Ärgernis verkappte Live-Aufnahme

  • Hallo!


    Ich bin gerade ziemlich verärgert. Höre zum ersten Mal meine vor einiger Zeit erworbene Parsifal-Aufnahme mit Kegel, Adam, Kollo, hervorragend besetzt also, aber bereits in den anfänglichen Monolog mischen sich penetrante Huster!


    Damit ist diese Aufnahme für mich unbrauchbar. Wenn sich unkultivierte Röchler und Raschler auf einer Aufnahme verewigen, kann ich mich nicht auf die Musik konzentrieren, und dafür ist mir mein Geld einfach zu schade.


    Und nun, was mich eigentlich so sehr ärgert: Nirgendwo außen auf der 3CD-Hülle wird etwas von Liveaufnahme erwähnt. Fazit also: Man muss immer mit einer Liveaufnahme rechnen, egal ob dies außen auf der Verpackung vermerkt ist oder nicht! Oder gibt es Möglichkeiten, sich davor zu schützen?


    HILFE!

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Hi


    Zum Ersten: Die Kegel-Aufnahme wurde hier schon mehrmals erwähnt und ebenso wurde darauf hingewiesen, dass es sich um eine Live-Aufnahme handelt!


    Ich kann jetzt nicht sagen, wie störend die Nebengeräusche bei dieser Aufnahme sind, aber grundsätzlich sollte man als Opernhörer damit ein wenig umgehen können, bzw. es lernen. Oper unterm Glassturz ist auch nicht das wahre, und diese Aufnahme gilt als sehr gut.


    Dennoch stimme ich mit dir überein, dass eine Live-Aufnahme auf der Box als solche gekennzeichnet sein sollte. Das ist es in der Regel auch, du bist da offenbar auf eine der Ausnahmen gestoßen. (Ist wirklich kein Aufnahmedatum angegeben?)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Draugur,


    auch wenn ich keine Opern höre und daher auch die erwähnte Aufnahme nicht kenne: Ich kann Deinen Ärger nur zu gut verstehen. Auch ich kann vor allem ständiges Husten (vorzugsweise an den leisen Stellen) nicht ertragen und achte deshalb darauf, nach Möglichkeit keine Live-Aufnahme zu kaufen. Nach meiner Erfahrung sitze ich nämlich sonst da und warte förmlich darauf, dass endlich dieser ganz besonders schlimme Hustenausbruch an dieser ganz bestimmten Stelle kommt und ich mich danach wieder entspannen kann. Solche CDs werden bei mir gnadenlos aussortiert, ich will mich nicht ärgern, wenn ich Musik höre.


    Dass eine CD in dieser Hinsicht eine Mogelpackung ist, habe ich allerdings noch nicht erlebt bisher. Eher umgekehrt bin ich jetzt schon zweimal positiv überrascht worden, als ich - versehentlich - eine Live-Aufnahme gekauft habe, trotzdem aber keine störenden Nebengeräusche zu hören waren.


    Mit Gruß von Carola

  • Zitat

    Original von Draugur
    Oder gibt es Möglichkeiten, sich davor zu schützen?


    Nunja, in diesem speziellen Fall hätte ich gedacht, dass das interessierte "Tamino"-Mitglied aufgrund der hier zu findenden Beiträge über den Umstand, dass der Kegel-"Parsifal" eine konzertante Live-Aufnahme ist, bescheid weiss.


    Richtig ist allerdings: auf dem Cover steht kein Vermerk über den Live-Mitschnitt. Es ist also für den unvoreingenommenen Käufer nicht ersichtlich, dass es keine Studio-Aufnahme ist.


    Vielleicht findet sich ein Tamino oder eine Pamina, der oder die Dir die Aufnahme abnimmt? Ich besitze sie schon, würde aber ansonsten nicht zögern, sie zu erwerben.

  • Zitat

    Original von Theophilus


    Zum Ersten: Die Kegel-Aufnahme wurde hier schon mehrmals erwähnt und ebenso wurde darauf hingewiesen, dass es sich um eine Live-Aufnahme handelt!


    Leider habe ich beim Einkauf - in diesem Fall - das Forum in meinem Eifer angesichts einer so guten Besetzung zu einem recht günstigen Preis nicht konsultiert. Aber ich bin wirklich davon ausgegangen, dass Liveaufnahmen als solche gekennzeichnet seien, weshalb ich auch nicht darauf kam, das zusätzlich zu überprüfen. In Zukunft werde ich da natürlich vorsichtiger sein.


