Dem Orkus entrissen - Neuerscheinungen und Wiederauflagen - Erfüllte Wünsche der letzten 10 Jahre

  • Liebe Forianer,


    Wir haben einen Thread wo über fehlendes Repertoire auf CD geschrieben werden kann.
    Aber es gibt ja auch - selten aber doch - Neuaufnahmen wo solche - oft gar nicht schriftlich fixierten Wünsche erfüllt wurden, also wo entweder das Repertoire erweitere wurde, oder aber ein alter längst gestrichener "Liebling"
    neu aufgelegt wurde.
    Die Teilnahme an diesem Thread ist an folgende Regeln gebunden:


    NUR EIN WERK PRO BEITRAG - mit kurzer Beschreibung warum man sich über dessern Erscheinen freut - oder (bei Wiederveröffentlichungen) was man mit dieser Aufnahme verbindet.


    Es dürfen jedoch pro Schreiber beliebig viele Beiträge geschrieben werden, jedoch bitte nicht mehr als einer PRO Tag - damit man mit dem Lesen nachkommt.


    Jeder Beitrag sollte eine Überschrift tragen die entweder


    WIEDERVERÖFFENTLICHUNG
    oder
    NEUAUFNAHME


    heisst.


    Die besprochenen Aufnahmen sollten übrigens in den letzten 10 Jahren erschienen (oder wiederveröffentlich worden)- UND DERZEIT NOCH IM HANDEL SEIN


    Viel Spaß


    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • WIEDERVERÖFFENTLICHUNG


    Die Einspielung des gesamten Bachschen Orgelwerks von Helmut Walcha in Cappel und Lübeck war meine musikalische Früherziehung. Das waren zunächst Singles, später das Mittelformat und dann LPs – alles natürlich mono – in gelben Hüllen mit Seriennummer, „Forschungsbereich“ und Karteikärtchen. Die sahen so wie auf diesem Cover abgebildet aus, wenn das auch ein Exemplar aus der zweiten Gesamtaufnahme in Alkmaar und Strasbourg ist:


    Abgesehen von der Klangqualität können die Aufnahmen immer bestehen. Man kann gut hören, wie Walcha „durch eigenes Nachsinnen“ und aufgrund seiner Protesthaltung gegen Straube, Ramin und den ganzen Leipziger Klüngel :D zu Ergebnissen kommt, die gar nicht so weit von dem entfernt sind, was wir heute als HIP kennen.
    Drum war ich froh, als auch noch zu einem Spottpreis die 10-CD-Box erschien. Jetzt kann ich die alten, gelb eingehüllten Scheibchen endgültig als Museumsstücke behandeln.



    Von Zeit zu Zeit hör ich den Alten gern.
    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

  • WIEDERVERÖFFENTLICHUNG


    Ganz aktuell habe ich mich über die Wiederveröffentlichung von "Moses und Aron" von Schönberg unter Georg Solti und dem CSO gefreut. Die Aufnahme fehlte mir seit langem und sie interessiert mich (natürlich) wegen des Dirigenten, der zu meinen Favoriten zählt - aber vor allem auch wegen der Besetzung des Moses mit Franz Mazura: Mazura ist ein Sänger, der vor allem wegen seiner Gestaltung, seiner intellektuellen Durchdringung der von ihm gestalteten Rollen zu überzeugen vermag. Ich könnte mir vorstellen, dass er als Moses ein interessanter Gegenpol zur Darstellung des phantastischen Günter Reich ist. Dazu Philip Langridge, Aage Haugland und Barbara Bonney, ich bin gespannt, die Einspielung steht schon zu Hause zum Hören bereit.

  • Die Einspielung von Hartmanns Symphonie Nr. 6 unter der Leitung von Ferenc Fricsay aus den 1950er Jahren (Mono) war meine Initiation für die Musik des 20. Jahrhunderts! Ich hatte die Schallplatte in der Stadtbücherei entdeckt (dort konnte man Schallplatten über Kopfhörer anhören und sie sich auf MCs überspielen) – muß so 1984/85 gewesen sein. Der Name des Komponisten war mir bis zu dem Zeitpunkt völlig unbekannt gewesen. Neugierig habe ich die Platte aufgelegt – und bin einfach nur weggefolgen!!! Was für eine energiestrotzende, expressiv-explosive und zutiefst emotionale Musik! Und was für eine Darbietung durch Fricsay!! - dem es gelungen ist, den gepanzerten Klang der Hartmannschen Symphonik bracchial und kompromißlos umzusetzten und der dabei zugleich transparent, ja luzide musizieren läßt. Natürlich habe ich mir die Symphonie überspielt und die MC nahezu 20 Jahre lang gehütet wie ein Kleinod – bis vor einigen Jahren endlich eine Wiederveröffentlichung auf CD erfolgte.


