Arnold Schönberg: Das Buch der hängenden Gärten op. 15

  • Schönberg: Das Buch der hängenden Gärten, op. 15
    Das ist ein Zwölftonwerk, das mich unglaublich anzusprechen und zu fesseln vermag. Ich fnde, es ist eines der schönsten Liederzyklen, die ich kenne. Ich selbst schätze die Aufnahme durch Julie Kaufmann, phantastisch einfühlsam unterstützt durch Irwin Gage (Orfeo).



    Andere der wenigen Einspielungen, die ich in Hände bekam, konnten mich nicht so ansprechen. Werke, die ich schätze, höre ich aber auch gerne in Vergleichseinspielungen.


    Daher die Frage an euch:
    Könnt ihr mir eine überzeugende Aufnahme empfehlen?


    Danke!


    Beispielsweise las ich gerade die Rezension einer neuen Einspiellung. Kennt jemand diese Aufnahme?
    * A. Schönberg:
    • Zwei Lieder op. 14
    • Am Strande
    • Das Buch der hängenden Gärten op. 15 (1908/1910)
    • Acht Lieder op. 6
    * Melanie Heinz, Mezzosopran
    * Josef Anton Scherrer,Klavier

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

    3 Mal editiert, zuletzt von a.b. ()

  • Zitat

    Original von a.b.
    Schönberg: Das Buch der hängenden Gärten, op. 15
    Das ist ein Zwölftonwerk


    Pardon, aber Schönberg, op. 15 und Zwölftonwerk ist eine Kombination, an der was nicht stimmen kann. Ich tippe "Zwölftonwerk" ist falsch.
    :hello:

  • Also noch in Richtung Spätromantik? Ich schätze mal, dass es sich um den Gedichtzyklus von Stefan George handelt, dessen Gedichte Schönberg ja auch anderweitig vertont hat (ich fühle luft vom anderen planeten).

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Ich kenne das Werk noch nicht. Laut Schönberg-Center-Homepage entstand es 1908-9, in der chronologischen Auflistungen ist es unmittelbar VOR op. 11 angeführt, den berühmten 3 Klavierstücken, die die Phase der freien Atonalität eröffnen. Es sollte also "noch nicht ganz" atonal sein - von Zwölftonmusik ganz zu schweigen.
    :hello:

  • Sorry, ja natürlich: Die fünfzehn Gedichte aus »Das Buch der hängenden Gärten« von Stefan George (von 1895), vertont als op. 15, sind nicht in Zwölftontechnik – die Schönberg ja erst um 1923 entwickelte, und die in Bezug auf die 1919 von J. M. Hauer erfundene Lehre von den "Tropen" steht - entstanden, sondern zählen zu seiner Phase der Kompositionen in freier Atonalität und stehen dem Expressionismus sehr nahe.


    Wunderbare Musik!


    weitere Einspielungen:
    Helen Vanni & Glenn Gould (Sony)
    Rosemarie Landmann & Ulrich Eisenlohr (Ars)
    Roswitha Trexler & John Tilbury (BerlinClassics)
    Brigitte Fassbaender, Irwin Gage (Aribert Reimann?) (EMI)
    Jennifer Lane &; Christopher Oldfather (Naxos)


    Kennt Ihr sonst welche?

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

    2 Mal editiert, zuletzt von a.b. ()

  • Kennst Du vielleicht eine Gesamtaufnahme aller Werke für Gesang und Klavier der Wiener Schule (Schönberg/Berg/Webern) oder eine Möglichkeit ohne allzuviele Verdopplungen alle Lieder zusammenzubekommen? Da ich nämlich noch gar keine Lieder von den dreien habe, bei allen dreien aber eigentlich alles kennenlernen will, was Opuszahlen hat, zögere ich, zu beginnen.

  • Hallo Kurzstückmeister,

    Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Kennst Du vielleicht eine Gesamtaufnahme aller Werke für Gesang und Klavier der Wiener Schule (Schönberg/Berg/Webern) oder eine Möglichkeit ohne allzuviele Verdopplungen alle Lieder zusammenzubekommen? Da ich nämlich noch gar keine Lieder von den dreien habe, bei allen dreien aber eigentlich alles kennenlernen will, was Opuszahlen hat, zögere ich, zu beginnen.


    soweit ich weiß, haben Mitsuko Shirai und Hartmut Höll zumindest alles opus-numerierte von den drei Hübschen eingespielt. Gehört habe ich sie aber noch nicht.


