Liszt, der schwierigste Komponist?

  • So, in der Hoffnung, dass dieses Thema nicht verschoben wird;


    Dass soll er angeblich sein, so die neusten News auf den Tamino-Klassikforum.
    Aber stimmt das überhaupt?
    Klar, wer schafft ausser ihm so schwierige Stücke noch romantisch wirken zu lassen, so wie "la Campanella" oder "Liebesträumerei"?
    Ich bin ziemlich ratlos, über Liszt weiss ich wenig, vorher habe ich nur gehört, er sei der strengste Komponist, aber das er gleich der Schwierigste ist? Hätte man mich gefragt, so hätte ich viel mehr auf Schumann oder Mozart getippt.

  • Ja, Mozart ist der Schwerste! Man hört jeden Verspieler, alles liegt klar und offen da und die Interpretationen sind auch nicht direkt im Stück schon vorgegeben. Mozart spielen können nicht viele.


    Wenn es aber allein um die technischen Schwierigkeiten am Klavier geht, müssen wohl die Namen Alkan, Sorabij oder Godowsky genannt werden. Gegen die ist Liszt Kindergarten. :P



    Gruß, Peter.

  • Die kenn ich garnicht. Wer sind denn die? Und warum ist Liszt verglichen zu denen Kindertgarten und...



    Zitat

    Ja, Mozart ist der Schwerste! Man hört jeden Verspieler, alles liegt klar und offen da und die Interpretationen sind auch nicht direkt im Stück schon vorgegeben. Mozart spielen können nicht viele.



    War dass jetzt Sarkastisch gemeint?

  • Liszt war wohl einer der uneigennützigsten Musiker,die es
    je gegeben hat.Wie viele Komponisten hat er unterstützt
    und gefördert Ich erwähne nur Wagner und Cornelius.
    Wieviel hat er durch seine Klavierbearbeitungen zur Ver=
    breitung der Werke Beethovens,Schuberts,Verdis,Bellinis,
    Wagners,u.a.beigetragen.Seine eigenen Werke sind ja wohl
    zu genüge bekannt.Besonders hervorheben möchte ich nur
    die"Années de Pèlerinage",die Wanderjahhre : 1. Die Schweiz,
    2.Italien.Das sind großartige Klavierstücke,die schon weit in
    die Zukunft weisen.Man denkt manchmal schon an Debussy.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Was Debussy angeht, über den weiss mehr, als eigentlich nötig, hatte einen Vortrag von ihm in der Schule, was keinen Menschen interesiert hat. Ach, wir jungen Leuten sind schon verschiedener als eigentlich gut tut.
    Also, schon mal ein grosses DANKE!

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  • Absolut nicht. Es ist wahnsinnig schwer Mozart so zu spielen, das sich alles kinderleicht anhört. Besorg Dir mal ein paar Mozartaufnahmen von Clara Haskil, eine der besten Mozartinterpretinen die es jemals gegeben hat.


    Holger

  • Hallo Beethoven,


    bist Du denn so alt,daß Du einen Vortrag von Debussy


    noch in der Schule erleben konntest,beneidenswert. :D


    (n.b.Die Waldsteinsonate ist kein Lied,wie der Titel schon sagt.)


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo Holger,


    ich kann Dir versichern,Liszt ist schwerer zu spielen als Mozart.


    Aber Mozart so zu spielen wie C.Haskil ist,das ist sehr schwer.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo Herbert,
    meine Bemerkung bezog sich nur auf die Interpretation von Mozart.
    Als treuer Liszt-Anhänger weiß ich schon um den Schwierigkeitsgrad seiner Stücke.


    Gruß


    Holger :hello:

  • ähm, ich habe keinen Vortrag von Debussy in der Schule GEHöRT, sondern einen Vortrag von Debussy GEMACHT. Der kleine, aber feine Unterschied.
    Was das mit *Lied* angeht, wie wollt ihr sonst allgemein ein Stück bezeichnen? Stück? :wacky:

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  • Zitat

    Was das mit *Lied* angeht, wie wollt ihr sonst allgemein ein Stück bezeichnen? Stück?


    Je nachdem: Nummer, Stück, Werk, Komposition, ...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Herbert Henn
    Liszt war wohl einer der uneigennützigsten Musiker,die es
    je gegeben hat.Wie viele Komponisten hat er unterstützt
    und gefördert Ich erwähne nur Wagner und Cornelius.