    Sicherlich, die ebenfalls hervorragende Interpretation von Kubelik ist gar noch mächtiger, wirkt bei einem ersten Hören vielleicht gewaltiger – kann aber nicht an die architektonische Durchhörbarkeit der älteren Einspielung heranreichen. Bis heute ist Fricsays Interpretation daher für mich schlicht das Synonym für Hartmanns 6.



    Karl Amadeus Hartmann: 6. Symphonie (für großes Orchester)
    RIAS Symphonie Orchester Berlin, Ferenc Fricsay


    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

  • WIEDERVERÖFFENTLICHUNG


    Wie ich heute mit grosser Freude im neuen jpc-courier gelesen habe, hat die Firma "Wergo" den Uraufführungsmitschnitt der "Soldaten" von BA Zimmermann aus Köln vom Februar 1965 endlich und erstmals auf CD herausgebracht.


    Als Schallplatte war diese Aufnahme schon lange vergriffen, eine Neuauflage, so teilte mir "Wergo" vor vielleicht 20 Jahren auf Anfrage mit, sei nicht vorgesehen.


    Nun also auf 2 CDs dieses ungeheuerliche Werk eines der grössten Komponisten aus der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts dirigiert von Michael Gielen, der später in Frankfurt eine mustergültige Aufführung der "Soldaten" betreuen sollte.


    Ich freue mich auf diese Aufnahme, trotz des für 1965 ungewöhnlichen Monoklanges, aber das war schon auf der Schallplatte so.

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  • Eigentlich wollte ich eine andere Platte posten. Vor einem Jahr gab es sie noch, die Wiederveröffentlichung des Violinkonzertes von Dvorak mit dem Duo Johanna Martzy und Ferenc Fricsay. Eine Wahnsinnsplatte. A propos: als LP gibt's die auch noch. Nur die DGG-CD ist gestrichen. Lange hat es sie nicht gegeben. Man wird sie wohl nun downloaden müssen.


    Nun also diese Empfehlung:



    Fast zwei LP's finden sich auf dieser CD wieder: Das Violinkonzert von Brahms und das Violinkonzert von Mendelssohn. Beide Aufnahmen unter dem Dirigat von Paul Kletzki. Selbst zu LP-Zeiten passte das Mendelssohn-Konzert auf eine Plattenseite. Auf der Original-LP waren auf der Seite 2 die beiden Violinromanzen von Beethoven vereint. Die fehlen auf der CD. Leider!!!


    Aber auch die beiden VK's lohnen den Kauf. Interessant wird's freilich dann, wenn man - was möglich ist - beide Konzerte in unterschiedlichen Einspielungen der Martzy vergleicht. Mendelssohn liegt unter Klemperer (technisch seeehr mager) und Sawallisch vor. Die Einspielung unter Sawallisch war die eigenliche, von Walter Legge geplante Einspielung. Die temperamentvolle Geigerin hat sich allerdings beim Abören der Bänder derart mit Sawallisch über Tempofragen zerstritten, daß sie die Einwilligung zur Veröffentlichung verweigerte. Die Zusammenarbeit mit Kletzki verlief deutlich besser.


    Mittlerweile sind auch die Bänder mit Martzy Sawallisch/Martzy veröffentlicht. Und such- und zahlefreudige Sammler finden auch die Rundfunkaufnahme des Brahms-Konzertes der Martzy unter Günter Wand mit dem RSO Stuttgart auf CD. Beide Einspielungen übertreffen in meinen Ohren die Wiederveröffentlichten EMI-Einspielungen. Was diese in ihrem Wert in keiner Weise schmälert. Denn die sind schon erstklassig.


    Mit dieser Wiederveröffentlichung hat die EMI einen ihrer Backlist-Schätze gehoben.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Original von Thomas Pape
    ...
    Mit dieser Wiederveröffentlichung hat die EMI einen ihrer Backlist-Schätze gehoben.


