Mörderische und unbarmherzige Kritiken in Klassikforen

  • Liebe Taminoianer


    Gelegentlich kann man hier sehr vernichtende Urteile über Interpreten - und nicht nur über sie - lesen.


    Während ich durchaus ein Verfechter von ehrlichen, witzigen und gelegentlich auch harten Kritiken bin, so frage ich mich aber nmanchmal doch, ob wir nicht manchmal "erbarmungslos" sind - und unobjektiv.


    Tamino hat bereits eine Verbreitung erreicht, von denen sich die meisten gar keine Vorstellung machen können, wir haben daher auch eine gewisse "Verantwortung" und sollten jedes Wort auf die Waagschale legen, bevor wir es schreiben - ich gestehe aber, daß auch ich selbst diesem Anspruch nicht immer gerecht werde.


    Einer neuen Tendenz, die sich in Zusammenhang mit unserem Forum zeigt, werde ich hingegen echten Widerstand bieten: Es häufen sich die Fälle wo versucht wird Einfluss auf die Beiträge in diesem Forum zu nehmen........
    im Sinne "positiver" Berichterstattung....


    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred, :hello:
    du sprichst ein wichtiges Thema an. Als lernfähiger und selbstkritischer Zeitgenosse rege ich an, daß du hier durchaus mal Roß und Reiter nennst. Wenn es der Sache dient, haben persönliche Befindlichkeiten hintenanzustehen.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Hallo Alfred, :hello:
    du sprichst ein wichtiges Thema an. Als lernfähiger und selbstkritischer Zeitgenosse rege ich an, daß du hier durchaus mal Roß und Reiter nennst. Wenn es der Sache dient, haben persönliche Befindlichkeiten hintenanzustehen.


    Hallo Siegfried!
    Bevor ich jetzt etwas missverstehe: Was genau meinst du damit? Dass ich mich der von Alfred angedeuteten "Einflussnahme gewisser Kreise" beugen und Gefälligkeitsurteile abgeben soll???? Nicht mit mir!!!! :beatnik: Wenn ich nicht mehr ehrlich meine Meinung über eine Inszenierung bzw.über Sänger sagen darf, verzichte ich in Zukunft auf Beiträge in den einschlägigen Threads. Dass man niemanden unter der Gürtellinie angreifen oder persönliche Animositäten ausspielen soll, versteht sich ja von selbst. Außerdem sind wir eben keine Berufskritiker, daher ist es wohl klar, dass es sich bei unseren Kritiken um rein subjektive Eindrücke von einer Vorstellung handelt, die keinen Anspruch auf einen allgemein gültigen Wertmaßstab erheben. (Also, zumindest trifft dies auf meine Kritiken zu!)
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Als lernfähiger und selbstkritischer Zeitgenosse rege ich an, daß du hier durchaus mal Roß und Reiter nennst. Wenn es der Sache dient, haben persönliche Befindlichkeiten hintenanzustehen.


    Lieber Siegfried,


    Redest Du hier nur im Allgemeinen, oder denkst Du dabei spezifisch an bestimmten Personen.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Hallo Alfred, :hello:
    du sprichst ein wichtiges Thema an. Als lernfähiger und selbstkritischer Zeitgenosse rege ich an, daß du hier durchaus mal Roß und Reiter nennst. Wenn es der Sache dient, haben persönliche Befindlichkeiten hintenanzustehen.


    z.B. ein gewisser "Siegfried, Tamino-Forum" bezgl. Henze, Nono und jedweder männlicher Altisten oder Kontratenöre...


    :hahahaha:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Hallo Severina :hello:und Paul :hello:
    Es soll hier kein Sturm im Wasserglas entfacht werden. Doch ich sehe einen Trend, daß der Rauswurf eines gewissen Herrn bei Tamino einige Leute zur Nachahmung animiert hat. Dem soll meiner Meinung nach ein Riegel vorgeschoben werden, sonst nichts.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Doch ich sehe einen Trend, daß der Rauswurf eines gewissen Herrn bei Tamino einige Leute zur Nachahmung animiert hat.


    Wieso?
    Der wollte doch keine positive Berichterstattung, sondern eine negative über eine spezielle Sängerin.
    So ganz verstehe ich die Hintergründe aber auch nicht - vielleicht hilft uns ja Alfred, das Rätsel zu lösen.
    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Gelegentlich kann man hier sehr vernichtende Urteile über Interpreten - und nicht nur über sie - lesen.