    Grieg gehört auf jeden Fall noch dazu und, wenn ich mich nicht irre, auch Chopin... Da gibt es auch sehr schöne Anekdoten, wie Liszt in rührender Begeisterung auf bestimmte modale Wendungen in Griegs Stücken reagierte: "Das ist es! g! nicht gis!" :) Wie dem auch sei, er muss ein sehr gütiger älterer Herr gewesen sein.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Ich würde die "Waldsteinsonate"einfach als Sonate bezeichnen.
    Dein Lieblingswerk ist also die "Waldsteinsonate".


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Besorg Dir mal ein paar Mozartaufnahmen von Clara Haskil


    Hallo Holger65 :jubel: :jubel:
    Absolut Deiner Meinung!


    Lieber "Beethoven"

    Zitat

    ähm, ich habe keinen Vortrag von Debussy in der Schule GEHöRT, sondern einen Vortrag von Debussy GEMACHT


    Respekt, aber

    Zitat

    Was Debussy angeht, über den weiss mehr, als eigentlich nötig


    ist vielleicht ein wenig hochgegriffen?


    Ich schätze Deine Lernbereitschaft und Du weißt ja auch schon so einiges.
    Aber bitte mache Dich einmal fachkundig, was ein Lied ist, was eine Sonate ist, was ein Klavierkonzert ist usw.
    Bei Wikipedia und Googel wirst Du bestimmt fündig.
    "Lied" ist jedenfalls nicht äh-glücklich gewählt.


    Und bitte sage nicht "Moonlight-Sonata" wie in einem anderen Fred, da denke ich erst mal an Glenn Miller.
    Mondscheinsonate klingt doch auch schön.
    Ich hoffe ja nicht, daß Du da die Richard Clayderman-Ausgabe vorliegen hast?
    War nicht sarkastisch gemeint :hello:


    LG,
    Michael

  • Zitat

    Original von Beethoven
    Die kenn ich garnicht. Wer sind denn die? Und warum ist Liszt verglichen zu denen Kindergarten und...


    Ich dachte vor ein paar Jahren auch noch, dass Liszt, Chopin oder Rachmaninoff das absolute Nonplusultra an technischer Schwierigkeit darstellt. Das hört sich ja auch alles nicht einfach an, wenn man die Stücke (Lieder sind Gesangsstücke mit Klavierbegleitung) hört.
    Aber durch die Zeit im Forum und durch Beschäftigung mit der Musik und dem Kennenlernen neuer Musik lernt man doch, dass es noch verrückter geht. Obwohl ich zugeben muss, Sorabij oder Godowsky selber noch nicht gehört zu haben, geschweige denn, Noten gesehen oder gespielt zu haben.


    Über diese Komponisten kannst du dich hier im Forum auch informieren, einfach mal die Namen in die Suche eingeben.


    :hello:


    Gruß, Peter.

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  • Hallo,
    Godowsky hat z.B. die Etüden von Chopin "verkompliziert" weil die ihm anscheinend zu einfach waren. 8o
    Diese Bearbeitungen sind übrigens sehr hörenswert.Ich habe sie von Hamelin. Godowsky wurde zu Lebzeiten schon wegen seiner unglaublichen Technik bewundert. Gestorben ist er 1938
    Um auf Liszt zurück zukommen, meine Lieblingsinterpreten sind da Cziffra und Berman.


    Gruß


    Holger

  • Was den Sonaten-Interpreten angeht, so habe ich viele, aber mein Lieblingsinterpret ist Gulda, obwohl der schon Tot ist... ;)
    Nun, von Christian Zacharis habe ich nicht viel gehört, aber ich habe von ihn alle Sonaten von Mozart. Eigentlich höre ich die Sonaten von Mozart gar nicht, die gefallen mir nicht sonderlich. Oder kann mir jemand eine Sonate erwähnen, ausser der Sonate n*16 K.545 "Leichte Sonate" oder der Sonate N*11 K.331 "Alla turca" ?
    Und was eine Sonate ist, weiss ich schon mehr schlecht als recht. Sie beginnt, so viel ich weiss, immer Major, kriegt dann kurz später ein kreuz oder B-moll mehr hinzu, wechselt dann ins Minor und kommt auf wunderbarer Art wieder ins Major.























    So, ein grosses noch für all die Antwortbereiten.

  • Zitat

    Original von Beethoven
    Eigentlich höre ich die Sonaten von Mozart gar nicht, die gefallen mir nicht sonderlich. Oder kann mir jemand eine Sonate erwähnen, ausser der Sonate n*16 K.545 "Leichte Sonate" oder der Sonate N*11 K.331 "Alla turca" ?