    Ich würde eher sagen, die EMI hat die Aufnahmen weggelegt, und anstatt sie günstig bei EMI Classics Historical kaufen zu können, muss man die saftigen Testament-Preise berappen!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus
    sagen, die EMI hat die Aufnahmen weggelegt und statt dass man sie günstig bei EMI Classics Historical kaufen kann, muss man die saftigen Testament-Preise berappen!


    ...was an der Qualität der Einspielung nichts ändert.


    Liebe Grüße ins Gemerk


    vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Hallo Klawirr,

    Zitat

    Wiederveröffentlichung: Hartmanns 6. mit Fricsay


    diese Schallplatte und überhaupt die gesammte Box mit 10 Schallplatten der DG zusammen mit den Partituren(!) habe ich in den 70er Jahren, da sie ungespielt und wie neu einfach so im Schrank herumlagen, in meiner Schule geklaut.


    An den Schlüssel zum Schrank heranzukommen war kein Problem, denn mein Vater war der Musiklehrer.
    Hoffentlich muß ich jetzt nach meiner Beichte nicht ins Gefängnis....
    :untertauch: :untertauch: :untertauch:


    Ansonsten hier mein heutiger TOP-Favorit bezüglich Wiederveröffentlichung:


    Die wunderbare Aufnahme von Robert Farnons "Rhapsody for Violin and Orchestra" , gespielt von Steven Staryk.
    Dies war für viele Jahre eine der von Farnon-Liebabern gesuchtesten Aufnahmen-zu Recht, denn dies ist die beste Aufnahme dieses sehr lohnendem und schönen Werkes.



    Erhälltlich ist diese CD hier:
    http://www.amazon.de/Wide-Worl…ic&qid=1197415196&sr=8-25


    LG,
    Michael

  • Neuerscheinung


    Weil ich mehrmals die Erfahrung gemacht hatte, dass mich ein Werk Schönbergs nach häufigerem Hören in seinen Bann gezogen hat, und zwar auch wenn der Stil wieder ein anderer war, bin ich zum Schönberg-Komplettisten geworden. Schon von daher ist die wohlfeile Einspielung unter Leitung eines Spezialisten die Erfüllung eines Wunsches:



    Schönbergs 3., einaktige Oper von 1930 mit Richard Salter (Mann), Christine Whittlesey (Frau) u. a., dem RSO Frankfurt dirigiert von Michael Gielen bei cpo, (P) 1997 (Puh, war das knapp mit der Auflage etwas aus den letzten 10 Jahren zu nennen!).


    Der Text ist von des Komponisten zweiter Frau Gertrud (unter dem Pseudonym Max Blonda). Mit dieser Oper wollte Schönberg mit den großen Opern-Erfolgen der Zwanziger Jahre (Berg: Wozzeck, Krenek: Jonny spielt auf, Weill: Die Dreigroschenoper) konkurrieren. Zwar hat er sie in Zwölfton-Technik komponiert, aber durchaus (man mag es kaum glauben) die Hoffnung gehegt mit ihr populär zu werden.
    Der Text ist eine leider eher lustig gemeinte, denn wirklich lustige Komödie, in der ein Ehepaar (schlicht Mann & Frau genannt) den Versuchungen zur freien Liebe durch ein befreundetes Paar widersteht.


    Müsste ich eigentlich mal wieder hören und dann einen Thread eröffnen.


    Viele Grüße


    :hello:

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  • Nachdem diese



    lange Zeit kaum erhältlich war [jetzt aber bei jpc für 18,99 € drin ist], gibts sie auch mit Rougetouch für 1 € Aufschlag:



    Das verstehe, wer will... :wacky:


    Aber hören sollte man sie auf alle Fälle. Möglicher Weise zum halben Preis!


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Nachdem diese



    lange Zeit kaum erhältlich war


    Wann war die nicht erhältlich? ?(
    (ist ja auch erst von 2003)

  • Siegfried hat mich im Thread "
    auf die dritte Winterreise mit Hermann Prey aufmerksam gemacht.
    Sie befindetr sich derzeit auf der unten abgebildeten Sammlung aller Schubert Liederzyklen von Hermann Prey für die
    Deutsche Grammophon.



    wieder aufgelegt im Juni 2009


    So wie die Lage aussieht habe ich keine der drei Aufnahmen, Obwohl ich alle Zyklen mit hermann Prey besitze, zwi davon sogar doppelt.
    In der Vergangenheit hätte ich gemeint, da wären mur marginale Unterschiede zu hören - die Praxis hat mich jedoch eines anderen belehrt.



