Komponisten (II) - Die Absteiger der letzten 40 Jahre

  • Hallo


    Das ist der angekündigte Zwillingsthread zu:


    Komponisten - Die Aufsteiger der letzten 40 Jahre


    Wo es Sieger gibt - da muß es auch Verlierer geben.


    Dieser Thread ist ein wenig schwieriger als sein Bruder, weil sich der "Abstig" von Komponisten oft sehr subtil gestaltet: Jeder kenn noch immer den großen Namen - aber kaum jemand will Werke von ihm hören.


    Es wird hier NICHT nach Komponisten gesucht, welche innerhalb der letzten 40 Jahre spurlos in der Versenkung verschwunden sind - solch wird es kaum geben - sondern vielmehr solche - wo zwar die berühmte Hülle noch intakt scheint - aber der Einfluss dieses Komponisten in der Klassikszene merklich zurückgedrängt wurde......


    Vorsicht !! Da sind oft gaz berühmte Nahmen drunter....


    Nomioniert werden dürfen pro Mitspiele - wie gehabt - MAXMAL SECHS Kandidaten - Analyse und persönliche Beurteilungen sind zwar nicht gefordert - aber gern gesehen


    viel Spaß
    und mögen Eure Köpfe rauchen...


    Alfred


    PS: Und natürlich bleibt auch hier der Bereich OPER ausgeklammert.....

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • da fällt mir zunächst max reger ein.
    wenn man die älteren ausgaben an konzertführern durchsieht ist er dort als meister der spätromantik eigentlich immer explizit hervorgehoben.
    nur im gegenwärtigen musikleben scheint er mehr und mehr zu verschwinden !!!

    "Der moderne Komponist darf seine Werke einzig und allein auf der Grundlage der Wahrheit schreiben."
    Claudio Monteverdi


    "Der Komponist komponiert erstens für sich selbst und zweitens für das Publikum; aber für ein ideales Publikum und nicht für das...welches real existiert"
    Nikolai Rimski-Korsakow


    "Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche."
    Gustav Mahler

  • Hier meine spontane Bestandsaufnahme:


    Carlos Chavez,
    Wolfgang Fortner,
    Hermann Schroeder,
    Karl Höller (das wird sich nach der jüngsten Neuveröffentlichung seiner zwei tollen Sinfonien hoffentlich ein kleines wenig ändern) ,
    Wilhelm Petersen,
    Werner Egk


    Um Egk ist es mir nicht schade, das muß ich wirklich zugeben.
    Was Chavez angeht: In den letzten Jahren hat mich z.B. Alfredo Perl immer wieder darauf aufmerksam gemacht, daß es eigentlich sehr erstaunlich ist, daß Chavez, der mit zu den am meisten geförderten Komponisten des 20.Jhdt gehört, trotz einiger posthumen Veröffentlichungen eigentlich nun komplett von der Bildfläche verschwunden ist.
    Fortner war ja auch einmal sehr bekannt, was ist geblieben? (Ich kenne sein Violinkonzert....nun ja-es ist immerhin sauschwer) .
    Höller ist auch nach seinem Tode komplett in der Versenkung verschwunden.
    Ich hoffe, daß sich das wieder ein wenig ändern wird.
    Das gleiche gilt für Petersen, der m.e. überhaupt ein wichtiger Komponisten ist, welcher völlig neu entdeckt werden sollte, nachdem er in den letzten 40 Jahren fast vollständig vergessen wurde.
    Hoffentlich wird aus ihm irgendwann noch einer der "Aufsteiger" der letzten 40 Jahren.


    LG,
    Michael

  • Hallo,


    ich würde zunächst deutsche Komponisten einer vitalistischen Vor- und Nachkriegsavantgarde nennen, die nach ihrem Tod im Zuge der Postmoderne aus der Mode gekommen sind: Werner Egk, Boris Blacher - was ich bedauere -, wahrscheinlich sogar Carl Orff (trotz des Evergreens "Carmina Burana").


    Max Reger würde ich auch nennen, außerdem Hans Pfitzner (falls der je eine Blütezeit hatte ...).


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Hallo, Michael!


    Ich hab Deinen Beitrag erst nach meinem lesen können und freue mich, dass wir einen gemeinsamen Kandidaten nennen. Magst Du Egks Musik generell nicht und könntest mir Gründe nennen? Oder ist es eher ein ideologisches Problem? - Das könnte ich teilen, während ich solche Petitessen wie die "Französische Suite", die Geigenmusik, "Abraxas" oder das Chorwerk von der Versuchung des heiligen Antonius eigentlich schon attraktiv finde.


    Von Wilhelm Petersen kenne ich offen gestanden nichts. Könntest Du mir etwas empfehlen?


    Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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  • nun also mein fazit nach einiger überlegung :


    reger
    lortzing (vielleicht auch ganz gut so :D )
    pfitzner


    schnittke (einst so etwas wie ein star der moderne, nach seine tod nahezu vergessen !!!)
    hindemith (eigentlich auch ein bisschen wie bei schnittke)
    blacher (dito)

    "Der moderne Komponist darf seine Werke einzig und allein auf der Grundlage der Wahrheit schreiben."
    Claudio Monteverdi


    "Der Komponist komponiert erstens für sich selbst und zweitens für das Publikum; aber für ein ideales Publikum und nicht für das...welches real existiert"
    Nikolai Rimski-Korsakow


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    Gustav Mahler

  • Ich würde auch noch (vorsichtig) Liszt anführen. Ich meine, er hat vor einigen Jahrzehntchen ein bißchen mehr Aufmerksamkeit erfahren...

  • Ich würde mich bei Franz Liszt anschließen wollen und dann noch Peter Tschaikowsky hinzufügen - ist vielleicht nur ein persönlicher Eindruck, aber irgendwie waren früher -auch auf Tonträgern- (Neu-)Aufnahmen von eigentlich unverwüstlich erscheinenden Klassikern wie "Capriccio italien", "Slawischer Marsch" oder der "Ouvertüre 1812" irgendwie viel präsenter.
    Tschaikowsky scheint heute allenfalls noch mit seinem 1. Klavierkonzert, ein bissel Ballett, "Eugen Onegin" und den letzten 3 Sinfonien stattzufinden - ist ja auch schon was, aber ich habe den Eindruck: "Früher war mehr Tschaikowsky" :yes:


    Ach ja - Richard Strauss fiele mir da auch noch ein:
    Seine zahlreichen Tondichtungen waren irgendwann auch mal wesentlich präsenter und auch im Opernsektor gab es mal ein breiteres, häufiger gespieltes Repertoire, das über die "Standards" Elektra, Salomé, Rosenkavalier und Ariadne auf Naxos hinausging.

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Zitat

    Original von MarcCologne
    ... dann noch Peter Tschaikowsky hinzufügen


    Genau den hatte ich auch noch im Sinn und beim Posten glatt vergessen :O

  • Insgesamt habe ich den Eindruck, dass zumindest der Konzertbetrieb deutlich vielfältiger geworden ist. Da das Gesamtvolumen aber wohl kaum wesentlich gestiegen ist, werden die alten Schlachtrösser natürlich ein klein wenig seltener gespielt als vorher. Wenn also vermutlich ein paar weniger Beethoven-, Brahms- und Tschaikowsky-Sinfonien gegeben werden, weil wesentlich mehr Mahler, Bruckner und Schostakowitsch gespielt wird als vor 40 oder gar 50 Jahren, halte ich es für sehr voreilig zu schließen, dass Brahms "abgestiegen" sei. Ähnlich wenn vielleicht ein paarmal weniger häufiger die Jupitersinfonie zu hören ist, weil eine weniger bekannte von Haydn oder gar einem der Bach-Söhne auf dem Programm steht.


    In der Oper ist mir z.B. nicht recht klar, zu wessen Lasten die Popularität der Barockopern geht. Die Spitzenreiter sind seit Jahren die üblichen Verdächtigen von Mozart, Verdi, Puccini usw. (und zwar mit riesigem Abstand) Da hat sich nicht viel geändert.
    Vielleicht etwas weniger Donizetti und Rossini, ganz gewiß aber sehr viel weniger Operette und "deutsche Spieloper" (Lortzing u.ä.). Dieses Repertoire ist wohl zum Teil zwischen der ernsten Oper und dem Musical aufgerieben worden. Meine Eltern gingen vor 40 Jahren noch unterschiedslos in Freischütz, Fledermaus und My Fair Lady; heute besteht wohl häufig eine Kluft zwischen dem Opernpublikumund denen, die von den bombastischen Musical-Palästen angezogen werden.


    Ob Regers Orchestermusik je "populär" war, wage ich zu bezweifeln, Hindemith würde ich aber auch nennen.
    Ein wenig vermutlich auch Richard Strauss; in den 50er/60ern wurden seine Tondichtungen ganz gewiß häufiger gespielt als Mahler oder Bruckner, heute dürfte es umgekehrt sein.


    Selbst in der Klaviermusik scheint mir Liszt nur mit ausgewählten Werken präsent gewesen zu sein, das hat sich nicht groß geändert. Während in den 60ern Debussy, Ravel oder Prokofieff teils noch als Spezialistenrepertoire galten, wird wohl heute kein junger Pianist durchkommen, der das nicht drauf hat. Dennoch bleiben Beethoven, Chopin, Schumann, Liszt usw. im Kern des Repertoires und man kann kaum von Abstieg sprechen.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Lieber Wolfgang,

    Zitat

    Magst Du Egks Musik generell nicht und könntest mir Gründe nennen?


