WIEGENLIEDER FÜR KNUT - MISSBRAUCH DER MUSIK

  • Hallo allerseits,


    die Entwicklung dieses Threads ( Schaurig schön - Musik mit dem gewissen Gruselfaktor ) hat mich nach Beiträgen suchen lassen, in denen es um Missbrauch der Musik in der Werbung und anderswo geht. Viele Hinweise darauf sind hier schon verstreut, z.B. bei dem Thread zu den CARMINA BURANA, aber eine Bündelung solcher Hinweise scheint es hier noch nicht zu geben.


    Ich habe bewusst ein Beispiel in den Titel gestellt, das es hoffentlich nicht gibt, aber man kann ja nie wissen. Derartige Kompilationen mit "Musik für's Baby" gibt es immerhin schon viele.


    Ein ganz anderes Beispiel, das in dem genannten Thread aufgeführt wurde, ist die Eröffnungsfanfare von Liszts LES PRÉLUDES, die von den Nazis als Ankündigung ihrer "Kriegserfolge" missbraucht wurde.


    Oder kann noch jemand ohne Irritationen Mozarts wunderschönes Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur, KV 467 hören, seit dessen langsamer Satz nicht nur sehr sensibel in Bo Widerbergs ELVIRA MADIGAN verwendet wurde, sondern in die Werbung übergeschwappt ist und das Konzert von Plattenfirmen ernsthaft ELVIRA MADIGAN genannt wird?


    Ich denke aber hier weniger an eine Kompilation diverser Zitate in Filmen, obwohl es auch da neben glücklichen ZItaten (Kubricks 2001, Viscontis TOD IN VENEDIG) ganz grauenvolle Beispiele gibt, sondern an den Einsatz von "klassischer" Musik in der Werbung oder zur Kennung sachfremder Zusammenhänge wie bei LES PRÉLUDES oder Schnipsel für's Baby.


    Damit aus dem hoffentlich von Euch zusammengetragenen Gruselkabinett eine Art öffentlicher Pranger werden kann, hätte ich jedenfalls nichts dagegen einzuwenden, dass man die Sünder auch konkret benennt.


    Wie denkt Ihr darüber?


    :hello: Rideamus

  • Hallo Rideamus!


    Zu diesem Thema fällt mir spontan die Darbo-Werbung ein, die früher im österreichischen Fernsehen lief: Darbo erzeugt Marmeladen und Sirupe und hat in dieser Werbung zu dem Duett aus Lakme Models auf Diwanen mit etwas laszivem Ausdruck sich räkeln und Früchte kosten lassen. Ich fand die Verwendung dieser herrlichen Musik in diesem Spot :kotz: und habe meistens in diesem Moment das Zimmer verlassen, damit ich nicht Gefahr laufe, mir diese Oper nicht mehr anhören zu können, ohne das Bild der Werbung bei dem Duett vor mir zu sehen.


    Einerseits finde ich, man sollte der Verwendung von klassischer Musik in Werbespots einen Riegel vorschieben. Ich empfinde das wirklich als Missbrauch. Andererseit kam in diesem Fall ein Arbeitskollege zu mir, und fragte mich woraus diese wunderbare Musik ist, er hat sich dann eine CD gekauft, weil er unbedingt das ganze Werk hören wollte, weil ihm dieses Duett so gefallen hat. Das war also ein positiver Effekt, der so von den Werbemacher sicher nicht geplant war. Aber wie oft wird das bei solchen Werbungen vorkommen? Die Regel wird sicher sein, dass man das Musikstück nur mit der Werbung verbindet und darauf reduziert, und das ist dann eben Missbrauch der Musik.

  • Hallo Erna,


    in der Tat: den positiven Effekt gibt es fraglos auch, und die von mir genannten Beispiele aus ALSO SPRACH ZARATHUSTRA, Mozarts Klavierkonzert Nr. 21 und Mahlers Adagietto aus der 5. Symphonie sind mit die wirkungsvollsten Missionare fürdie jeweiligen Kompositionen.