    Ähm, alle anderen? Vorallem die ab KV.300.
    Aber hier im Forum gibt es genug Mozart Threads, auch zu seinen Sonaten, könntest dich ja mal ein wenig umsehen.
    Die beiden Sonaten die du genannt hast sind wohl am populärsten, nicht jedoch am anspruchsvollsten.


    Aber das ist ein Liszt - Thread und soll auch einer bleiben.

  • Zitat

    Original von Beethoven
    Was den Sonaten-Interpreten angeht, so habe ich viele, aber mein Lieblingsinterpret ist Gulda, obwohl der schon Tot ist... ;)
    Eigentlich höre ich die Sonaten von Mozart gar nicht, die gefallen mir nicht sonderlich. Oder kann mir jemand eine Sonate erwähnen, ausser der Sonate n*16 K.545 "Leichte Sonate" oder der Sonate N*11 K.331 "Alla turca" ?


    Hallo Rafael,


    Gulda ist schon eine Klasse für sich und seine Gesamtaufnahme der Beethoven-Sonaten setzt aus einer Vielzahl von Gründen Maßstäbe für das Klavierspiel. Allerdings bedeutet dies natürlich überhaupt nicht, dass alle Pianisten ähnliche Konzepte verfolgen sollten wie Gulda. Die Wege von Brendel, Arrau, Richter zum Beispiel sind ebenso gültige Resultate einer erfolgreichen Auseinandersetzung mit den 32 Sonaten, ebenso Arthur Schnabel.


    Von Mozart gibt es immerhin 18 Sonaten. Für die meisten Hörer und Spieler sind die Sonaten weniger attraktiv als die Konzerte für Klavier und Orchester. Tatsächlich ist die musikalische Sprache in den Sonaten teilweise weniger überwältigend als bei den Opern, den Klavierkonzerten und Symphonien, den Streichquartetten, den großen Chorwerken... Für den Spieler gibt es das Problem, die verhältnismäßig wenigen Noten überzeugend zu gestalten. So konnte Schnabel über diese Sonaten sagen: "Too easy for children, too difficult for artists." Wenn ich bei verschiedenen Anlässen Freunde nach besonders schönen Sätzen aus Mozarts Sonaten frage, kommt immer wieder der Hinweis auf den langsamen Satz der Sonate F-Dur KV 332. Sein sehr schönes Hauptthema hat einen typischen Charakter einer ganz persönlichen Ansprache in wunderbarer Gestaltung und ist den großen lyrischen Momenten der Mozartschen Opern vergleichbar.


    Und was die Frage nach den schwierigsten Komponisten angeht und danach, ob Leopold Godowsky und Kaikhosru Sorabji die schwierigsten Komponisten außerhalb der Neuen Musik sind, so gibt es im Forum eine Umfrage nach den schwierigsten Stücken überhaupt und andere passende Treads (siehe Suchfunktion). Ich persönlich halte bei den Romantikern immer noch die ersten beiden Stücke aus dem ersten Etüdenbuch von Chopin für das allerschwierigste.
    Ich würde auch nur mit großer Vorsicht daran gehen, solche Stücke zu lernen. Neben der sehr gewissenhaften Beschäftigung mit den kleinsten Details der technischen Abläufe ist die aufmerksame Lektüre von grundlegenden Werken zur Klaviertechnik sicher hilfreich, etwa der "Technik des Klavierspiels" von Rudolf Kratzert (2002) oder der Hinweise, die Alfred Cortot in seinen Notenausgaben der Werke Chopins (und anderer) gibt. Auch Leopold Godowsky gibt in seiner Ausgabe seiner eigenen Bearbeitungen der Chopin-Etüden wertvolle Anmerkungen zu den technischen Fallen, die auch für die Études in der Ursprungsfassung von Chopin wertvoll sind. Vielleicht ist zum weiteren Kennenlernen von Musik und Klaviertechnik auch der Besuch diverser Bibliotheken und Archive keine schlechte Option. Gehe ich richtig in der Annahme, dass in deiner Gegend die Bibliotheken von Zürich, Genève und Milano die nächstgelegenen sind?

