Es gab sie eigentlich immer schon - jene Verzierungen die sich die Primadonnen (und teilweise auch die Tenöre) erlaubten, bzw schreiben ließen um ihre Kunst ins rechte Licht zu stellen.
Diese Mode erfreute sich jahrhundertelang großer Beliebtheit.
Irgendwann überwucherten diese Verzierungen jedoch (angeblich) die Werke und man feierte die "Wende"
Nur mehr vom Komponisten geschriebene Noten durften gesungen werden - die Arien wurden "gesäubert" - man hörte "Komponist pur"
Eine der ersten Aufnahmen wo das radikal durchgezogen wurde, war jene des "Barbier von Sevilla" unter Abado. Das Ergebnis wurde zwar von der Kritik bejubelt - aber aus meiner Sicht kam eine staubtrockene, wenig spielfreudige Aufnahme zustande.
Viele Jahre sind seither ins LAnd gezogen - und plötzlich - welche Überraschung finden sich wieder Verzierungen in Neuaufnahmen, siehe als Beispiel die Ausschmückungen des Cembaloparts bei den Rezitativen in Mozarts "Figaro" in der Einspielung unter Rene Jacobs....
Ich spreche hier - wie man sieht nicht nur von sängerischen Verzierungen, sondern von solchen überhaupt.
Wie seht ihr das Problem ? Sind Verzierungen aus Eurer Sicht Verfälschungen des Werks - oder aber willkommene Abwechslungen und Bereicherungen ??
Beispiele von geglückten oder weniger geglückten Aufnahmen sind gerne gesehen
mfg aus Wien
Alfred