Rachmaninov, 2. Symphonie und andere

  • Hallo,
    ich höre gerade Rachmaninov's 2.Symphonie. Habe sie lange nicht gehört und stelle mal wieder fest, wie sehr mir diese Musik gefällt. Ich habe die Einspielung von Kurt Sanderling mit dem Philharmonia Orchestra von 1989 und finde diese auch sehr gelungen.
    Von Werken, die ich mag, habe ich aber gerne auch alternative Einspielungen. Kann mir jemand was empfehlen?
    Und: Kennt jemand auch die anderen Symphonien des Komponisten und kann sie vielleicht vergleichend beschreiben?
    Vielen Dank vorab
    Gruß
    Achim

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Die Rachmaninow-Sinfonien habe ich mit Swetlanow/Orch.des Bolshoi-Theaters Moskau kennengelernt. Das sind Spitzeninterpretationen (10)auf LP, die nur klanglich von den neueren übertroffen werden.


    :) Auf CD habe ich mir später die DG-Aufnahme mit Maazel/Berliner PH gekauft. Maazel´s Interpretation 9 ist bei der 2. gut und besonders bei der 3.Sinfonie sehr gut, mit straffen Tempi und nicht überromantisiert.
    Die erste gefällt mir mir Maazel weniger, da hier das russ.Pathos fehlt und die I von Swetlanow weit entfernt ist.


    :D Eine noch bessere Gesamt-Aufnahme hatte ich mir dann später zugelegt: Die DECCA-CD´s (enthält auch die Jugendsinfonie) mit Ashkenazy/ConcertgebowOrch.Amsterdam.
    Hier gefallen mir die Sinfonien Nr.1 und 2 am besten.


    Klangtechnisch sind beide Aufnahmen DECCA und DG ziemlich gleichwertig auf Spitzenstandard, beides Digitalaufnahmen DDD.


    Um zum Thema: Sinfonie Nr.2 zu kommen könnte ich jetzt keiner der Beiden CD´s den Vorzug geben, da beide TOP-Interpretationen sind.
    Interpretation: 9-10


    ;) Noch eine Rachmaninow-CD-Aufnahme mit allen Orchesterwerken ist mir Anfang 2004 in die Hände gelangt, da Supergünstig in einer EMI-Box:
    Maris Janssons/Petersburger SO. Auch diese Aufnahme hat ihre Vorteileund ist schön gespielt, auch Klanglich einwandfrei. Die romantische Richtung, die Janssons bei allen Rachmaninow-Werken in der EMI-Box einschlägt liegt mir allerdings nicht so.
    Diese Box hatte ich mir nur gekauft um noch eine weitere Aufnahme der Sinf-Tänze op.45 zu haben - hätte ich mir aber sparen können; da auch hier Swetlanow nicht erreicht wird.


    Gruß aus Bonn
    Wolfgang

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Achim


    So, Du hörst also die Aufnahme von Kurt Sanderling mit dem Philharmonia von Teldec


    Dann hör vielleicht auch mal in Sanderlings frühere Aufnahme mit den leningradern rein. Sie ist extrem viel schneller und ich finde viel spannungsgeladener und mitreissender (DGG, Mono, 1956)



    ansonsten habe ich die drei Symphonien mit Maazel/DGG, bin da gespaltener meinung zu und möchte nichts sagen ohne nochmaliges reinhören.


    Zum Thema rachmaninov: unbedingt die "Toteninsel" (Maazel, oder zur Not Pletnev; suche auch noch die ultimative Aufnahme, siehe auch sinfonische tänze-forum) hören und die klavierkonzerte 2+3 natürlich sowiso


    Gruß aus frankfurt

  • Zitat


    Original von ThomasBernhard
    Dann hör vielleicht auch mal in Sanderlings frühere Aufnahme mit den leningradern rein. Sie ist extrem viel schneller und ich finde viel spannungsgeladener und mitreissender (DGG, Mono, 1956)


    Aber leider auch mit problematischen Kürzungen behaftet, wobei das auch die Teldec-Aufnahme betrifft.