    Es ist ganz klar bei mir ein ideologisches Problem.
    Irgendwo gibt es für mich halt Grenzen.
    Ich möchte überhaupt nicht wissen, warum ein von mir sehr hoch geschätzter Komponist wie Höller Mitte der 30er Jahre als junger Mensch Professor in München werden konnte und 1940 den Staatspreis erhielt.
    Aber bei Egk hört es dann für mich auf......

    Zitat

    Das könnte ich teilen, während ich solche Petitessen wie die "Französische Suite", die Geigenmusik, "Abraxas" oder das Chorwerk von der Versuchung des heiligen Antonius eigentlich schon attraktiv finde.


    Zum Glück ist diese Musik für mich aber dann doch nicht so attraktiv wie die Werke Höllers :D
    Aber dies ist keine Kritik an Deiner Äußerung betreffend Egk.... :angel:
    Prometeo

    Zitat

    lortzing (vielleicht auch ganz gut so


    Lortzing sollte man nicht unterschätzen. :boese2:
    Er gehört mit Sicherheit nicht zu meinen Lieblingskomponisten, aber seine Opern sind von allerhöchster Qualität.
    Na ja, das ist meine Meinung, jedenfalls ist mir "Zar und Zimmermann", "Wildschütz" , und noch einiges andere nach mindestens 350-400 Aufführungen noch nicht negativ aufgefallen :D
    Ich habe aber auch kein Problem damit, wenn Lortzing jemanden nicht gefällt :angel:


    Wolfgang:


    Zu Petersen möchte ich Dir sehr diese beiden CDs ans Herz legen:
    Wunderbare Aufnahmen der sehr schönen Lieder:

    erhälltlich hier:
    http://www.thiasos.de/TCD.html


    sowie eine neue und herausragende Aufnahme seines lohnenden Klavierquartettes:


    Ach-lohnend.... :no:
    Ich LIEBE dieses Werk :jubel:
    Genau wie die Lieder. :D
    Die Sinfonien werden hoffentlich einmal neu aufgenommen, die Wilhelm- Petersen- Gesellschaft, der ich auch angehöre, arbeitet an der Verwirklichung dieses Traumes.


    Sein Klavierkonzert kenne ich seit 1977-ach, gäbe es doch einmal eine CD dieses zu meinen absoluten Top 10 zählenden Werkes.
    Aber es gibt keine andere Aufnahme als die alte Rundfunkaufnahme von 1961 mit Richard Laugs-welche Spitze ist, aber eben nicht erhältlich.
    :hello:


    LG,
    Michael

  • Ich bedaure, dass in den letzten Jahren offensichtlich das Interesse an Joaquin Rodrigo stark nachgelassen hat. In den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es eine Menge schöner Einspielungen seiner Gitarrenkonzerte, heute herrscht weitgehend Funkstille. Es gibt von Rodrigo noch eine Menge von symphonischen Werken und Solokonzerten, die meiner Meinung nach selbst sein populäres "Concierto de Aranjuez" an Qualität übertreffen. Leider werden diese kaum gespielt oder gar aufgenommen. Schade.


    Viele Grüße
    Frank

  • Hallo Frank,

    Zitat

    Leider werden diese kaum gespielt oder gar aufgenommen. Schade


    aber Naxos hat doch einen großen Teil seines sinfonischen Werkes neu aufgenommen.
    "http://www.naxos.com/composerinfo/874.htm"
    Das Klavierkonzert z.B. und noch manches mehr.


    :hello:
    Michael

  • Lieber Frank,
    das ist überhaupt nicht peinlich!
    Viel mehr würde mich Deine Meinung betreffend des Klavierkonzertes und der zwei Cellokonzerte interessieren.
    Ich habe mir die Naxos -CDs übrigens nicht gekauft.
    Sein Klavierkonzert habe ich schon vor 25 Jahren im spanischen Rundfunk gehört und fand es unerträglich.
    Genau so ging es mir mit seinen zwei Cellokonzerten, welche ich mit Pedro Corostola bezw. Julian Loyd-Webber hörte.


    Ich hatte damals den Eindruck, daß sein Neoklassizismus wunderbar zur Gitarre paßte, aber nicht zu anderen Instrumenten.
    Allerdings gibt es in meiner Erinnerung noch ein sehr schönens kleines Werk für Streichorchester, dessen Titel mir leider völlig entfallen ist.


    LG,
    :hello:
    Michael

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  • Hallo Michael,


    mir gefallen die beiden Cellokonzerte recht gut. Für mich passen seine Konzerte für Streichinstrumente eher zum neoklassizistischen Stil als seine Gitarrenkonzerte. Aber ich denke, das ist Geschmackssache.


