Liebe Forianer,
Ich bin sicher, eines einen Thread dieses Namens gestartet zu haben, aber das muß schon sehr lange her sein. In diesem Forum war es offensichtlich nicht.
Die Fragestellung ist einfach. Was hat ein Interpret zu spielen, den "Willen der Komponisten" (soweit erkennbar) oder liegt es in seiner Hand, Werke, bei voller Aufrechterhaltung des Notentextes, willkürlich zu gestalten?
Hat der Interpret Rücksicht auf historische Gegebenheiten zu nehem, oder ist er in seiner Gestaltung "frei", ist die Partitur ein "Rezept", oder ist sie als "Leitfaden" anzusehen, wo einzelne Details geopfert werden können, wenn es aus welchen Günden immer, erforderlich scheint ?
Mir fallen da gleich etliche Namen ein, aber ich warte gespannt auf Eure Statements
Auch ein weiterer Aspekt ver dient Beachtung: Bearbeitungen.
Inwieweit sind Bearbeitungen, wie jene Ravel von den "Bildern einer Ausstellung" etc, legitim ? Ähniliches könnte man sich bei vielen Orchestrierungen fragen. Einiges von Schubert wurde ja versucht so zu orchestrieren, daß man eine weiter Sinfonie erhält, wobei ironischerweise nicht mal die vorhandenen (von zweien abgesehen) gespielt bzw gehört werden.
Wenn jemand bei der nachträglichen Orchestrierung eines Stückes , das eigentlich für Klavier gedacht war, meint, es käme jetzt viel besser zur Geltung, hat er es da nicht gewaltig mißverstanden?
Darf ein Interpret ei (angeblich) fades Stück "auffrisieren" indem er so ziemlich alle Tempo- und Vortragsbezeichnungen des Komponisten über Bord wirft und auf diese Weise das Stück "interessant" macht ?
Ist solch einStück, so dieses Vorgehen Erfolg hat, "gerettet" ?
Fragen über Fragen
Beste Grüße aus Wien
Alfred
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