    Gruß,
    Gerrit

  • @Taminoianer:


    Hat jemand von Euch mal Previns Einspielung der 2. gehört?
    Sie soll ja Referenz sein, bloß möchte ich eure Meinung hören, ehe ich mich zu einem Kauf entscheide.


    nubar

  • Hallo Thomas,


    versuch´s in Sachen "Toteninsel" mal mit dem alten Dr. Reiner:



    Altersbedingt rauscht es ein bißchen, aber sonst... :yes:


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Hallo nubar,


    wenn es bei Previn darum geht Steigerungen und Exzesse effektvoll auszuspielen bremst er immer - das ist bei der Sinfonie Nr.2 von Rachmaninow wiedermal auch der Fall.
    Ich weiß wirklich nicht was daran Referenz sein soll - mir gefällt die Previn -Aufnahme nicht (habe sie mir auch nicht gekauft nur geliehen).
    Als Orchesterbegleiter, beispielsweise bei den Rachmaninow-Klavierkonzerten mit Ashkenazy ist Previn IMO voll OK.


    :yes: Bei der Rachmaninow:Sinfonie Nr.2 würde ich eher zu Ashkenazy auf Decca oder Swetlanow auf Eurodisc, wenn man an die Eurodisc-CD noch dran kommt. Ich habe Swetlanow auf LP.
    Für mich ist die Sinfonie Nr.2 ein klassisches Sammler-Beispiel für eine Aufnahme, die ich auf CD nie in einer besseren Interpretation bekommen habe.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich habe gestern die 2. mit Ashkenazy auf Decca gehört und war hingerissen. Ein tolles Werk, einfach großartig und wirklich gut interpretiert. Aber noch mehr berührt hat mich die Toteninsel op. 29. Zum Fürchten schön! So düster und gespenstisch.


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Also die Toteninsel läßt mich gar nicht mehr los. Rachmaninow baut seine sinfonische Dichtung über dem gregorianischen Dies Irae Motiv (Wer´s nicht im Ohr hat: in Berlioz´ Symphonie fantastique kommt das sehr dominant im letzten Satz). Das durchzieht das ganze Stück, mal mehr mal weniger im Vordergrund. Inspiriert hat den Komponist das gleichnamige Gemälde von Arnold Böcklin:



    Rachmaninow bringt den Höher über die im 5/8-Takt sanft wiegende See auf die Insel, läßt ihn dort Visionen sehen, glühende, extatische, um am Ende wieder in die Anfangstrostlosigkeit zurückzufallen.


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Da wir doch schon einen Thread zu dieser Sinfonie haben, kopiere ich der Faulheit halber meine Einschätzung zur Interpretation Gergievs hier hinein.



    Momentan ist die Aufnahme für 9,99 € bei JPC erhältlich.


    Rachmaninoffs 2. Sinfonie ist sicherlich nicht jedermanns Sache. In einigen Rezensionen wird die Musik als "sentimental" bezeichnet, die schwelgerischen Melodienbögen werden bisweilen sogar als "kitschig" bezeichnet.


    Ich persönlich vermag mich dieser Einschätzung nicht zwingend anschließen. Sicherlich bietet Rachmaninoff -speziell im 3. Satz, dem Adagio- viel Gefühl, aber in gewissen Stimmungen höre ich die Sinfonie sehr gerne.


    Gergiev bedient sich der Schönheiten der Musik, ohne jedoch in die oben beschriebenen Klischees zu verfallen. Er gibt sich der Musik hin, aber er verfällt ihr nicht.


    Das Klangbild des sehr gut aufspielenden Orchesters ist warm, zwar nicht übermäßig durchsichtig, aber dennoch transparent genug.


    Hier die Zeitmaße: 22'33'', 09'30'', 13'02'' und 13'45''

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • Ich kann ebenfalls Ashkenazy empfehlen, aber auch Pletnev mit dem Russian National Orchestra (DG).