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Engelbert Humperdinck - Hänsel & Gretel (DVD) mit von Stade, Blegen - live aus der MET, WV seit 6. April 2010


    "Hänsel und Gretel" zählt zu den beliebtesten Opern weltweit. Selbst in den vertracktesten Inszenierungen garantiert Humperdincks Meisterpartitur ein volles Haus bzw. volle Kassen im DVD-Segment. Erfreulich, dass es unter den vielen Mitschnitten, mit denen der Markt die letzten Jahre überschwemmt wird, zumindest zwei relativ werktreue Inszenierungen gibt. Neben der Verfilmung von Eugust Everding bietet jedoch einzig und allein noch diese DVD ein Lebkuchenhaus, dichten Tannenwald, Engel und glitzerndes Taumännchen. Manchmal ist das Ganze schon fast zu opulent und ich wunderte mich ernsthaft, dass es noch gar nicht solange her ist - jene Zeit, wo noch ganz andere Inszenierungsmaßstäbe galten. Jene sagenhafte Zeit vor der zwangsbeglückenden und -verordneten Regietheaterkeule. Eine Zeit, wo man fachsimpelte, ob das Lebkuchenhaus vielleicht ein paar Türmchen mehr oder weniger haben sollte, ob die Engel fliegen oder nur würdevoll schreiten sollten und ob die hungernde Familie wirklich noch ein Kätzchen für Gretel ernähren kann. Diese Inszenierung fragt nicht. Sie bietet ohne schlechtes Gewissen, stilecht und aus dem Vollen schöpfend Humperdincks "Hänsel und Gretel". Punkt. Und allen Regietheatermarketingzungen zum Trotz braucht auch kein Besitzer dieser DVD ein schlechtes Gewissen zu haben. Er kann sich freuen an einem Bilderbuch, das auf der Bühne der Metropolitan Opera Seite für Seite umgeblättert wird. Oder besser: wurde. Denn auch diese malerische Inszenierung wurde mittlerweile für eine moderne und zeitweilig arg geschmacklose Regietheatervariante verschrottet. Umso erfreulicher also, dass die alte Inszenierung auf DVD erhältlich ist. Freilich, es wird auf englisch gesungen. Das klingt manchmal etwas merkwürdig, aber zumindest sind die Texte genau übersetzt - im Gegensatz zu der völlig willkürlichen Neuübersetzung für die MET-Neuinszenierung. Und grundsätzlich bin ich auch ein Freund von Operngesang in der Landessprache, vor allem, wenn es so geschmackvoll gelingt wie hier. Die Sänger sind wirklich sehr gut bis in die kleinste Nebenrolle besetzt.


    Fazit: Hänsel und Gretel frei vom Würgegriff des Regietheaters. "Hast du alles dies auch geseh'n?" "Freilich, s`war wunderschön."

  • Beinahe hätte ich diesen Thread heute erneut gestartet - bis ich mich dunkel erinnerte: Das hab ich doch schon vor langer Zeit gestartet.


    Ich habe darüber gegrübelt, welche Schätze in den letzen Jahren gehoben wurden, und zwar mit Themenschwerpunkt, Werke die es vor 20 Jahren noch nicht im Katalog gab - und die heute (beinahe) Standardrepertoire - zumindest für Insider sind.
    Komponisten, von denen ein oder Mehrere Werke erstmals oder erstmals seit Jahrzehnten einem breiterem (??) Publikum wieder zugängig gemacht wurden. Es ist nun keine Kunst alle Werke von Komponisten hervorzukramen die (angeblich) "zu Unrecht" vergessen waren - und die man selbat nach einmaligem Hören wideer in den CD-Schrank gestellt hat, wo sie lagern bis zum St. Nimmerleinstag.


    Nein hier sollen vor allem Werke, bzw Komponisten Erwähnung finden, welche bisher entweder nicht erhältlich waren - oder aber unentdeckt irgendwo in mittelmässigen Einspielungen vorlagen - bis eine hervorragende Aufnahme (oder eine, die man subjektiv als hervorragend erlebt hat) - einem die Ohren geöffnet hat - und sie heute einen wertvollen Beitrag in der eigenen Sammlung darstellt.