    Während ich durchaus ein Verfechter von ehrlichen, witzigen und gelegentlich auch harten Kritiken bin, so frage ich mich aber nmanchmal doch, ob wir nicht manchmal "erbarmungslos" sind - und unobjektiv.


    Hallo Alfred,


    ich finde es gut, dass dieses Thema von Dir offen angesprochen wird. Inwieweit ein Urteil über einen Künstler oder eine Aufnahme "objektiv" sein kann, sei mal dahingestellt - ich behaupte, dass es gar nicht möglich ist, hier objektiv zu urteilen. Allerdings sollte man dann sein Urteil nicht als unumstössliche Tatsache formulieren, sondern etwas zurückhaltender sein. Und genau daran hapert es nach meinem Eindruck gelegentlich: ein völlig unqualifizierter Schnellschuss aus der Hüfte, und schon sind Künstler und Aufnahme "erledigt". Derjenige, der so urteilt, gibt sich im Grunde genommen nur selbst der Lächerlichkeit preis.


    Die wirklichen Experten in diesem Forum, die über eine fundierte musikalische Bildung verfügen, urteilen da eher zurückhaltend, abwägend - und vor allem können sie Gründe für ihr Urteil liefern, wenn sie danach gefragt werden.


    Zitat

    Tamino hat bereits eine Verbreitung erreicht, von denen sich die meisten gar keine Vorstellung machen können, wir haben daher auch eine gewisse "Verantwortung" und sollten jedes Wort auf die Waagschale legen, bevor wir es schreiben - ich gestehe aber, daß auch ich selbst diesem Anspruch nicht immer gerecht werde.


    Ganz genau!


    :hello: Andreas

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    z.B. ein gewisser "Siegfried, Tamino-Forum" bezgl. Henze, Nono und jedweder männlicher Altisten oder Kontratenöre...
    :hahahaha:
    JR


    Gut gebrüllt, Löwe!
    Meine Wortwahl bedarf bisweilen auch eines Lektorats, doch falls ich Jemanden beleidigt haben sollte, bitte ich um Meldungen , damit ich das per pn ausräumen kann.
    Bin ich der einzige Eintrag in deinem Schwarzbuch? :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Es häufen sich die Fälle wo versucht wird Einfluss auf die Beiträge in diesem Forum zu nehmen........
    im Sinne "positiver" Berichterstattung....


    Wie das ??


    Herzlichst,
    Medard

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  • Ui UI UI


    Also:


    Es war eigentlich niemand konkret gemeint - aber gelegentllich lese ich in meinen PNS so zwischen den Zeilen hindurch, daß vor allem die selbst musizierenden Mitglieder es manchmal ziemlich hart finden , wie über Musiker der Stab gebrochen wird.
    Ich habe das lediglich zur Diskussion gestellt - eine Aufforderung zur "inneren Einkehr gewissermaßen"


    ------------------------------------------


    Punkt zwei, das ist ein anderes Kaliber:


    Gelegentlich werde ich freundlich ersucht oder aufgefordert, Kritiken von "bösen Forianern" nicht zuzulassen.....


    Zitat

    ndem er speziell schlechte oder unwahre Kritiken zitiert.Seine Ausdruckweise ist sehr agressiv und beleidigent für die international renommierte Sängerin.Auf ihrer homepage können sie nachprüfen,daß sie von den Kritikern für ihre Leistung fast immer im Höchsten Maße gelobt wird
    Ich danke Ihnen im voraus



    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • I See! Oh je...


    Herzlichst,
    Medard

  • Aber im großen und ganzen war Alfred Anmerkung doch ganz gut verständlich. Sachliche Kritik -ob positiv oder negativ- ist erwünscht, Gegen die herzigen Stichelein eines bekennenden AN-Verehrers aus Wien nichts einzuwenden, da die Freude am Wortgeplänkel bei allen Diskutanten offensichtlich ist. Bleiben also boshafte, unsachliche und in der Diktion und dem unangemessenen Einsatz animierter graphischer Mittel (bin ich verständlich, ja?) überzogene Kritiken. Diese Auffassung -wenn ich ihn den richtig verstanden habe- teile ich. Schon allein des Anspruchs wegen, den sich dieses Forum auferlegt. Auch wenn hier sehr bald das Gefühl aukommt, daß wir hier ja eigentlich unter uns seien, so machen Verrisse, die hier geäußert werden, teilweise unagenehme Google-Karriere. Man suche nur mal nach einem gewissen komponierenden Vorarlberger Kapellmeister, dessen Vollendung einer unvollendet gebliebenen Sinfonie eines österreichischen Tonerls hier diskutiert wurde.