    By the way: Ich kenne kein längeres Thema (oder sollte man besser Melodie sagen) als den herrlichen, sich immer weiter fortspinnenden Gesang, der das Adagio der Zweiten einrahmt.
    Rachmaninov und seine "unendlichen" Melodien....
    Einfach wunderschön!

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

  • It´s not size that matters. Aber ich kenne ein längeres:
    Das Anfangsthema der Sechsten Sinfonie von Arnold Bax...


    Meine Lieblingsaufnahme der Zweiten Rachmaninow (und überhaupt aller Sinfonien, der Sinfonischen Tänze und der Glocken) ist die mit dem LSO unter Previn aus den 70er Jahren (EMI), die ich für unübertroffen und auch Previns überzeugendste dirigentische Leistung halte.

  • Nachtrag zu Previn: Das mit den gebremsten Steigerungen gilt meinem Eindruck nach vor allem für die scheußliche Neueinspielung mit dem Royal Philharmonic - die alten Aufnahmen haben dagegen faszinierenden Drive, äußerst geschmackvolles Vibrato, und eine geradezu knisternde Atmosphäre...

  • Hallo,


    eine ähnliche Frage habe ich schon im Thread zu Tschaikowskys Manfred-Sinfonie gestellt, und zwar die nach Kürzungen, hier (anders als bei der Manfred-Sinfonie, wo sich der Strich im Schlußsatz befindet) im 1. Satz.


    Bisher habe ich noch nicht herausgefunden, was gekürzt ist oder ob es sich nur um (extrem) unterschiedliche Tempoauffassungen verschiedener Dirigenten handelt, die den 1. Satz um mehr als 10 Minuten differieren lassen.


    Als Extreme :
    Franz Allers / NDR-Sinfonieorchester (15:41)
    und
    Kurt Sanderling / Philharmonia Orchestra (26:01)


    Teilweise liegen die Zeiten gerade dieses 1. Satzes aber auch bei ein und demselben Dirigenten weit auseinander. Dazu zwei Beispiele :


    Valery Gergiev 22:28 (Philips-CD von 1993) und 17:56 (live Mikkeli 2004)


    oder


    Andrew Litton 23:07 (Virgin-CD von 1989) und 18:41 (live Bergen 2004)


    Generell hatte ich gedacht, alle Dirigenten, die im 1. Satz unter 20 Minuten blieben, hätten gekürzt. Dagegen spricht die Vermutung, ob die "Russen" Ashkenazy (17:55), Bychkov (19:10), Järvi (17:12), Kitaenko (18:21), Pletnev (16:21), Sokhiev (18:59) oder Svetlanov (17:43) ihn nicht doch ungekürzt aufführten, wohngegen der ja nicht gerade als langsam bekannte Rozhdestvensky (24:18 ) doch erheblich aus dieser Phalanx heraussticht.


    Also, wer kann das Rätsel lösen? Gibt es im 1. Satz einen oder mehrere Striche? Wenn ja, wo? Aus welcher Aufführungstradition heraus entstanden?


    Sune


    P.S. Schnellste (von mir gehörte Aufnahme) : Ormandy (1979) mit 46:23, langsamste Sanderling (1989) mit 66:36. Ich höre jedoch gerade Svetlanov (1985). Vielleicht ist der bei diesem Live-Mitschnitt ja noch schneller.

  • Schönen guten Abend zusammen,


    diese Sinfonie gehört auch zu meinen Lieblingswerken.


    Trotz der sehr, sehr guten Aufnahmen von Ashkenazy, Sanderling oder Swetlanov, welche ich alle wirklich liebe, ist mein Favorit bis heute die Einspielung mit Andre Previn und dem London Symphony Orchestra auf EMI geblieben(nicht(!) die spätere mit dem Royal Phliharmonic Orchestra!).