    Natürlich können auch - wie schon bisher - ausgegrabene Interpreten ins Rampenlicht gerückt werden, aber interessanter scheinen mir doch die Entdeckungen kaum bekannter Werke zu sein.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Was ich hier meine möcht ich an meinem ersten Beitrag nach der "Wiedereröffnung des Threads demonstrieren.
    Ferdinand Ries (1784 -1834)


    War bis etwa 1995 nahezu vergessen - ich erinnere mich nicht irgendeine Aufnahme im Katalog geeshen zu haben.
    1997 Erschien dann die erst Aufnahme mit Sinfonien von Ferdinand Ries am Markt. Das Label cpo, wagemutig wie immer brachte die erste Aufnahme mit zwei Sinfonien des Beethoven Schülers und -Sekretärs auf den Markt, der auf Grund des guten Erfolges weitere folgten. ich war begeistert, denn sie sind (fast) die einzigen Sinfonien am Markt, die Beethovens Tonsprache aufgreifen und eigenständig weiter entwickelten



    Es folgten dann sofort weitere Veröffentlichungen - teilweise von cpo selbst, teilweise von Naxos.
    Diese beiden Label teilten sich den Löwenanteil. Wenngleich die Klavierkonzerte und Klaviersonaten vielleicht nicht ganz das Niveau der Sinfonien erreichten (Man vergesse nicht, daß das Vorbild - Beethoven - allgemein als unerreichbar angesehen wird.) so sind sie dennoch bedeutende Beiträge ihrer Gattung.



    Ich glaube, man kann hier mit Fug und Recht von "Durchbruch" sprechen - weit über 20 Cds finden sich derzeit im Katalog - Tendenz steigend. Es finden sich neben den Sinfonien und Klavierkonzerten nun auch ein Violinkonzert, Cellosonaten, Klaviersonaten und Kammermusik am CD-Markt......


    Ich perönich betrachte Ries als wichtige Bereicherung in meinem Repertoir, auf die ich nicht mehr verzichten möchte, Zahlreiche Threads zu Einzelwerken finden sich im Forum...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Eine weitere Entdeckung für mich war Leopold Gassmann (1729-1774)


    Von 22 Opern und 50 Sinfonien, sowie zahlreichen geistlichen Werken ist quasi nuchts am Markt - nur eine Gesmtaufnahme der Oper "La Contessina" ("Die junge Gräfin")



    Eine weiter Aufnahme mit Opernouvertüren wird von mir an dieser Stelle nicht erwähnt. Wer die Ouvertüre der oben erwähnten Oper in beiden Einspielungen miteinander vergleicht - der weiß warum.


    Gassmans Oper ist sicherlich kein "bahnbrechendes Werk" - aber gefällig und lieblich, witzig und unterhaltsam. Und das sit es doch was das Publikum von komischen Opern hören und sehen will. Ich würde übrigens am ehesten mit Dittersorf vergleichen...
    Die Arien klingen hier noch wie Couplets....


    Gassman war vor 20 Jahren noch "Terra incognita" Heute wissen wir wenigstens wie er klingt...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Auf diese Einspielung, die es schon eimal auf LP gab habe ich lange Jahre gewartet. Im März ist sie auf 2CDs veröffentlicht worden. Wolfgang Anheisser ist ein idealer Interpret für diese heiteren Lieder und Balladen von Carl Loewe. Vor Anheisser erreichte nur Arno Schellenberg(1903-1983) eine gleichwertige Interpretation und nach Anheisser(meiner Meinung nach) niemand mehr.


    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo,


    die berühmte Tannhäuser-Gesamtaufnahme unter Konwitschny mit Frick/Hopf/Grümmer/Schech/Fischer-Dieskau und Wunderlich ist bei EMI wieder veröffentlicht worden !


    Gruß,


    Antalwin

  • Stimmt.



    Allerdings gab es diese Aufnahme bereits mindestens seit 1995 auf CD:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Eine der verdienstvollsten Neuerscheinungen auf dem Markt ist der erste Stereo-Mitschnitt des Ring, live 1955 aus Bayreuth:



    Zum ersten Mal konnte die große Riege der herausragenden Wagner-Sänger der 1950er Jahre in Stereo und in mehr als akzeptabler Tonqualität erlebt werden: Hans Hotter (zweimal Wotan und Wanderer) im Vollbesitz seiner stimmlichen Kräfte, Gustav Neidlinger (dreimal Alberich), Astrid Varnay (dreimal Brünnhilde), Wolfgang Windgassen (zweimal Siegfried), Ramón Vinay und Gré Brouwenstijn als Wälsungenpaar, Josef Greindl (zweimal Fafner, Donner und Hagen), Ludwig Weber (Fasolt), Toni Blankenheim und Josef Traxel als Donner und Froh, Paul Kuen (zweimal Mime), ... stärkste Konkurrenz für die Ringe unter Solti, Böhm und Karajan.


