Italienische Holzbläserkonzerte bis 1850

  • Hallo!!


    Ich möchte euch diesmal einige interessante Konzerte vorstellen, die ich sehr in letzter Zeit sehr liebgewonnen habe. Komischerweise haben sie alle eines gemeinsam, nämlich das ihre Schöpfer aus Italien kommen.


    Domenico Cimarosa- Konzert für Oboe und Streicher C-Dur
    Das Konzert ist mir eines der liebsten dieser Gattung, weil es sehr schwungvoll und leicht ist. Vor allem hat es einen für ein Konzert etwas eigenen Satzbau:
    1. Introduzione- Attaca
    2. Allegro
    3. Siciliana
    4. Allegro giusto


    Also langsam-schnell-langsam- schnell, immer kontrastierend. Ein wundervolles, aber sehr kurzes Konzert (nur knapp 12 Minuten)


    Antonio Vivaldi- Die Oboenkonzerte
    Vivaldis Musik liebe ich schon seit ich ein Kind bin, unter anderem die Oboenkonzerte.
    Ich habe mir vor langem die Brilliant-Classics 40 CD-Box gekauft und fand zu meinem Entzücken gleich 3 Cds mit Oboenkonzerten darin.
    Die ersten beiden CDs wurden von Max Pommer und dem Neuem Bachischen Collegium Musicum in den Jahren 1988/89 eingespielt. Solist war Burkhard Glaetzner, einer meiner Lieblingssolisten überhaupt. Darauf befinden sich die Konzerte
    D-Moll RV 454
    C-Dur RV 184
    C-Dur RV 449
    C-Dur RV 447
    D-Dur RV 453
    C-Dur RV 452
    C-Dur RV 448
    F-Dur RV 455
    G-Moll RV 460
    A-Moll RV 461
    C-Dur RV 451


    Eigentlich gefallen mir alle Konzerte, außer drei, ihr dürft raten welche??? :D


    Weiters wurde eine CD unter der Leitung von Glaetzner himself eingespielt.
    Darauf bedinden sich die Konzerte:
    RV 450 C-Dur
    RV 457 F-Dur
    RV 463 A-Moll


    Weiters sind darauf 3 Konzerte für 2 Oboen enthalten, die ich sehr verehre. Eine traumhafte CD. Die Stücke sind absolute Meisterwerke des Barocks. Die Konzerte für 2 Oboen stehen für mich an oberster Stelle von Vivaldis Meisterstücken! :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: Und das obwohl sie in Moll sind! :D :stumm:


    Das wären folgende Konzerte:
    C-Dur RV 534
    D-Moll RV 535
    A-Moll RV 536


    Vivaldi hat natürlich noch Unmengen an Konzerten geschrieben, aber diese CDs möchte ich euch noch ans Herz legen:

    Fagottkonzerte RV 467,491, 500, 499, 466, 486, 474, 487
    Blockflötenkonzerte 433, 434, 439, 441, 443, 444


    Eine interessante CD findet sich auch in dieser Kollektion:


    CD 5 Italienische Flötenkonzerte
    Pergolesi G-Dur
    Piccini G-Dur
    Boccherini G-Dur
    Mercadante E-Moll


    Die ersten drei Konzerte sind noch im Barockstil geschrieben. Bei Mercadante kommt der romantische Stil zum Tragen, einfach wunderbar!! :jubel:



    Eine tolle Gesamtaufnahme aller Oboenkonzerte von Albinoni. Auch diese sehr leichten und eingängigen Werke muss man einfach lieben!


    Von Rosetti gibt es sehr schöne Fagott und Oboenkonzerte:




    Leider kann ich hier nichts genaueres sagen, da ich sie nicht besitze, habe nur mal reingehört und war voll begeistert. Weit oben auf der To-Have-List!


    Noch zwei Werke von Komponisten, die ihr wahrscheinlich nicht mit Konzerten in verbindung bringt!