    Ich muß allerdiings die Einschränkung machen, daß, wie im Falle vieler Wiederveröffentlichungen von EMI auf CD, meine Begeisterung vor allem der orginalen Schallplattenpressung gilt.


    Diese ist sehr homogen und dynamisch, während die CD-Wiederveröffentlichung sehr viel flacher und harscher klingt.


    Dies war die erste Aufnahme dieser Sinfonie ohne Kürzungen.
    Rachmaninoff hat in einigen seiner Werke kleinere bis größere Kürzungen vorgeschlagen(z. Bspl. auch im 3.Klavierkonzert), doch hat es sich, vor allem nach dieser Aufnahme mit Previn, im allgemeinen durchgesetzt diese Sinfonie ohne Kürzungen zu spielen.


    Das "Problem" dieser ausgesprochen russischen Sinfonie für den mehr "westlichen" Hörer und auch der Grund für Rachmaninoff's Kürzungen liegt meiner Meinung nach in verschiedenen Mentatlitäten.


    In Rußland gibt es die Tradition der großen Romane ( Krieg und Frieden z. Bspl.) während in anderen Ländern Essays oder Kurzgeschichten bevorzugt werden(und natürlich damit auch andere Formkonzeptionen und Hörgewohnheiten).


    Rachmaninoffs zweite Sinfonie ist ein sehr, sehr großer Roman, und was mich an dieser Sinfonie immer am meisten faszinierte ist die Tatsache, daß es mindestens 10 min. dauert, bis endlich das eigentliche erste Thema erscheint.


    Bis dahin, und das ist meine Imagination, sind alle schon tot, es ist alles gesagt geworden, und dann fängt diese Sinfonie überhaupt erst an.


    Diese Sinfonie ist für mich die Beschreibung einer ganz, ganz großen Liebe, verschwenderisch in ihren Ausmaßen( wie es einer großen Liebe gebührt) und trotzdem keinen einzigen Takt zu lang.


    Meine Entäuschung war riesig, als ich diese Sinfonie einmal unter dem ansonsten von mir und dem ganzen Orchester geliebten Dirigenten Heinz Rögner, der mittlerweile leider verstorben ist, spielte.


    Als unser Klarinettist den herrlichen 2.Satz spielte,brach er ab und meinte, daß er diese Musik nicht soo ernst nehmen sollte, da die Menschen dabei damals "gefressen" hätten.
    Den "Tarantella"-Schlußsatz nahm er dann auch so langsam, das danach wirklich niemand diese Sinfonie mehr mochte-Sehr schade......eigentlich wirklich schlimm!


    Viele Grüße,


    Michael



    PS:Ja, es gibt in jedem Satz offizielle Kürzungen, welche auch erst einmal überhaupt nicht auffallen, leider habe ich jetzt keine Partitur vorliegen, um genau zu sagen, wo sie sind, aber ich habe sie natürlich in der Cellostimme gesehen.
    Bei den Ausmaßen dieser Sinfonie habe ich selber Mühe, jedesmal die Unterschiede festzustellen-Aber diese Kürzungen machen schon mehrere Minuten aus.

    Trotzdem wird mir diese Sinfonie auch ohne Kürzungen nie langweilig.
    Mein Favorit unter den gekürzten Fassungen ist für mich die Einspielung unter Sir Adrian Boult und dem Londoner Philharmonischem Orchester von Mitte der 60er Jahre.


    Kürzungen hin oder her-ob man sie hört oder nicht:
    Meine Meinung zu diesem Werk bleibt, daß ich alles hören möchte, so wie ich auch alles von einem großen guten Roman lesen möchte.


    Und nochmals P.S:


    Lieber ben cohrs,


    Du hast ja so recht, und ich freue mich riesig, daß du mit Bax's sechster meine Lieblingssinfonie dieses großen Komponisten ins Spiel bringst!!