    Viele Grüße


    :hello:

  • Zitat

    Original von a.b.
    Könnt ihr mir eine überzeugende Aufnahme empfehlen?


    Naja, das hängt natürlich immer auch von den persönlichen Vorlieben ab. Mir gefällt die Aufnahme mit Brigitte Fassbaender sehr, vor allem auch wegen ihrem Begleiter: Aribert Reimann, dessen Klavierspiel gut zu dem farbenreichen, engagierten Gesang von Brigitte Fassbaender passt.

  • Zitat

    Original von Kontrapunkt
    Mitsuko Shirai und Hartmut Höll


    Leider beide wenig empfehlenswert, so meine Meinung

    Gruß ab


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    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Nun, da ich mit meinen Bemühungen um eine Vorstellung der Lieder dieses Zyklus und eine gedankliche Auseinandersetzung mit ihnen an ein – vorläufiges – Ende gelangt bin, drängt es mich doch, an dieser Stelle, die ja faktisch ihr originärer Ort in diesem Forum ist, ein Geständnis zu machen:
    Ständig begleitete mich dabei der leise Selbst-Vorwurf, dass ich mich eigentlich in diesem Thread hier hätte betätigen müssen. Ich hatte zwar begründet, warum ich glaubte, anders verfahren zu müssen, die Betrachtung des „Buchs der hängenden Gärten“ nämlich in den Schönberg-Lied-Thread zu integrieren, steht der doch unter der zentralen Fragestellung, warum hier Liedkomposition die traditionelle Tonalität verlässt. So rational stichhaltig diese Begründung auch sein mag, - mein ungutes Gefühl blieb lebendig.


    Es ist ja doch auch verständlich, hat doch der Threadstarter „a.b.“ diesen eingeleitet mit dem Bekenntnis: „Das ist ein Zwölftonwerk, das mich unglaublich anzusprechen und zu fesseln vermag. Ich finde, es ist eines der schönsten Liederzyklen, die ich kenne“.
    Zwar liegt ihm ein Missverständnis zugrunde, was die Harmonik anbelangt – es wurde ja auch alsbald korrigiert - , gleichwohl ist doch ein emphatisches, aus dem unmittelbaren Angesprochen-Werden durch die Begegnung mit diesen Liedern hervorgehendes Bekenntnis. So liest es sich jedenfalls.


    So war ich denn anfänglich ein wenig enttäuscht, dass das Tamino-Mitglied „a.b.“ sich nicht in meinem Schönberg-Lied-Thread in dem Augenblick zu Wort meldete, als es um das „Buch der hängenden Gärten“ ging. Aus der Enttäuschung wurde alsbald eine Befürchtung: Er könnte mir verübeln, dass ich seinen Thread nicht als Ort für meine diesbezüglichen Aktivitäten gewählt habe.
    Sollte dem so sein, möchte ich ihn ausdrücklich um Verständnis und Nachsicht für meine Entscheidung bitten.


    Diesen beiden, dem „Buch der hängenden Gärten“ gewidmeten Threads ist – vielleicht ist das ein den Starter des ersten davon versöhnlich stimmendes Faktum – ohnehin gemeinsam, dass das Echo darauf unter den Mitgliedern des Tamino-Forums sich arg in Grenzen hielt. Hier, in diesem Thread, waren es gerade mal vier, die sich zu Wort meldeten. Nach einem Tag war Schluss. Und das bei einem Liederzyklus, der fraglos zu den Höhepunkten in der Geschichte des Kunstliedes zählt. Zu den Schubert-Zyklen „Die Schöne Müllerin“ und „Winterreise“ finden sich gleich mehrere, eine umfangreiche Diskussion enthaltende und viele tausend Zugriffe verzeichnende Threads.
    Umso bemerkenswerter – und im übrigen auch eines Dankes wert - finde ich, dass hier einer vor nun schon acht Jahren wenigstens den Versuch gemacht hat, diesen den Schubert-Werken gleichrangig zu Seite stehenden Liederzyklus im Tamino-Liedforum repräsentiert zu sehen.

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