    Auf der Außenhülle steht lediglich das VÖ-Jahr 1978, nur auf der Rückseite des Beihefts kann man lesen "Live recording: Leipzig, Kongreßhalle, 11. 1. 1975". Sieht man beim Kauf natürlich nicht.


    Zitat

    Ich kann jetzt nicht sagen, wie störend die Nebengeräusche bei dieser Aufnahme sind, aber grundsätzlich sollte man als Opernhörer damit ein wenig umgehen können, bzw. es lernen. Oper unterm Glassturz ist auch nicht das wahre


    Das ist Ansichtssache. Für manche scheinen Publikumsgeräusche eine Art atmosphärischen Mehrwert auszumachen, für mich ist das nur eine ärgerliche Ablenkung von der Musik. Gerade Husten hat zudem für mich auch was sehr unappetitliches. Vielleicht sehe ich das irgendwann mal nicht mehr so tragisch, aber trotzdem möchte ich schlicht und einfach wissen, für was ich mein nicht grenzenlos vorhandenes Geld da gerade ausgebe.


    Zitat

    Original von Alviano


    Vielleicht findet sich ein Tamino oder eine Pamina, der oder die Dir die Aufnahme abnimmt? Ich besitze sie schon, würde aber ansonsten nicht zögern, sie zu erwerben.


    Kann man dann per PN abmachen ;)

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

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  • Gerade bei der Parsifal Aufnahme fand ich persönlich die Huster als nicht so dramatisch.


    Bei der Lucia DVD aus der Focus Edition sind mir diese viel stärker störend aufgefallen, so dass ich keine Lust mehr hatte die DVD weiter zu schauen (ein anderer Grund war die Hauptdarstellerin)


    Gruß
    thylon

  • Ich kaufe mir auch nur noch Studio-Aufnahmen, wenn ich ein Werk kennenlernen will.
    Beim Parsifal, den ich auch vor kurzem unbedingt wollte, fiel dadurch Kegel gleich durch, genauso Knappertsbusch und Co.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Felipe II.
    Ich kaufe mir auch nur noch Studio-Aufnahmen, wenn ich ein Werk kennenlernen will.
    Beim Parsifal, den ich auch vor kurzem unbedingt wollte, fiel dadurch Kegel gleich durch, genauso Knappertsbusch und Co.


    Gerade beim Parsifal eliminierst du dann aber mehr als die Hälfte der empfehlenswerten Aufnahmen...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus
    Gerade beim Parsifal eliminierst du dann aber mehr als die Hälfte der empfehlenswerten Aufnahmen...


    Ich meinte damit: Zum Kennenlernen eines Werkes habe ich gern eine Studio-Aufnahme, was nicht bedeuten soll, daß ich mir danach nicht doch noch Live-Aufnahmen zulege. ;)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ja, das kann man so sehen. Es gibt ja zum Glück auch gute Studio-Aufnahmen (Solti, Karajan, auch Kubelik kann man als Studioaufnahme durchgehen lassen). Aber die eine oder andere Live-Aufnahme sollte sich dann schon noch dazuschwindeln... ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Ich muß Euch leider mitteilen, daß die Live-Aufnahmen im Vormarsch sind - und üblicherweise wird es heute nur winzig-klein - wenn überhaupt - angezeigt.


    Studioaufnahmen sind einfach zu teuer (weil ja ALLES für die Hersteller zu teuer ist - dem Konsumenten gegenüber ist "teuer" jedoch vertretbar :kotz:)


    Wenn UNS eines Tages die CDs zu teuer sind, die in der Regel nur mehr Live-Mitschnitte sind - dann wird wieder den bösen Raubkopierern die Schuld gegeben. Die Herren der Tonträgerkonzeren können sich einfach nicht vorstellen, daß ihre Kunden eigene Wünsche und Vorstellungen haben - und wenn die negiert werden - dann bleibt der Krempel halt in den Regalen liegen...


    Dann beginnt man in den Chefetagen und bei den "Shareholdern"
    Wagner zu singen:


    WEIA WEIA WEEH - WEIA WEIA WO....


    (Der Musikfreund hörts und ist erfreut.....)



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ich muß Euch leider mitteilen, daß die Live-Aufnahmen im Vormarsch sind - und üblicherweise wird es heute nur winzig-klein - wenn überhaupt - angezeigt.


    Glücklicherweise lege ich mir fast nur "alte" Aufnahmen (will heißen: max. 80er-Jahre) zu. Neueinspielungen toppen die bereits vorhandenen so gut wie nie, daher habe ich daran keinen Bedarf - und bei meinen bevorzugten Komponisten gibt's ja zum Glück bereits genügend gute alte Studio-Aufnahmen in Stereo und auch Digital.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo,


    ich nehme an, es handelt sich um folgende Aufnahme:



    Ich möchte nur fragen, was da ganz klein und hier nicht lesbar unter dem Wort Parsifal steht? Gesamteinspielung?