    Alfred erbittet das angemessene Wort. Mit Blick auf das letztgenannte, hoffentlich google-fest formulierte Beispiel: Ich kann das verstehen.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • oh wär das schön, wenn Tamino bereits die Marktmacht hätte, die anscheinend von einigen unterstellt wird.
    Aber wir arbeiten weiter daran.


    In absoluten Zahlen gesehen, sind kontroverse Kritiken traditionell eher verkaufsfördernd, also braucht sich doch eigentlich niemand sorgen zu machen.
    Außerdem denke ich daß wir hier nur vergleichsweise wenige Insider erreichen, stille Mitleser mitgerechnet. Das würde sich dann ändern, wenn beispielsweise Am. oder jp. dezidiert Tamino zitieren.


    Ich persönlich würde das durchaus als erstrebenswertes Ziel ansehen. Daß hier alles nur aus persönlich gefärbten Urteilen besteht, unterscheidet uns nur graduell von der etablierteren Fachpresse. In der Breite und Aktualität geht Tamino weit über diese hinaus.


    Daß Alfred subversive Grüppchenbildung oder Meinungslenkung argwöhnisch beobachtet, ist sicher zu begrüßen, ebenso der obligatorische Wink mit dem Zaunpfahl (wie dieser Thread), bevor es zu härteren Maßnahmen kommt.


    :lips: Khampan

  • ich bin mir zwar nicht mehr sicher, inwiefern es hier eher um insider-anekdoten über bestimmte herren, die herausgeworfen wurden, gehen soll, aber ich als jemand, der dieses forum fast nur passiv nutzt, kann zwar verstehen, dass es erstrebenswert scheint, möglichst objektive, sachliche kritiken zu sammeln - was ja auch der reputation des forums zugute kommt und es abhebt von einem virtuellen stammtisch, in dem man sich mit ergoogelter wikipedia-bildung bebrüllt, aaaaaaaaaaber: ich muss auch sagen, dass gelegentliche polemik und das hinausschießen über das ziel recht unterhaltsam seien kann und das oftmals unerträglich trockene, verkampfte reden über die hehre klassische musik angenehm aufweichen kann.


    ausserdem liegt der große vorteil dieses forums für mich gerade darin, dass es viele verschiedene benutzer gibt, bei denen man nach und nach einschätzen kann, welchen geschmack sie haben und die tatsache, dass es eben verschiedene persönlichkeiten gibt, die ihre subjektive sicht (im rahmen ihrer möglichkeiten) äußern, lässt das forum zu einer viel, viel größeren hilfe (bei der suche nach informationen, potentiellen cd-anschaffungen et cetera) werden, als ein permanentes schielen auf ein höchstmaß an vermeintlicher objektivität.


    also für mich als informations und anschaffungs-tip-jäger ist das zumindest so. was natürlich NICHT heissen soll, dass ich mir wünschen würde, dass auch dieses forum auf das übliche internet-niveau mit beleidigungen, 2-zeilen-texten und ergoogleter wikipedia-bildung sinken soll, die nur mühsam die eigene un-bildung kaschiert, die dann noch durch polemik überdeckt werden soll.


    -aber an sich ist das forum echt großartig und ... wenn ich das mal sagen darf: ein so hohes niveau findet sich im internet nicht so schnell wieder :)

    Wenn ich mir vorstelle, was es für Deutschland bedeuten würde, wenn die heilige Kuh zu uns käme, welches Glück und welcher Segen ginge von allgegenwärtigen heiligen Kühen aus!

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  • Lieber Alfred,
    aus dem Nähkästchen geplaudert: Das ist der Beweis, welchen Stellenwert Tamino hat. Und daß man einwirken will, den eigenen Lieblingssänger/die eigene Lieblingssängerin nur positiv beurteilt zu sehen, zumal in einem starken Medium, ist logisch.


    Zufällig ging's heute bei mir hoch her - Leserbrief um Leserbrief, weil ein Kollege (nicht ich) in einer Kritik gemeint hatte, in der "Traviata" in Paris könne man erfahren, daß Schäfers Leistung höher zu bewerten sei als das (wörtliches Zitat: ) "Hüftgewackel" einer gewissen anderen Violetta-Darstellerin...


