LG


    Waldi

  • Wenn man sich überfressen hat, hilft auch nur Enthaltsamkeit :untertauch:



    ... aber manchmal kommt es bei mir vor, dass mir ein Werk alles gesagt hat, was es mir sagen kann - dann trenne ich mich davon. Hat bisher immer funktioniert.

  • Meine Ohren halten nichts von Enthaltsamkeit. Wenn ich des Klassikhörens müde bin, dann hör ich mal einen Blues oder lege mir einen QUEEN-Klassiker auf.
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Mensch Alfred, schwörst Du jetzt Ries ab? Vanhal? ;(

  • Hallo!


    Bei mir beobachte ich dieses eigenartige Phänomen bei Schubert: Er war jahrelang einer meiner Lieblingskomponisten, aber derzeit geht er überhauptnicht an mich heran.
    Ich habe daher absichtlich gegen meine Stimmung Schubert aufgelegt, aber dadurch wird es nur schlimmer.
    Ausnahmen bilden lediglich das Streichquintett und eine Hand voll Klaviersonaten, evtl. noch einige frühe Streichquartette, die ich erst kürzlich kennengelernt habe. Merkwürdig, merkwürdig... ?(


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Zitat

    Mensch Alfred, schwörst Du jetzt Ries ab? Vanhal?



    Nein mit Sicherheit nicht, sowohl Ries als auch Vanhal - und noch einige - sind ja IMO durchaus ebenbürtig mit den "Großen".


    Wenn ich dagegen an einige andere denke - die hört man einmal - und dann hat man sie auch schon vergessen.



    Ich weiß daß es eine sehr subjektive Sicht ist - aber der Wiedererkennungswert rangiert bei mir ganz weit oben. Was nützte es mir, ein Werk gehört zu haben, wenn es sofort wieder meiner Erinnerung entgleitet?


    Ich würde es so formulieren: Aus all den hunderten unbekannten Meistern, habe ich eininge für mich herausdestilliert - und sie für mich persönlich in die erste Reihe gestellt. Dazu gehören unter anderen Ries, Vranicky, Raff, Field, Rubinstein, Paisello, Salieri, Mayr, Pacini - um nur einige zu nennen


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,


    ich musste gerade erst zwei Abende lang Programme mit ausschließlich Vivaldi-Violinkonzerten erdulden. Einmal acht, einmal zwölf Konzerte. Auch wenn es Carmignola und Mullova waren: Das kommt mir so geballt so schnell nicht wieder an die Ohren.


    Ansonsten geht es mir insbesondere mit den Komponisten so, die mir vor vielen Jahren einen gefälligen Eingang in die klassiche Musik gewährten. Beispielsweise Grieg oder Tschaikowsky fallen seit geraumer Zeit komplett flach. Ich mag's nicht mehr hören, Peer Gynt hängt mir sonstwo und die Pathétique möchte ich am liebsten mit Hermann Hesse-Büchern im Karton "Schwulst, der mich in der spätpubertären Liebeskummer-Phase bewegte" friedlich im Keller verstauen.


    Gegenstrategie? Andere Musik hören. Es gibt doch soviel davon.


    LG
    B.

  • Hallo,


    im Moment habe ich mich ein wenig an den Goldbergvariationen sattgehoert,
    die jahrelang zu meinen Favouriten gezaehlt haben.


    Aber eigentlich bin ich recht ausdauernd. Seit 3 Monaten hoere ich meine
    4-5 Lieblingsstuecke der Kunst der Fuge gezwungenermassen taeglich 2-3
    Mal, weil ich das Verbindungskabel zu meinem MP3-Player verloren habe :evil: ,
    und also keine andere Musik draufladen kann, und mir das Busgefahre
    ohne Musik zum Hals raushaengt. Aber ich sage Bescheid, wenn
    ich mich satt gehoert habe...


    :hello:

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

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  • Hallo,


    interessanterweise stelle ich fest, daß viele aus dem Forum ihre ersten Erfahrungen z.B. mit Tschaikowsky gemacht und ihn anfänglich geliebt haben, mittlerweile aber nicht mehr hören können.
    Mir ging es genauso: Meine ersten Klassikaufnahmen (Klassik jetzt im allgemeinen Sinn) waren die Pathetique und das Klavierkonzert B-Moll. Mit dieser Musik kann ich heute überhaupt nichts mehr anfangen!
    Ich habe überhaupt in meiner Jugend gerne Romantiker gehört, davon habe ich mich völlig entfernt und bin heute eher auf der anderen Seite des Spektrums angelangt, nämlich bei Barock und Alter Musik generell. Natürlich gibt es da auch Stücke, die so abgenudelt sind, daß ich sie nicht mehr hören kann: Vivaldis 4 Jahreszeiten z.B. wurden mir durch Dauerberieselung vergällt. Glücklicherweise ist das Barock und die Renaissance ein derart weites und fruchtbares Feld, sodaß ich keine Sorge habe, mich in den nächsten Jahren irgendwie sattzuhören, zumal ich gerade hier in diesem Forum dank der Alte-Musik-Spezialisten ständig mit bis dato noch unbekannten Werken und Komponisten bekanntgemacht werde! Was mir fehlt, ist ein Lottogewinn ! ;)


    LG
    Juli

    Audio ergo sum