    GAETANO DONIZETTI- Concertino für Englisch-Horn und Orchester G-Dur
    1. Satz Andante
    2. Satz Tema con Variazoni-Andante
    3. Satz Allegro


    Ein sehr schönes, kleines Werk (11 Minuten). Sehr einfallsreich finde ich, dass im zweiten, dem längsten Satz, jede Variation mit kleinen Fanfarenstößen des Horns beendet wird und damit gleichzeitig eine neue begonnen wird!


    VINCENZO BELLINI- Konzert für Oboe und Orchester Es-Dur
    1.Satz: Maestoso e deciso
    2.Satz: Larghetto cantabile
    3.Satz: Allegro polonese


    Ein recht nettes, aber noch kürzeres Werk. Nett, aber nicht mehr!!


    Zu hören sind die beiden und Cimarosas Konzert auf folgender CD:


    Solist ist Heinz Holliger, ein von mir ebenfalls sehr geschätzter Oboenspieler!!!


    So, jetzt hab ich genug geschwafelt, jetzt seit ihr dran: Was kennt und liebt ihr für Konzerte???


    Hoffe auf eine spannende Diskussion!


    LG joschi

  • Zitat

    Original von DonBasilio
    Zu hören sind die beiden und Cimarosas Konzert auf folgender CD:


    Salut,


    der Cimarosa ist meines Wissens nur eine Bearbeitung und kein originales Oboenkonzert. 8o Dennoch mag ich das Stück auch sehr gerne, denn ansonsten sieht es in der "Klassik" mit vorzüglichen Oboenkonzerten eher mau aus...


    Was Dir fehlt, ist das Oboenkonzert von Giuseppe Ferlendis [1755-1802]. Das ist 100x besser, als alle Rosettioboenkonzerte zusammen! Hier drauf zu finden:



    Da spielt Burkhard Glätzner mit dem Kammerorchester "Carl Philipp Emanuel Bach" unter Hartmut Hänchens Leitung.


    Mit dabei ist auch ein Flötenkonzert von Joh. Baptist Wendling [1723-1797], das ist allerdings weniger prickelnd, obschon hier der Concerto-Kölner Michael Sandhoff zu hören ist - begleitet allerdings von der Neuen Hofkapelle München, den Stab schwingt Christoph Hammer.


    Bei meinen Unverzichtbaren ist die 3er-Box vollinhaltlich beschrieben.


    Mindestens ebenso langweilig wie Rosettis [der war übrigens kein Spaghettissimo :P sondern hieß Franz Anton Rößler] Oboenkonzerte [nicht hingegen seine Clarinetten- und Hornkonzerte!] sind die Oboenkonzerte von Leopold Hofmann [1738-1792]:



    ...da hör ich lieber Rondo Veneziano.


    Für die Clarinette ist da schon einiges wesentlich besseres entstanden, z.B. das Konzert [leider nur als Fragment überliefer] von F. X. Süßmayr [Dolcevillico :D ], sowie auch die Doppelklarinettenkonzerte von Tausch [Scambio]:



    Bei Fagottkonzerten solltest Du meinen Landsgenossen Francois Deviénne [Francesco Diventi] probieren:



    In dieser sehr guten Einspielung ist allerdings auch ein Kuckucksei enthalten... :D


    Auch das Fagottkonzert Es-Dur von Johann Christian Bach [er studierte zumindest in Italien] ist sehr hübsch:



    Viele Grüße einstweilen
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ulli hat Recht. Für das Cimarosa-Konzert hat ein gewisser Herr Benjamin Klavierstücke von Cimarosa verwurstet. Trotzdem hat sich das reizvolle Stück unter den Oboisten schnell durchgesetzt.


    Joschi, wenn dir der Cimarosa zusagt, könntest du dir mal bei Gelegenheit eine Aufnahme von Wolf-Ferraris "Idillio Concertino" besorgen. Es ist zwar mehr als hundert Jahre später entstanden als Cimarosas Klaviermusik :D, aber in gewisser Weise wird in ihm auf eine sehr subtile Art der Geist der italienischen Klassik beschworen. Eine besonders klangschöne Aufnahme gab es mal mit Lajos Lencses, aber auch Albrecht Mayer interpretiert das Stück ziemlich überzeugend.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo!