  • Die Nr. 2 höre ich auch sehr gerne. Trifft genau meinen Geschmack.
    Die CD die ich habe ist noch eine der uralten mit dem Concertgebouw Orchestra unter Ashkenazy, DECCA 400 081-2, gekauft so ca. '87-'88.
    Wahrscheinlich die Erstausgabe auf CD. Gibt es wohl nicht mehr.


    Jetzt meine Fragen dazu, in Verbindung mit den Sinfos 1 und 3 hatte ich
    letztens 2 verschiedene Boxen (3 und 2 CDs) gesehen:


    einmal diese von 1998 mit 3 CD's



    und dann diese 1996 mit 2 CD's



    Ich gehe davon aus, das erstere genannte Box sich anbieten würde, da z.B. die Toteninsel mit dabei ist. Also der bessere Kauf.
    Da meine o.g. CD klanglich und natürlich auch von der Interpretation her schon als Topeinkauf galt, wie ist die 1. Box klanglich einzustufen, falls jemand hier diese zufällig hat?


    teleton sprach im 2. Post:


    Zitat

    Eine noch bessere Gesamt-Aufnahme hatte ich mir dann später zugelegt: Die DECCA-CD´s (enthält auch die Jugendsinfonie) mit Ashkenazy/ConcertgebowOrch.Amsterdam.


    Welche Gesamtaufnahme ist das? Finde ich nicht.


    So, genug gefragt. :D


    Viele Grüße
    Manni

    Liebe Grüße
    der Manfred

  • Hallo manni,


    die Firma Decca hat die Rachmaninoff - Sinfonien mit Ashkenazy / Concertgebow Orchestra Amsterdam im Laufe der Jahre in verschiedenen CD-Versionen aufgelegt.
    Du hast ja schon zwei verschiedene abgebildet - das ist die Decca- Doppel-CD mit den 3 Sinfonien, dann eine 3CD-Box, die auch noch meine Einzel-CD mit den Sinf.Tänzen op.45 und Die Toteninsel enthält. Wo die Deccas nun Die Glocken bei 3CD´s noch hingequetscht haben, weiß ich nicht.


    Meine Decca-CD-Version mit Ashkenazy ist noch älter - eine 3CD-Box, wo jede Sinfonie ihre eigene CD hat und wo bei der Sinf.Nr.3 ist noch die Jugendsinfonie mit drauf ist. Diese Version ist offenbar nicht mehr im Handel.
    Die zweite CD ist dann in meiner Box die CD, die Du als Einzel-CD von der Sinfonie Nr.2 besitzt.


    :] Egal für welche CD-Version Du Dich nun entscheidest - Du erhälst eine TOP-Aufnahme der Sinfonien unter Ashkenazy. Die Sinf.Tänze op.45 sind gemeinsam mit Swetlanow auf Eurodisc die beste Aufnahme des op.45.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    danke für Deine Antwort.
    Dann werde ich mir die 3er Box, die ich genannt hatte, mal vormerken.

    Liebe Grüße
    der Manfred

  • Ich habe eine neue Lieblingsaufnahme von Rachmaninoffs 2. Sinfonie:



    Da sie bei 2001 und JPC für unter 10 € zu haben ist, spreche ich eine dringende Kaufempfehlung aus.


    Sune erwähnte etwas weiter oben den langsamen ersten Satz (der bei mir mit 24'30'' noch langsamer angegeben wird als bei Sune). Auffallend ist, daß Roschdestwenski sich in allen Sätzen mehr Zeit nimmt als die Dirigenten in den anderen mir bekannten Einspielungen (24'30'', 11'13'', 15'09'', 15'20'').


    Noch auffallender ist, daß diese recht langsamen Tempi dieser Sinfonie ohne Einschränkungen zu Gute kommen: Roschdestwenski hat den langen Atem für die unendlichen Melodiebögen des ersten Satzes, er läßt das in allen Bereichen sehr gut besetzte LSO farbiger und differenzierter spielen (noch in keiner anderen anderen Aufnahme habe ich das Schlagzeug so prägnant und die Bläser so fein abgestuft gehört wie im zweiten Satz), er interpretiert den dritten Satz wunderbar romantisch-melancholisch, mit grandiosen Steigerungen, aber nicht sentimental, und auch im vierten Satz ist man immer wieder erstaunt, welch verborgenen Details Roschdestwenski ans Tageslicht befördert.