    Rein sängerisch nur zu vergleichen mit dem Ring unter Clemens Krauss (Bayreuth 1953, gutes Mono), eventuell noch Knappertsbusch (Bayreuth 1956/57/58, ich kenne die Kna-Ringe noch nicht). Wenn man den Keilberth-Ring sängerisch als Ganzes übertreffen will, muss man wohl zu den Met-Mitschnitten der 1930er und 1940er Jahre greifen - bei deutlich schlechterer Tonqualität.

  • Auf diese Einspielung, die es schon eimal auf LP gab habe ich lange Jahre gewartet.


    Lieber Herbert Henn,
    diese LP habe ich auch; danke für den Tipp, dass diese Aufnahmen nun auch auf CD erschienen sind.

  • Vielleicht ist es anderen so wie mir ergangen: Vor einigen Monaten bestellte ich aus Neugier Hasses Oper "Cleofide" bekam aber die Rückantwort, daß sie nicht mehr lieferbar, weil gestrichen sei.
    Ich hatte mich in mein Schicksal ergeben diese Oper nie mehr in meinem Leben zu hören - aber seit eingen Tagen ist sie - zu moderaterem Preis wieder bei jpc in neuer Aufmachung lieferbar...


    mit freundlichem Gruß aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Es ist ja nicht gerade wenig, was in den letzten Monaten und Jahren dem Vergessen entrissen wurde - zumindest kurzfristig.
    Ehrlich - Mal Hand aufs Herz - wer kennt schon den Komponisten Johann Rudolf Zuimsteeg (1760-1802) ? Vielleicht die Kenner - oder eher die Liebhaber ?
    Wenigstens ist jetzt eine seiner drei (?) überlieferten Opern auf CD erhältlich. Näheres demnächst im Opernführer.
    Ein einzigartiges Meisterwerk ? Ich weiss es nicht. Eher eine bühnenwirksame Oper mit wunderbarer Musik


    Alfred Schmidt
    Tamino Klassikforum Wien

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Bei durchstöbern dieses Threads bin ich über diesen Beitrag gestolpert. Dabei fiel mir ein, daß ich diese Aufnahme letztes Jahr über Umwege für einen Kunden besorgt habe. Grund? Das gute Stück war gerade mal zwei Jahre wieder auf dem Markt. Erschienen 19.07.2005, gestrichen (also vermutlich schon vorher nicht mehr lieferbar) 01.08.2007. Warum macht sich die DG bzw. Universal mit solchem Repertoire überhaupt die Mühe der Veröffentlichung, wenn sie es direkt wieder aus dem Programm schmeissen?


    Grüße,


    Jürgen

    Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück...

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  • Auf dem Marketplace ziemlich simpel für wenig Geld zu ergattern.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Warum macht sich die DG bzw. Universal mit solchem Repertoire überhaupt die Mühe der Veröffentlichung, wenn sie es direkt wieder aus dem Programm schmeissen?


    Ich glaube nicht, dass sie es "rausschmeißen". Es wird eine eher kleine Auflage gemacht worden sein, die nach ihrem Ausverkauf eben nicht mehr erhältlich ist...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Auf dem Marketplace ziemlich simpel für wenig Geld zu ergattern.

    Hallo Joseph II,


    ich habe 1 - 8 mit I. Metzmacher und den Bamberger Sinfonikern. Sind die DG-Aufnahmen den besser?


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Hallo Bernward,


    ich kenne das Werk ehrlich gesagt gar nicht. Ich schaute nur grad interessehalber bei Amazon nach.
    Scheinbar aber eine sehr gute Aufnahme, glaubt man dem obigen Beitrag.


    LG
    Joseph
    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões


  • Auf dem Marketplace ziemlich simpel für wenig Geld zu ergattern.


    Wie Alfred immer wieder sagt: die Schnittmenge aus "Klassikhörer" und "Internetnutzer" ist ziemlich gering, außerdem habe ich viele Kunden, die ihre Daten nicht im Internet verteilen möchten. Ich suche dann halt die günstigste Methode, um noch an die CD zu kommen.

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