    Ich möchte euch die gestern mehrmals gehörte CD vorstellen, obwohl sie nur bedingt hierher gehört, denn es sind fast nur Blechkonzerte dabei und auch zwei deutsche Werke, aber einen geeigneteren Thread gibts leider nicht. ;(


    Barock-Konzerte für Trompete, Flöte und Hörner


    Tommaso Albinoni (1671-1750)
    Trompetenkonzert D-Dur op.9/2

    Allegro con presto - 4:11
    Adagio - 6:32
    Allegro - 2:46


    Dieses "Trompetenkonzert" kenne ich als Oboenkonzert, wo es auch besser klingt. Die Harmonie des Orchestersatzes wird durch die Trompete, die hier äußerst wuchtig dreinhaut, zerstört. Das Konzert ist mal misslungen. :angry:


    Pietro Baldassare (1665-1742)
    Sonata Nr.1 F-Dur für Trompete & Orchester

    Allegro - 2:15
    Grave - 3:37
    Allegro - 1:37


    Hier gibts interpretatorisch wenig auszusetzen, allerdings hat mir das Werk nicht zugesagt, ich fand es eher fad. Ob Baldassare nicht spannender komponieren konnte, kann ich nicht beurteilen, es ist mein einziges Werk von ihm.


    Giuseppe Torelli (1658-1709)
    Trompetenkonzert D-Dur

    Allegro 2:06
    Adagio-Presto-Adagio-Allegro 5:12


    Torelli - den Namen werd´ich mir merken- ein tolles Konzert, dass mich von den ersten Takten gefesselt hat. Der erste Satz klang zwar ein wenig 0815, aber gefiel mir trotzdem. Im zweiten Satz dann zeigt Torelli, dass er mit wenig Stilmitteln und einigen gekonnten Tempowechseln ein richtig "geiles" Tromptenkonzert schreiben konnte. :jubel: :jubel:


    Johann Melchior Molter (1696-1765)
    Trompetenkonzert Nr. 1 D-Dur

    Allegro 3:36
    Adagio 5:54
    Allegro 2:23


    Dieses Werk kannte ich auch schon (von der Brilliant Trompetenkonzert GA), daher war es für mich ein angenehmes Wiederhören. Aber nur beim ersten Mal, denn die Brilliant Aufnahme ist um Hausecken besser als diese hier. Hier wird von der Trompete extrem reingehauen, sodass sie gegen das Orchester anzuspielen versucht und das auch mit Brachialgewalt schafft. Das war auch nix. :angry:


    Giuseppe Tartini (1692-1770)
    Flötenkonzert G-Dur

    Allegro non molto 3:28
    Andante 4:14
    Allegro 2:34


    Dieses Flötenkonzert ist eigentlich ein Violinkonzert. Das hört man, denn der Flötenpart ist außerordentlich virtuos und zwar in einer Weise, die ich vorher noch nicht gehört hatte. Hat mir sehr gut gefallen, vor allem der erste Satz. :jubel:


    Georg Philipp Telemann (1681-1767)
    Konzert für 2 Waldhörner D-Dur

    Spiritoso non allegro - 2:51
    Adagio - 0:49
    Allegro - 2:03
    Largo - 1:59
    Allegro assai - 2:04


    Das Telemann´sche Konzert für 2 Waldhörner in Suitenform hat mich begeistert, allen voran das ohwurmverdächtige Allegro assai am Ende und das einleitende Spiritoso. :jubel: :jubel:



    Slowakisches Kammerorchester - Bohdan Warchal
    Guy Touvron (Trompete)
    Milus Jurkovic (Flöte)
    Bedrich & Zdenek Tyslar (Waldhorn)



    Fazit Musik: Ganz gute CD, wenn da nicht die verunglückten Interpretationen von Albinoni und Molter dabei wären, sogar richtig empfehlenswert.