    Meiner Meinung nach handelt es sich bei dieser Aufnahme um ein gewichtiges Plädoyer für den Sinfoniker Rachmaninoff, dem imo zu unrecht bisweilen eine streicherlastige, "dilettantische" Instrumentation vorgeworfen wird. Unter einem sehr guten Dirigenten blüht die Partitur förmlich auf.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo Norbert,


    ich habe verschiedentlich schon gehört, daß die Roschdestwenski -Aufnahme mit dem LSO außergewöhnlich gut ist- vielleicht sogar die beste....


    Ich denke, daß ich sie mir jetzt schnellstmöglichst zulegen werde.


    Danke für den Tip.


    LG :hello:,


    Michael

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Hallo MIchael,


    das solltest Du tun. Sofern dort noch erhältlich: Bei 2001 6,99 €!


    In der aktuellen "Fono Forum" wird von der "trotz Previn, Jansons und Pletnev eindrucksvollsten Einspielung" geschrieben. Hervor gehoben werden: "Konzentration, Wärme und Farbigkeit des Orchesterklangs, Steigerungskraft und emotionale Verdichtung".

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Michael schrieb:



    Hallo Norbert,


    ich habe verschiedentlich schon gehört, daß die Roschdestwenski -Aufnahme mit dem LSO außergewöhnlich gut ist- vielleicht sogar die beste....


    Ich denke, daß ich sie mir jetzt schnellstmöglichst zulegen werde.


    Danke für den Tip








    ... dem schließe ich mich uneingeschränkt an...!

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Ich hab's getan - und wehe, der Roshdestwensi ist nicht so gut wie versprochen...!!!
    Ich werde berichten!

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Hallo allerseits,


    ich habe mir auch vor geraumer Zeit die Aufnahme Roshdestvenskys mit dem London Symphony Orchestra zugelegt - zuvor hatte ich mal bei Peter in die Gergiev Aufnahme reinhören können.


    An sich finde ich das Werk nicht schlecht, nur fehlt mir irgendwie noch mehr 'Rachmaninoff'.
    So, wie ich ihn von den Sinfonischen Tänzen oder auch dem 1. und 2. Klavierkonzert schätzen lernte. Bei der Sinfonie entdecke ich ihn in diesem Sinne irgendwie nur im 2.Satz und stellenweise im 4. - bei den anderen geht mir das komischerweise verloren. Fragt mich nicht warum, sicher nicht wegen Roshdestvensky - denn gerade im 2. gefällt er mir richtig gut (auch wenn ich keinen Vergleich habe - Gergiev kann ich nicht zählen, auch wenn ich da mal kurz reingehört hatte). In den anderen Sätzen kann ich an ihm auch nicht meckern, da fehlt mir nur der Geist Rachmaninoffs, den ich persönlich nicht so verspüre und erlebe.


    Da ich ja nun eigentlich eher der 'Genuss-Hörer' oder halt emotionaler Hörer bin, fällt mir dafür auch keine Erklärung ein. Vielleicht jemandem von euch?
    Jemand, der es anderes sieht und erlebt als ich...


    Streckenweise werde ich auch noch nicht richtig warm mit dem Werk. Es ist kein direktes Missfallen, sondern eher ein 'in Frage stellen' des Komponierten - sozusagen: Was soll das denn?
    Als wenn ich es nicht passend finde - geht das noch jemandem so, ohne, dass ich jetzt ein explizites Beispiel nennen muss?


    Würde mich mal interessieren.
    Lieben Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo Maik,


    Du bist ja schon durch Dein Alter bedingt relativ "frischer Klassikhörer".
    In 10Jahren wirst Du die Sinfonie Nr.2 von Rachmaninoff voll mögen.
    Das als klare und simple Antwort auf Deine Frage !