    Deshalb würde ich auch die zahlreichen Zitate klassischer Musik in Filmen nicht zwangsläufig zu diesem Missbrauch zählen. Ob der gleiche Effekt beim Anreißen einer Musik in Werbespots nennenswert zahlreich auftritt, bezweifle ich ebenso wie Du. Es wäre aber mal interessant, auch darüber mehr zu erfahren.


    Das heißt für mein Gefühl aber trotzdem nicht, dass dieser Zweck die Mittel heiligt, zumal er mit Sicherheit nicht angestrebt, sondern allenfalls als lahme Rechtfertigung angeführt wird.


    :hello: Rideamus

  • Servus Rideamus,


    wir haben zwar schon einen Faden zum Thema, der den Teil "Musik in der Werbung" behandelt. Da deine Aufgabenstellung aber umfangreicher und außerdem noch so schön formuliert ist, bin ich der Meinung, das wir das Thema in diesem Thread weiterzuführen.


    Für alle, die lesen wollen, was andernorts an Antworten kam:
    "Guck mal Otto - Die Brauerei !!" - Klassische Musik in der Werbung



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Hallo Thomas,


    danke für den Hinweis und Dein Verständnis. Ich hatte vor Eröffnung des Threads tatsächlich nach dem Stichwort Werbung die Suche abgeklopft, bin aber auf den von Dir erwähnten Thread nicht gestoßen. Dafür viel zu viele, in deren Threadnamen das Wort "Werbung" gar nicht vorkam, obwohl ich nur nach "gestarteten Themen" gesucht habe. Liegt das Versagen an mir oder am System?


    :hello: Rideamus

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  • Hallo Rideamus,


    Werbung ist dann gleich mein Stichwort für ein Beispiel, das im anderen thread noch nicht genannt wurde und mich über Jahre ziemlich genervt hat.


    Fast hätte es der namhafte Hersteller von Tiefkühl-Sahnetorten ( :kotz: ) nämlich noch geschafft, das ich die Abneigung gegen sein Produkt auch auf den TANZ DER STUNDEN aus Ponchiellis LA GIOCONDA übertragen hätte...


    Weitere Beispiele, sobald sich der nächste Geistesblitz aus der Einzelhaft befreien kann :D


    Elisabeth

  • Auch wenn ich den von Elisabeth beschriebenen Effekt gut kenne (in meinem Fall war es "Carmina burana", nur erinnere ich mich heute tatsächlich nicht mehr an das beworbene Produkt), stehe ich der aufgeworfenen Frage ambivalent gegenüber. Einen "Schutz" von klassischer Musik für Werbezwecke halte ich für nicht wünschenswert und falsch, wenngleich ich persönlich dieser Form der Verwendung klassischer Musik ablehnend gegenüberstehe.


    Nur glaube ich, dass auch jeder Nicht-Klassik-Freund das gleiche für "seine" Musik reklamieren kann. Die Herabwürdigung von Musik zum Werbejingle ist für mich per se ein barbarischer Akt, aber einen "Artenschutz" für klassische Klänge wäre mir nicht nachvollziehbar.


    Anders verhält es sich mit Filmmusik - "An der schönen blauen Donau" in Kubricks "2001" ist absolut genial und auch Coppola ist mit "Apocalypse now" mit Wagner eine einprägsame Szene gelungen, von "Death in Venice" gar nicht zu reden, wo der Komponist Mahler ja sozusagen mitspielt.


    Bei diesen Beispielen handelt es sich aber um eigenständige Kunstwerke, die sich bewusst der klassischen Musik bedienen und diese in ihre eigen Produktionen dramaturgisch geschickt einbauen. Bei den Werbetrailern kann ich eine solche Dramaturgie nicht erkennen. Wenn ein Tenor eine sehr berühmte Melodie aus "Rigoletto" verhunzt, um damit ein Pseudo-Italienisches Produkt zu bewerben, ist es mit dramaturgisch sinnvollen Bezügen nicht sehr weit her.