    Das gilt sowohl für das "Concierto Como Un Divertimento", von dem ich die Aufnahme mit Julian Lloyd Webber (ich glaube, das ist der jüngere Bruder des Musical-Komponisten) habe, als auch für das "Concierto in modo galante". Vom letztgenannten Konzert habe ich eine Aufnahme mit Robert Cohen (den ich ansonsten nicht kenne) auf einer Uralt-LP.


    Rodrigos Stärke liegt besonders in den Mittelsätzen dieser Konzerte. Es ist eingängige, aber trotzdem geistreiche Musik "zum Wohlfühlen". Aber Rodrigo scheint für mich in diesen langsamen Sätzen sein Pulver an melodischen Einfällen und Instrumentationskunststücken schnell zu verschießen. Die schnellen Schlussätze wirken auf mich dagegen ein wenig banal und einfallslos.


    Aber dennoch höre ich diese Musik sehr gerne.


    Viele Grüße
    Frank

  • Hallo Frank,

    Zitat

    Rodrigos Stärke liegt besonders in den Mittelsätzen dieser Konzerte. Es ist eingängige, aber trotzdem geistreiche Musik "zum Wohlfühlen". Aber Rodrigo scheint für mich in diesen langsamen Sätzen sein Pulver an melodischen Einfällen und Instrumentationskunststücken schnell zu verschießen. Die schnellen Schlussätze wirken auf mich dagegen ein wenig banal und einfallslos.


    Du beschreibst da sehr genau meine Empfindungen betreffend der Cellokonzerte!
    :hello:
    J.L.Webber ist tatsächlich der jüngere Bruder von A.L. Webber, und dieses Konzert ist ihm gewidmet.


    Robert Cohen ist ein ganz fabelhafter Cellist, der Sohn von Raymond Cohen- dem ehemaligen Konzertmeister des Royal Philharmonic Orchestra.
    Er hat für Decca u.a. eine hervorragende Aufnahmen des Walton-Cellokonzertes gemacht und gehört zu den besten Cellisten seiner Generation.
    Diese Aufnahme von ihm von Rodrigos 1.Cellokonzert kenne ich leider nicht.....
    Schade! :O
    Danke für Deine Antwort!
    LG,
    :hello:
    Michael

  • Hallo, Michael und Frank!


    Das Klavierkonzert von Rodrigo habe ich vor einigen Jahren vom Rundfunk mitgeschnitten. Die Aufnahme müsste ich nachsehen, wenn es Dich interessiert; dafür ist es aber heute zu spät. Es trägt auch einen Beinamen, der mir gerade nicht einfällt.


    Es hat insgesamt einen aristokratischen bis geradezu martialischen Charakter, besonders der Anfang wirkt diesbezüglich beinahe überdreht. Insgesamt sehr virtuos, thematisch sehr typisch, wohl nicht sonderlich formstreng gearbeitet. Als Klavierkonzert-Liebhaber kann ich aber so mancherlei aushalten. :D


    Die Cellokonzerte kenne ich nicht.


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

    Einmal editiert, zuletzt von WolfgangZ ()

  • Lieber Wolfgang,

    Zitat

    Es hat insgesamt einen aristokratischen bis geradezu martialischen Charakter, besonders der Anfang wirkt diesbezüglich beinahe überdreht


    genau dies deckt sich mit meinen Errinerungen!
    Danke für Deine Hilfe.
    Gute Nacht,
    :hello:
    Michael

  • Da ich nicht so wirklich informiert bin, wie es musikalisch vor 40 oder 50 Jahren ausgesehen hat, kann ich nur Vermutungen anstellen:



    Meyerbeer - ich glaube nicht, das ich in den letzten Jahrzehnten irgendwie auch nur eine große Neueinspielung gesehen hätte.



    Auber - das gleiche.



    Tschaikowsky - ja das empfinde ich auch so, da ist gar keine Präsenz mehr da.



    Strauss ??? - wenn das wahr wäre, dann höre ich noch Heute sämtliche Vertonungen des "Te Deum" die ich besitze :stumm::untertauch:

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  • Hallo,


    um mich gerade mal in die Rodrigo-Diskussion einzuschalten:
    das Klavierkonzert nennt sich "Concierto heroico", deswegen wohl auch der (bisweilen überbetonte) martialische Tonfall. Wolfgang hat den Charakter dieses Werkes schon sehr zutreffend beschrieben. Ich halte es für gut möglich, dass das Konzert (wie bei Michael) auch Antipathien hervorruft (ich finde es nicht so schlimm). So ist beispielsweise der von Blechbläserfanfaren gesättigte Anfang ist erst mal ziemlich ungewöhnlich. Zu Rodrigo generell muss ich folgendes sagen: ich kenne einige Konzerte und Orchesterwerke von ihm, früher bei EMI, jetzt bei Brilliant erhältlich:



    Der Dirigent dieser Aufnahmen ist Enrique Bátiz. Ich habe bei vielen seiner Werke das Gefühl, dass er sich spätestens seit Mitte der 1940er Jahre auf diesen typischen neoklassizistischen, divertimentohaften Stil mit spanischem Flair kapriziert hat, der in einigen Werken (etwa in denen für Gitarre, seine Fantasia para un Gentilhombre zum Beispiel finde ich ausgesprochen reizvoll) sehr gut funktioniert. In anderen dagegen (und dazu zähle ich von meinen noch vorhandenen Höreindrücken ausgehend auch das erste Cellokonzert - das zweite kenne ich nicht, werde es mir aber bei Gelegenheit nichtsdestotrotz zulegen) wirkt die Musik auf mich oftmals fast etwas belanglos und wenig inspiriert. Bestimmte Charakteristika (es gibt ja zum Beispiel gewisse harmonische Formeln, die Rodrigo sehr oft einsetzt) und melodische Wendungen werden für meinen Geschmack zu stark ausgereizt. Wenn ich mich recht entsinne, verwendet er etwa die kleine (Unter-)Sekunde als dissonante "Schärfung" seiner Musik in vielen Werken exzessiv. Wirklich gut gefällt mir aber zum Beispiel seine sinfonische Dichtung "Per la flor del lliri blau", ein früheres Werk (komponiert 1934), nach meinem Empfinden deutlich ausdrucksstärker und kraftvoller als viele seiner späteren Kompositionen (wobei hier auch ansatzweise jener "heroische" Tonfall festzustellen ist, der Michael beim Klavierkonzert wohl so unangenehm berührt hat).


    Im Allgemeinen kann ich zu dem eigentlichen Thema hier wenig beitragen, was wohl meinem Alter geschuldet ist, ich kann allerhöchstens die Entwicklungen der letzten zehn Jahre einigermaßen aus eigener Erfahrung überblicken... Aber Wilhelm Petersens Klavierkonzert habe ich kürzlich in der von Michael genannten Aufnahme kennengelernt und finde es ebenfalls sehr empfehlenswert. Natürlich wäre es wünschenswert, das Werk auf CD verfügbar zu haben, wobei ich das über sehr viele weitgehend unbekannte Kompositionen denke...


    Viele Grüße
    Holger

  • Hallo, Holger!


    Danke für die Tipps - auch an anderer Stelle (bezüglich Volkmann).


    Die Aufnahme des Klavierkonzerts, die mir auch klangtechnisch gefällt, ist Folgende: Joaquin Achucarro / Orchester Valencia / Manuel Galdur.


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Interessanterweise sehe ich das Thema völlig anders - aber ich habe deshalb auch ca 24 Stunden geschwiegen, um Euren Faden nicht zu stören. - mich hat interessiert wie sich der entwickelt.


    Also da frage ich mich wirklich: Wie sollten die denn absteigen, die wurden ja von der Klassikwelt nie richtig wahrgenommen, allenfalls von Spezialisten als Randrepertoire)



    Meine "Absteiger" sehen anders aus - und sind "prominenter"




    Von 4 Klassiksäulen ist lediglich eine unbeschadet stehengeblieben: Ludwig van Beethoven


    Wolfgang Amadeus MOZART:


    Mozarts Vormachtstellung wird heutzutage oft in Frage gestellt und nicht jeder liebt ihn.
    In den siebziger Jahren war er die unangefochtene Sonne in der Klassikwelt, das wurde gar nicht hinterfragt - Kopf an Kopf mit Beethoven.Ja ja, ich weiß - vergangenes Jahr wurde er bis zum Überdruss gefeiert - aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß es kaum Neuaufnahmen von Interesse aus diesem Anlass gab.


    Joseph HAYDN:


    Haydn - Ich erinnere mich, daß er dereins mit Mozart in einem Atemzug genannt wurde - Heute stellt ein Label nach dem anderen die Projekte "Haydns Sinfonien - Gesamtaufnahme" ein - weil sich das nicht rechnet....


    Franz SCHUBERT:


    Welche Sinfonien werden von ihm heute noch gespielt ? Die "unvollendete (Nr 8) und die "Große" in C-dur D944...........


    Seine Lieder werden gelegentlich als altväterlich abgetan.........


    Peter I.TSCHAIKOWSKY:


    Ein "Renner" vor 30 Jahren


    Ich hatte mich oft gefragt, weshalb man Tschaikowskys Klavierkonzert Nr 1 derartig oft auf die CD bannt, während andere Klavierkonzerte dieser Epoche fast unbeachtet bleiben....