    ?(


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo Ulli,


    da steht "Gesamtaufnahme [Hochpunkt] complete recording".


    Nicht etwas "Verhusteter Live-Mitschnitt" oder so :evil: :D

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Ah, o.k.


    Ich habe prinzipiell nichts gegen Live-Aufnahmen, ich finde gar [besonders bei Opern], sie atmen mehr, sind nicht so steril. Bühnengeräusche durch z.B. das Herumlaufen der Interpreten gehören für mich absolut dazu. Nachgeäffte Geräusche hingegen kann ich überhaupt nicht leiden, dann lieber eine sterile Studioaufzeichnung.


    Allerdings möchte auch ich vorher über die Art des Mitschnittes informiert sein, sonst ärgere ich mich ggfs. sehr. Solches hatte ich auch bereits ein paar Mal erlebt. Besonders CDs aus der Reihe "Klingendes Museum" und ähnliche Titel sind da mittlerweile mehr als verdächtig. Besser noch wäre ein Titel wie "Hustendes Museum - in den Pausen können sie unter Umständen alte Instrumente erkennen".


    Es kommt eben für mich darauf an, ob ich eine Atmosphäre erwerben möchte oder mich eben klangspezifisch für Instrumente interessiere. Das ist ein Unterschied.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Aber auf der Jpc Seite steht bei den näherene Angaben:


    Label: BERLIN, ADD LA


    Das LA bedeutet: LIVE-AUFNAHME



    man findet das sehr oft bei ORFEO-Aufnahmen (Salzburger-Festspiele)


    Dor findet man :


    LA = Live-Aufnahme


    oder


    LAm = Live- Aufnahme MONO



    Habt ihr alle keine Ausbildung zum Konsumenten gemacht ??? :baeh01:


    Dazu kommt leider noch, daß diese Angaben oft unrichtig sind.



    Liebe Grüße


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Habt ihr alle keine Ausbildung zum Konsumenten gemacht ??? :baeh01:


    Nee, aber man kann ja hier durchaus etwas lernen!


    :jubel:


    Danke, mein trüber Blick ist fortan geschärft!


    Die Schärfe hätte allerdings hier nicht gefruchtet:



    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Das LA bedeutet: LIVE-AUFNAHME


    Danke, das war mir völlig neu.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Ich finde Liveaufnahmen gerade im Gesang mehr als aufschlussreich und für mich unverzcihtbar. Leider kann ich mir nur so ein Bild über einen Sänger machen, den ich selbst nciht live erleben kann.
    Oft genug habe ich schon erlebt, wie falsch das Bild sein kann, dass man von Hochglanz-Studio-Aufnahmen bekommt und wieviel ehrlicher und lebendiger ein Live-Ereignis ist.
    Gerade die Fehler und Schwächen, die jemand live macht und die im Studio ausgeblendet werden können, sagen etwas über authentische Qualität aus. Mich haben ganz grosse Sänger, die ich auf CD bewunderte, live total enttäuscht und umgekehrt!
    Sänger bei denen live nicht die Spur einer Emotion rüberkam und die aufgrund ihrer CD-Perfektion Weltstars sind.
    Man lernt dadurch auch, sich nciht mehr allzusehr beeindrucken zu lassen.
    Im Studio kann auch eine Mini-Stimme wie ein Riesenorgan klingen und es wird retuschiert und gemischt was das Zeug hält . Da ist Stück Betrug dabei, um es mal ganz überspitzt zu sagen.
    Wer mich live aber überzeugt, der hat mich wirklich überzeugt.
    Daher ziehe ich nach wie vor jede Opernaufführung einem ganzen Stapel Cds vor. :yes:


    Fairy Queen

  • Nun bin ich ja eher ein Konservenhörer, schätze aber durchaus Live-Mitschnitte. Oder ältere Aufnahmen, bei denen das Schneiden aus technischen resp. Kostengründen nicht so exzessiv eingesetzt wurde. Man sollte allerdings auch nicht übersehen, daß auch an Live-Aufnahmen noch geschnitten werden kann und wird. So ganz live ist da vieles nicht. Der Idealfall ist so gesehen die Live-Übertragung eines Konzertes im Radio (und deren Mitschnitt :D ).