  • Mir hat die Verbindung eines feudalen Doppelkekses mit einer bestimmten Ouverture wahlweise das eine oder das andere verleidet. :rolleyes:


    Lieber erinnere ich mich auch an gelungene Verbindungen von Optik und Akustik bei verschiedenen Filmen. Zwei, die leider nicht so häufig auftauchen:
    "Barry Lyndon" und "Tag der Idioten".

  • Einen etwas anderen Aspekt will ich hier noch vortragen:


    in unserem Forum ist ist auch der Werbevertrag einer bekannten, russischen Sopranistin mit einer Mineralwasserfirma Gegenstand der Diskussion geworden.


    Der dazugehörige Werbespot wurde eingehend vorgestellt und so konnte auch z. B. ich mir ein Bild des Werbefilms machen.


    Zufällig standen vor meinem bevorzugten Weingeschäft in Berlin mehrere Kisten Leergut auf der Strasse, die sofort meine Aufmerksamkeit erregten: es handelte sich um leere Flaschen jenes Tafelwassers, das die russische Nachtigall bewarb.


    So mit der Optik der Verpackung dieses Getränks vertraut, war ein Wiedererkennungseffekt vorprogrammiert: auch in meinem absoluten Lieblingsrestaurant zu Berlin entdeckte ich jenes Mineralwasser aus Österreich.


    Seitdem beschäftigt mich die Frage, ob ich es mal probieren soll...? Auch so funktioniert Werbung, das soll man nicht unterschätzen.

  • Der Fehler liegt zum Teil auch bei euch: Wieso seht und hört ihr Werbung? Findet ihr das interessant? Ich komme problemlos ohne Werbung durchs Leben. Die in diesem Thread genannten Spots kenne ich nicht.


    Aber selbst wenn ich Werbung sehen/hören würde: Dann fände ich klassische Musik besser, egal in welchem Zusammenhang. Man muss immer das Beste nehmen, soweit es es die Umstände zulassen. Wenn Mozart besser ist als irgendwelches Gedudel, muss man Mozart einsetzen. Leistung muss sich lohnen.



    Thomas Deck

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  • Zitat

    Der Fehler liegt zum Teil auch bei euch: Wieso seht und hört ihr Werbung? Findet ihr das interessant? Ich komme problemlos ohne Werbung durchs Leben.


    ... es geht hier im Thread ja ausdrücklich nicht nur um Werbung - aber ganz ehrlich:
    Wer kann schon von sich behaupten, er liebe Werbung und würde sich selbige gerne freiwillig antun?
    Aber wer kann heutzutage von sich behaupten, er könne sich diesem ewig irgendwo vorhandenen "Werbungsterror" komplett entziehen?
    Sei es im TV, im Radio oder im Kaufhaus und in der Fußgängerzone - auch nur an der Bushaltestelle - zumindest irgendein Plakat steht doch überall...
    Solltest Du eine Methode gefunden haben, Dich davon vollkommen frei zu machen (was ich nicht glauben kann), teile uns das doch bitte mit - würde mich interessieren, wie Du das machst :yes:

    Wie sehr man sich an diesen ganzen Reklamekram in allen seinen Erscheinungsformen von Kindesbeinen an gewöhnt hat, ist mir seinerzeit erst aufgefallen, als ich 1989 in der damals noch existierenden real sozialistischen DDR zu Besuch war.
    Allen Ernstes: Ein Stadtbild ohne bunte (Werbe-)Plakate, etc. war für mich derart ungewohnt - ich habe es als "unvollkommen" emfpunden :wacky:

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Zitat

    Original von MarcCologne
    Wer kann schon von sich behaupten, er liebe Werbung und würde sich selbige gerne freiwillig antun?


    Ich - und zwar im Besonderen holländische Werbung! Einfach genial! :jubel:


    Zitat

    Original von Rideamus
    Oder kann noch jemand ohne Irritationen Mozarts wunderschönes Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur, KV 467 hören, seit dessen langsamer Satz nicht nur sehr sensibel in Bo Widerbergs ELVIRA MADIGAN verwendet wurde, sondern in die Werbung übergeschwappt ist und das Konzert von Plattenfirmen ernsthaft ELVIRA MADIGAN genannt wird?