    Und was glaubst Du, wie ich die Zähne zusammenbeißen und mich zwingen muß, mich des Redigierens zu enthalten, wenn ein Kollege Boulez nahezu prinzipiell nach Strich und Faden herunterfetzt.


    Aber auch wenn es mir nicht paßt: Das ist das Salz in der Suppe, durch das die einen Leser an das Medium bindende Interaktion zumindest verstärkt wird. (Vereinfacht gesagt, lesen manche Leser manche Autoren, um sich zu giften.)


    :hello:

    ...

  • Darf ich mal ganz naiv fragen, um was es hier eigentlich konkret geht? Das Reden in Andeutungen gefällt mir nciht so besonders. :no:
    Also es gibt Leute,(WER????) die wollen Tamino-Schreiber beeinflussen, ihre Stars zu lancieren und nun ja ncihts Negatives über dieselben zu schreiben????? Weil sich das sosnt auf die Verkaufszahlen, den Ruf oder was auch immer niederschlägt? Hat deises Forum wirklich einen solchen Einfluss????? ?( ?( ?(
    In jeder Zeitung findet man doch auch ncihts Anderes als subjektive Meinungen der jeweilgen Autoren oder?Und sogar in musikwissenschaftlichen Büchern, wie z.B. denen eines gewissen Herrn Kesting werden seitenweise Sängerinnen verrissen, die Etliche hier auf die Topliste der zwölf Besten setzen!
    Ist ja wohl ein Witz, dass wir dann hier in einem Interentforum, das gratis und allgemeinzugänglcih ist nciht mehr das schreiben sollen dürfen, was uns in die Feder kommt!
    Lieber Alfred, gottseidank hast Du da einen klaren Standpunkt!!!!!! :yes: Denn wo man nur noch mit Zensurschere im Kopf hin kann, aus welchen Gründen auch immer, da gehe ich jedenfalls nicht mehr hin.
    Bin mal wieder ganz einer Meinung mit Severina.....


    Fairy Queen.

  • Sagitt meint:


    Das eine ist ein un-zensierter Treffpunkt von Menschen, denen klassische Musik etwas bedeutet. Das will sicher jeder. Und es ist gut, wenn Einflussversuchen von vornherein ein Riegel vorgeschoben wird.


    Das andere ist die Anfrage an jeden von uns selbst, wenn wir mit Schaum vor dem Mund schreiben. Eigentlich jeder Künstler macht etwas, was die meisten von uns nicht können, wir können nicht singen wie..., nicht Klavierspielen wie... nicht Geigen,Flöten,Trompeten. Vielleicht sollten wir es einmal probieren,um so zu erfahren, welcher menschlichen Fähigkeiten es bedarf, so etwas überhaupt zu tun und vielleicht mal in eine Musikhochschule gehen, an einem Klavierwettbewerb hörend teilnehmen, einem Sängerwettbewerb beiwohnen,um zu erfahren, wie viele Ausübende es gibt, die uns nie bekannt werden, weil Experten meinen, die sind nicht gut genug. Die uns bekannt werden, haben sich aus der grösseren Menge herausgehoben.
    Vielleicht könnte sich dann eine gewisse Demut dem Können gegenüber einstellen. Natürlich gibt es immer Interpreten, die uns nicht zusagen( irgendeinen thread haben wir dazu im Forum). Aber schon in der Auswahl der Formulierungen steht uns ein gewisser Grund-Respekt gegenüber der menschlichen Leistung gut an.

  • Lieber Sagitt, wie wahr!!!! :jubel:
    Genau das betone ich auch immer wieder, wenn es um Kritik an Sängern geht: Stimmfarben und Interpretationen sind Geschmackssache, aber ein Können, das dahintersteht, muss trotzdem in jedem Falle anerkannt und respektiert werden. Wenn ich z.B. Edda Moser oder Joan Sutherland nciht hören mag, betone ich trotzdem, dass sie grossartige Sängerinnen waren.
    Das trifft natürlich auf alle Musiker-Gattungen zu, ich nenne hier nur den Gesang, weil ich den eben selbst von innen erlebe.