    Ich gebe allerdings zu, daß mir das Meiste, was aus Salbzurg kommt, wegen der unsäglichen Bühnengeräusche ziemlich vergällt ist -gestern noch habe ich Haydns Armida mitgeschnitten: ich will mir nicht vorstellen müssen, was da auf der Bühne abgegangen ist- hier ist das Bühnengeräusch eine regelrechte Störung (gilt bei den Salzburger Mitschnitten auch für Idomeneo/Fricsay, Don Giovanni/Furtwängler oder Fidelio/Furtwängler).


    Aber ein Huster? Lieber Draugur, erreicht das Husten etwa philharmoniekölnisches Gewese? Glaube ich eher nicht. Und selbst das ereignet sich hauptsächlich als nerviger Pausenfüller, der sich tasächlich später beseitigen lässt.


    Heutige Studieoaufnahmen empfinde ich eher als synthetisch und irreal, und es mag meinem Alter geschuldet sein, daß ich mir das nicht als realistisch und auch nicht ideal vorstellen kann und will. Live wird man diese sterile Perfektion ohnehin nicht.


    Nee, lieber Horenstein ungeschnitten mit Patzern als xxx perfekt mit 200 Schnitten in 60 min.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

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  • Zitat

    Original von Theophilus


    Gerade beim Parsifal eliminierst du dann aber mehr als die Hälfte der empfehlenswerten Aufnahmen...


    Das ist beim "Parsifal" auf Tonträgern dann tatsächlich nicht ganz einfach. Völlig unabhängig vom persönlichen Geschmack halte ich die Kenntnis von Pierre Boulez als "Parsifal"-Dirigent gegen Ende der 60er Jahre in Bayreuth für wichtig, wenn man über Einspielungen dieser Oper spricht. Geradezu ein Gegenpol zu Knappertsbusch, der auch in mehreren Live-Aufnahmen zu erleben ist.


    Aber jeder so, wie er halt mag...


    Grundsätzlich ist das aber heute mit "Live-Aufnahmen" besser geworden - Nebengeräusche werden oft heraussgefiltert - und zwar richtig gut. Ich war erstaunt über die Tonqualität von "Poppea" unter Gardiner oder, ich habs gerade erst gestern gehört, "Jahreszeiten" (Haydn) mit Harnoncourt (überhaupt eine sehr schöne Einspielung aus Wien).

  • Zitat

    Original von Santoliquido
    Nee, lieber Horenstein ungeschnitten mit Patzern als xxx perfekt mit 200 Schnitten in 60 min.


    Lieber? Nein. Beides.


    Für mich ist die heutige CD ein Kunstwerk für sich. Ein Werk so perfekt, wie es nur geht. So, wie man sich das als Komponist auch vorstellt, ich jedenfalls. Dass dies mit live nicht vergleichbar ist, ist keine Frage. Aber ich besuche genauso gerne Konzerte und weiß, dass ich da "weniger" Perfektion zu erwarten habe, als dies auf CDs vogegaukelt wird. Ich habe dies so für mich akzeptiert und empfinde dieses Nebeneinander prima.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Aber ein Huster? Lieber Draugur, erreicht das Husten etwa philharmoniekölnisches Gewese? Glaube ich eher nicht. Und selbst das ereignet sich hauptsächlich als nerviger Pausenfüller, der sich tasächlich später beseitigen lässt.


    Den Vergleich mit der Philharmonie Köln kann ich jetzt nicht ziehen. Aber es handelt sich um Husten während der Musik, nicht während irgendeiner Pause. In dem angesprochenen Parsifal ereignet sich das erste laute und deutliche Husten gleich an einer dermaßen leisen und empfindlichen Stelle, dass ich auf die Aufnahme einfach keine Lust mehr hatte. Da kann mir eine Studioaufnahme noch so irreal und 3000mal zusammengeschnitten sein, von den mir schon im Konzert so unliebsamen Röchelbanausen möchte ich mich nicht auch noch beim heimischen CD-Hören heimgesucht wissen.


    Übrigens höre ich gerade Marschner - Der Vampyr mit Nimsgern, Farley, Protschka (Rom, 1980). Ebenfalls eine nicht als solche gekennzeichnete Liveaufnahme. Da ist das Husten aber nicht so auffällig wie beim Kegel-Parsifal. Habe den Vampyr aber auch mal für ein paar Euros vom Wühltisch mitgenommen, von daher: wenn's denn sein muss.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Grad bei einem "weihevollen" Werk wie dem Parsifal sind derartige Nebengeräusche m.E. extrem störend.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich plädiere (im Forum schön des öfteren) f ü r die Live-Aufnahme, weil (z.B.) das Musikereignis so wiedergegeben wird, wie es ablief.
    Studio-Aufnahmen (hab ich übrigens auch) sind mir zu technisiert, werden so lange poliert, bis es glänzt...sind mir zu steril.
    Eine Gasse der Live-Aufnahme mit allen Stärken und Schwächen.
    :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

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  • Zitat

    Original von Felipe II.
    Grad bei einem "weihevollen" Werk wie dem Parsifal sind derartige Nebengeräusche m.E. extrem störend.