    Fazit Booklet: Eine Zumutung. Im 5-eitigen Booklet, wenn man das überhaupt so nennen kann, finden sich kaum Informationen über die Komponisten, keine über die Werke und Interpreten.
    Das Booklet sieht so aus:
    Seite 1: Genaue Vorstellung über den Maler des Covers (Kandinsky-Pfeilform nach links 1923)
    Seite 2: Kurze, unzureichende Infos über die Komponisten
    Seite 3: Umfrage zum Thema wie oft hören sie Klassik?
    Seite 4: weiters erhältlich
    Seite 5: Tracklist


    Das Booklet:

    Zitat


    Mit Paucken und Trompeten durfte sich nur der Adel schmücken: Den bürgerlichen Kaufleute standen gerade Streicher oder als Trompetenersatz - Klarinetten (im Barock?!?), Flöten und Oboen zur Verfügung. Bis zum 19. Jhdt. wurden zum Beispiel am Wiener Kaiserhof die Trompeter noch als eigener Teil der Hofmusikkapelle besoldet. Die barocke Trompete wie das Horn besaßen noch nicht die heutigen Ventile. Die Querflöte stammte ebenfalls aus der Kriegsmusik und galt im Barock mehr als die Blockflöte.
    5 der vorgestellten Solokonzerte bestehen aus 3 Sätzen [Anm: ich komme nur auf 4 Konzerte strenggenommen nur 3, da Baldassare sein Werk als Sonata bezeichnet]: Schnell dann langsam und wieder schnell. Telemann bietet wieder die Ausnahme mit einer fünfsätzigen Suite. Tartinis Konzert konnte auch mit einer Violine dargeboten werden.


    Und nun die Komponistenvorstellungen:


    Zitat


    ALBINONI
    Komponist von mehr als 50 Opern. Heute ist sein Adagio als Evergreen bekannt.


    :angry: :angry: :angry: :angry:
    Wenn ich das schon höre, er hat viel, viel, viel schöneres komponiert als dieses depperte Adagio. Unter seinen Oboen und Violinkonzerten findet man einige der schönsten der gesamten Barockliteratur.


    Naja weiter:


    Das war das ganze Booklet - zum Vergessen...
    :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:


    ...aber einiges ist sehr schön anzuhören (Telemann, Torelli, Tartini)


    LG Joschi

  • Guten Tag


    nachdem der Name A. Vivaldi (ureigentlich ein Barocker :D ) schon gefallen ist;


    gestern hörte ich seine sechs Flötenkonzerte Op. 10



    mit der famos flötenden Lisa Beznosiuk und dem
    lebhaft begleitenden English Concort .






    Ein wahres Holzbläserfeuerwerk haben das Ensemble Europa Galante auf dieser



    CD


    Konzert für 3 Violinen, Oboe, 2 Blockflöten, 2 Violen u. Bc. (RV 555)
    Konzert für Violine, Oboe, 2 Blockflöten, Fagott u. Bc. (RV 576)



    und auf dieser CD



    Konzert für 2 Violinen, 2 Blockflöten, 2 Oboen, Fagott u. Bc. (RV 566)
    Konzert für Violine, 2 Oboen, 2 Hörnern, Fagott u. Bc. (RV 569)


    eingespielt.