    Heute weiß ich, daß die gegenwärtige Musikwelt sich ÜBERHAUPT NICHT für virtuose Klavierkonzerte interessiert. Auch jenes einst so berühmte von Tschaikowsky ist - gemessen an einer Präsenz vor ca 30 Jahren - heute mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden. Seine Sinfonien wurden im Forum kaum diskutiert...


    Robert SCHUMANN:


    Kaum jemand nahm seinen 150. Todestag wahr, allzusehr wurde das "Jubiläum" durch jenes von Mozart und Schostakowitsch überschattet.



    Der hier immer wieder genannte Franz Liszt war schon vor 40 Jahren nicht sonderlich beliebt - und ich frage mich auch, was an diesem Komponisten so Besonderse sein soll: Seine Orchesterstücke sind seit Jahrzehneten mehr oder weniger gemieden - seine Klavierstücke sind mehrheitlich Paraphrasen....


    (Lortzing und Leidensgenossen werden demnächst im entsprechenden Thread über verschmähte Opernkomponisten gewürdigt ....)


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • werter alfred,


    zu schumann:
    nun ich glaube man wird dann auch wohl eher 2010 seinen 200. geburtstag feiern.


    zu liszt:
    dass wirklich die mehrheit paraphrasen sein sollen wage ich zu bezweifeln

    "Der moderne Komponist darf seine Werke einzig und allein auf der Grundlage der Wahrheit schreiben."
    Claudio Monteverdi


    "Der Komponist komponiert erstens für sich selbst und zweitens für das Publikum; aber für ein ideales Publikum und nicht für das...welches real existiert"
    Nikolai Rimski-Korsakow


    "Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche."
    Gustav Mahler

  • Hallo Prometo,


    deinen Ausführungen möchte ich zustimmen.
    Es ist leider so das Franz Liszt in diesem Forum seltsamerweise weniger beliebt ist:
    :beatnik: Darauß würde ich keinesfalls ein gültiges Allgemeinergebnis ableiten !


    Meine Klassik-Entwicklungsgang war ein anderer, der u.a. durch Liszt-Beführworter gefördert und geprägt war:
    Meine drei ersten Klassikkomponisten mit denen ich mich intensiv beschäftigt habe waren Beethoven, Tschaikowsky und Liszt.
    Franz Liszt´s :jubel: Sinfonischen Dichtungen bekam ich in der guten Haitink-Gesamtaufnahme als Schallplattenkassette zum Geburtstag geschenkt und ich schätze diese 13 sinfonischen Dichtungen bis heute sehr hoch, genau wie seine Klavierkonzerte, Orgelwerke und zahlreichen fantastischen Klavier-SOLO-Werke.



    Philips, ADD Aufnahmen-70er Jahre


    Es gibt alle 13 sinf.Dichtungen mit Haitink auf CD
    --------------------------------------------------



    Um wieder voll zum Thema dieses Threads zu kommen möchte ich auch lieber 5 prominentere Komonisten aufgelistet sehen, als solche Komponisten, die ohnehin nur von Spezialisten bekannt sind.


    Die Absteiger (in Form von wenig gespielt und nicht mehr so beachtet) möchte ich diese großen Meister benennen:


    Franz Liszt
    Richard Strauss
    Peter Tschaikowsky
    Robert Schumann

    :yes: Die Zeiten dieser Meister werden auch wieder kommen !


    --------------------------------------------------------------


    Zu Joaquin Rodrigo:
    Die von Holger Sambale gezeigte Brillant-Box mit Werken von Joaquin Rodrigo habe ich auch.
    Gerade diese Box belegt für meinen Geschmack erst richtig wie langweilig dieser Komponist doch ist. Der Dirigent Enrique Batiz, der sonst das letzte aus den Werken rausholt vermag bei diesen Partituren auch nicht zu zaubern.
    Einzig das Gittarrenkpnzert Concerto de Aranuez für Gitarre und Orchester ist seit eh und je der Publikumsreißer. Die Fantasia para un gentilhombre und eine wenige Gitarenkonzerte für mehrere Gitarren kommen bei Klassikhöreren gut an. Von diesen Werken gibt es sehr gute Aufnahmen mit den bekannten Gitarrensolisten - hervorzuheben sind die Romero-Brüder auf Philips-CD.

    Alle anderen Stücke "hauen einen weniger vom Hocker".
    :no: Von daher war er nie ein auf oder Absteiger !