    Es ist immer leciht, vom Elfenbeinthurm aus zu verurteilen und zu zerstören.Jeder Kritiker sollte mal am eigenen Leib erfahren , wie schwierig es ist, eine künstlerische Leistung zu schaffen(egal in welchem Genre) und wie destruktiv es ist, wenn man nicht nur seinen eigenen Ansprüchen schon nie gerecht wird sondern dann auch noch bösartig angegriffen wird.
    Ich habe immer wieder den Verdacht, dass die wirklich bösartigen Verreisser eigentlich nur frustrierte Nicht-Künstler sind, die irgendeine Kompensation suchen. :boese2:


    All das hat aber nciht das Geringste mit der Schreib-Meinungsfreiheit zu tun, deren Fahne man nciht hoch genug halten kann!!!!!
    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Ich habe immer wieder den Verdacht, dass die wirklich bösartigen Verreisser eigentlich nur frustrierte Nicht-Künstler sind, die irgendeine Kompensation suchen. :boese2:


    All das hat aber nciht das Geringste mit der Schreib-Meinungsfreiheit zu tun, deren Fahne man nciht hoch genug halten kann!!!!!


    Liebe Fairy Queen,


    die boshaftesten Kritiken habe ich eigentlich immer von Kollegen gehört - alles andere als frustrierte Nichtkünstler.


    Liebe Grüße Peter

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  • Ich habe es noch nicht bewusst erlebt, dass hier jemand mit Schaum vor dem Mund geschrieben hat. Sollte trotzdem jemand das getan haben, OHNE dass Argumente stichhaltig waren, sagt das ja mehr über den Kritiker aus als über den Kritisierten. Letztlich fand ich immer die Art und Weise einiger (verflossener) Mitglieder hier völlig daneben, wenn sie sich in Andeutungen oder unreflektiertem Geblubber erschöpften, da sah ich aber keinen Schaum vor dem Mund, sondern eher Schaum im Hirn. Dort wo argumentiert wird, schlüssig argumentiert wird, ist eine harte Beurteilung eines in der Öffentlichkeit stehenden professionellen Musikers durchaus angebracht.


    Dass ich persönlich die Leistung eines Laien-Musikers (Amateur im wahrsten Sinne des Wortes) anders beurteile als die Leistung eines professionellen Musikers steht dabei außer Frage. Wer aber sein Geld damit verdient, muss auch Kritik vertragen. Möglicherweise fühlen sich aber die Liebhaber und Fans diverser Künstler in ihren "religiösen" Gefühlen verletzt, wenn man "Blasphemie" betreibt. Das ist dann ein anderes Blatt.


    Die Idee, bösartige Verreisser kämen von "Frustrierten" oder "Neidern" gehört meines Erachtens zu den populärpsychologischen Legenden...


    :hello:

  • Lieber Alfred,


    natürlich sind die Kritiken in diesem Forum nicht objektiv - wie sollte solch eine Kritik denn auch zustande kommen? Wenn überhaupt, schält sich so etwas wie ein objektiver Standpunkt erst nach einer langen Diskussion heraus, wenn jeder Teilnehmer seinen jeweiligen Standpunkt bis aufs Messer verteidigt hat. Manchmal kommt dann der Moment der Wahrheit: ab und an räumt einer der Diskutanten ein, daß der andere in einem winzig kleinen, völlig unbedeuteten Teilbereich vielleicht, also wirklich nur vielleicht, ein ganz klein bißchen weniger Unrecht haben könnte als man selbst. Unvergessen für mich der Moment, als Edwin Herrn Karajan eine gewisse Kompetenz für Strauss zusprach (natürlich einer der wenigen Komponisten, der Edwin nicht gefällt, aber was soll's).


    Ich traue keiner Kritik, weder hier noch in einer Zeitschrift. Nach einer gewissen Zeit weiß ich aber, welcher Kritiker ungefähr auf meiner Wellenlänge liegt und wessen Verrisse für mich eher Auszeichnungen darstellen.


    Wenn eine Aufnahme nicht gefällt, muß auch davor gewarnt werden dürfen. Um den heißen Brei herum reden kann ich auch hier im Laden. Aber hier wie auch anderswo macht der Ton die Musik. Die überwiegende Mehrzahl der Kritiken hier ist auf einem hohen und dennoch nachvollziehbaren Niveau geschrieben. Manch einer bellt im Überschwang mal zu laut, aber meistens doch so, daß sich jemand zwar angegriffen, aber nicht beleidigt fühlen darf.
    Die Kritiken, die unter die Gürtellinie oder andere empfindliche Bereiche zielen, lehne ich aber natürlich ab. So etwas hat in einem Forum nichts verloren, anderswo übrigens auch nicht.