    Ja - auch ich. Ich spiels sogar gelegentlich, weil "Elvira Madian" einfach genial ist.


    :jubel:


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Gehn wir mal ein bisschen von der Werbung weg und widmen wir uns den anderen "Missbräuchen"


    Jedesmal wenn irgendwo "Klassische Musik" - in welcher Form auch immer - ge- oder mißbraucht wird - bedeutet das ein Eingeständnis der "Klassikschänder", daß diese Musik von ihnen für fähig gehalten wird, bestimmte (zumeist positive) Emotionen beim Hörer hervorzubringen. Ein Kompliment an "unsere Musik"


    Interessanterweise wird kaum "progressive Musik" in der Werbung, zur Berieselung im Kaufhaus, oder als Handyklingelsignal eingesetzt. Warum wohl ?


    Auch der Mißbrauch in den U.Bahn Stationen, wo man gewisse Leute fernhalten will ist ein - wenngleich eigenartiges - Kompliment an diese Musik.
    Sie vertreibt ja nicht "Leute" sondern einen speziellen Kreis....... :baeh01:


    Mißbrauch bleibt es natürlich trotzdem.....


    mfg
    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Mißbrauch bleibt es natürlich trotzdem.....


    Ich würde das eher Zweckentfremdung nennen.. bei Mißbrauch leidet ja der/die/das Mißbrauchte - das ist hier nicht der Fall.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von MarcCologne
    Wie sehr man sich an diesen ganzen Reklamekram in allen seinen Erscheinungsformen von Kindesbeinen an gewöhnt hat, ist mir seinerzeit erst aufgefallen, als ich 1989 in der damals noch existierenden real sozialistischen DDR zu Besuch war.
    Allen Ernstes: Ein Stadtbild ohne bunte (Werbe-)Plakate, etc. war für mich derart ungewohnt - ich habe es als "unvollkommen" emfpunden :wacky:


    Ist mir auch so gegangen, auch 1989 in Ost-Berlin. Leider hat diese werbefreie Idylle nicht lange vorgehalten. OK, damals hat es etwas ärmlich gewirkt, aber heute mit dem verklärenden Blick zurück habe ich es idyllisch in Erinnerung.


    Ich kaufte wegen einer österreichischen Kasinowerbung, in der "Tanz der Ritter" vorkommt, von welchem ich zunächst keine Ahnung hatte, was es war, bis ich es schließlich herausfand, eine Gesamtaufnahme des ganzen Balletts Romeo und Julia. Dabei bin doch gerade ich jemand, der alle Produkte boykottiert, mit denen mich Werbung zwangsbeglücken will. Nun gut, Glücksspiel mag ich nach wie vor nicht, und es waren ja nicht die CDs, die beworben wurden.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Banner Trailer Gelbe Rose

  • Erst mal habe ich keinen Fernseher. Aber wenn ich einen hätte, könnte ich Sender bevorzugen, die entweder gar keine Werbung bringen oder sie zumindest so platzieren, dass man ihr ausweichen kann. Ich *könnte*, müsste aber nicht. Geiz ist bekanntlich geil. Privatfernsehen ist kostenlos, entsprechend penetrant ist die Werbung...


    Ich höre Radio, aber nur Deutschlandfunk, WDR 3 oder WDR 5, alle ohne Werbung.


    Im Kaufhaus oder in der Fußgängerzone ist mir der "Missbrauch" von klassischer Musik noch nicht aufgefallen, weil ich da in Bewegung bin, mich also selten länger als ein paar Sekunden am gleichen Ort aufhalte. Also: Wenn etwas nervt, einfach weiter gehen.


    Jaja, aufregen darf man sich trotzdem. "Wiegenlieder für Knut", das fehlt in der Tat noch. Aber selbst bei solchem Blödsinn verhalte ich mich pragmatisch: Bei Amazon habe ich schon in CDs wie " Musik zum Träumen", "Kuschel-Klassik" etc. gestöbert, um Ideen für zukünftige Anschaffungen zu bekommen.