    Zu Carlos Chavez:
    Chavez´s Werke schätze ich wegen ihrem nexikanischen Feuer und den typischen Rhytmen sehr. In unseren Breiten war dieser Komponist jedoch nie mehr oder weniger oft bekannt und gespielt worden als heute.
    Leonard Bernstein war es, der mich in den 70er Jahren in der fantastischen CBS-Superaufnahme mit Chavez´s toller Sinfonia India (Sinf.Nr.2) bekannt gemacht hatte.
    Seit dieser CBS-Platte (mit meheren lateinamerikanischen Komponisten) mit Bernstein bin ich "Feuer und Flamme" für südamerikanische Komponisten !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Schumann ein Absteiger?? ?(


    Da bin ich echt geschockt. Na ja Opern kenne ich keine von ihm, aber ansonsten? Seine traumhafte Klaviermusik, seine Symphonien, seine Lieder.
    Also mich persönlich hat er immer fasziniert, wie kaum ein anderer Komponist. Seine Einfälle punkto Harmonien sind für mich einzigartig, und gelten wird Schumann wohl nach wie vor als einer der ganz, ganz großen Komponisten.


    LG Michael :hello:

  • Hallo,


    ich würde Alfred beipflichten und Mozart zu den relativen Absteigern zählen - ausnehmen muss man hier seine Opern, die mindestens genauso gut wie früher "laufen". Seine Sinfonien dagegen sind doch aus den Konzerten "traditioneller" Orchester praktisch verschwunden, und Barockorchester spielen ihn auch nicht häufig. Überhaupt scheint mir Mozart darunter zu leiden, dass er historisch zu spät dran ist für die Barock-Interpreten und zu früh für die Romantik-Fraktion. Einige seiner schönsten Werke (zum Beispiel die Bläser-Serenaden oder das Puchberg-Trio) leiden auch darunter, das sie für Besetzungen geschrieben sind, die in der Konzertpraxis kaum vorkommen.


    Ich finde dagegen Schubert keinen Absteiger, eher im Gegenteil. Sein Liedschaffen ist doch durch DFD ab den 60ern enorm popularisiert worden, und es gibt sehr gute Liedersänger, die danach gekommen sind (viel Gutes ist in der Hyperion-GA zu hören). Seine Klavier- und Kammermusikwerke sind wahrscheinlich auch lebendiger denn je. Die Sinfonien wurden (ausser den beiden Hits) wahrscheinlich noch nie so häufig wie Beethoven Schumann oder Brahms gespielt.


    Beste Grüsse,


    Jürgen

  • Kaminski
    Malipiero
    Hindemith
    Egk
    Blacher
    Liebermann


    Von denen ist nur mehr Hindemith präsent und das auch viel zu wenig.
    Bei den älteren genannten Komponisten kann ich mir so starke Einbußen nicht ganz vorstellen.

  • Hallo,

    Zitat

    Also da frage ich mich wirklich: Wie sollten die denn absteigen, die wurden ja von der Klassikwelt nie richtig wahrgenommen, allenfalls von Spezialisten als Randrepertoire


    Das kann ich so nicht stehenlaßen.


    Dann muß ganz klar vorgegeben sein, daß bitteschön nur höchstbekannte Komponisten gemeint sind, die in wirklich jeder CD-Sammlung vorkommen.


    Um zu erkäutern, was ich meine, das Beispiel Höller:


    Höller wirkte vor allem in München, er ist Träger aller möglichen Auszeichnungen, war Kompositionsprofessor und sogar Leiter der Musikhochschule über Jahrzehnte.
    Seine Werke sind bis zu seinem Tode von hochrangigen Interpreten wie Furtwängler,Jochum, Kubelik uva. aufgeführt und zum größten Teil auch ( zumindest für den Rundfunk) aufgenommen worden.
    Er gehört sicherlich zu den am meisten gesendeten deutschen Komponisten nach 1945.
    Sein für L.Hölscher komponiertes 2.Cellokonzert galt in der deutschen Klassikwelt zumindest bis in die 70er Jahre hinein als eines der bedeutendsten deutschen Cellokonzerte des 20.Jhdt.
    Es verging in den 70er und frühen 80er Jahren-und das weiß ich aus eigener Erinnerung, keine Woche, in der nicht auf irgendeinem Klassiksender mindestens eines seiner Werke gespielt wurde.
    Das erste Prestigeschallplattenprojekt des Bayerischen Landesjugendorchester enthielt das Cellokonzert von Höller.


    Für die anderen genannten Komponisten könnte ich jetzt ähnliches schreiben.
    Zu behaupten, daß z.B. ein Komponist wie Höller NIE richtig wahrgenommen wurde, empfinde ich als zumindest abenteuerlich.
    Er wurde sicherlich nicht weltweit wahrgenommen, aber das stand doch auch nicht zur Debatte, oder doch?


    Tatsache ist, daß das relativ große Interesse an seiner Musik in den letzten zwei Jahrzehnten stark nachgelassen hat.