    Zu Deinem zweiten Punkt: sprichst Du hier von Firmen oder von Privatleuten, die "ihren" Liebling einfach nur beschützen wollen? Zweiteres ist für mich eine nette Geste, die man nicht überbewerten sollte. Falls aber das erstere der Fall ist: bei allem Ärger, den Du damit hast, wäre es doch eine schöne Bestätigung von Taminos Stellung.


    :hello:Jürgen

    Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück...

  • Zitat

    Original von Blackadder
    Möglicherweise fühlen sich aber die Liebhaber und Fans diverser Künstler in ihren "religiösen" Gefühlen verletzt, wenn man "Blasphemie" betreibt. Das ist dann ein anderes Blatt.


    Ein gar nicht so anderes Blatt, denn die mit religiösem Eifer betriebene Verehrung so manchen angeblich unfehlbaren Künstlers schürt aus meiner Sicht das Polemikfeuer der Kritik ebenso gut, wie ausuferndes, vollkommen realitätsverzerrendes Marketing.


    Gruß
    Sascha

  • Hallo Blackadder,


    Zitat

    Original von Blackadder
    Ich habe es noch nicht bewusst erlebt, dass hier jemand mit Schaum vor dem Mund geschrieben hat. Sollte trotzdem jemand das getan haben, OHNE dass Argumente stichhaltig waren, sagt das ja mehr über den Kritiker aus als über den Kritisierten. Letztlich fand ich immer die Art und Weise einiger (verflossener) Mitglieder hier völlig daneben, wenn sie sich in Andeutungen oder unreflektiertem Geblubber erschöpften, da sah ich aber keinen Schaum vor dem Mund, sondern eher Schaum im Hirn.


    :jubel: :jubel:


    Zitat

    Dort wo argumentiert wird, schlüssig argumentiert wird, ist eine harte Beurteilung eines in der Öffentlichkeit stehenden professionellen Musikers durchaus angebracht.


    Dass ich persönlich die Leistung eines Laien-Musikers (Amateur im wahrsten Sinne des Wortes) anders beurteile als die Leistung eines professionellen Musikers steht dabei außer Frage. Wer aber sein Geld damit verdient, muss auch Kritik vertragen. Möglicherweise fühlen sich aber die Liebhaber und Fans diverser Künstler in ihren "religiösen" Gefühlen verletzt, wenn man "Blasphemie" betreibt. Das ist dann ein anderes Blatt.


    Das finde ich eben auch: Wer in die Öffentlichkeit tritt, will rezipiert werden und muß sich neben Lob eben auch begründete Kritik gefallen lassen. Und es ist keineswegs zulässig, von einer Person, die sich kritisch oder wissenschaftlich mit einem Kunstwerk auseinandersetzt, zu verlagen, unter Beweis zu stellen, daß sie in der Lage ist, mindestens gleichwertig künstlerisch tätig zu sein. Dichter/Komponist/Musiker einerseits und Kritiker oder Kunst-, Musik-, Literatur-, Kulturwissenschaftler andererseits sind grundsätzlich unterschiedliche Professionen und folgen unterschiedlichen Regularien (in letzterem Fall etwa gehört selbstversändlich die Wohlbegründung eines formulierten Urteils dazu).


    Zitat

    Die Idee, bösartige Verreisser kämen von "Frustrierten" oder "Neidern" gehört meines Erachtens zu den populärpsychologischen Legenden...


    So ist es wohl ...


    Herzlichst,
    Medard

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  • Zitat

    Hat dieses Forum wirklich einen solchen Einfluss?????


    Ich glaube schon.


    Sehen wir uns nur unser "Forenprofil" an.


    Es ist IMO das grösste und lebendigste Forum zum Thema "Klassische Musik" im Internet.


    Es ist auf eine ganz bestimmte Zielgruppe zugeschnitten: Informierte, kritische Klassikliebhaber - und solche die es werden wollen.


    Es schreiben hier (teilweise unter Decknamen) aktive Künstler und Kritiker.



    Wir haben täglich ca 1200 - 1500 Besucher (nicht "PageImpressions), das macht einen Schnitt von ca 40.000 Besuchern pro Monat aus.