    In der 1977 Aufsehen eregenden Einspielung von Vivaldis Op. 8 Il Cimento dell'Armonia e dell'Inventione



    durch den concentus musicus Wien läßt N. Harnoncourt die concerti Nos 9 u. 12, ( RV 236 & RV 178 ) in der Fassung als Oboenkonzerte aufführen,
    der Oboist Jürg Schaeftlein brachte Meisterleistung zu Gehör.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Hallo Joschi,



    das Booklett ist nicht nur einfach dämlich sondern auch sachlich vollkommen falsch.
    Verbrenn es :D


    Zitat

    Mit Paucken und Trompeten durfte sich nur der Adel schmücken: Den bürgerlichen Kaufleute standen gerade Streicher oder als Trompetenersatz - Klarinetten (im Barock?!?), Flöten und Oboen zur Verfügung. Bis zum 19. Jhdt. wurden zum Beispiel am Wiener Kaiserhof die Trompeter noch als eigener Teil der Hofmusikkapelle besoldet. Die barocke Trompete wie das Horn besaßen noch nicht die heutigen Ventile. Die Querflöte stammte ebenfalls aus der Kriegsmusik und galt im Barock mehr als die Blockflöte.



    komisch, das heißt also Bach durfte seine Kantaten nur in seiner Phantasie mit Trompeten hören - und was ist mit dem Collegium Musicum - oder der Hamburger Oper ?!
    So ein Blödsinn...hat das Zedda geschrieben :D:stumm:


    Übrigens wurden fast alle Musikergruppen unterschiedlich besoldet - Geiger bekamen ein völlig anderes Gehalt als Sänger oder Cembalisten.



    Klarinetten gab es im Barock, aber die hießen da Chalumeau und klangen ganz anders, sahen auch anders aus und waren eigentlich keine Klarinetten :D


    Wieso galt die Querflöte - korrekt Traversflöte - mehr als die Blockflöte ?
    Ab 1675 war das Instrument soweit ausgereift, dass es verstärkt in Mode kam, Blockflöten wurden aber auch weiterhin benutzt.
    Auch alles Blödsinn.


    Zitat

    ALBINONI
    Komponist von mehr als 50 Opern. Heute ist sein Adagio als Evergreen bekannt.


    weiß es irgendwer immer noch nicht, dass dieser Kitsch nicht von Albinoni stammt - nichtmal aus dem Barock ? Das hat allein Giazotto verzapft, die Dresdner Bibliothek streitet sogar ab, das sie ihm jemals dieses Baßfragment zugeschickt hat - alles ein PR Gag - mehr nicht.
    Diese Baßlinie existiert nicht, das Stück ist nichtmal im im ital. Barockstil geschrieben (geschweige denn im Stil Albinonis)


    Molter als Vielschreiber abzuqualifizieren hätte man sich auch sparen können.



    Ich hab auch noch eine hübsche CD:




    italienische Konzerte
    Rampal


    die Konzerte sind auch alle in Dur, natürlich kein Hip, aber auch kein Kitsch.


    zu hören gibt es folgende Werke:


    von Padre Martini: ein Concerto in G-Dur


    von Galuppi: einConcerto in D-Dur


    von G. Sammartini: ein Concerto in G-Dur


    von Pergolesi das recht bekannte Concerto in G-Dur


    und ein Concerto in D-Dur von Martini.


    alles ziemlich leichte Musik, kein besonderer Anspruch, aber recht nett gemacht. Typisches Klischee Rokoko :D

  • Guten Abend


    ein besonders hübsches Stück für Holzbläser von Vivaldi ist das Konzert op. 10 No. 2 g-moll "La Notte" für Streicher, Traversflöte, Fagott und Bc. (RV 439 );
    es zeigt die Gefühle und Träume eines Menschen während der Nacht.
    Man hört das Herzklopfen, Zittern, Angst vor der Dunkelheit, Schlaflosigkeit und Alpträume.