    Naja, "Parsifal" ist eine Oper, wie jede andere auch. Mich stören Nebengeräusche oft sehr - besonders, wenn irgendwie der gesamte Zauberberg Betriebsauflug zu haben scheint - aber da ist es mir völlig egal, ob das bei "Boheme" stattfindet oder bei "Moses und Aron".

  • Ich besitze auch einige Live-Aufnahmen und bin davon ganz angetan. Oftmals wird live einfach engagiereter und lebendiger gespielt. Offenbar wirkt das Publikum im positiven Sinne auf die Musiker ein.


    Hallo Draugur,


    warst du denn noch nie selbst in einem Konzert? ?( Da wird auch gehustet, geklappert und geraschelt. Das gehört eben dazu. :rolleyes:


    Gruß
    Tresor

    Diese Sprache, die wir Musik nennen, ist eine Sprache, die aus einem Raum kommt, den wir Seele nennen. GIORA FEIDMAN

  • Zitat

    Original von Alviano
    ... besonders, wenn irgendwie der gesamte Zauberberg Betriebsauflug zu haben scheint


    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    Als Aufnahme, die auch den Connaisseur in Sachen Husten, Giemen und Brummen voll befriedigt, möchte ich übrigens diese CD-Sammlung empfehlen:



    Vor allem die Aufnahme des 1. Klavierkonzertes von Chopin (zweiter Satz!) und die h-moll Sonate von Liszt haben echten Referenz-Charakter. Das sind die brachialsten Huster, die ich auf Tonträger kenne. Die russische Kaltluft befügelt das Publikum offenbar zu ungeahnten Leistungen, teilweise meint man, die durch die Luft fliegenden Tuberkelbazillen mit den Händen ebenso greifen zu können, wie die Spannung, die dennoch von diesen Aufnahmen ausgeht.


    Nebenbei greift Gilels beispielweise im 3. Satz des 1. Chopinkonzertes eigentlich fast nur neben die Tasten, was auch selten zu hören ist. ;)


    Gruß
    Sascha

  • Zitat

    Original von Tresor
    Ich besitze auch einige Live-Aufnahmen und bin davon ganz angetan. Oftmals wird live einfach engagiereter und lebendiger gespielt. Offenbar wirkt das Publikum im positiven Sinne auf die Musiker ein.
    ...


    Das spielt sicherlich eine große Rolle und kann sehr hilfreich sein. Und es gibt Künstler, die ganz offen zugeben, dass sie den direkten Kontakt mit dem Publikum benötigen und im Studio nur schwer aus sich heraus gehen können.


    Aber ich glaube, dass ein anderer Aspekt noch wichtiger sein kann. Eine (Opern-)Aufführung ist auch ein gruppendynamischer Prozess. Ungezählt sind die Beispiele, wo eine Aufführung "normal" beginnt und sich irgendwann verwandelt. Die Sänger sind gut drauf und harmonieren, der Graben liefert die perfekte Unterstützung und es entwickelt sich eine derart dichte Spannung und Atmosphäre, die nur "passieren", aber nie bestellt werden kann. Natürlich wird das Publikum das in der Regel mitbekommen und entsprechend mitgehen. Das sind dann jene nicht gar so häufigen Momente, für die man jahraus jahrein ins Theater geht....

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Hallo Draugur,


    warst du denn noch nie selbst in einem Konzert?


    Hm, schwierige Frage, lass mich mal überlegen........... Ja ;)


    Zitat

    Da wird auch gehustet, geklappert und geraschelt. Das gehört eben dazu. :rolleyes:


    Bei einer Aufnahme, auf der außen nicht steht "Live recording" o. ä. und man demzufolge nicht damit rechnet, gehört es definitiv nicht mit dazu. Und auch bei Live-Aufnahmen sowie Konzerten gehen diese Störgeräusche meiner Einschätzung nach zu 95% von Menschen aus, denen der Respekt vor der Musik fehlt (leider gibt es auch Musiker, auf die das zutrifft: quatschende Chöre, Streicher, die mit maximaler Lautstärke umblättern usw.)


    Dazu haben wir aber bereits einen anderen Thread:
    das allerallerallerschlimmste: husten im konzert

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

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