    Bei mir war es in Deinem Alter die Sinfonie Nr.1, die die mich zuerst aufwühlte. Ein Werk das bei seiner Uraufführung wegen des desolaten Dirigenten gar keinen so großen Erfolg hatte und auch quaitativ den Sinfonien Nr.2 und Nr.3 nachsteht. Aber trotzdem - das Werk und der Gongschlag im letzten Satz hatte es mir gefühlsmäßig absolut angetan.
    Mit den beiden anderen Sinfonien hatte ich ebenfalls nie Schwierigkeiten, die haben mir sogar besser gefallen als die Klavierkonzerte.
    Ich finde die Sinfonien sind Rachmaninoff - PUR.


    Meine erste Aufnahme --- Swetlanow auf Eurodisc (LP).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Mein Favorit ist Swetlanov.


    Begeistert hat mich aber auch der letzte Satz des Konzertmitschnitt des ORF aus Graz, den ich zufällig während einer Autofahrt gehört habe, wo Iván Fischer das Budapester Festspielorchester leitete. Inzwischen auf HybridSACD bei Channel Classics nachzuhören: klanglich sehr schön und orchestertechnisch hervorragend!

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von a.b.
    Iván Fischer, das Budapester Festspielorchester. Inzwischen auf HybridSACD bei Channel Classics nachzuhören: klanglich sehr schön und orchestertechnisch hervorragend!


    Gerade sehe ich, dass diese Aufnahme anläßlich des runden Firmenjubiläums wohlfeil von Channel Classics angeboten wird!

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo Rachmaninoff-Freunde,


    a.b. aus Insbruck schreibt:

    Zitat

    Mein Favorit ist Swetlanov.


    Meiner auch --- aber man muß hier klar fragen:
    ?( Mit welcher Swetlanow-Aufnahme ???


    Schon als Jugendlicher, als ich die Rachmaninow-Sinfonien mit Swetlanow (Eurodisc, Aufnahmen 70er-Jahre) mit dem Staatlichen SO der UDSSR (1), Orch.des Bolshoi Theaters moskau (2) und Staatliches RSO der UDSSR (3) gehört habe, hat mich diese Musik gepackt und gefesselt.


    Dieses Erlebnis wollte ich in heutiger Klangqualität genießen und habe mir diese WARNER-3CD-Box gekauft:



    WARNER, Aufnahmen 1995, DDD


    Nach Swetlanows alten TOP-Aufnahmen 60er und 70er-Jahren auf meinen Eurodisc-LP´s dachte ich nun mit deisen Neueinspielungen Goldrichtig zu liegen !?!


    ?( Da muß ich die Frage Stellen:
    Warum werden manche Dirigenten Alterweise, wenn sie in die Jahre kommen ?
    Swetlanow macht plötzlich aus den Werken MONUMENTALSCHINKEN mit Kaugummi in die Länge gezogen.
    :no: Er braucht für die meisten Sätze der Sinfonien zwischen 2 und 4 Minuten länger als bei seinen 20Jahre älteren Aufnahmen mit dem Staatlichen SO Moskau.
    :boese2: Was mir bei den Sinfonien Tänzen in der Warner-Aufnahme schon aufgefallen war: Der alte BISS ist weg !
    Dies wird hier bei den Sinfonien nochmal dramatisch verschärft und endet in Interpretationen, die zwar alles deutlich und farbig ausspielen, aber ohne die unglaublich fesselnde Spannung seiner frühen Melodiya-Aufnahmen zu erreichen.


    8) Das einzig gute an den WARNER-CD´s ist die saugute Klangqualität, die alles nochmal unterstreicht.