    Zieht man hier die Forenmitglieder, die öfter kommen und die Suchmaschinen (wir haben yahoo und einige unbedeutende Andere ausgesperrt - wegen zu hoher Traffic-kosten) ab - dann sind es immerhin noch über 20.000.


    Die Tendenz ist steigend - 2004 waren es grade mal 60-90 User pro Tag...


    Das Forum ist gratis zu lesen - das macht es populär und verbreitet.


    ______________________________________________


    Genau deswegen ist es ein beliebter Treffpunkt für "Freund und Feind"


    Man darf ja nicht von der irrigen Annahme ausgehen wir hätten nur Freunde..


    Zitat


    ...nachdem ich gelesen habe, dass der "Moderator" dieses Forums (kommt doch eigentlich von "moderare" oder?) das Regietheater als "alles zerdrückende Krake" bezeichnet, habe ich mich entschlossen, meine Zeit nicht in diesem Forum zu vergeuden.
    Viel Spaß weiterhin bei der Verteidigung des Wahren, Guten und Schönen!


    etc etc...


    das würde ein Buch füllen....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sagitt meint:


    Dass Künstler einander nicht die Butter auf dem Brot gönnen, verwundert angesichts des Konkurrenzkampfes nicht sonderlich. Einer der tragischsten Fälle ist Lisa della Casa.Obwohl selbst höchst erfolgreich,konnte sie gar nicht damit umgehen, dass Elisabeth Schwarzkopf einen mindestens ebenso grossen Erfolg hatte.
    Mit " Schaum vor dem Mund" meinte ich eine Geisteshaltung.Natürlich kann man sich auch dann ein Geschmacks-Urteil bilden, wenn man selbst diese Leistung nicht zu erbringen vermag. Natürlich muss sich jeder in der Öffentlichkeit einer kritischen Rückmeldung stellen. Aber Kritiker vergessen oftmals bei ihrer Haltung den Respekt vor der Könnens-Leistung als solcher. Koloraturen zu singen, Flageolett-Töne,Oktav-Triller sind erst einmal technisch sehr anspruchsvoll. Ich wünschte mir, jeder Kritiker stellt die gleichen "technischen" Anforderungen an seine Kritik, wie der Künstler sie für die Ausübung seiner Kunst braucht. Nicht selten spielen bei einer Kritik unterschwellig Motive mit, die ebenso wenig achtbar sind, wie die Kritik , die durch andere Künstler geäussert wird. Dort ist es Konkurrenz, hier kann es Antipathie aus den verschiedensten Gründen sein. Man ist Anhänger einer Schule, Anhänger eines Komponisten, Anhänger eines Künstlers, wie neutral ist das Hören ? Wie schreibt Herr Wilhelm Schmid so treffend in seinem kleinen Büchlein" Die Fülle des Lebens": Maßlose Kritik wird sich letztlich selbst ruinieren.

  • Liebe Herren Peter, Blackadder, Klawirr, ich glaube nciht, dass ich einer populärpsychologischen Legende anheim falle! :no:
    Wer Kritik in bösartiger, beleidigender Weise äussert und nciht in der Lage ist, das sachlich oder als reines Geschmacksurteil zu tun, der hat ein persönliches "psychologisches" Problem. Ein souveräner selbstbewusster Mensch hat so etwas nciht nötig!!!!!!!
    Neid, Konkurrenz, Rivalität und Frustration sind die starken Antreiber in solchen Kämpfen. Das fängt im privaten Bereich an und hört im Professionellen noch lange nciht auf.
    Von Zickenkrieg bis Hahenkampf sind wohl alle Varainten wohlvertraut. Ich kann ganze Romane darüber schreiben, das verscihere ich euch!


    Oft genug versuchen die, die ncihts haben oder glauben, weniger zu haben, an den, die scheinbar mehr haben irgendein schlechtes Haar zu finden um sie herabsetzen zu können. Dass du lieber Peter, da die schlimmsten Dinge von KOLLEGEN erlebt hast, passt ebenfalls genau: Du warst ihnen wahrscheinlcih zu gut oder zu erfolgrecih-that's it!
    Und was die Kritiker im Elfenbeinturm angeht: die Künstler wagen, das zu tun, was sie so serh ersehen, aber nciht den Mut haben oder einfach nciht das Talent. Vor allem haben die Allerwenigten den Mut, erstmal klein anzufangen und schlechte Kunstwerke zu schaffen, um irgendwann auch gute Kunstwerke schaffen zu können. Statt dessen wird dann ein Geniekult oder Perfektionswahn propagiert. so kann man gelassen von oben herabsehenund sein Gift verspritzen.
    Pardon, aber bei diesem Thema gehen bei mir alle Antennen an und da lasse ich mir nciht nachsagen, es handele sich nur um populärpsyjhologische Legenden!!!!! :boese2: :motz:
    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Liebe Herren Peter, Blackadder, Klawirr, ich glaube nciht, dass ich einer populärpsychologischen Legende anheim falle! :no:


