Liebe Taminoianer
Immer wieder dürfen wir erleben (und dies ist in diesem Zusammenhang wörtlich gemeint), daß die Einschätzung von Komponisten zu ihren Lebzeiten anders war, als wir das heute beurteilen würden.
Bei einigen Komponisten kann man sogar die wechselnden Einschätzungen im Laufe der Jahrhunderte anhand von Musikliteratur verfolgen.
Da ergibt sich nun die Frage: Wer hat recht ?
Oder anders formuliert: Wer ist die letzte Instanz: Zeitgenossen oder Nachwelt ?
Wobei das Wort "Nachwelt" ja eine nie abgeschlossene Zeitspanne mit andauernd wechselnden Werten beinhaltet.
Man kann hiezu verschiedene Standpunkte einnehmen:
Beispielsweise "Geschrieben wurden die Werke letztlich für ein "zeitgenössisches Publikum. Der Komponist musste versuchen diesem zu gefallen - sonst hätte er nicht überlebt, bzw wäre nie berühmt geworden...."
Man kann aber auch sagen:
"Nur was überlebt, die diversen Zeiten überdauert hat ist wirklich gut"
Daß diese Binsenweisheit sehr leicht anfechtbar ist weiß glaube ich jeder von uns......
ein anderer Bewertungsschlüssel:
" Desto komplexer ein Thema aufgebaut ist, desto wertvoller ist die Komposition"
oder aber:
"Mit geringsten kompositorischen Mitteln solch ein naives, aber doch eindringliches Thema zu erfinden, das ist wahre Kunst."
etc etc.
Dann gibt es noch jene, die von einem Komponisten ein "Voranbringen" der Kompositionstechnik" verlangen, Innopvationen etc, und die es als Positivum sehen, wenn der Komponist zu Lebzeiten als unanhörbar galt......
In diesem Sinne:
Das Therma ist eröffnet...
mfg
aus Wien
Alfred