    :yes: Da sind mir auf CD die Ashkenazy-Aufnahmen (Decca) bei den Sinfonien Nr.1 und 2, sowie die Maazel-Aufnahmen (DG) für die Sinfonien Nr.2 und ganz besonders Nr.3 lieber. Maazel bringt das Werk straff und präzise, vermeidet jede Überromantisierung, so wie der frühe Swetlanow.


    Die Spielzeitenunterschiede sind frapant:
    Leider haben die Eurodisc-LP´s keine Spielzeitenangabe, aber ein großer nennenswerter Unterschied zu Ashkenazy und Maazel, die ich später auf CD kaufte, ist nicht vorhanden.
    Auch Jansons (EMI), den ich wegen seinem sehr romantischen Grundeinstellung bei den Sinfonien weniger schätze, ist dem neuen WARNER-Swetlanow sogar noch vorzuziehen - er bringt "normale Tempi" mit.


    Ashkenazy...........Maazel..........Swetlanow(Warner)
    Sinf.Nr.1
    1.Satz 13.00........13.52............14.55
    2.Satz 7.39...........8.42.............8.44
    3.Satz 8.48...........8.58............12.33
    4.Satz 12.35.........12.29...........13.39
    Sinf.Nr.2
    1.Satz 17.58..........17.52...........20.11
    2.Satz 09.32..........8.16.............11.08
    3.Satz 14.15..........15.24...........17.49
    4.Satz 13.02..........13.05...........15.02
    Sinf.Nr.3
    1.Satz 16.51..........12.20...........16.16
    2.Satz 12.30..........11.23...........13.58
    3.Satz 12.14..........11.45...........14.03


    Da Swetlanow die Toteninsel von normalen 20Minuten auch auf 23Minuten "aufbohrt" bleibt, diese Box nicht in meiner CD-Sammlung und ich werde weiter nach dem frühen Swetlanow nach den CD´s Ausschau halten.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Original von teleton
    Hallo Rachmaninoff-Freunde,


    a.b. aus Insbruck schreibt:


    Meiner auch --- aber man muß hier klar fragen:
    ?( Mit welcher Swetlanow-Aufnahme ???


    Gemeint war die Melodiya-Aufnahme von 1969 mit dem Bolshoi Theater-Orchester, die bei BMG aufgelegt war. [Ich hab sie in einer Doppe-CD-Ausgabe, 20-bit Remastered von zyx-Music von 1998, gepaart mit der Vocalise (1973), den sinfonischen Tänzen (1988 ) sowie den Glocken (1979) alles mit dem UdSSR Sinfonieorchester.] Damals, als ich dies schrieb, gabs die neue, die beim Warner France erschienen ist, noch nicht auf dem Markt. Die Kritiken kommen übrigens zum gleichen Ergebnis wie "teleton": an die alte Aufnahmen komme Svetlanov nicht mehr heran. (Anders sind hingegen die neuen Scriabin-Sinfonien in der Svetlanov-Ausgabe bei Warner rezensiert, die ja auch "Baumgartner" hier im Forum so lobt.)

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Moin allerseits,


    habe ich etwas übersehen oder wurde hier die Aufnahme mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter Vernon Handley noch nicht erwähnt? Diese Aufnahme war es, in der ich vor Jahren die zweite Sinfonie von R. erstmals hörte, und sie hat mich fast umgehauen - nicht nur wegen der Art und Weise, in der Handley das Orchester vor allem im Schlußsatz vorwärtstreibt (man hat den Eindruck, er steht da mit einer neunschwänzigen Katze statt eines Taktstocks =)), sondern auch, weil der Klang dieser Einspielung selbst auf meiner Billiganlage unglaublich plastisch wirkt - man hat den Eindruck, mitten im Orchester zu sitzen. Ich finde in dieser Aufnahme die Synthese von Werk, Interpretation und technischer Umsetzung einfach perfekt gelungen.


    Die Aufnahme gibt's immer mal wieder für billiges Geld, mehr als 7 Euro wird man dafür nicht anlegen müssen.


    Liebe Grüße aus dem Norden - Ralf

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