    Unter den vielen Einspielungen gefällt mir diese über 40 Jahre alte Aufnahme



    mit dem Concentus musicus Wien immer noch.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Guten Abend



    Die Entwicklung der barocken Traversflöte von der Renaissance Querflöte liegt nach wie vor immer noch im Dunkeln.
    Die sogenannte Traversflöte hat in den Freiluftmusiken oder in Militärkapellen -abgesehen von der Querpfeife (auch Fife genannt) und Trommel als Signalinstrumente- keine Rolle gespielt.
    Die Querflöte war im 17. Jhd. mehr ein ländliches und häusliches Blasinstrument.
    Die Querflöte fand ihren Weg in die Kunstmusik als besondere Klangfarbe, als sich die Gattung Oper immer mehr verbreitete.
    Zuerst am französischen Hof bei J.B. Lully, dann in den Länder und freien Reichstädten des deutschen Sprachgebietes und ab 1680 auch in London war sie anzufinden
    Bach verwendete sie z.B. schon in seiner Köthner Zeit, in vielen Kantaten seiner Zeit als Kantor in Leipzig wurde sie eingesetzt.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Das ist auch eine der wenigen Harnoncourt CD's die ich auch gut finde. :D


    Zwar möchte ich das Gescharbe von il Giardino Armonico auch nicht mehr missen - das kommt gerade bei dem Konzert einfach richtig gut, aber Harnoncourt schafft hier mal ein richtig gelungene Klangwelle.



    Aber das sind halt die ganz alten Concentus Musicus Aufnahmen, die finde ich ohnehin wesentlich besser.



    Zitat

    Die Entwicklung der barocken Traversflöte von der Renaissance Querflöte liegt nach wie vor immer noch im Dunkeln.
    Die sogenannte Traversflöte hat in den Freiluftmusiken oder in Militärkapellen -abgesehen von der Querpfeife (auch Fife genannt) und Trommel als Signalinstrumente- keine Rolle gespielt.
    Die Querflöte war im 17. Jhd. mehr ein ländliches und häusliches Blasinstrument.
    Die Querflöte fand ihren Weg in die Kunstmusik als besondere Klangfarbe, als sich die Gattung Oper immer mehr verbreitete.
    Zuerst am französischen Hof bei J.B. Lully, dann in den Länder und freien Reichstädten des deutschen Sprachgebietes und ab 1680 auch in London war sie anzufinden
    Bach verwendete sie z.B. schon in seiner Köthner Zeit, in vielen Kantaten seiner Zeit als Kantor in Leipzig wurde sie eingesetzt.


    äh... eigentlich nicht.


    Das alte Instrument war nach wie vor verbreitet und wurde benutzt, meist in der Volksmusik.
    In der höfischen / Kunstmusik griff man auf die Blockflöten zurück, da es da ja mehrere Stimmungen gab und mehr Möglichkeiten bot.


    Die eigentliche barocke Traversflöte wurde von dem Instrumentenbauer Jean Hotteterre, dem Vater des berühmten Jacques Martin Hotteterre mehr oder weniger erfunden und dann vom Sohn vollendet.


    Danach bastelte noch Quantz und andere an dem Instrument herum.


    Ab wann und in wie weit das Instrument in den Orchestern Verwendung fand lässt sich nur vermuten.
    Fest steht aber, das man bei Musik die vor 1675 entstand, diese Instrumene (also Traversflöte und Oboe) eigentlich nicht verwenden sollte, weil es sie in dieser Form schlicht nicht gab.
    Das ändert den Klang jedenfalls dramatisch.



    Es ist belegt, das Charles II. sich diese neuen Instrumente (also Traversflöten und Oboen) sofort nach England kommen ließ.
    Diese Musiker wurden dann bei Bühnenwerken stets auf der Bühne spielen gelassen - frei nach dem Motto: seht her, ich hab das neuste Update :D


    Die früheste Erwähnung die ich kenne, wo diese neuen Flöten verwendet wurden, ist die Partitur von Lullys Atys, dort fordert er Traversflöten für die Traumszene.


    Diese Instrumente waren so speziell, dass sie als regelrechte Ausnahme immer in der Partitur angegeben sind.
    Sonst gibt Lully ja nur Violons oder Trompettes an, mehr nicht.

  • Zitat

    Original von der Lullist
    ...aber Harnoncourt schafft hier mal ein richtig gelungene Klangwelle.


    Ist das nicht eher Abteilung Tontechniker?

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