Gestern im Konzert

  • Hallo, guten Morgen!


    Einen Thread "Gestern im Konzert" habe ich so schnell nicht gefunden.
    Also fange ich noch einmal an:
    Helmut Müller-Brühl und das Kölner Kammerorchester geben jetzt 3 Konzerte "Beethoven Klavierfrühling" in der Kölner Philharmonie


    Gestern war der 2. Abend mit
    Coriolan-Ouverture, Klavierkonzert Nr. 5 und 5. Symphonie


    Der 22 jährige Pianist David Kadouch spielte den Klavierpart.


    Ich möchte auf diesem Wege auf ihn aufmerksam machen.


    Vor 1 1/2 Jahren beteiligte er sich an der Beethoven-Competition in Bonn, alle Ausscheidungsschritte habe ich mitverfolgen können. Am Ende war er einer der 3 in der Finalrunde, mit Abstand der jüngste.


    Es kam, wie es kommen mußte: unser Generalmusikdirektor Roman Kofman hatte offenbar die Rangfolge im Kopf. Einem Anfänger kann man nicht ein Orchster zum Begleiter geben, indem man zu dem Solisten nicht einmal Sichtkontakt hält. Der kleine Franzose (wirklich klein) hatte keine Chance, sein Termpo zu machen. Er kam sogar aus seinem Spiel heraus. Also 3. Platz, obwohl das Publikum alles machte, um die Punktedistanz nicht so groß werden zu lassen.


    Inzwischen war er schon 2 x in Bonn zu hören und gestern in einer so gut wie ausverkauften Philharmonie.


    Was er da abgeliefert hat, war Spitzenklasse. Leute im Publikum hörte ich sagen: wie soll da noch eine Weiterentwicklung kommen?
    Standing Ovationes am Ende, die er schüchtern entgegen nahm.


    Müller-Brühl hatte eigentlich im 1. Satz eine langsamere Gangart, aber er hat sich angegrlichen. Dabei waren Kadouchs Tempi ständig wechselnd, er kennt auch das Fermate.Ich stelle mir den temperamentvollen Beethoven vor, der so gespielt hätte, wenn er dieses Konzert noch hätte spielen können.


    Diesem Pianisten wünsche ich eine glänzende Zukunft, seine B.Sonaten-Interpretation und die Wut über den verlorenen Groschen werde ich nicht vergessen.


    Gruß aus Bonn :hello: :hello: :hello:


    PS. Naxos hat mitgeschnitten, später können wir alle prüfen, ob mein Höreindruck richtig war.

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Sagitt meint:


    heute Konzert mit der Kammerphilharmonie Bremen, die mit Järvi gerade einen Beethovenzyklus machen und vom Festival de Strassbourg kamen, wo sie alle neun Sinfonien gemacht haben.
    In Bremen heute abend ( wenigstens) als Hauptwerk die Siebte. Järvi motiviert die Könner der Kammerphilharmonie zu Höchstleistungen. Ein ausserordentlicher Beethoven, nicht nur ungewöhnlich, weil er zwischen ersten und zweitem Satz keine Pause macht, sondern den Bläserakkord, der den zweiten Satz einleitet, direkt an den Schlussakkord des ersten Satzes anschliesst. Die Apotheose des vierten Satzes lässt er unter 8.30 spielen ( so die Werte von Carlos Kleiber und David Zinman). Differenziert aber dynamisch auch im vierten Satz sehr stark und kann so die Steigerungen deutlich herausarbeiten. Der fabelhafte Pauker Stefan Rapp gibt diesem Satz den rhythmischen Rahmen ( bei Rattle hört man die Pauke kaum, auch recht wenig bei Leibowitz, stärker bei Gardiner). Mit Daniel Harding hat das Orchester vor einigen Jahren auch die siebte gemacht ( der gleiche Pauker). Die Interpretationen sind nicht so weit entfernt, allerdings differeziert Järvi stärker aus.Ntürlich kann ein " Kammerorchester" nicht so heftige Wellen schlagen wie die Wiener unter Carlos Kleiber, aber dennoch viel Spannung erzeugen, und damit auch Begeisterung. Am Schluss lauter Jubel ( in Bremen!)

  • Letzte Woche begann die neue Saison unseres Konzertvereins:


    Donnerstag, 27. September 2007
    Preisgekrönte Deutsche Pianisten


    Oliver Kern
    Vortragsfolge


    Ludwig van Beethoven
    Sonate op.54
    Sonate op.57

    Joseph Moog
    Vortragsfolge


    Frédéric Chopin
    Sonate Nr.3 op.58


    Mily Balakirew
    Islamey

    Ingo Dannhorn
    Vortragsfolge


    Ludwig van Beethoven
    Sonate op.31/2


    Maurice Ravel
    La Valse


    Johann Strauss
    Die schöne blaue Donau (Konzertarabeske)
    (A.Schulz-Evler)


    Fazit: Ein sehr umfangreiches (es standen ja 3 x jeweils auch noch Zugaben an :beatnik: ) und sehr hörenswertes Programm - zu meiner Verzückung interpretiert von vorher nicht gekannten Solisten.


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!