    Der Komponist Herrmann Schroeder war z.B. eine sehr bekannte und beherrschende Figur in der Kirchenmusikszene sowie der Chormusik...etc.pp. , ich könnte mich dranhalten, aber habe jetzt erstmal genug getippt. :D


    Gruß,
    Michael


  • Was hast Du 1991 (und einige Jahre vorher) und 2006 gemacht? Nordpolexpeditionen?
    Bei allem Respekt, das ist völlig bizarr! Diese beiden Jubiläumsjahre haben zwar sicher bei einigen Hörern zum Verdruß geführt, aber besonders das erste hat zu einer Unzahl von Einspielungen geführt. Es gibt inzwischen ein halbes dutzend oder mehr Gesamteinspielungen von Mozarts Sinfonien (ziemlich erstaunlich angesichts der Tatsache, dass 70% davon Neben- oder Jugendwerke sind). Im deutschsprachigen Raum sind 4 oder 5 der 10 am häufigsten aufgeführten Opern von Mozart, weltweit immer noch zwei oder drei (die Dominanz von zwei Handvoll Werken ist ziemlich frustrierend für alle Liebhaber etwas abseitigeren Repertoires)
    Die einzige Möglichkeit, noch mehr Mozart zu bringen, wäre gar nichts anders mehr zu spielen.... :D


    Zitat


    Joseph HAYDN:


    Haydn - Ich erinnere mich, daß er dereins mit Mozart in einem Atemzug genannt wurde - Heute stellt ein Label nach dem anderen die Projekte "Haydns Sinfonien - Gesamtaufnahme" ein - weil sich das nicht rechnet....


    Haydn wurde, zu Recht, als Aufsteiger im anderen thread genannt! Vor 40 Jahren gab es genau 0 (Null) Gesamteinspielungen seiner Sinfonien; die erste, die vervollständigt wurde, Doratis, wurde gerade begonnen (zwei andere abgebrochen, es hat sich auch damals kaum "gelohnt"). Es gab vielleicht mit Mühe alle Sonaten und Quartette auf Platte, vermutlich aber nicht komplett.
    Der heutige Hörer hat die Auswahl aus drei Gesamteinspielungen der Sinfonien (Dorati, Fischer, Naxos), einer die etwa 2/3 umfaßt (Goodman) und dutzenden von Einzelaufnahmen, und zwar nicht nur der "Londoner". Eine weitere (Fey/Hänssler) scheint nun doch wieder voranzukommen.
    Bei den Klaviersonaten gibt es ca. 6 Gesamtaufnahmen (Buchbinder, Piazzini, Akl, Schornsheim, McCabe und die auf Brilliant mit verschiedenen Pianisten), etliche auch bei den Quartetten (davon anderthalb HIP und eine, bei Brilliant im Entstehen). In den 70ern und frühen 80ern hat Dorati sogar die oft obskuren und nie aufgeführten Opern eingespielt.


    Zitat


    Franz SCHUBERT:


    Welche Sinfonien werden von ihm heute noch gespielt ? Die "unvollendete (Nr 8) und die "Große" in C-dur D944...........


    Seine Lieder werden gelegentlich als altväterlich abgetan.........


    Schau mal in einen Plattenkatalog. Ich tippe, dass es vor 40 Jahren genau eine Gesamteinspielung der Sinfonien gab (Böhms). Heute gibt es allein 3 auf alten Instrumenten, insgesamt vermutlich ein dutzend oder mehr. Hyperion hat in den 80ern und 90ern alle Lieder systematisch und in mustergültiger Präsentation vorgelegt. Es gibt etliche Gesamtaufnahmen der Sonaten und Quartette (wiederum Werkreihen, die zum guten Teil aus Jugend- und Nebenwerken bestehen), nach wie vor werden stetig Neuaufnahmen der Liederzyklen vorgelegt.


    Zitat


    Robert SCHUMANN:


    Kaum jemand nahm seinen 150. Todestag wahr, allzusehr wurde das "Jubiläum" durch jenes von Mozart und Schostakowitsch überschattet.


    Ja, der Absteiger Mozart... ;) natürlich wurde das Jubläum Schumanns überschattet. Wer sollte auch eine Chance gegen diesen Medienrummel haben?
    Dennoch sehe ich auch Schumann eher als Aufsteiger, jedenfalls in der Orchestermusik. Vor 40-50 Jahren bearbeitete man die Sinfonien, weil man meinte, sie seien schlecht instrumentiert. Das Violinkonzert wurde völlig ignoriert. Allein in den letzten 10 Jahren sind 3-4 Neuaufnahmen der Sinfonien erschienen (Gardiner, Zinman, Barenboim, Thielemann?). Schumann war nie so populär wie Beethoven oder Tschaikowsky, u..a weil seine Hauptwerke Klavierstücke und Lieder sind. Die wesentlichen Zyklen dieser Gattungen sind aber heute ebenso zentral wie seit eh und je und werden auch ständig eingespielt.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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