    Apropos Ärgernis, da fällt mir gerade ein:
    Vor Jahren mal in der lothringischen Pampa (Frankreich). Irgend so ein altmodisches Kaff, für so was habe ich eine Schwäche. Mit exakt einem Restaurant. Es ist Sommer, man sitzt draußen, quasi auf der Straße. Alles bestens. Nur leider untermalt mit einem unerträglichen Techno-Müll von nebenan. Was hätte ich da gegeben für ein paar "Wiegenlieder für Knut"...



    Thomas Deck


  • Streng semantisch gesehen, impliziert weder der eine noch der andere Begriff das Leid des Betroffenen. Dennoch sprichst Du einen interessanten Unterschied an. Nur lebendige Wesen können missbraucht und nur Gegenstände zweckentfremdet werden. Was aber ist die Musik? Sicher eher lebendig als ein Gegenstand, sobald man sie hört. Zur Vermeidung vopn Ungenauigkeiten sollte man vielleicht eher von einem Missbrauch des Musikhörers sprechen, und zwar vor allem des Hörers, der zum gegebenen Zeirpunkt gar nicht hören will. Nur: was wäre das für eine Überschrift?


    Zum Thema selbst: bislang nicht angeführt habe ich den bekannten (und im Effekt bekanntlich umstrittenen) Einsatz von Mozart im Kuhstall zwecks Optimierung der Milchproduktion, denn es gibt keine messbaren Hinweise darauf, dass die Kühe darunter leiden. Alfreds Hinweis auf die Beschallung öffentlicher Plätze mit klassischer Musik zwecks Vertreibung unerwünschter Lebewesen kommt aus der selben physikalischen Ecke, nämlich der Wirkung bestimmter Abfolgen von Schallwellen auf die Psyche. Dabei lassen sich bestimmt spannende Erkenntnisse aus einer vergleichenden Studie ziehen, etwa nach dem Motto "Was besagt es über den Anhänger klassischer Musik, dass er mehr mit Kühen als mit der Generation seiner Kinder und Kindeskinder gemeinsam hat?"


    Im Ernst: ich finde es eher unerheblich, ob man von Missbrauch oder Zweckentfremdung spricht, wenn man dasselbe meint, nämlich die Beeinflussung unserer Psyche durch (klassische) Musik, die ihrem ursprünglichen Zusammenhang entrissen wird, weil sie bestimmte Affekte auslöst, wie etwa der triumphierende Auftakt von LES PRELUDES. Vielleicht ist es ja nicht uninteressant, wenn man sich etwas näher mit den Gründen beschäftigt, wie und warum das möglich ist.


    Davon unabhängig, wäre ich natürlich auch für weitere Beispiele dankbar, denn bislang kratzen wir nur an der Oberfläche dieses Phänomens, das sich beileibe nicht nur in störender Werbung bemerkbar macht.


    :hello: Rideamus

  • Ahoi allerseits,


    um mal wieder zum Thema zurückzukommen:


    Zitat

    Original von Rideamus
    Ich habe bewusst ein Beispiel in den Titel gestellt, das es hoffentlich nicht gibt, aber man kann ja nie wissen.


    Rrrrröchtöch!



    u.a. Ravel, Grieg, Satie, Massenet, Mascagni, Mendelssohn



    Ich habe fertig.



    Gute Nacht ihr Lieben,
    :D

    "Das ist zeitgenössische klassische Musik. Dann unterstelle ich, daß da kein intellektueller Zugang..."
    Miroslaw Lem, Tenor


  • In der Tat: man kan nie wissen, denn des Menschen Vorstellungskraft ist unschätzbar.


    Immerhin träumt Knut artgerecht von toten Prinzessinnen und schwindsüchtigen Mahlzeiten


    5. Pavane Pour Une Infante Défunte
    6. Prelude to Act III of La Traviata


    :kotz: :kotz: :kotz:


    Rideamus