    Liebe Fairy Queen,
    das sollte auch nicht in Deine Richtung gehen. Aber die Frustrations-Aggressions-These ist tatsächlich insgesamt etwas abgedroschen, insbesondere dann, wenn sie als Totschlagargument gegen eine bestimmte Position ins Feld geführt wird.


    So, Klawirr, jetzt aber schluß mit den verbalen Bellizismen!


    Zitat

    Wer Kritik in bösartiger, beleidigender Weise äussert und nciht in der Lage ist, das sachlich oder als reines Geschmacksurteil zu tun, der hat ein persönliches "psychologisches" Problem. Ein souveräner selbstbewusster Mensch hat so etwas nciht nötig!!!!!!!


    D'ACCORD!!!


    Zitat

    Neid, Konkurrenz, Rivalität und Frustration sind die starken Antreiber in solchen Kämpfen. Das fängt im privaten Bereich an und hört im Professionellen noch lange nciht auf.


    Ja, aber in welcher Konkurrenz stehen denn Kritiker/Wissenschaftler einerseits und Künstler andererseits zueinander? Das sehe ich nicht so recht...


    Zitat

    Von Zickenkrieg bis Hahenkampf sind wohl alle Varainten wohlvertraut. Ich kann ganze Romane darüber schreiben, das verscihere ich euch!
    Oft genug versuchen die, die ncihts haben oder glauben, weniger zu haben, an den, die scheinbar mehr haben irgendein schlechtes Haar zu finden um sie herabsetzen zu können. Dass du lieber Peter, da die schlimmsten Dinge von KOLLEGEN erlebt hast, passt ebenfalls genau: Du warst ihnen wahrscheinlcih zu gut oder zu erfolgrecih-that's it!
    Und was die Kritiker im Elfenbeinturm angeht: die Künstler wagen, das zu tun, was sie so serh ersehen, aber nciht den Mut haben oder einfach nciht das Talent. Vor allem haben die Allerwenigten den Mut, erstmal klein anzufangen und schlechte Kunstwerke zu schaffen, um irgendwann auch gute Kunstwerke schaffen zu können. Statt dessen wird dann ein Geniekult oder Perfektionswahn propagiert. so kann man gelassen von oben herabsehenund sein Gift verspritzen.
    Pardon, aber bei diesem Thema gehen bei mir alle Antennen an und da lasse ich mir nciht nachsagen, es handele sich nur um populärpsyjhologische Legenden!!!!! :boese2: :motz:
    F.Q.


    Ich kenne solche Hackordnungen recht gut, zwar nicht unter Musikern, aber aus dem Wissenschaftsbetrieb. Konferenzen sind oft genug das reinste Schau- und Spießrutenlaufen. Eine Krähe versucht eben doch der anderen ein bis zwei Augen auszuhacken. Gut, schön ist das tatsächlich nicht und meine Art ist es auch nicht und darum mag ich Konferenzen auch nicht besonders - hingehen muß ich aber trotzdem, ist halt ein Teil meines Berufsalltags. Wenn man etwas schreibt - auch als Wissenschaftler - muß man mit den Rezensionen leben und die sind, aus welchen Gründen auch immer, nicht stets positiv. Auch das ist nicht schön. Wenn ich damit nicht leben könnte, müßte ich meinen Beruf wechseln - den liebe ich aber sehr, trotz der geschilderten unschönen Seiten.
    Naja, Klappern gehört eben zum Handwerk - und das ängstliche Zähneklappern vor einen Konferenz oder wenn man eine Rezension zu einer eigenen Publikation in die Hand bekommt eben auch... Wobei die Kritik beileibe nicht immer nur von denen kommt, von denen ich weiß oder zuwissen glaube, daß es nicht so gut könnten wie ich.


    Ganz herzlich,
    Medard

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