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  • Hallo Ludwig van,


    eine Sonate kann sowohl in Dur(engl.major) ,wie auch


    in Moll(engl.minor) beginnen .Sie kann auch gänzlich in


    Dur oder Moll geschrieben sein.Sie kann auch atonal,


    (ohne bestimmte Tonart) sein.Ganz wie der Komponist


    es will.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Wenn ich bei verschiedenen Anlässen Freunde nach besonders schönen Sätzen aus Mozarts Sonaten frage, kommt immer wieder der Hinweis auf den langsamen Satz der Sonate F-Dur KV 332. Sein sehr schönes Hauptthema hat einen typischen Charakter einer ganz persönlichen Ansprache in wunderbarer Gestaltung und ist den großen lyrischen Momenten der Mozartschen Opern vergleichbar.


    Du vergisst mindestens den Mittelsatz der a-moll Sonate KV.310. (und noch etliche andere)
    Einfach zum Sterben schöne Musik, trotz, oder vielleicht auch gerade wegen der zahlreichen Triller und Verzierungen, sowas finde ich bei keinem Beethoven.
    Aber bitte keinen Schiff hören, wenn dann Uchida, Endres oder Pires.


    Wieso wird aber eigentlich aus fast jedem Thread eine Diskussion über Mozart?
    Irgendwie scheint er allgegenwärtig.

  • Ich frage die Freunde ja nicht, um neue Mozart-Sätze zu entdecken, sondern um zu erfahren, wie Mozarts Klavierstücke auf andere wirken. Und bei meinen Fragen kommt halt immer wieder die KV 332. Für mich selbst ist deren Adagio in B-Dur auch ein alles überragender Satz, aber ich mag daneben auch die langsamen Sätze beider Sonaten in Molltonarten, und dann die aus KV 311, 309, 280, das h-moll-Adagio und das a-moll-Rondo und anderes mehr. Aber ich hatte nicht vor, dem Rafael eine endlose Liste vorzusetzen, sondern einen ganz besonderen einzelnen Satz zu erwähnen.

  • Zitat

    Original von Hayate
    Wieso wird aber eigentlich aus fast jedem Thread eine Diskussion über Mozart?
    Irgendwie scheint er allgegenwärtig.


    Wir sind hier halt nicht im "schöne-Müllerin-Forum" ;)


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!


  • äh, eigentlich ist Minor und Major Französisch, aber eben, vielleicht sollte ich euch mal aufklären;
    Ich nehme die Klavierkurse auf Französisch, obwohl Deutsch meine Muttersprache ist.
    Ich habe halt, was der Musik betrifft, lieber Französisch. Ich finde die Notennamen c, d, e, f, g, h, a und den is und es regeln, wie soll ich sagen... unpraktisch, irritierent und bei gesang ungebräuchlich.
    Ich sage eigentlich immer, auch auf deutsch, do, re, mi, fa, sol, la, si und für Kreuz entweder Kreuz oder dièse oder für b B-moll. So ist dass halt.


    weiter...



    Danke für die Information, Leute, die sich mal richtig Mühe geben, so was gibs nicht genug! Weiter so!


    Beethoven*



    *Nennt mich ruhig Rafael (realname) oder Rafa(spitzname)

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  • Zitat

    Original von Beethoven
    äh, eigentlich ist Minor und Major Französisch, aber eben, vielleicht sollte ich euch mal aufklären [...]


    Hallo Rafael,


    ähm, ich dachte immer auf Französisch heißt das dann majeur und mineur und nur auf Englisch dann Major/Minor... ?(


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Lieber Schwiegerpapa ,


    Du hast natürlich recht,aber bedenke ,unser kleiner Ludwig


    ist Schweizer,da ist alles anders. Seine Muttersprache


    ist deutsch ,aber das weiß er zu verbergen. :D


    :hello:Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Original von Hayate
    Ähm, alle anderen? Vorallem die ab KV.300.


    Genau: KV 284b, 284c und allen voran [damit Barezzi jetzt nicht verzweifelt]: KV 300d [schade, ich hatte gehofft, sie wäre nun KV 284y oder so...] :rolleyes:


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Es geht hier ja eigentlich um Liszt.


    Der war zwar kein schwieriger Komponist.Er war eher


    ein Humanist .Aber viele seiner Klavierwerke ,und er


    hat wirklich noch vieles andere komponiert ,sind nicht


    ganz leicht zu spielen.Es gibt aber viele Klavierwerke ,


    die mindestens technisch genau so schwer zu bewältigen


    sind.(Beethoven,op.106 ,Schubert,Wanderer-Fantasie ,


    oder Mussorgskys Bilder einer Ausstellung z.B.



    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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